Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

2. zasedání.

Původní znění.

1913.

Interpellation

der Abgeordneten Dr. E. Schollich, Dr. Luschka, Ing. Jung und Genossen

an den Minister für Schulwesen und Volkskultur

in Angelegenheit der Sperrung der deutschen Lehrerinnenbildungsanstalt in Troppau.

I. Der Herr Minister für Schulwesen und Volkskultur hat auf die Interpellation Nr. 816 der Abg. Dr. Schollich, Dr. Luschka, Ing. Jung und Genossen, betreffend die Sperrung der deutschen Lehrerinnenbildungsanstalt in Troppau mit seiner Antwort Nr. 1187 vom 5. Jänner 1921 erklart, daß in Troppau niemals eine selbständige Lehrerinnenbildungsanstalt bestanden hat, sondern lediglich zwei der Lehrerbildungsanstalt unterstehende Jahrgänge für weibliche Zöglinge, ein Jahr die geraden und das nächste Jahr die ungeraden.

Hierin liegt eine Unrichtigkeit, denn die deutsche Lehrerinnenbildungsanstalt wurde, wie in der Antwort selbst angeführt ist, im Jahre 1870 mit eigener Verwaltung (soll wohl heißen Leitung) eröffnet.

An der Tatsache des Bestandes einer selbständigen Anstalt wurde auch weiterhin festgehalten, als mit Erlaß vom 12. Mai 1879 das österr. Ministerium für Kultus und Unterricht angeordnet hat, daß Zöglinge bloß jedes zweite Jahr aufgenommen werden sollen, denn der erwähnte Erlaß sagt ausdrücklich, daß die Lehrerinnenbildungsanstalt als selbständige Anstalt der Leitung des Direktors der Lehrerbildungsanstalt unterstellt wurde. Für die Richtigkeit dieser Tatsachen seien angeführt:

1. Bestand die Lehrerinnenbildungsanstalt vom Jähre 1870—1879 aus 4 Jahrgängen (mit eigenem Lehrkörper und eigenem Direktor). Von 1879—1884 aus 2 Jahrgängen unter eigener Leitung.

2. Erst vom Schuljahre 1884/1885 wurde die Lehrerinnenbildungsanstalt als eigene selbständige Anstalt der Leitung des Direktors der Lehrerbildungsanstalt unterstellt. Es ist demnach nicht richtig, daß die Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt vereinigt wurden.

3. Die Lehrerinnenbildungsanstalt bestand vielmehr weiterhin als selbständige Anstalt, Beweise dessen:

a) Räumliche Trennung (Lehrerbildungsanstalt in der Salzgasse, Lehrerinnenbildungsanstalt im Landhausgebäude am Niederring).

b) Die Ausschreibung der erledigten Lehrstellen erfolgte ausdrücklich entweder für die Lehrebildungsanstalt oder ausdrücklich für die Lehrerinnenbildungsanstalt.

c) Die Lehrkörper beider Anstalten bildeten je einen gesonderten eigenen Status.

d) Die Selbständigkeit der beiden Anstalten kam entsprechend darin zum Ausdrucke, daß jeder Lehrkörper gesonderte Konferenzen abhalten mußte, über welche gesonderte Protokolle verfaßt und weitergeleitet wurden.

e) In sämtlichen amtlichen Drucksorten (Katalogen, Zeugnissen etc.) waren die Anstalten als selbständige Schulen bezeichnet. Keine einzige Drucksorte trug die Bezeichnung ťLehrer und LehrerinnenbildungsanstaltŤ oder gar ťLehrerbildungsanstaltŤ.

f) Auch die Stampiglien waren gesondert.

g) Die Lehrmittelsammlungen wurden für jede Anstalt separat angelegt, verwaltet und von den Behörden dotiert.

h) Die Stipendienbeträge wurden von den Stiftern (Staat und Land) den Anstalten separat zugewiesen.

i) Interne Sammlungen der Lehrkörper wurden stets nach Anstalten gesondert und verwaltet, wie es bei verschiedenen Anstalten anders nicht möglich war.

j) Auch die Büchereien waren gesondert. Sowohl die Lehrerbildungsanstalt als auch die Lehrerinnenbildungsanstalt hatten ihre eigene Bibliothek mit separater Verwaltung und gesonderter Dotierung.

k) Auch in dem neuen Anstaltsgebäude in der Komenskygasse (Liechtensteinstraße) war schon äußerlich die Selbständigkeit zum Ausdruck gebracht, da jeder Anstalt ein eigener Trakt zugewiesen war.

