43. Ondřej, biskup Vratislavský, nejvyšší hejtman v Slezsku, císaři zprávu činí o jednání, které na poručení jeho měl s knížaty Jáchymem Lehnickým a Karlem s Minsterberka, v příčině vypravení poslů v ze Slezska do Prahy k společnému rokování a usnesení o defensí království Českého a zemí k němu příslušejících i uklizení odporu proti tomu činěného od stavů v knížetstvích Zahanském, Minsterberském, Frankenštejnském, Opolském. Biskup žádá císaře za dovolení k svolání knížat a stavů Slezských na den 22. února do Vratislavi, aby jim rozepsání sněmu na den 15. března ohlásil a je napomenul k vyslání plnomocných poslův do Prahy.

V NISE, dne 11. ledna 1593. — Original v mlstodržitelském archivu králov. Českého, L. 34, 1590—1599.

Allerdurchlauchtigister u. s. w. allergnädigister Kaiser und Herr! Demnach Euer Kais, und Königl. Mt. mir allergnädigist befohlen und auferleget, dass ich mit den erlauchten, hochgebornen Fürsten und Herren Joachim Fridrichen und Herrn Caroln, beiden Herzogen in Schlesien zur Liegnitz, Brieg, Münsterberg und Olsen zusammenkommen und mit ihnen alles Fleisses berathschlagen, auch Euer Mt. hernachmalen unterthänigist berichten solle, wasmassen auf schierist künftigen Montag nach Reminiscere dieses angehenden 1593 Jahres die Absendung gegen Prag, derer aus diesen Landen Schlesien Deputirten zu völliger Berathschlagung und Schliessung der allgemeinen Defensionsordnung der Krön Böheimb und incorporirten Landen zu Werk gesetzet, auch etliche obstacula und Vorhinderungen, so dieses gute uud nutzliche Vornehmen bishero gesteckt und aufgehalten haben, vollend aus dem Wege geraumbt und abgestellt werden könnten: als habe ich mich darzu wie schuldigist, also auch willigist befunden, und obwohl mir selbst wegen meiner Leibesschwachheit weit abzureisen nicht möglich gewesen, so hab ich doch meine vornehmbe Käthe zu obbemelten beiden Herzogen abgefertiget. Und sein demnach Ihre LL. die Herzogen sambt mir auf dieser nachfolgenden Meinung verblieben, dass wir uns zwar schuldigist und willigist erkennen, solche Absendung nach Prag, welche dem ganzen Vaterland zum Besten gemeinet ist, treulich zu befurdern, wann aber die Sach in ihr selbst ganz hoch und wichtig und nicht nur einen oder zween Stände, sondern das ganze allgemeine Vaterland concerniret und berühret, daneben auch die eine Person unter den dreien, so vor diesem in vorgehenden Furstentagen zur Absendung deputirt gewesen, an Leibeskräften durch zugestandene Krankheiten dermassen schwach und fast immer lagerhaft worden, dass derselbten Reise itzo dies vorzunehmen nicht möglich ist, und also ein andere oder mehr Personen an desselben Stell noth-wendig und unumbgänglich sollen und müssen gekiesen werden, solches aber, wie dann auch die Fertigung der Gebühr, darmit die Abgesandten in einer so hochund wichtigen Sachen vorsehen werden sollen, änderst nicht, dann in gemeiner Zusammenkunft aller Fürsten und Stände vorrichtet werden kann und aus Vornehmung des Widerspiels nicht allein uns wenigen bei den andern abwesenden Fürsten und Ständen villeicht Ungelegenheit zuwachsen, sondern auch darüber die Beifahr desto schlechterer Vorrichtung vorfallen möchte: als wäre ich sambt Ihren LL. den Herzogen der unterthänigisten Meinung, dass kein zuträglicher Weg nicht wäre, dann dass E. Mt. allergnädigist eri aubten, dass ich die Fürsten und Stände sanibtlich auf das eheist beschreiben und in E. Mt. Stadt Breslau zusammenfordern, alldaselbist Ihnen E. Mt. gnädigisten Willen und die ausgeschriebene Tagezeit des Montags nach Keminiscere insinuiren und sie zu Befurderung der vorstehenden Absendung, und was deroselben anhängig, mit Fleiss ermahnen könnte, do dann vorhoffentlich der Abgang der einen krankund schwachen Person mit anderen tauglichen Subiectis könnte ersetzet und s onst alle erheischende und zu der Absendung gehörende Nothdurft alsobald gebührlicher und gewöhnlicher Weise zu Werk gebracht werden.

