POSLANECKÁ SNĚMOVNA N. S. R. Č. 1923.

I. volební období.

8. zasedání.


Původní znění.

4265.

Dringliche Interpellation

der Abgeordneten Schäfer, Dietl, Čermak und Genossen

an die Gesamtregierung

betreffend Massnahmen gegen die Folgen der anhaltenden Wirtschaftskrise und gegen die Teuerung.

Die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Tschechoslowakei sind noch ungemein trostlos. Zwar ist zu wiederholten Malen von einzelnen Regierungsstellen angekündigt worden, dass die Staatsverwaltung mit den notwendigen Mitteln auf eine Milderung der Wirtschaftskrise hinarbeiten werde. Es wurden Massnahmen in Aussicht gestellt, die zur Belebung der Industrie dienen sollten, doch ist es bei den blossen Versicherungen geblieben. Einzelne grosse Industriezweige werden auch jetzt noch stark von einer schworen. Absatzstockung mitgenommen. Im Verlaufe der Wirtschaftskrise durch den Mangel an Absatz erzwungene Betriebseinschränkungen konnten nur in den vereinzelten Fällen behoben werden. Die Zahl der Arbeitslosen geht noch immer in die Hunderttausende, dazu kommt noch die grosse Masse der Kurzarbeiter. Von einer durchgreifenden Wendung zum Besseren ist wenig oder nichts zu spüren. Die Ausweise des Ministeriums für soziale Fürsorge über die Zahl der beschäftigungslosen Personen, die staatliche Arbeitslosenunterstützung beziehen, geben kein richtiges Bild von dem Umfange der Arbeitslosigkeit in dem Gebiete der Republik. Es werden in dieser Aufstellung der Arbeitslosen jene nicht mitgezählt, die aus dem Bezuge der staatlichen Unterstützung ausgeschaltet wurden, aber noch immer ohne Erwerb dastehen. Für manche Bezirke ist ohne Rücksicht auf die noch vorhandenen Arbeitslosen die staatliche Unterstützung einfach aufgehoben werden. In dem Bestreben, die Ausgaben für Arbeitslosenfürsorge nach den Weisungen der Zetralbehörden zu drosseln, werden zweifellos Arbeitslose von den politischen Verwaltungsbehörden mit ihrem Anspruch abgewiesen. Vielen Opfern der Wirtschaftskrise versagt der Staat seine Hilfe, um an den Ausgaben für Arbeitslosenfürsorge zu sparen.

Er sorgt aber auch nicht in entsprechender Weise für Arbeitsgelegenheit und bleibt mit den in Aussicht gestellten umfangreichen Notstandsarbeiten weit im Rückstand. Erst ein Teil des vom Minister für öffentliche Arbeiten im Abgeordnetenhause vor vielen Monaten in Aussicht gestellten grossen Investitionsplanes ist bisher zur Ausführung gekommen. Immer wieder werden diese Arbeiten unter dem Vorwande, dass die Mittel dazu nicht vorhanden seien, verzögert. Was immer zur Beschleunigung von Notstandsbauten von der Arbeiterschaft und deren Organisationen in den letzten Monaten unternommen wurde, es hat leider nur in wenigen Fällen zu einem Erfolge geführt.

Die in der Industrie vorherrschenden und anhaltenden krisenhaften Zustände sind es aber nicht allein, die auf den Arbeitern und Angestellten lasten und ihre Lage schwer beeinträchtigen. Es hält die Lebensmittelteuerung an, gegen welche mit allen Machtmitteln des Staates anzukämpfen, mehrfach von der Regierung versprachen worden ist. Unter Berufung darauf, dass durch das Steigen des Kurses der čechoslovakischen Krone in den Sommermonaten des Vorjahres sicher eine Preisermässigung auf dem inländischen Warenmarkte eintreten wird, haben die Unternehmer, dem Beispiele der Staatsverwaltung folgend, in allen Industriegruppen und zuletzt erst im Bergbau den Arbeitern Lohnkürzungen aufgezwungen. Während der amtliche Index für die Monate September bis Dezember 1922 einen Rückgang der Lebensmittel von 1105 auf 934 Punkte ausweist und im August 1923 auf 892 Punkte fällt zeigt der September schon eine Steigerung auf 903, also um elf Punkte und diese Steigerung findet auf dem Lebensmittelmarkte eine erschreckende Fortsetzung. Genau dieselbe Tendenz zeigt sich in der Indexgruppe Bekleidung. Und merkwürdigerweise geht die Teuerung trotz Lohnabbau, Herabsetzung der Kohlengreise etc. von den Produzenten aus, getragen von dem Bestreben, an der Weltkonjunktur teilzunehmen, das heisst, höhere Gewinne zu erzielen. Ein typisches Beispiel dafür bietet die Zuckerindustrie. In wenigen Tosen haben die Raffinerien den Zuckerpreis dreimal erhöht, haben die Verkaufskonditionen zu ihren Gunsten abgeändert und beeilen sich, im Ausland ihr verfügbares Kontingent abzusetzen, solange der Weltmarktpreis für sie günstig ist. Hier einzugreifen, ist Aufgabe der Regierung, wobei sie aber vor allen den Rohzuckerpreis für den Inlandsbedarf Herabdrücken müsste. Ueberhaupt müsste es die vornehmste und wichtigste Aufgabe der Regierung bilden, den reduzierten Kohlengreis in allen Erzeugnissen zur Auswirkung zu bringen.

