Středa 20. listopadu 1872

c)  über das Ergebniß dieser Verhandlung Bericht zu erstatten.

Zemský sekretář (čte): Budžetní komise činí návrh:

1.   Uznává se za ospravedlněné a schvaluje se opatření výboru zemského, dle něhož část 2000 zl roku 1866 k uhrazení nákladu na zdělání plánu o obnovení hradu Karlšteina povolená, teprve roku 1871 vynaložena a k výplatě poukázána byla.

2.   Na uhrazení veškeré sumy 5000 zl., k tomuto účelu žádané, povoluje se další příspěvek 500 zl. z peněz zemských;

3.   Výboru zemskému ukládá se.

a) aby smluviv, se se slavnou vládou opatřil přezkoušení podaného rozpočtu nákladu na obnovení hradu Karlšteina;

6) aby se slavnou vládou jal se vyjednávati o tom, až po kterou částku by ona ochotna byla súčastniti se nákladu na obnovení, aby bylo sněmu lze, se zřetelem k finančním silám země, ustanoviti příspěvky, jež dáti zamýšlí;

c) aby o výsledku jednání tohoto podal zprávu.

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand zu diesem Antrage das Wort?

Domprobst Würfel: Ich kann nicht umhin, den vorgelesenen Bericht der Budgetkommission auf's Wärmste zu befürworten. Unser Land Böhmen ist Karl IV. zu ewigem Danke verpflichtet. Seine Bemühungen waren unablässig gerichtet auf die Kultur und den Wohlftand unseres Landes. Als Beweis dafür genügt wohl die Erwähnung der Universität, die er hier gegründet, er setzte sich aber auch durch prächtige Kunst- und Bauwerke manch dauerndes Denkmal. Ich brauche nur hinzuweisen auf die kolossale steinerne Brücke, welche schon seit 500 Jabren ihre vielen Bögen über die Moldau spaunt und die Kleinste mit der Altstadt verbindet und auf uuseren Dom, der wegen der Eleganz und Kühnheit des Baues weltberühmt ist. Taufende und Tausende wallfahrten alljährlich zu diesem Münster und nicht blos aus Oesterreich, sondern auch aus

dem Auslande. Nicht minder wallfahrtet man aber auch zur merkwürdigsten Reliquie aus Karls Zeiten nach Karlstein, der Burg, die Karl mit großem Aufwande bauen ließ. Diese zierte er mit dem kostbarsten Schmucke, wovon noch ein großer Theil in unserer Domschatzkammer aufbewahrt wird und Wählte sie zur Trohnfeste und zu seinem Lieblingsaufenthalte. Jedem Böhmen, der mit Liebe und dankbarem Herzen dieses so gütigen und für seine Unterthanen so väterlich besorgten Herrschers noch gedenkt, bietet darum diese Burg neben der Merkwürdigkeit ihrer Bauart und des Kunstwerkes noch ein anderes Interesse, welches ein vaterländischer Schriftsteller mit den Worten bezeichnet: "Hier wohnte, hier betete, hier vergaß zuweilen feiner Selbst, nie aber seiner Böhmen, Karl IV. " Der genannte Fürst ließ diese Burg aufführen in den Jahren 1348-1357 durch den deutschen Dombaumeister Mathias von Art und wie die Worte Karls selbst lauten, er lasse sie aufführen zur Vermehrung feines Andenkens. Da diese Burg noch nicht dem Verfall anheim gegeben ist, so ist es jedenfalls angezeigt, dieselbe stylgemäß wieder herzustellen, um misere Dankbarkeit zu beweisen dem Monarchen, der so viel für unser Land gewirkt hat. Und ich kamt nicht ein Moment verschweigen, welches den hohen Landtag besonders bestimmen sollte, hier wirksam einzutreten.

Im 4. Geschoße des massiven, aus Ouadern erbauten Hauplthurmes befindet sich der Hoffaal. in welchen die Landtage abgebalten wurden. Eine Detailbeschreibung der Burg glaube ich nicht geben zu dürfen, indem ich ja annehmen kann, daß, wenn nicht alle hier anwesenden verehrten Herren, So doch die große Mehrzahl die Burg Selbst schon in Augenschein genommen haben werden. Nur sei es mir erlaubt, etwas Weniges über das Schicksal dieser Burg mitzutheilen.