Eine Vereinigung der beiden Anstalten zu einer Anstalt bestand sonach nicht und wurde erst mit dem Ministerialerlasse vom 17. August 1920, Z. 36.228 verfügt und dessen Durchführung dem schlesischen Landesschulrate überlassen. Ale gegen Ende des Weltkrieges zur Vereinfachung der Geschäftsführung der Lehrkörper mit Rücksicht auf die außerordentlichen Verhältnisse ausnahmsweise gemeinsame Konferenzen abhielt und die Vorlage der Protokolle in einfacher Ausführung beantragte, wurde dieser Beschluß vom schlesischen Landesschulrate nicht genehmigt, wahrscheinlich aus dem Grunde, daß jede Anstalt selbständig sei, und eigene Protokolle verfassen muß.

II. Die in der Interpellationsbeantwortung des Ministers enthaltene Behauptung, daß der frühere Zustand belassen wurde, in welchem die Kandidatenzahl zuletzt unter der österr. Schulverwaltung war, ist somit nicht richtig, weil trotz Belassung der früheren, möglichen Ausbildungszahl der Kandidatinnen eben zwei selbständige Jahrgänge verschwunden sind, womit die selbständige Lehrerbildungsanstalt zu sein aufgehört hat. In der zuletzt als unrichtig hingestellten Behauptung wurde scheinbar absichtlich verschwiegen, daß diese 80 Kandidatinnen jetzt in der männlichen Anstalt ausgebildet und ebensovielen Kandidaten die Ausbildungsmöglichkeit benommen haben. Statt der bestandenen 6 Jahrgänge bestehen eben nur 4. Jahrgänge, was gewiß eine Änderung des bestandenen Zustandes bedeutet. Dieser Zustand ist ungesund, da in anderen Koedukationsanstalten nur ein Drittel der Maximalzahl der Kandidatinnen vorbehalten wurde.

Die getroffenen Maßnahmen, um diese Zahl (80) gleichmäßig auf alle Jahrgänge auszudehnen, sind nichts anderes als eine Knebelung des männlichen Lehrernachwuchses.

Es sei nochmals festgestellt; mit Erlaß vom 14. Mai 1920, Z. 31.587 hat das Ministerium für Schulwesen und Volkskultur als Ergänzung seines Erlasses vom 21. Juni 1919, Z. 25.920 auch für das Schuljahr 1920/1921 verfügt, daß an deutschen Privatlehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten in den ersten Jahrgang höchstens 20 Zöglinge aufgenommen werden dürfen.

Mit dem Erlaß vom 26. Juni 1920, Z. 40.486 wurden die Bestimmungen des obigen Erlasses vom 14. Mai 1920, Z. 31.587 auch auf die deutschen Staatslehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten ausgedehnt. Hiebet muß jedoch nochmals mit allem Nachdruck festgestellt werden, daß weder der mährische noch der böhmische Landesschulrat die ihm unterstellten deutschen Lehrerbildungsanstalten von diesem Erlaß in Kenntnis gesetzt hat, was damit bestätigt erscheint, daß dieser Erlaß bei den genannten Anstalten nicht einlangte, weshalb diese durchwegs mehr als 20 Schüler im laufenden Schuljahre aufnahmen.

Die Gefertigten tragen daher den Herrn Minister für Schulwesen und Volkskultur:

1. Ist dem Herrn Minister der Erlaß vom 20. Juni 1920, Z. 40.486, bekannt?

2. Wie ist es möglich, daß die Mitteilungen des betreffenden Referenten, auf die sich die Antwort des Herrn Ministers stützt, den Tatsachen nicht entsprechen?