Dann soviel die obstacula der Fürstenthumber Sagan, Münsterberg und Frankenstein und der Opplischen Pfandschafter anreichend ist, befindet sich in gehaltenem Rath soviel, dass diese Sachen bei vorgehenden Fürstentagen nicht allein durch die Herren Fürsten und Stände selber, sondern auch durch E. Mt. verordnete Commissarios so fleissig ventilirt, erwogen und berathschlaget, auch der vor-widerenden dreier obgenannten Ständen Einsagen dermassen abgeleinet worden, dass ihre derselbten Stände Abgesandten im jungisten Fürstentage, so im Monat Julio a. 1592 gehalten worden, sich selber dahin erkläret, dass sie zwar für ihre Personen praecise und in specie nichtes einwilligen könnten, sie vorsehen sich aber, ihre Principalen würden wider den gemachten Aufsatz ferner nicht sein, sondern es dabei gewenden lassen, inmassen E. Mt. aus beiliegendem Extract des itztgedachten Fürstentags mit mehrerm gnädigist zu sehen, viel weitläuftiger und ausführlicher aber zweifelsohne aus wohlgedachter Ihrer Commisarien Relation vernommen werden haben.

Und so dann dieselbten obstacula numehr allein auf Vollziehung desselben und auf E. Mt. allergnädigisten Anordnen beruhen, als wurde nicht nothwendig sein, dass man dieser Sachen halben eine absonderliche Commission anstellen sollte, sondern do E. Mt. auf die eingebrachten Relationes Ihr gnädigiste Erklärung, so dem Aufsatz und der Voreinigung aller der andern Fürsten und Stände geniäss, interponirten und mir, E. Mt. Oberhauptmann, solches bei nächster Zusammenkunft zu publi-ciren auferlegeten, so könnten solche Obstacula ohne fernere Weitläuftigkeit durch diese Weise beigeleget werden, und auf solchen Fall, dofern E. Mt. die Zusammenkunft der Herren Fürsten und Stände gnädigist einwilligen und zulassen wollten, hätte ich mich mit den andern allbereit eines gewissen Tages, nämblich des zweiundzwanzigisten Februarii zu Breslau einzukommen entschlossen, welchen Tag ich auch, sobald mir E. Mt. gnädigiste Resolution hierüber zukommen würde, den den Fürsten und Ständen gebührlich insinuiren und zu wissen fügen wollte. Es würde aber die Nothdurft erfordern, dass E. Mt. mich auf dies mein Schreiben eheist mit Gnaden beantworten Hessen, dann ich zu Ausschreibung einer solchen Zusammenkunft zum wenigisten einen Monat oder ja was mehrers dann drei Wochen bedarf, welche bis zu dem zweiundzwanzigisten Februarii nicht viel übrige Tage lassen werden. Und sollte die Zusammenkunft was langsamer dann auf den zweiundzwanzigisten Februarii angestellet werden, so wäre alsdann auch zu befahren, dass man sich mit der Absendung nach Prag auf Reminiscere so wohl nicht würde gefasst machen können, derwegen dann schleunige Expedition in diesem passu sonder höchlich vonnöthen.

Weil auch schliesslich das Gutbedunken des wohlgebornen Herrn Heinrich Burggrafen von Donau auf Brunzelwald, E. Mt. Rath und Hauptmanns des Grossglogischen Fürstenthumbs, wegen der Musterung und deroselben Anstellung besser nicht, dann bei gemeiner Zusammenkunft aller und jeder Stände berathschlaget werden kann, so hielte ich neben den andern unterthänigist darvor, dass auch dieselbe Unterredung, was massen die Musterungen auf eine Zeit und Tag an allen Orten zugleich angestellet werden könnten, bis zu gemeiner Zusammenkunft gesparet würde, in sonderlicher Betrachtung, weil die particular Musterungen, so dieselben nicht an allen Orten zugleich und auf einen Tag geschehen und für die Hand genommen werden sollten, allerlei Unterschliffe, Auswechslungen und Cartichen Kaum und Platz geben würden, inmassen die Exempel, so bei weiland Kaiser Ferdinandi und Maximiliani hochmildister Gedenken vorgeloffen sein, klärlich ausgewiesen haben. Welches alles E. Mt. ich auf deroselben gnädigisten Befehlch und auf vorgepflogene Berathschlagung unterthänigist nicht bergen sollen. Stelle es doch alles und jedes auf E. Mt. allergnädigiste Vorbesserung und Wohlgefallen, und thue E. Mt. mich zur Kaiserlichen und Königlichen Gnaden unterthänigist empfehlen. Datum Neiss den eilften Januarii anno 1593. Eur Rom. Kais. Mt. ganzwilligister, unterthänigister, gehorsamister Caplan und Diener

 

Andreas Bischöfe zu Breslau.






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