Čtvrtek 20. ledna 1898

deres als eine Aufforderung zu Hass und zur Verachtung? (Bravo, lebhafter Beifall links. )

Was wirft das für ein Licht auf Ihren Antheil an den Scheußlichkeiten im Anfang Dezember vorigen Jahres? (Ruf: Ganz richtig!) Wie kommen Sie nach diesen Worten Herold's dazu, die Verantwortung ablehnen zu wollen für die Dinge, die damals geschehen find?

Wenn Sie heute zur Ruhe mahnen können oder könnten, warum konnten Sie damals nicht zur Ruhe mahnen? Hat sich die Bewegung hinter Ihrem Rücken vollzogen?

Wenn das der Fall wäre, dann hätten die Prager Abgeordneten ihre Mandate niederlegen müssen! Das haben Sie aber nicht gethan, und darum sind Sie Mitschuldige (Rufe: Mitwisser!) an diesen Dingen. Hat doch ein Redner von Ihrer Seite geradezu Ihre Mitschuld öffentlich eingestanden in einer Volksversammlung - wie in einem Journale steht, ich bitte sehr, ich kenne dieses Journal nicht näher, es ist dies aber nicht widerlegt worden. Es war der Abg. Hořica in einer Versammlung in Rokytzan am 20. Dezember. Das Journal "Právo lidu" berichtet: "Fortfahrend erklärt er, dass die Jungtchechen die Prager Demonstrationen organisirt und geschürt haben, - aber nur den ersten und zweiten Tag! (Lebhafte Heiterkeit. ) Dann aber hatten sie damit nichts mehr zu thun. " (Abg. Glöckner: Wo war die Regierung? Rufe: Da weiß man die Urheber nicht!)

Ich will nicht einen unbedingten Glauben diesem Berichte beimessen, aber es wäre doch zum mindesten gerade an Ihnen gewesen, diese Nachricht zu dementieren, wenn sie nicht wahr war.

Wir sind damit vollständig einverstanden, wenn Sie heute die Vorlegung der Untersuchungsakten hier im Landtage verlangen. (Ruf links: Das werden sie bleiben lassen!) Und was geschieht heute? Heute hält nicht nur Dr. Herold diese Rede, die ich schon genügend charakterisiert habe, sondern ein anderer Abgeordneter von noch extremerer Richtung, wenn es eine solche geben kann, fährt los gegen die Regierung, gegen die Polizei, gegen das Militär, gegen alle Autoritäten, die imstande sein könnten, die Deutschen Prags zu schützen und die "Reinigung" Prags vom deutschen Elemente hintanzuhalten. Und in dieser Atmosphäre wollen Sie, dass wir Ruhe finden, mit einander über einen Frieden zu verhandeln?

Wir wollen ihn, selbst heute auf diesem Vulkan, wir wollen den Frieden, aber unter Aufgebung, unter Opferung unserer Ehre, unserer Rechte nimmermehr.

Wir haben in der letzten Sitzung eine Antwort gehört, die der Herr Statthalter auf eine Interpellation, die in der Sitzung selbst an ihn gerichtet wurde, gegeben hat.

Der Herr Statthalter hat es als richtig anerkannt, das die deutschen Studenten, welche beinahe vogelfrei zu sein scheinen in dieser Stadt, (Rufe: So ist es!) dass die deutschen Studenten das statutarische Recht haben, ihre Farben zu tragen; damit hat der Herr Statthalter auch zugegeben, dass er als erster Beamte hier im Lande auch die Pflicht habe, dieses Recht zu schützen, (Posl. dr. Vašatý: V Teplicích to nedělal, ubíjení lidu nezakázal. ) hier aber wird uns erklärt, das Farbentragen ist eine Provokation. (Posl. dr. Vašatý: V Chebu, v Ústí nedělal nic. Ruf: Ruhig, Vašatý, ereifern Sie sich nicht. Abg. Glöckner ruft: Dr. Vašatý hat das Wort. Heiterkeit. Rufe: Wie immer. )

Bitte, meine Herren, lassen Sie mich ruhig weiter sprechen, sonst ist es zu anstrengend.