3. Ist der Herr Minister geneigt, die durch die Sperrung der deutschen Lehre-rinnenbildungsanstalt in Troppau geschehene Vergewaltigung des deutschen Schulwesens einer neuerlichen einwandfreien sachlichen Überprüfung zu unterziehen und das Ergebnis in kürzester Zeit bekanntzugeben?

4. Ist der Herr Minister bereit, bis zur endgültigen Entscheidung der beanständeten Schulsperrung die Wiederherstellung der Lehrerinnenbildungsanstalt in Troppau in ihrem alten Umfange zu verfügen?

Prag, am 8. März 1921.

Dr. Schollich, Dr. Luschka, Ing. Jung,

Ing. Kallina, Simm, Knirsch, Dr. W. Feierfeil, Kostka, Dr. Keibl, Schubert, Dr. Hanreich, Dr. Spina, Dr. Lodgman, Wenzel, Böllmann, Dr. Brunar, Dr. E. Feyerfeil, Dr. Baeran, Bobek, Böhr, Schälzky, Röttel, Kraus, Dr. Medinger.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1921.

I. volební období.

2. zasedání.

Překlad.

1913.

Interpelace

poslanců Dra E. Schollicha, Dra Luschky, inž. Junga a druhů

ministrovi školství a národní osvěty

o uzavření německého ženského učitelského ústavu v Opavě.

I. Pan ministr školství a národní osvěty prohlásili v odpovědi č. 1187 ze dne 5. ledna 1921 na interpelaci č. 816 poslanců Dr. Schollicha, Dr. Luschky, inž. Junga a druhů, že v Opavě nikdy nebylo samostatného ženského učitelského ústavu, nýbrž pouze dva ročníky pro chovanky, jeden rok ročníky sudé a druhý rok liché, podřízené ředitelství mužského učitelského ústavu.

To jest nesprávné, neboť německý ženský učitelský ústav, jak sama odpověď uvádí, byl otevřen roku 1870 s vlastní správou.

Ústav udržován byl jako samostatný i tehdy, když rakouské ministerstvo kultu a vyučování výnosem ze dne 12. května 1879 nařídilo, že chovanky mají se přijímati jen každého druhého roku, neboť tento výnos výslovně praví, že ženský učitelský ústav podřizuje se jako ústav samostatný správě ředitele mužského učitelského ústavu.

Na doklad správnosti této okolnosti uvádíme:

1. Ženský učitelský ústav sestával od roku 1870 do roku 1879 ze čtyř ročníků (s vlastním učitelským sborem a vlastním ředitelem), v létech 1879 až 1884 ze dvou ročníků s vlastní správou.

2. Teprve počínaje školním rokem 1884/85 byl ženský učitelský ústav podřízen jako vlastní samostatný ústav správě ředitele mužského učitelského ústavu. Není tedy správné, že mužský a ženský učitelský ústav byly sloučeny.

3. Ženský učitelský ústav trval naopak i potom jako samostatný ústav, což dokazuje:

a) prostorové rozdělení (mužský učitelský ústav v Solné ulici, ženský v t. zv. Landhause na Dolním náměstí).

b) uprázdněná učitelská místa byla vypisována výslovně buď pro mužský nebo výslovně pro ženský učitelský ústav.

c) učitelské sbory obou ústavů tvořily každý svůj oddělený vlastní status.

d) že oba ústavy jsou samostatné, bylo zřejmě prokázáno tím, že každý učitelský sbor musil konati své vlastní porady, o nichž byly odděleně sepisovány zápisy a předkládány nadřízeným úřadům.

e) ve všech úředních tiskopisech (katalozích, vysvědčeních atd.) byly ústavy označeny jako samostatné školy. Žádný tiskopis neměl natištěno ťMužský a ženský učitelský ústavŤ nebo dokonce ťMužský učitelský ústavŤ,

f) i razítka byla různá,

g) sbírky učebných pomůcek byly pro každý ústav zvláště založeny, spravovány a úřady dotovány,

h) země a stát přikazovaly ústava nadace odděleně,

i) vnitřní sbírky učitelských sborů byly vždy rozděleny a spravovány podle ústavů, jak u různých dvou ústavů ani jinak nebylo možno,

j) také knihovny byly oddělené. Mužský i ženský učitelský ústav mely vlastní knihovny s vlastní správou a dotováním,

k) i v ústavní budově v ulici, Komenského (Lichtensteinově) jevila se samostatnost na venek tím, že každému ústavu byl vykázán vlastní trakt.