Kaum waren seit Erbauung dieser Burg 65 Jahre verflossen, erlitt sie schon bedeutende Schäden. Im Jahre 1422 hatte sie eine harte Belagerung zu überstehen. Die aufständische Hussitenvartei, welche Siegmund den Nachfolger Wenzels IV. nicht als König von Böhmen anerkennen wollte, suchte sich der dort aufbewahrten Krone zu bemächtigen und wollte dem lithanischen Prinzen Korybut den Königsthron verschaffen. 166 Tage murde die Burg belagert und beschossen, die heldenmüthige Verteidigung durch den damaligen Burggrafen Gustav von Burnitz Zwang sie, unveirichteter Sache wieder abzuzi hen. Seit dieser Belagerung aber war die Burg zu einer Ruine geworden; aber der kunstsinnige Kaiser Rudolf II. ließ sie mit großen Aufwande innerlich und äußerlich herstellen. Später unter Ferdinand 1 wurden die Kroninsignien, die in der Erbbnrg aufbewahrt waren, in die hiesige Burg überführt und nach dem dreißigjährigen Kriege kam diese Festung neuerdings in Veifall. Erst Kaifer Franz I. befahl bei feinem Besuche auf Karlstein ein Inventar über das Vorhandene aufzunehmen und für alle Zukunft sollte diese Burg erhalten

bleiben und die nöthigen Reparaturen vorgenommen werden. Kaiser Ferdinand der Gütige verordnete im Jahre 1836, daß diese Burg für alle Zeiten wie ein Landesgebände behandelt werden solle. Sind die Kosten, welche der Bericht aufführt, auch bedeutend, so wolle doch ein hoher Landtag in Erwägung ziehen,, daß ja nicht die Gesammtkosten von demselben zu tragen sein werden, es handelt sich mir um Uibernahme eines Theiles derselben. Der hohe Landtag hat ein so reges Kunstinteresse, als daß ich besorgen dürfte, hochderselbe werde sich weigern, einzutreten in die Konkurrenz zur Bestreitung der Restaurirung derselben. (Bravo, Bravo. )

Oberstlandmarschall: Wünscht Jemand zum Antrage das Wort? Die Debatte ist geschlossen.

Wenn nichts erinnert wird, werde ich den Antrag in seinem ganzen Inhalte zur Abstimmung bringen.

Der Antrag lantet:

Hoher Landtag wolle beschließen:

1.   Der Vorgang des Landesansschußes, wonach der im Jahre 1866 bewilligte Betrag von 2000 fl. zur Deckung der Kosten für Ausarbeitung eines Planes zur Restaurirung der Burg Karlstein erst im Jahre 1871 zur Verwendung kam und flüssig gemacht wurde, wird als gerechtfertigt angesehen und genehmigt.

2.   Zur Deckung des für diesen Zweck in Anspruch genommenen Gesammtbetrages von 5000 st. wird ein weiterer Beitrag von 500 fl. aus Landesmitteln bewilligt,

3.   Der Landesansschuß wird beauftragt:

a)  im Einvernehmen mit der hohen Regierung eine Uiberprüfung des vorgelegten Kostenvoranschlages der Restaurirung der Burg Karlstein zu veranlassen;

b)  mit der hohen Regierung über die Frage in Verhandlung zu treten, bis zu welchem Betrage sich dieselbe an den Kosten der Restanrirung zu betheiligen geneigt fei, damit der Landtag in die Lage komme, die von ihm in Aussicht genommene Beitragsleistung mit Berücksichtigung der finanziellen Kräfte des Landes zu destimmen;

c)  über das Ergebniß dieser Verhandlung Bericht zu erstatten.

Zemský sekretář čte: Návrhy budžetní komise jsou:

1.   Uznává se za ospravedlněné a schvaluje se opatření výboru zemského, dle něhož čásť 2000 zl., roku 1866 k uhražení nákladu na zdělání plánu o obnovení hradu Karlšteina povolená, teprvé roku 1871 vynaložena a k výplatě poukázána byla.

2.   Na uhražení veškeré sumy 5000 zl., k tomuto účelu žádané, povoluje se další příspěvek 500 zl. z peněz zemských

3.   Výboru zemskému ukládá se:

a) aby smluviv se se slavnou vládou opatřil

přezkoušení podaného rozpočtu nákladu na obnovení hradu Karlšteina;

b)  aby se slavnou vládou jal se vyjednávati o tom, až po kterou částku by ona ochotna byla súčastniti se nákladu na obnovení, aby bylo sněmu lze, se zřetelem k finančním silám země ustanoviti příspěvky, jež dáti zamýšlí;

c)  aby o výsledku jednání tohoto podal zprávu.