Hier spricht man von einer Provokazion des tchechischen Volkes durch die Mützen und Bänder der Studenten. Ja, meine Herren, der Student, der neuerlich angefallen wurde, hatte gar keine Mütze auf und kein Band um! Und erinnern Sie sich denn nicht, dass in den 80er Jahren auch tchechische Studenten mit Kappen in Prag herumgingen, mit Sammtbaretts und tricoloren Abzeichen? Hat da jemand von uns Deutschen eine Provocation darin gefunden? Oder sind wir hier in Prag deswegen minderwerthig, will wir in der Minorität sind? (Abg. Glöckner: Sie sollen sich Pelzmützen auffetzen, wir werden nichts dagegen haben. )

Zu unserem Bedauern hat der Herr Statthalter eingestehen müssen, dass er damals die bewusste Aeußerung gegenüber dem Bürgermeister gethan hat. Freilich, dass sie eine solche Verwendung finden würde, dass sie gleichwie eine Aufforderung seinerseits an den Straßenecken kleben wird, dessen konnte er sich von der Loyalität des Bürgermeisters nicht versehen. (Abg. Bohatý: Er ist geleimt worden. )

Der Statthälter müsste doch seit Monaten schon, wenn er die tchechischen Blatter verfolgte, wenn er über die Stimmung in der Stadt sich berichten ließ, wissen, dass eine systematische Hetze gegen das deutsche Studententhum und die deutsche Universität überhaupt in der Stadt geübt Wurde.

Meine Herren, ich habe mir das Material, welches der Rector magnificus über diese Vorgänge zu seiner Verfügung hat, durchgesehen und kann Ihnen Folgendes sagen: Seitdem die Petition der deutschen Professoren gegen die Sprachenverordnungen von hier nach Wien gegangen ist seitdem fand systematisch eine derartige Hetze in der tchechischen Presse gegen die Umversitätsprofessoren und Studenten statt (Rufe: Stadtrath), welche allein es erklären wurde, dass heute die deutschen Studenten im Mittelpunkte der Popularität des Hasses stehen. (Abg. Glöckner: Da liegt der Hund begraben! Heiterkeit. )

Oder glauben Sie, dass das die Bevolkerung nicht ausreist, als der Burgermeister von Prag an den Rektor jenen bekannten Brief schrieb, in welchem er es ablehnte, der Installation beizuwohnen, weil die Professoren gegen die Sprachenverordnungen petitioniert haben? Wenn der Bürgermeister das thut, dann muss die tchechische Bevölkerung denken, das müsse etwas Ungeheuerliches sein, namentlich Wenn der Bürgermeister dabei die einsachiten Regeln anständiger Höflichkeit in die Schanzen schlagt. Was aber sehr interessant ist, das ist, dass dieser Brief des Burgermeisters an den Rektor schon in den tchechischen Blättern gestanden ist, bevor er noch in die Hände des Rektors gelangt war. Er War offenbar viel weniger für den Rektor bestimmt als für die Außenwelt. (Berfall. )

Diese Hetze, diese Agitation gegen die Universität haben auch sehr bald ihre Fruchte getragen. Es ist ein ungemein bezeichnender Fall, und ich greife ihn deshalb heraus, dass am 30. Oktober die "Česka Politika" unter einer großen flammenden Inschrift erzählt hat, dass deutsche Studenten einen Tchechen nächst dem Rudolfinum erschossen haben. Das ist doch keine Kleinigkeit! Und was war wahr daran? Ein tchechischer Tischterlehrling ist von dem tchechischen Sohne seines tchechischen Meisters durch einen Revolverschuss infolge unvorsichtigen Handhabens der Waffe angeschossen worden. Wie kommen nun die deutschen Studenten dazu, dass das ihnen zur Last gelegt werde? Bei der ersten Gerichtsverhandlung hat der betreffende Tischlermeister oder sein Sohn - das weiß ich jetzt nicht - gesagt die buršaci hätten ihn angeschossen. Die deutschen Burschenschafter also, die deutschen Couleurstudenten sind das erste, was hier einem gewöhnlichen Manne aus dem Bürgerstande einfallt, wenn er sich aus irgend einen Missethäter ausreden will. Das ist bezeichnend, bezeichnender als manches Andere, und nun stellen Sie sich vor, dass mitten in die politische Erregung, in diese lange vorbereitete planmäßige Hetze der Aufruf des Bürgermetsters fällt, der von Studenten redet welche von ihren eigenen Professoren aufgereizt werden.

