Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1924.

I. volební období.

10. zasedání.


Původní znění.

4916.

Dringliche Interpellation

der Abgeordneten Dr. Czech, Hoffmann, Dr. Holitscher, Hirsch und Genossen

an den Minister für Schulwesen und Volkskultur

in Angelegenheit der Auflassungen von Schulklassen.

Nach der einheitlich geforderten Vorlage der Kinderausweise an Volks- und Bürgerschulen ist vom Landeschulratspräsidium in Prag im Einvernehmen mit dem Landesverwaltungsausschuss mit der Reduzierung deutscher Volksschulen begonnen worden. Abgesehen vorn der wiederkehrenden Auflassung provisorischer Paralellklassen zu Buginn des heurigen Schuljahres sind vom Landesschulratspräsidium im Schulbezirke Teplitz-Schönau 19 definitive Klassen, im Schulbezirke Karlsbad 12, im Schulbezirke Eger 12 und im Schulbezirke Reichenberg bisher ebenfalls 10 definitive Klassen an deutschen Volksschulen aufgelassen vordem. Ebenso ist in 3 Fällen die vollständige Auflassung einklassiger deutscher Volksschulen verfügte werden: Litschau (Bezirk Kaplitz), Plfauendorf (Bezirk Beutsch-Brod) und Theresienstadt (Bezirk Leitmeritz).

Diese Umstände lassen es mit Sicherheit erwarten, dass die Auflassungen im Landesschulratspräsidium bezirksweise durchgeführt werden und dass noch weitere Auflassungen zu befürchten sind. Es ist bekannt, dass der Landesverwaltungsausschuss im Böhmen das heurige Schuljahr des allerschwächsten Schulbesuches zu den stärksten Eingriffen in den deutschen Schulbesitzstand zu benützen gedenkt, um dadurch Ersparungen in seinem Voranschlage zu erzielen. Es ist nach der Politik, die der Landesverwaltungsausschuss gegenüber dem deutschen Schulwesen bisher verfolgt hat, nicht zu verwundern, dass er sich zu diesem Ersparnissen fast ausschliesslich das Kapitel des Schulwesens ausgesucht hat, weil ihm hier die Eingriffe durch den Kinderrückgang vorbereitet und durch die Bestimmungen eines unseligen Gesetzes leicht gemacht werden. Es ist vom Standpunkte des Landes, welches das Schulbudget stets als eine überflüssige Belastung angesehen hast, nicht zu verwundern, dass s sich dieser Lasten mit Vergnügen zu entledigen sucht. Nicht zu verstehen aber ist es, dass dieses Bestreben bei der Schulbehörde, welche die Interessen des Schulwesens zu verteidigen hast, nicht auf den notwendigen Widerstand stösst beim Landesschulratspräsidium. Es wäre den n doch notwendig, dass heute, wo das deutsche Volksschulwesen in der ganzen Republik nach Auflassung von fast 300 Schulen und Exposituren und von fast 2000 Schulklassen ein Trümmerfeld bildet und durch diese Auflassungen für die Länder ungeheuere Ersparungen erzielt worden sind, auch der Standpunkt der Schule und die Rücksicht auf die Schüler und Lehrerschaft als ausschlaggebender Beweggrund gewertet werde und nicht nur das nationale Moment. Er dürfen finanzielle Ersparungen nicht gleichgestellt werden den pädagogischen und gesundheitlichen Schäden, welche die Schülerschaft durch die neuer liehe Einschränkung der Klassenzahlen erleiden, und den Nachteilen, welche der durch dem 6 Jahre langes Bangen um dem Arbeitsplatz zermürbten deutschen Lehrerschaft erwachsen.

Es ist gewiss möglich, die neuen Einschränkungen durch den starren Wortlaut des 9 des Gesetzes vom 9. April 1919, Nr. 189 Slg. d. G. u. V. und den Mangel der Schutzvoraussetzungen des § 7 Abs. 2 des Gesetzes vorn 13. Juli 192 Nr. 226 zu rechtfertigen. Von diesen Bestimmungen ist die erstere als die unsozialste, undemokratischeste und demütigendste Bestimmung schon zur Genüge gebrandmarkt worden, die zweite hat sich im ihrer Auswirkung als vollständig ungenügend erwiesen und auch nicht die Anwendung gefunden, welche ihrem Sinne entsprachen hätte. Nicht zu rechtfertigen aber sind diese Einschränkungen, wenn erwogen wird, dass im nächstem Schuljahre und den folgendem die Kinderzahl eine bedeutende Steigerung erfahren wird, wenn die erschreckenden Nachteile des herabgeminderten Unterrichtes und die Standesnachteile für die Lehrerschaft in Erwägung gezogen werden und wenn insbesondere konstatiert w erden kann, dass sich die Auflassungstätigkeit wieder nur auf das deutsche Schulwesen beschränkt, während für das čechische Volksschulwesen, dass unter den gleichen Kriegsfolgen leidet, mit Ausnahme einiger demonstrativer Reduzierungen eine äusserst laxe Reduzierungspraxis gehandhabt wird und wenn mit angesehen werden muss dass für bedeutend weniger Kinder, oft nicht einmal čechischer Nationalität, eigene čechische Minderheits-Volksschulen und Klassen errichtet oder bestehen gelassen werden.

