Auseinanderlaufens der Menge rasch vorüber, die Soldaten verfolgten die Fliehenden noch durch die Gassen bis in die Häuser. Bald war in der Stadt im allgemeinen Ruhe. Mehr als eine Stunde später, ungefähr um halb 12 Uhr, wurden plötzlich neuerlich scharfe Schüsse am Hauptplatze gehört. Eine Abteilung tschechischer Soldaten eilte gut beeaffnet gegen die große Kaserne, wo die Slowaken einquartiert sind. Zu gleicher Zeit eilte zweite Abteilung in Schwarmlinie über den Josefsplatz durch die Kreuzgasse, ebenfalls gegen die große Kaserne, gegen welche ein lebhaftes Feuer eröffnet wurde. Der Haß der tschechischen Soldaten richtete sich gegen die Slowaken, denen es eigentlich zu danken ist, daß das Blutbad unter den Deutschen nicht größer geworden war.

Das Gefecht zwischen den Tschechen und Slowaken dauerte längere Zeit an, es ist jedoch wenig über den Verlauf zu erfahren, da die Zivilbewohner sich wohlweislich fernhielten, die Slowaken jetzt streng kaserniert sind und von tschechischer Seite nichts darüber mitgeteilt wird. Tatsache ist, daß die beiden Opfer, die vor der Filiale der Živnostenská banka und vor der Post lagen, aus diesem, nicht aber aus dem Kampf mit den Deutschen stammen. Die Rettungswagen, welche die Verwundeten aus den ersten Zusammenstössen schon aus dem Rathause abtransportiert hatten, bei welcher Gelegenheit übrigens die Wagen mehrfach überfallen wurden, traten nach Mitternacht neuerlich in Aktion und hatten bis in die ersten Morgenstunden zu tun.

Am nächsten Morgen fand eine ad hoc einberufene tschechische Versammlung am Hauptplatz statt, in welcher in gemeinster Weise gegen die Deutschen gehetzt wurde, insbesonders der obmann der "Národní rada" Dr. Červený und der Leiter der Mähr-schlesischen Bank Zápotocký, hielten Brandreden aufreizendsten Inhaltes; Dr. Červený forderte direkt die Zuhörer zur Rache (aby jsi pomstili) auf. Der Erfolgzeigte sich auch in einer sofort anschließenden Deutschenhetze, bei welcher alle auf der Gasse angetroffenen Deutschen in unflätigster Art beschimpft und vielfach auch tätlich angegriffen wurden.

Wenn sich einzelne deutsche Personen auf der Straße zeigen, werden sie von tschechischen Wegelagerern umringt und mißhandelt, welche ihre Heldentaten mit den Ausrufen: "Die Deutschen werden zusammengefangen!" begleitet. Es genügt oft der Hinweis, "das ist auch ein Deutscher", um den Bezeichneten zu verprügeln. Zur Aufstachelung der tschechischen Bevölkerung wurde überdies ein Bild des Alt-Bürgermeisters Inderka an der belebtesten Strassenecke (Spitalgasse-Hauptplatz) mit einem Nagel durch den Kopf befestigt und darunter geschrieben: "Lump, Räuber, Mörder des tschechischen Volkes Iglaus". Ueberall wurden. - jedoch ohne Erfolg - Hausdurchsuchungen veranstaltet, außerdem auch eine ganze Reihe angesehener Deutscher verhaftet, wobei sie - gefesselt - auf dem Wege zum Rathaus den Angriffen der verrohten tschechischen Menge, unter der sich besonders Frauen befanden, preisgegeben waren. Im Rathaus hatte inzwischen Dr. Červený eine diktatorische Herrschaft eingerichtet. Die Polizei und sämtliche deutsche Beamten der Stadt wurden ihres Dienstes enthoben. Der Telephon- und Telegraphenverkehr wurde den Deutschen mit der ausdrücklichen Bemerkung gesperrt: "Zuerst werden wir unsere Berichte abschicken". Unter den verhafteten Deutschen seien erwähnt: Gemeinderat Nessel, der schwer mißhandelt wurde, Altbürgermeister Inderka und sein Sohn, Fabrikant Beno Sedlak, Kafetier Simader, die beiden Brüder Rippl, Lehrer Meixner, der Obmann des D. H.-V. Rossa, der beurlaubte tschechoslowakische Leutnant Procháska, ein Deutscher, Herr Prihoda jun., Herr Stutz und Stadtpfarrcr Professor Honsig, der gleichfalls arg mißhandelt wurde. Im Ganzen wurden ungefähr 60 Personen verhaftet. Acht Personen wurden abends in die Frohnfeste eingeliefert. Am selben Morgen stellten die tschechischen Arbeiterorganisationen in den einzelnen Fabriken das Verlangen nach sofortiger Entlassung aller deutschen Arbeiter. In der Tabakfabrik sagte der Direktor die Entlassung der Hälfte der deutschen Bediensteten zu. Bei der Verwaltung der Gemeinde steht dem Dr. Červený ein Ausschuß aller tschechischen Parteien zur Seite, dem von deutscher Seite nur ein Sozialdemokrat namens Aschmann angehört. Der Sicherheitsdienst in der Stadt wird von tschechischen Militär mit Schußwaffe und von Sokoln versehen. In der Stadt herrscht überall noch groäe Erregung. Es wurde eine Art Belagerungszustand verhängt, die Häuser müssen um 9 Uhr geschlossen sein, in den Gast- und Kaffeehäusern dürfen keine alkoholischen Getränke ausgeschänkt werden, Versammlungen auf der Straße und in geschlossenen Räumen sind verboten. Trotzdem sammeln sich aber auf dem Hauptplatz ständig Gruppen tschechischer Passanten an, die ganz ungestraft beleidigende und verhetzende Aeußerungen über die Deutschen machen. Die Deutschen fühlen sich vollkommen rechtlos, sie sind allen Anfeindungen schutzlos preisgegeben. Die Gesamtzahl aler Verwundeten dürfte 70 betragen, darunter 12 schwere.

Každý objektivně myslící člověk, který není naplněn jako pan státní zástupce palčivou ctižádostí, musí přiznati při klidném pročtení obou článků, že obsah jich nižádným způsobem neospravedlňuje jednání státního zástupce.

Ve státě prý demokratickém, mělo by býti i československému státnímu zástupci svatým právo volného projevu mínění, není-li jeho jednání jen činem surového násilí a slepé nenávisti k tomu směřujícím, aby takovýmto šikanováním každé volné slovo potlačil a dotčený list umlčel těžkými hospodářskými škodami způsobenými zabavováním.

Uváživše toto, táží se podepsaní vlády:

1. Má státní zástupce v Opavě zvláštní předpisy pro zabavování německých novin, anebo jest jeho jednání jen nezodpověditelným přehmatem?

2. Kdy zamýšlí pan ministr neoprávněnou, list těžce poškozující činnost tohoto státního zástupce zastaviti a učiniti jej zodpovědným za způsobenou škodu?

3. Jak zamýšlí pan ministr list "Deutsche Post" za značné škody odškodniti?

V Praze dne 6. července 1920.

Dr. Schollich,

Dr. Lodgman, Dr. Baeran, Dr. Brunar, Dr. Keibl, Dr. E. Feyerfeil, Kraus, Kaiser, Kostka, Dr. W. Feierfeil, Dr. Lehnert, Dr. Radda, Böllmann, Zierhut, Schälzky, Budig, Ing. Kallina, Dr. Luschka, Matzner, Böhr, Bobek, Křepek, Dr. Hanreich.


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