Die Regierung hat auch hier ihre gemachten Versprechungen nicht eingelöst. Sie selbst hätte müssen zur Bewegung der Industrie und zur Förderung der gesamten Forstwirtschaft preisabbauend in der Postverwaltung und in der Eisenbahnverwaltung vorgehen. Zwar wurden einige Verschiebungen im Frachtentarif durchgeführt, durch welche für einzelne Warengruppen eine Ermässigung der Frachtsätze eintritt, doch ist dies ganz ungenügend. Eine Ermässigung der Posttarifsätze ist nur bei unbedeutenden Sendungen eingetreten, in der Hauptsache aber bleiben trotz feierlicher Versprechung der Regierung die Tarifsätze unberührt. Die Staatsverwaltung ist aber bis heute die Erfüllung dieser Pflichten schuldig geblieben. Selbst jetzt zögert sie noch mit einer durchgreifenden Herabsetzung der Tarifsätze auf den Bahnen, obwohl seit der Beendigung des Bergarbeiterstreikes die Kohle billiger geworden ist. Zudem sind die Eisenbahntarife auf den čechoslovakischen Bahnen die höchsten, die es in Europa gibt.

Aus allen diesen Gründen fragen die Gefertigten die Gesamtregierung:

1. Ob sie bereit ist, die seinerzeit in Aussicht gestellte Fürsorge für die Arbeitslosen den dringenden, unabweisbaren Bedürfnissen entsprechend auszubauen und die dazu nötigen Mittel bereitzustellen?

2. Ob sie bereit ist, die notwendiger. Mittel flüssig zu machen, damit das vor Monaten im Abgeordnetenhause mitgeteilte umfangreiche Investitionsprogramm ohne Kürzungen und rasch durchgeführt werden kann?

3. Ob sie gewillt ist, in der auswärtigen und staatlichen Wirtschaftspolitik jene Wege einzuschlagen, die zu einer Belebung der Industrie führen und die Beschäftigungsmöglichkeiten vermehren?

4. Ob sie bereit ist, mit einem Preisabbau in allen Betrieben der staatlichen Eigenregie vorzugehen?

5. Ob sie mit allen staatlichen Machtmitteln bereit und entschlossen ist, der Teuerung entgegenzuwirken und eine Verbilligung aller unentbehrlichen Bedarfsartikel herbeizuführen?

Prag, am 30. Oktober 1923.

Schäfer, Dietl, Čermak, Pohl, Grünzner, Taub, Hackenberg, Uhl, Beutel, Kirpal. Hillebrand, Häusler, Jokl, Roscher, Blatny, Palme, Heuer, Leibl. Dr. Czech, Schuster, Dr. Haas.

 

 

 

 

 

POSLANECKÁ SNĚMOVNA N. S. R. Č. 1923.

I. volební období.

8. zasedání.


Překlad.

4265.

Naléhavá interpelace

poslanců Schäfera, Dietla, Čermaka a druhů

vládě

o opatřeních proti následkům trvalé krise hospodářské a proti drahotě.

Hospodářské poměry v československo jsou ještě neobyčejně neutěšené. Jednotliví vládní činitelé sice již několikráte ohlásili, že státní správa bude pracovati, aby potřebnými prostředky zmírnila hospodářskou krisi. Byla slíbena opatření, která měla oživiti průmysl, než zůstalo při pouhých slibech. Jednotlivá veliká průmyslová odvětví i nyní ještě jsou silně zachvácena těžkým váznutím odbytu. Omezení provazu, jež si vynutil nedostatek odbytu za hospodářské krise, bylo lze jen v jednotlivých případech odstraniti. Počet nezaměstnaných činí stále ještě statisíce, vedle toho jest ještě veliké množství dělníků pracujících zkráceně. Nějaký pronikavý obrat k lepšímu lze jen velmi mála pociťovati nebo vůbec nikoliv. Výkazy ministerstva sociální péče o počtu nezaměstnaných, kteří dostávají státní podporu v nezaměstnanosti, nepadávají správného obrazu o rozsahu nezaměstnanosti na území republiky. V tomto seznamu nezaměstnaných nejsou počítáni ti, kteří byli zbaveni účasti na státní podpoře, avšak stále ještě jsou bez výdělku: Pro mnoho okresů bez zřetele k tomu, že jsou tam ještě nezaměstnaní, byla státní podpora prostě zrušena: Politické správní úřady usilujíce podle pokynů ústředních úřadů uspořiti výdaje na péči o nezaměstnané, zamítají nároky nezaměstnaných, o nichž není pochybnosti. Mnoha obětem hospodářské krise odpírá stát svou pomoc, aby ušetřil na výdajích na péči o nezaměstnané.