Oba ústavy nebyly tedy. sloučeny v jeden ústav; spojení bylo nařízeno teprve výnosem ministerstva ze dne 17. srpna. 1920, čís. 36228, jehož provedením byla pověřena slezská zemská školní rada. Když ke konci světové války pro zjednodušení úřadování vzhledem na mimořádné poměry učitelský sbor výminečně konal společné porady a navrhl, aby se zápisy předkládaly v jednoduchém vyhotovení, nebylo toto usnesení slezskou zemskou školní radou schváleno, asi proto, že každý ústav jest samostatným a musí pořizovati vlastní zápisy.

II. Tvrzení v ministrově odpovědi na interpelaci, že se ponechal dřívější stav s počtem chovanců na konci rakouské vyučovací správy, není tedy správné, protože přes to, že byl ponechán dřívější možný počet míst pro vzdělání kandidátek, zanikly právě dva samostatné ročníky, čímž učitelský ústav přestal býti samostatný. V tomto tvrzení, jež právě bylo označeno za nesprávné, bylo pravděpodobně zúmyslně zatajeno, že těchto 80 chovanek vzdělává se nyní v ústavě mužském a odnímá možnost vzdělání právě tolika chovancům. Místo dřívějších šesti jsou nyní jen čtyři ročníky, což jest zajisté změnou dosavadního stavu. Jest to nezdravý stav, protože v jiných koedukačních ústavech připouští se chovanky jen do třetiny maximálního počtu.

Učiněná opatření, aby tento počet (80) byl stejnoměrně rozšířen na všechny ročníky, nejsou ničím jiným než rdousením mužského dorostu učitelského.

Budiž ještě jednou konstatováno: ministerstvo školství a národní osvěty nařídilo výnosem ze dne 14. května 1920, č. 31587 jako doplnění výnosu ze dne 21. června 1919, č. 25920 také pro školní rok 1920/21, že na. soukromých německých mužských i ženských učitelských ústavech smí býti přijato do 1. ročníku nejvýše 20 chovanců.

Výnosem ze dne 26. června 1920, č. 40486 byla ustanovení shora uvedeného výnosu ze dne 14. května 1920, č. 31587 rozšířena také na státní, německé mužské i ženské učitelské ústavy. Při tom budiž ještě jednou se vším důrazem konstatováno, že ani moravská ani česká zemská školní rada nevyrozuměla své podřízené učitelské ústavy o tomto výnosu, což zdá se potvrzeno tím, že tento výnos dosud nedošel jmenovaných ústavů a proto v tomto školním roce přijaly veskrze více než 20 žáků.

Podepsaní táží se proto pana ministra školství a národní osvěty:

1. Ví pan ministr o výnosu ze dne 20. června 1920, čís. 40486?

2. Jak jest možno, že sdělení příslušného referenta, o něž se opírá odpověď pana ministra, neodpovídají pravdě?

3. Jest pan ministr ochoten, znásilnění německého školství, spáchané uzavřením německého ženského učitelského ústavu v Opavě podrobiti novému, nezávadnému věcnému přezkoušení a oznámiti výsledek ve lhůtě nejkratší?

4. Jest pan ministr ochoten naříditi, nežli bude vytýkané uzavření školy konečně vyřízeno, aby německý ženský učitelský ústav v Opavě byl v dřívějším rozsahu znovu otevřen?

V Praze dne 8. března 1921.

Dr. Schollich, Dr. Luschka, inž. Jung,

inž. Kallina, Simm, Knirsch, Dr. W. Feierfeil, Kostka, Dr. Keibl, Schubert, Dr. Hanreich, Dr. Spina, Dr. Lodgman, Wenzel, Böllmann, Dr. Brunar, Dr. E. Feyerfeil, Dr. Baeran, Bobek, Böhr, Schälzky, Röttel, Kraus, Dr. Medinger.

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