Wagegen wir ums insbesondere mit aller Schärfe wenden müssen, ist die Tatsache, dass in vielen Fällen durch die Auflassung von Schulklassen fünfklassige Volksschulen in vierklassige, vierklassige in dreiklassige u. s. w. verwandelt, als höher organisierte in niedriger organisierte Schulen degradiert werden. Es ist sogar vorgekommen, dass seit dem Bestande des Staates fünfklassige Schulen in vierklassige und jetzt in dreiklassige verwandelt werden (Weisskirchlitz, Bezirk Teplitz-Schönau). Der Erfolg dieser Tätigkeit ist eine ganz wesentliche Herabsetzung des Unterrichtserfolges und damit eine Erschwerung des Kampfes ums Dasein für die betroffenem Kinder. Hievom werden naturgemäss vor allem die Kinder der unbemittelten Schichten, welchen der Eintritt in Mittel- und Bürgerschulen nicht möglich ist, betroffen.

Gar keine Aufmerksamkeit wird auch dem Umstande zugewendet, dass die Schüler - insbesonders in den Industrieorten - infolge der mangelhaften Ernährung in den Kriegs- und Nachkriegsjahren physisch und geistig zurückgeblieben sind, daher eine umso intensivere Beschäftigung des Lehrers mit dem einzelnen Schülern erfordern, was jedoch durch die infolge der Zusammenlegung vom Schulklassen eintretende Vermehrung der Schülerzahl unmöglich gemacht wird.

Wir wollen auch nicht unterlassen, auf die schwerem Gefahren für die Gesundheit der ohnedies schwächlichen Kinder aufmerksam zu machen, welche notwendig durch die vermehrte Schülerzahl eintreten müssen.

Aus den Erlässen spricht ein schulfeindlicher Geist, der die vorhandenen Tatsachen vollständig übersieht und sich nur vom der Rücksicht auf momentane Ersparnisse leiten lässt. Allein diese Ersparnisse werden weit übertroffen von den Schäden, welche der heranwachsenden Jugend in leiblicher, geistiger und moralischer Hinsicht erwachsen.

Die Gefertigten richten daher an den Herrn Minister für Schulwesen und Volkskultur die Anfrage

Ist der Herr Minister bereit, zu verfügen, dass die bisherigen, eine Einschränkung des deutschen Schulwesens beinhaltenden Erlässe zurückgenommen und keine derartigem Erlässe herausgegeben werden?

Prag, den 30. Oktober 1924.

Dr. Czech, Hoffmann, Dr. Holitscher, Hirsch, Häusler, Schweichhart, Hackenberg, Heeger, Beutel, Kirpal, R. Fischer, Blatny, Jokl, Grünzner, Uhl, Taub, Hausmann, Leibl, Pohl, Schäfer, Kaufmann.

 

 

 

 

 

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1924.

I. volební období.

10. zasedání.


Překlad.

4916.

Naléhavá interpelace

poslanců dra Czecha, Hoffmanna, dra Holitschera, Hirsche a druhů

ministrovi školství a národní osvěty

o rušení školních tříd.

Presidium zemské školní rady v Praze po dohadě se zemským správním výborem vyžádavše si jednotně předložení výkazu dětí na obecných a občanských školách, započaly s omezováním německých obecných škod. Nehledě k opakujícímu se rušení prozatímních poboček počátkem letošního školního roku, presidium zemské škodní rady zrušilo ve školním okrese teplicko-šanovském 19 definitivních tříd, ve školním okrese karlovarském 12, ve školním okrese chebském 12 a ve školním okrese libereckém dosud rovněž 10 definitivních tříd na německých obecných školách. Rovněž ve třech případech bylo nařízeno úplné zrušení jednotřídních německých obecných škol: v Ličově (v okrese kaplickém), v Pávově (v okrese německobrodském) a v Terezíně (v okrese litoměřickém).