Meine Herren, für dieses Vorgehen des Bürgermeisters fehlt mir jedes Wort der Eraiderung. Aber Ihnen will ich sagen, dass eher alles Andere von Seiten der Professoren der Universität geschehen ist als eine Aufreizung, im Gegentheile, dass in vielen Fällen ernste Abmahnungen erfolgt sind, und ich rufe den Rector Magnificus, der mir gegenübersitzt, zum Zeugen auf, ob es sich so verhält oder nicht. (Werunský: Und die Studenten haben gefolgt, musterhaft. )

Der Ausruf des Bürgermeisters sagt: "Die Studenten provozieren, aufgereizt durch ihre Professoren, am meisten durch ihre Kleidung, unser ruhiges Volk. "

Meine Herren, wenn die Zeit nicht so ernst ware, man müßte heute über diese Escapaden des Herrn Bürgermeisters wirklich lachen.

Aber die Sache bekam bald einen sehr ernsten Charakter: dieser aufreizende Aufruf des Stadtoberhauptes hatte auch seine Folgen. Diese Professoren, die die Studenten ausreizen, das ruhige tchechische Volk zu provocieren, die mussten doch exemplarisch bestraft werden. (Lärm. - Abg. Fournier: Meine Herren, ich habe noch immer das Wort)

Als es zu jenen Auftritten in Prag kam, welche allerdings nur am ersten und zweiten Tage eine gewisse höhere planmäßige Leitung gehabt haben, fanden die einzelnen Professoren an den Wohnungen und Hausthuren Zeichen vor (Hört! Hört!), deren Bestimmung bald sehr klar geworden ist.

Ein Pluszeichen mit Kreide und ein großes B, ich weiß nicht, was das B bedeutet, aber in Erinnerung bringt es einem die Bartholomäusnacht in Frankreich, wo auch solche Zeichen an die Thüren der betreffenden Gegner gemalt worden sind, solche Zeichen fanden sich bei Knoll, Ganghofer, Wettstein und vielen Anderen. Was dieses durch die deutsche Cultur emporgehobene Culturvolk der Tchechen deutschen Culturinstituten angethan hat, das will ich hier weiter nicht erörtern, denn wie das pathologische Institut, und wie das chemische Laboratorium zugerichtet wurden, und was sonst an solchen Instituten geschehen ist an Vandalismus, das haben Sie ja mehr oder weniger in Zeitungen gelesen. Es findet sich aber auch in den Akten bestätigt. ((Dr. Funke: Und aufbewahrt im Archiv!) Auch dem botanischen Garten drohte ein Überfall. Am 30. November v. J. wurden die Bediensteten des botanischen Institutes durch Arbeiter der benachbarten Fabrik benachrichtigt, dass gegen das Institut ein Überfall geplant sei, so dass der betreffende Professor noch im Stande war, dieses Institut in derartigen Vertheidigungszustand zu setzen, dass demselben nichts geschehen ist.

Nun, meine Herren, wenn man liest, wie einzelne Professoren, wie Singer, der Kanonist, geradezu mit Brandlegung von dem Haufen, der vor dem Hause stand, bedroht worden ist, wie die Professoren Chiari, Dittrich, Pfafs sich verbarricadieren mussten, - von den Fensterscheiben rede ich gar nicht und auch nicht von den ruinirten Objekten - dann muss ich gestehen, das sind nicht Leute, die Farben tragen, und das sind auch nicht Leute, die das Gewissen belastet, andere ausgereizt zu haben. Aber diese Männer sind deutsch, und daraus deducieren Sie schon das Recht, gegen sie in dieser Weise loszurücken. (Abg. Funke: Das ist das tchechische Culturvolk. )

Was mich aber am tiefsten berührt hat, war der Polizeibericht von vorgestern, worin es hieß, dass der Thäter, der den deutschen Studenten Pollaner blutig geschlagen hat, ein tchechischer Student sei.

Ich habe mich noch immer mit der Hoffnung getragen, es würde denn doch nicht so weit kommen, dass in Prag die Jugend der Hochschulen gegeneinander derartige Dinge verübe; ich habe noch immer gemeint, es sei nur der Pöbel, der Mob, die Voyous, die man gleich von ferne erkennt (Abg. Dr. Bašatý: Provocieren Sie ihn nicht!) Dr. Funke: Blamieren Ste sich nicht, lieber Bašatý!)

Abg. Dr. Fournier: Wenn Sie Graf Sylva Tarouca wären, würde ich Ihnen, Herr Dr. Bašatý, antworten: er mochte doch von dem Paradeschimmel der Provocation heruntersteigen, denn er muß schon müde sein.