Oberstlandmarschall: Welche dem Antrage zustimmen, mögen die Hand erheben. (Geschieht. ) Angenommen.

Nach den Beschlüssen, welche die hohe Versawmlung heute gefaßt hat, ist eine Kommission von 9 Mitgliedern zur Berathung des Realschulengesetzes und eine Kommission zur Berathung des Antrages des Herrn Dr. Pickert zu wählen. Ich bitte die Wahl vorzunehmen. Ich werde die Sizzung bis zur vollbrachten Wahl unterbrechen.

(Die Sitzung wird unterbrochen. )

Oberstlandmartchall: (Nach Wiederaufnähme der Sitzung. ) Die Wahlresultate sind:

Für die Kommission zur Vorberathung des Antrages des Dr. Pickert wurden im Großgrundbesitze 61 Stimmzettel abgegeben. Gewählt sind: Graf Lonis Salm mit 61, Freiherr Karl v. Weidenheim und Ritter v. Scharschmid mit je 59 Stimmen.

In der Kurie der Städte und Indnstrialorte wurden 41 Stimmzettel abgegeben.

Davon erhielten die Herren Aßmann und Jahnl 41, Pickert 21 Stimmen.

Für die Kommission zur Vorberathung des Gesetzentwurfes über Realschulen wurden im Großgrundbesitze 62 Stimmzettel abgegeben. Gewählt sind: Baron Ludwig Weidenheim mit 61, Ritter v. Danbek und Steffens mit 62 Stimmen.

In der Kurie der Städte und Indnstrialorte wurden 42 Stimmzettel abgegeben. Gewählt sind: Dr. Schlesinger, Löw und Hallwich mit 42 Stimmen.

In der Kurie der Landgemeinden wurden 27 Stimmzettel abgegeben. Als gewählt erscheinen: Hecke, Dr. Gönier, Dormitzer mit je 27 Stimmen.

Ich ersuche die Kommissionen sich zu konstituiren und mich davon in Kenntniß zu setzen.

Die Budgetkommission halt ihre Sitzung nach Schluß der Landtagssitzung, wozu der Obmann einladet.

Die Mitglieder der Schulkommission ersuche ich bei der Sitzung hente 5 Uhr zu erscheinen.

Da die Tagesordnung erschöpft ist, ist die heutige Sitzung geschlossen.

Nächste Sitznng Morgen 10 Uhr.

Die Tagesordnung für die nächste Sitzung ist:

1.   Landesausschußbericht, betreffend die Ausscheidung der Gemeinde Groß-Bělč aus dem Sprengel des Bezirksgerichtes Holic und Zutheilung zum Bezirke Königgrätz.

2.   Landesausschußbericht, betreffend die Ausscheidung der Gemeinden Kasnian und Rybnitz um

Ausscheidung ans dem Manetiner und Znweifung zum Kralowitzer Gerichtsdezirke.

3. Landesausschußbericht betreffs Ausscheidung der Gemeinden Milleschau und Klenowitz mit WorlikZlakowitz aus dem Gerichtsbezirte Mirowitz und Zuteilung zum Bezirke Mühlhansen.

4.   Landesansschußbericht betreffs Ausscheidung der Gemeinde Janessen ans der Falkenaner und Zutheilung zur Karlsbader Bezirkshanptmannschast.

5.   Landesansschußbericht betreffs Ausscheidung der Gemeinde Hennersdorf ans dem Starkenbacher und Zutheilung zu dem Hohenelber Bezirke.

6.   Bericht der Budgetkommission über den Rechnungsabschluß des Grundentlastungsfondes für die Jahre 1869-70-71.

7. Bericht der Budgetkommission über den Voranschlag des Grundentlastungssondes für 1873.

Die Mitglieder der Schulkommission wollen sich zu einer Sitzung heute 5 Uhr gesälligft einfinden. Ich bitte die Kommission für den Pickertfchen Antrag sich gefälligst hier im Landtagsfaale und die zweite Kommission sich im Lesezimmer konstituiren zu wollen. Welches Zimmer als Versammlungslokale wird zugewiesen Werden, darüber werde ich Morgen die Ehre haben, Mittheilungen zu machen.

Die heutige Sitzung ist geschlossen. (Schluß der Sitzung i Uhr 30 Minuten. )

Carl Gf. Wallis, Verifikator. Dr.. Woratschka, Verifikator. Dr. Aschenberenner, Werifikator.


Související odkazy



Přihlásit/registrovat se do ISP