Z těchto okolností lze s jistotou očekávati, že presidium zemské školní rady bude rušiti školy po okresech a že se lze obávati ještě dalších zrušení. Jest známo, že zemský správní výbor v Čechách zamýšlí využíti letošního školník o roku, kdy je nejslabší školní docházka, k nejmocnějším zásahům do državy německých škol a dosíci tím úspor ve svém rozpočtu. Podle politiky, již zemský správní výbor dosud prováděl k německému školství, nelze se diviti, že si pro tyto úspory vyhledal téměř výhradně kapitolu školství, poněvadž zasáhnuti jsou mu zde připravena pro úbytek dětí a ulehčena ustanoveními neblahého zákona. Se stanoviska země, která vždy školní rozpočet považovala za zbytečné břemeno, nelze se diviti, že se s radostí snaží zbýti se těchto břemeni. Čeho však nelze chápati jest, že se tato snah a nesetkává s nutným odporem úřadu, který jest povinen hájiti zájmy školství, předseda zemské školní rady. Neboť bylin by přece třeba, aby se dnes, kdy německé školství v celé republice po zrušení téměř 300 škol a expositur a skoro 2000 školních tříd leží v troskách a kdy se těmito zrušeními dosáhlo pro země nesmírných úspor, oceňovalo také jako rozhodná pohnutka stanovisko škody a zřetel na žáky a učitelstva a nikoliv jen otázka národní. Nelze přece finanční úspory stavěti na roveň škodám, jež utrpí žáci na výchově a zdraví novým omezením počtu tříd a s újmami, které budou způsobeny německému učitelstvu, ochrannému šestiletou úzkostí o pracovní místo.

Jest ovšem možno odůvodniti nová omezení ztrnulým zněním § 9 zákona ze dne 9. dubna 1919, č. 189 Sb. z. a n. a nedostatkem ochranných předpokladů § 7 odst. 2 zákona ze dne 13. července 1922, č. 226. Z těchto ustanovení první bylo již dostatečně postaveno na pranýř jako nejnesociálnější, nejnedemokratičtější a nejvíce ponižující ustanovení, účinek druhého se ukázal úplně nedostatečným a nebyla také používáno tak, aby se to shodovalo s jeho duchem. Nelze však těchto omezení ospravedlniti, uváží-li se, že příštího školního roku a v létech následujících počet dětí značně stoupne, uváží-li se strašlivé újmy způsobené omezením vyučování a újmy působené stavu učitelskému a slze-li zvláště konstatovati, že zrušovací činnost přestává opět jen na německém školství, kdež ba pro české obecné školství, které trpí týmiž následky války, vyjma několik demonstrativních omezení, postupuje se při rušení škol nanejvýš blahovolně a jestliže se vedle toho musí míti na zřeteli, že pro značně menší počet dětí čas tenkráte ani ne české národnosti zřizují vlastní české menšinové obecné školy a třídy nebo se ponechávají dále.

Proti čemu se však musíme zvláště se vší ostrostí postaviti jest, že se v mnoha případech zrušením školních tříd pětitřídní obecné školy přeměňují ve čtyřtřídní, čtyřtřídní v trojtřídní atd., že výše organisované školy se degradují na školy organisované níže. Stalo se dokonce, že od té doby, co trvá stát pětitřídní školy byly přeměněny ve čtyřtřídní školy a nyní v trojtřídní (Novosedlice, okres Teplice-Šanov).

Výsledek této činnosti jest velmi podstatné snížení výsledku vyučování a tím ztížení je a život postižených dětí. Tím jsou ovšem především postiženy děti nemajetných vrstev, které nemohou docházeti do středních a občanských škol.

Naprosto žádná pozornost se nevěnuje také tomu, že žáci - zvláště v průmyslových místech - pro nedostatečnou výživu ve válce a v letech poválených jsou fysicky i duševně zaostalí a vyžadují tedy, aby se učitel s jednotlivými žáky zabýval tím důkladněji, což se však znemožňuje rozmnožením počtu žáků tím, že jsou spojovány škodní třídy.

Nemůžeme také neupozorniti na těžké nebezpečí, hrozící zdraví beztoho slaboučkých děti, k němuž musí nutně dojíti rozmnožením počtu žáků.

Z výnosu dýše duch škole nepřátelský, který úplně přehlíží hotové skutečnosti a řídí se jen ohledem na okamžité úspory. Avšak tyto úspory budou daleko překonány škodami, které budou způsobeny dorůstající mládeži jak po stránce tělesné tak duševní i mravní.

Podepsaní se tedy táží pana ministra školství a národní osvěty:

Jest pan ministr ochoten naříditi, aby dosavadní výnosy, jimiž se nařizuje omezení německého školství byly odvolány a aby žádné další takovéto výnosy nebyly vydávány?

V Praze dne 30. října 1924.

Dr. Czech, Hoffmann, dr. Holitscher, Hirsch, Häusler, Schweichhart, Hackenberg, Heeger, Beutel, Kirpal, R. Fischer, Blatny, Jokl, Grünzner, Uhl, Taub, Hausmann, Leibl, Potil, Schäfer, Kaufmann.

 

 

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