Nun, meine Herren, ich habe gesagt, es sei ein tieftrauriges Symptom, dass tchechische Studenten die Angreiser gegenüber den Deutschen bilden. (Rufe: To není pravda!)

Ich muß mich doch aus den Bericht der Behörden verlassen können, oder soll ich vielleicht glauben, was mir Herr Dr. -Baxa sagt? Das werde ich bleiben lassen.

Meine Herren, erlauben Sie mir, diese Sache ist von so großer Wichtigkeit, dass sich ein ernster Politiker nach den tiefliegenden Ursachen umsehen muß, die so giftige Bluten zu zeitigen im Stande sind.

Nun da muß ich, - und bitte Sie um Vergebung, wenn ich noch eine Weile Ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nehme, - zurückkommen aus jenes dringende Verlangen der Tchechen, eine eigene Universität zu besitzen und auf jenes nicht minder dringende Verlangen zahlreicher tchechischer Städte, eigene Gymnasien zu haben.

Das Bedürfnis war oft nicht vorhanden, aber die Lust, ein Gymnasium zu besitzen, war bald geweckt und die Regierung wurde dann Durch die Majorität des Parlamentes, die damals auf Ihrer Seite war, beauftragt diese Gymnasien in eigene Verwaltung zu übernehmen. Aus diesen zahlreichen Gymnasien giengen zahlreiche Studenten an die Prager Universität.

Von Jahr zu Jahr vermehrte sich der Zuspruch und von Jahr zu Jahr vermehrte sich die Zahl derjenigen, welche diese Universität als Aspiranten auf Beamnten-, Lehrerund Richterstellen verließen.

Es kam dazu, dass sich der politischen Patrioten die Sorge bemächtigte, wie dieser Ueberschuss zu versorgen, wie diese Ueberprodukation zu geistigem Material unterzubringen sei. Da kam jene junge aufstrebende, juugcechisclje Partei in die Hohe und verbündete sich mit dieser radikal gesinnten Jugend, - die Jugend ist ja zum Radikalismus sehr geneigt - und verdieß ihr die Stellen im deutschen Sprachgebiet, die Richter- und Beamtenstellen, zu ihrer Versorgung, wenn man die Deutschen daraus entfernen wüsste. (Abg. Funke: Dort gehen sie gerne hin, in's geschlossene deutsche Sprachgebiet !)

Aus diese Weise gewann diese Partei in den jungen Leuten kräftige Agitatoren, welche das deutsche Sprachgebiet nach den verschiedensten Richtungen durchwühlten, in ihren Brüdern und Vätern aber eifrige Wähler für ihre Mandate. (Dr. Vašatý: To je fantasie!)

Die Sache war also durchaus nicht so schlecht überlegt, vorausgesetzt, dass die Deutschen sich ihr Sprachgebiet zu diesem Zwecke entwenden lassen würden. Da wurde nun das Schlagwort von der Revindikazion ausgegeben, und da wurde mit der Laterne ein Ministerpräsident gesucht, der endlich aus diesen Gedanken der Revindication eingienge, und er hat sich gesunden. Aus Kosten des guten Rechtes der Deutschen sind diese Sprachenverordnungen erschienen, welche zum guten Theil dazu bestimmt waren, dem Ueberschuß der tchechischen Universität Raum zu verschaffen auf Kosten der deutschen Studenten. Und als es dahin kam, dass dieser mächtige Gönner fiel, da begreifen Sie jetzt, warum die tchechische Jugend so erbittert war über diese ihr entgangene Hoffnung (Bravo links. ) Da begreift man jetzt, warum auf der Strasse in den Aufläufen die tchechischen Studenten sich an den deutschen Collegen vergreifen (Rufe: Lächerlich!) und dass Zustände existieren, wie sie zur Schande gereichen würden jeder Stadt, in welcher derartiges vorkommt.