Avšak nestará se ani náležitým způsobem o pracovní příležitost a zůstává daleko pozadu s rozsáhlými nouzovými stavbám které přislíbil: dosud byla provedena teprve část velikého investičního plánu, jak jej před mnoha měsíci slíbil v poslanecké sněmovně ministr veřejných prací. Tyto práce jsou stále a stále protahovány pod záminkou, že není na to peněz. Cokoliv dělnictvo a jeho organisace podnikly v posledních měsících, aby urychlily nouzová stavby, přineslo bohužel výsledek jen v málo případech.

Avšak nejsou to jen kritické poměry, jaké vládnou a trvají v průmyslu, které tíží dělníky a zaměstnance a jejich stav těžce postihují. Trvá drahota potravin, proti níž vláda mnohokrát slíbila, že bude bojovati všemi prostředky, jež má stát po ruce. Podnikatelé následujíce příkladu státní správy, odvolávajíce se na to, že stoupnutím kursu československé koruny v letních měsících minulého raku dojde ke snížení cen na domácím trhu zboží, vnutili všem průmyslovým skupinám a naposled horníkům snížení mezd. Zatím co úřední index pro měsíce září až prosinec 1922 vykazuje pokles cen potravin z 1105 na 934 bodů a v srpnu 1923 klesá na. 892, ukazuje již v září stoupnutí na 903, tedy o 11 bodů a toto stoupnutí na potravinářském trhy strašlivě pokračuje. Táž snaha se jeví v indexu šatstva. A jest podivuhodné, že fota zdražení přes to, že byly sníženy mzdy a zlevněny ceny uhlí atd.; vychází od výrobců, vedených snahou účastniti se světové konjunktury, to jest dosíci vyšších zisků. Typickým příkladem toho jest cukerní průmysl. V několika dnech zvýšily rafinerie cenu cukru třikráte, prodejní podmínky změnily ke svému prospěchu a pospíšily si, aby kontingenty jímž mohou volně nakládati, odbyly v cizině, pokud jest pro ně světová cena příznivá. Zde jest úkolem vlády, aby zasáhla, při čemž by však především musila stlačiti cenu surového cukru pro domácí potřebu. Vůbec musilo by býti nejpřednějším a nejdůležitějším úkolem vlády působiti, aby se snížení cen uhlí projevilo ve všech výrobcích.

Také zde vláda nesplnila daných slibů. Sama by musila k oživení průmyslu a k povznesení veškerého lesního hospodářství snížiti ceny v poštovní správě a na železnicích. Byly sice provedeny některé přesuny v dopravním sazebníku, jimiž byly pro jednotlivé skupiny zboží dopravní sazby sníženy, než to vše jest naprosto nedostatečné. Ke snížení poštovních sazeb došlo jen u bezvýznamných zásilek, v hlavní věci však zůstávají sazby přes slavnostní slib vlády nedotčeny, státní správa však dosud nesplnila těchto svých závazků. I nyní ještě se zdráhá pronikavě snížiti tarifní sazby na drahách, ač od skončení hornické stávky uhlí zlevnilo. Vedle toho ještě jsou železniční sazby na československých drahách nejvyšší v Evropě.

Ze všech těchto důvodů táží se podepsaní vlády:

1. Je-li ochotna náležitě vybudovati kdysi slibovanou péči o nezaměstnané, jak toho vyžadují naléhavé a neodkladné potřeby a opatřiti pro ta potřebné peníze?

2. Je-li ochotna uvolniti potřebné peníze, aby bylo lze bez zkrácení a rychle provésti rozsáhlý investiční program, oznámený před měsíci v poslanecké sněmovně?

3. Je-li ochotna v zahraniční a státní hospodářské politice postupovati takovými cestami, které vedou k oživení průmyslu a rozmnožují mužnost zaměstnání?

4. Je-li ochotna předcházeti snížením cen ve všech závodech státní vlastní režie?

5. Je-li ochotna a odhodlána všemi prostředky, jež má stát po ruce, čeliti drahotě a přivoditi zlevnění všech nezbytných předmětů spotřeby?

V Praze dne 30. října 1923.

Schäfer, Dietl, Čermak, Pohl, Grünzner, Taub, Hackenberg, Uhl, Beutel, Kirpal, Hillebrand, Häusler, Jokl, Roscher, Blatny, Palme, Heeger, Leibl, dr. Czech, Schuster, dr. Haas.

 

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