210. Císař Rudolf II. žádá nejvyššího kanclíře království Českého, Adama z Hradce, za dobré zdání, v kterém místě konati by se měla vyjednávání s Poláky, kdyby do Hlohova za příčinou tam panující nákazy odebrati se nechtěli.

NA HRADĚ PRAŽSKÉM. 1588, 20. září. - Orig. v arch. Jindř. Hrad.

Rudolf der Ander u. s. w. Hochgeborner lieber Getreuer! du weist dich zu erinnern, welchermassen bei jungster allhie von wegen der polnischen Handlung furgangnen Zusammenkunft die Sach wegen der Mahlstatt zu künftiger Tractation dahin gestellt worden, obwohl die Polen auf Pless und Osswieczin gingen, dass doch von Glogau und Frauenstadt nit zu weichen wäre, wie wir dann auch darauf unserm Rath dem ehrsamen und edlen unserm lieben Andächtigen und Getreuen, Hansen Kobenzl Freiherrn zu Prosseck, teutsches Ordens Comenthurn, den ir allbereit vor vielen Tagen dem Beschluss gemäss gen Krakau zu der päbstlichen H. Legato dem Cardinali Aldebraadino abgefertigt, unter anderm Befehlch geben haben, berühter Malstatt halben es auf die obbestimbte zwei Ort Glogau und Frauenstadt zu richten. Dieweil aber seithero und je länger je mehr Bericht einkombt, dass die Infection zu Glogau etwas stark eingreife, daher dann wohl zu erachten, dass die Polen ihnen solch Ort desto weniger werden gefallen lassen, wie es auch unsere Commissarien bei solcher Gelegenheit dahin abzuordnen bedenklich sein würde, so haben wir für ein Nothdurft geachtet, hierauf zeitlich bedacht zu sein, und begehren demnach an dich genädiglich, dass du uns dein räthliches Guetachten zu erkennen geben vollest, was auf den obberühnen Fall, da nämblich die vorstehende Tractation wegen des Sterbens gen Glogau nit könnte angestellt werden, für ein ander gelegen Ort hierzu möchte fürzunehmen sein. Das reicht uns von dir zu genädigem angenehmen Gefallen, dem wir nit kaiser- und küniglichen Genaden wohlgeneigt seind. Geben auf unserm küniglichen Schloss zu Prag 20. Septembris anno etc. 88.

 

Rudolf.






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