Aber Herr Dr. Herold möge die Verantwortung für seine vorgestrige Rede tragen, wie er will. Entfesseln Sie die Schrecken noch einmal, verzichten Sie darauf, das Volk im Zaume zu halten, wie man sagt. Was wird die Folge sein? Segnen wird die Stadt Prag den Bürgermeister nicht, der sie durch diese Schreckenstage beinahe in den Ruin hereinregiert hätte, (Zwischenrufe: Gefchäftsleute!) Glauben Sie, dass wir keinen Verkehr mit den tchechischen Geschäftsleuten haben? (Rufe: leider!) Sehen Sie sich doch die Hotels an, sehen Sie, wie viele Fremde in die Stadt kommen, wo derartige Greuel geschehen, sehen Sie sich doch den Weihnachtsmarkt von 1896 an. Herr Dr. Baxa macht das Standrecht dafür verantwortlich, weil die Leute um 7 Uhr die Läden schließen mussten. Sie hatten tagsüber nichts zu thun.

Wissen Sie, was dagegen in Dresden, in Zittau und in den sächsischen Städten geschah? Die Stadtpolizei ist aufgeboten worden in den deutchen Städten an der Grenze, um die Käufer zurückzudrängen, welche die Läden belagert haben.

Das ist Thatsache. Wissen Sie, Herr Bürgermeister, davon, dass deutsche Fabrikanten die Absicht hatten, Unternehmungen in Prag zu gründen und dass sie nach diesen Greueltagen diese Unternehmungen kündigten und die Lust verloren.

Wissen Sie nicht, dass Liegenschaften und Häuser an 50pZt. ihres Werthes verloren haben? wissen Sie nicht, was solche Entwertungen kür sie zu bedeuten haben? Wissen Sie nicht, dass zahlreiche Familien, die hier ihr Geld verzehrten, übesiedeln wollen in deutsche Gegenden, (Rufe: Ist schon geschehen!) wo sie ihres Lebens sicher sind. (Funke: Er wartet auf die Franzosen, bis sie kommen werden!)

Aber dazu kommt noch etwas anderes. Dadurch, dass Sie durch Ihr Bündnis mit dem Grasen Badeni den nationalen Hass im Lande so auflodern ließen, und dadurch, dass Sie das deutsche Volk zum Ingrimme empört haben, kam es zu Conflicten, deren Folgen unabsehbar sind. Sie werden noch eine Rückstanung des slavischen Elementes in seine slavischen Sprachgrenzen erfahren müssen; diese tchechische Rückstanung wird Ihnen eine Verlegenheit bereiten, aus her Sie um alles in der Welt herauszukommen werden trachten mussen.

Sie haben damals, als Ihnen Ihr slavisches Sprachgebiet zu eng wurde für die Äspiration auf Beamten- und Richterstellen - das Staatsrecht der drei Königreiche und Länder Böhmen, Mähren, Schlesien für sich aufgerufen, damit Sie auch in den übrigen Ländern den Jüngern der Universität Platz und Raum geben können.

Nun, meine Herren, wenn sich diese Elemente - aus Nord-Böhmen will ich eigentlich gar nicht sagen - aber aus Deutschland zurückstauen bis in das slavische Sprachgebiet, so werben Sie hier eine öffentliche Kalamität finden, die Sie über kurz oder lang mit dem Gedanken an den frieden vertraut machen muss. (Großer Lärm. ) Dann werden wir den Frieden schließen. (Poslanec Dr. Podlipný: To jest ten výraz Vaší kultury a humanity Vaší! Abgeordneter Dr. Funke: Sie sprechen von Humanität, Primator von Prag? Brandreden! Von dem Dusel sind wir geheilt!)

Abgeordneter Fournier: Ich weiß sehr gut, der Herr Bürgermeister wird noch zum Worte kommen und auch wieder auf die Schicksale der čechischen Minoritäten hinweisen, und da wird er von Humanität sprechen.

Meine Herren, keiner von uns billigt, was an ähnlichen, aber durchaus nicht gleichen, Vorfällen in Nordböhmen geschehen ist. (Ruf: Unbedeutend. ) Sie werden Niemand von uns finden, der auch nur die Vorkommnisse in Saaz entschuldigen würde. Ich bin Abgeordneter für Bodenbach; ich habe in öffentlicher Wählerversamnilung gesagt, dass die dortigen Vorgänge aber leine Entschuldigung finden können. Aber vergleichen Sie doch einmal diese Ereignisse mit den Prager Vorgängen. Ich bin, nachdem man sich an der čechischen Schule vergriffen hatte, von Wien hinausgereist, um womöglich noch zur Ruhe mahnen zu können. Es war nicht nöthig, die Bevölkerung war bereits vollständig beruhigt.

Aber was hörte man über die Entstehung des Auflaufs? Aus Prag sind Flüchtlinge herausgekommen und haben in Bodenbach von den Schrecknissen in Prag erzählt. Extrablätter der Zeitungen sind erschienen und ungeheure Erregung hat sich der Bevölkerung bemächtigt, die mit Gewalt nach einem Ausdruck rang. Das war doch etwas Anderes als die Prager Brandund Raubscenen.

Nein, wir entschuldigen diese Vorgänge nicht, wie Herr Dr. Baxa vielleicht die Prager Vorfälle oder wie Dr. Podlipný sein eigenes Vorgehen entschuldigen will, aber wir suchen oder können sie wenigsten halbwegs erklären. Die Humanität rufen Sie nicht an (Heiterkeit bei den Deutschen). Dazu sind Sie nicht berufen, denn wie Sie in Ihrem Mund erklingen wurde, können Sie sich von mir nicht sagen lassen, denn ich wüsste einen Ausdruck dafür, den ich hier nicht aussprechen will. (Rufe: Sagen Sie's französisch!)

Ich sehe, es wird für Sie dieser Zustand des ewigen Kampfes noch Verlegenheiten genug mit sich bringen, die Ihnen die Idee des Friedens mit uns nahelegen werden (Abg. Dr. Funke: Zwingen. ) Die Herren da drüben brauchen wir nicht - (Ruf: Die haben abgewirtschaftet. ) wir haben kein Zutrauen zu ihnen und brauchen sie als Friedensvermittler nicht. Wir werden den Frieden mit Ihnen schließen, dann werden Sie hoffentlich auch darauf verzichtet haben, für diesen Frieden von uns Opfer an unserer nationalen Ehre und an unseren nationalen Rechten zu heischen, wie Sie bis jetzt es gethan haben.

Wir sind zum Frieden bereit auch in dieser ernsten Stunde. Aber keiner unter uns, er sei radical oder gemäßigt, wird sich dazu bereit finden, diesen Frieden zu schließen unter Opfern der deutschen Ehre oder des deutschen Rechtes, darauf verlassen Sie sich. (Stürmischer, langanhaltender Beifall und Händeklatschen, Redner wird beglückwünscht).

Nejvyšší maršálek zemský: Přichází nyní k řeči pan posl. Dr. Podlipný.

Es gelangt nunmehr zum Worte der Herr

Abg. Dr. Podlipný.

Dávám slovo panu poslanci Dru. Podlipnému.

Posl. Dr. Podlipný. Slavný sněme! Jakkoliv to vře ve všech žílách, chci býti klidným. Dnes tomu právě osm dní, co jsme začali jednati o návrhu čistě formálního rázu, návrhu na zřízení komise, která by jednala o věcném obsahu a hledala formu i kompetenci o věci tak důležité, jakou jest v tomto království i sousedním markrabství otázka jazyková. Dnes po osmi dnech, slavný sněme, nejsme o brok blíže u cíle a sice hlavně proto, poněvadž strana, jíž k vůli patrně návrh ten učiněn byl, umínila si jinak jednati. Říšská rada byla koncem listopadu minulého roku skončena, a tu právem my jsme mohli očekávati, poněvadž opětně a opětně dříve na to bylo naléháno, že sněm tohoto staroslavného království bude svolán v takový čas, aby po zákonném způsobu mohlo býti rozhodováno o rozpočtu na rok následující. Nestalo se tak, nemáme ještě dnes provisorium a komise nezasedají. Včerejšího dne teprve jedna komise byla svolána. Ale za to v plném parlamente vedou se debaty o věcech, které by v komisích docela věcně a klidněji mohli býti projednány. (Hlas: O to se Němcům nejedná!) Ovšem, právě o tom byla řeč, že nejde těm pánům o klidné a věcné jednání (Tak jest!), a, ač pánové ti a jejich aranžéři vědí, že nemají za sebou mob, jak stále a stále poukazují, dovedli sobě získati studenty v kulérních barvách. (Tak jest!) Ale zde v tomto momentu prohlašuji slavnostně, že doufám - a znám svůj český lid nejen v králov. hlavním městě Praze, ale i v sousedních městech - že lid český nedá se svésti. Doufám a jsem pevně přesvědčen, že nesedne jim na vějičku nejen proti Praze nalíčenou. (Výborně ! Potlesk. ) Jsem pevně přesvědčen, že přes všechno to zachová důstojný klid a že nepřipustí, by se podařilo dílo těm štváčům a pobuřovatelům. (Hlučný potlesk. Volá se: A což vláda?) Ano, právě se chci obrátiti k Jeho Excellenci, ale pohřešuji Jeho Excellenci, (Posl. Březnovský volá: Poslouchá jenom "Wolfa!) ale vidím zde p. místodrž. radu. (Volá se: To jest jeho démon, ten zkazí každého místodržitele!) Já očekávám a mluvím jménem veškerého obyvatelova a, kdyby i panové z německé strany protestovali, jménem německého obyvatelstva, pronáším nyni žádost důtklivou, panu zástupci vlády, aby učinil konečné opatření přiměřená, by naszvaly v tomto městě klidnější porněrv ! (Hlučný potlesk. ) A jak toho dovedl udeladti, že dovedl obmezovati práva svobody, že dovedli obmezovati živnostenská práva, když jednoduše se zdálo to po jejich přesvědčení, tak douiám, že z ohledů veřejných Jeho Excellence ráčí nahlédnouti jednu věc, že buml a kuléry nejsou vůbec žádným státním základním zákonem, (Hlučný potlesk. ) že nošení kulérů buršáckých není inartikulováno v základních zákonech (Hlučný potlesk. ) a že uzná konečně také Jeho Excellence, že k vůli jednomu člověku, který dovede svésti celou řadu jiných, nemá býti porušena celá svoboda občanská, (Tak jest!) svoboda živností. (Hlučný potlesk).

Když se, velectění pánové, jednalo o to, že jisté nepořádky se objevují, tu ihned bylo zakročeno proti poplatnictvu zavíráním krámů, hostinců a domů nyní doufám, že také za včas a jeli třeba pomocí telegrafického spojení s Vídní, se nalezne prostředek, aby bylo potřebné opatření zjednáno, by konečně učiněna byla přítrž provokací německého studentstva. (Výborně!) Pan prof. Fournier präví, že prý jest právo to přirozené a v tom že nespočívá žádná provokace, když studentstvo nosí kuléry a buršácké čapky. Pan prof. Fournier jakožto profesor vysokého učení mohl by znáti také ustanovení i řády v těchto jednotlivých korporacích, jakým způsobem jest možno vystupovati a na které půdě se tak děje. Pan profesor by mohl věděti, že mohou býti okolnosti, že čas i místo mohou býti důvodem, aby jistá práva byla na čas obmezena. Vláda to velmi dobře někdy ví a hned jest po ruce, jde-li o české spolky, (Hlas: To je to!) ale nemůže nalézti cesty, když se jedná o spolky německé. (Výborně!)

Pakli jest potřebí k tomu jakýchsi dokladů, které každého mohou přesvědčiti, tu mohu jen poukázati na celou řadu rozhodnutí říšského soudu, kde skutečně ve sbírce Hyeově a sice zejména v 7. dílu jest zřejmé ustanovení, že mohou pro jisté doby na určitých místech politické úřady zakročiti jak proti jednotlivcům, tak i proti spolkům, a není v tom žádného porušení práva spolkového. Výslovně tak rozhodl říšský soud - a se svolením Jeho Jasnosti dovolím si to přečísti, - musím citovati originál německý:

"Dieser Erlafs enthält eine aus Rücksichten der össentlichen Ruhe und Ordnung getroffene polizeiliche Anordnung betreffs des Auftretens des Vereines nach außen; derlei von der Sicherheitsbehörde in ihrem Wirkungsireise

může to i okresní hejtman učiniti, a tím více doufám místodržitelství tohoto království -

erlassenen Anordnungen ist aber ein Verein in gleichem Maße wie jeder einzelne Staatsbürger unterworfen. Daran ändert der Umstand nichts, dass der Verein auf Grund seiner Statuten Berechtigt ist -

tedy jakkoliv to rnají ve statutě, nemění to nic na tom -

eine Veremsfahne zu haben, denn hiedurch ist er nicht von der Verpflichtung enthoben, hinsichtlich des öffentlichen Gebrauches derselben jenen Anordnungen sich fügen zu müssen, welche die Sicherheitsbehörde im Interesse der öffentlichen Ruhe und Ordnung erlassen zu müssen erachtet'"

Jaké jsou tedy zde omluvy a jak máme pohlížeti na vývody Jeho Excell. p. místodržitele, když praví: Ano, ve statutě to mají a mně není možno proti


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