113. List Ladislava staršího s Lobkovic nadepsaný císaři, nejvyšším tíředníkům zemským, soudcům a radům císařským, kterýmž. omlouvá odjezd svůj ze země, přiznává se, že spis stížný do sněmu padati dal, že mu však nikdy na mysl nepřišlo císaře, pána svého, uraziti, zlehčiti.

Bez data [1593, 17. října]. — Orig. v státním arch. Vídeňském. Bohemica.

Allerdurchleuchtigister, unüberwindlichister Kömischer Kaiser, auch zu Hungern und Behemb Kunig, allergnädigister Herr, und Euer Gnaden obriste Herren Landofficierer und Eechtsitzer, auch Ihrer Kais. Mt. Räthe, insonders liebe Herren und Freunde.

E. Kais. Mt. und E. G. kann ich unterthänigist und dienstlichen die Ursachen meines itzigen Verreisens zu vermelden nicht unterlassen: erstlichen dass ich mehr als einist wie mundlich E. G., obrister Herr Burggraf, als auch durch meine Supplication unterthänigist mich angemeldet habe, dass ich mit E. Kais. Mt., meinem allergnädigisten Herrn, in kein Recht und Theidigung mich einzulassen nicht bedacht wäre, sondern derselben, wie vor diesem und dero hochlöblichen Vorfahren allzeit besehenen, also auch künftig und noch ganz unterthänigist ungespartes Guts, Gesundheit und Lebens treulich dienen wollte. Die ander Ursach ist diese, dass ich befinde, dass ich meiner rechtlichen Nothdurften, Behelf, Beiurtel, noch auch der Landsordnung (mit welcher ich Herrn Sebastian von Wrzesowecz Beschickung aufheben und mit Gottes Hilf es stattlich und gnugsamblich, dass ich ihn ditzfalles zu vertreten nicht schuldig bin, darthuen wollte), inmassen solches andern dieses Kunig-reichs Inwohnern in andern und grössern Sachen widerfahren und zugelassen worden, gestriges Tages, das ist an Sanct Gallen dieses dreiundneunzigisten Jahres, nicht gemessen kunnen und also in der Haupthandlung auch meiner rechtlichen Abführung wider gedachten Herrn von Wrzesowicz gleichsfalles besorglichen nicht wurde gemessen mögen.

Derhalben, damit ich nicht fur einen solichen leichtfertigen und vergessenen Menschen ausgelegt und samb ich mich muthwilliger Weise in Gefahr geben wollte, darfür gehalten und geachtet wurde, so hab ich mich absentieren und E. Kais. Mt. Zorn, zu welchem Sie von meinen Missgönnern, so die Schrift, welche ich verschiener Zeit meinem Schreiber Johann Rzedhostský verfassen lassen und die Herr Sebastian Wrzesowecz von mir in meinem Hause genomben und nachher in seinem Hause gedachtem meinem Schreiber (obs in denselben Worten oder in andern besehenen, weil ich hinter mir keine Abschrift oder Copie dessen verlassen, kann nit wissen) wiederumben umbzuschrei-ben geben und folgends in den Landtag überreicht, viel änderst, als von mir gemeint worden, auslegen, bewegt sein, entweichen wollen; dann es von mir in der Wahrheit bona intentione zu Gutem der Stände und dieses Kunigreichs, und nicht der Meinung, wie mirs itzt zugemessen wird, darauf ich auch nie nit gedenken kunnen, dass Euer Maiestat mit gemelter Schrift offendiert sollten werden, in sonderer Betrachtung, weiln im selben alles Nothdurftiges begriffen und gehandelt worden, be-schehen. Und wann ich gleich aus Unverstand etwas Unverständiges geredt und geschrieben hätte, sollte ich derhalben von meinen Widersachern und Missgunstigen dergestalt und so beschwerlichen ausgelegt und angegeben werden, dieweiln ja einer mehrers nit thuen kann, allein so weit sich sein Verstand und Vermögen erstreckt, inmassen der Allmächtige eia Zeug ist, dass es angeregtermassen von mir guter Meinung beschehen und solches auch nicht clandestine und in den Kreisen heimblich, noch auch in Gestalt und Form einer Verbindung (wie mans taufen und nennen will), sondern in meinem eignen Hause ohne Gegenwärtigkeit einer oder mehr Personen aus den Ständen, und ist also nachmals durch Herrn von Wrzesowicz gemeltermassen in den Landtag gebracht und mehr als einist öffentlich verlesen, darzu auch in einer grossen Anzahl Herren und Ritterstandspersonen aus der Gemein E. G. obristen Herren Landofficierern übergeben, nachmals auf der Cathedra abgelesen, von E. G. anund aufgenomben, auch approbiert und für nothwendig erkannt worden, darzu der dritte Stand nit weniger consentiert und bewilligt; item dass die in der Schrift begriffene Artikel und Begehren in Gegenwart aller dreien Stände E. Rom. Kais. Mt. durch den obristen Herrn Landhofmeister sind furgetragen und von derselben darauf dero gnädigist Antwort gegeben und erfolgt worden, und sintemal damals keiner wider gedachte Schrift sich protestando nit angemelt noch etwas dergleichen, samb wäre es in praeiudicium E. Kais. Mt. gesagt oder geredt, wie sollte ich nun allein derhalber beschwert werden und fur alle miteinander leiden?

Und kann es mit Gott dem Herrn wohl bezeugen, da ich das wenigiste darvon vermerken hätte kunnen, dass E. Mt. mit oftgemelter Schrift sollten offendiert werden, dass ich nit allein darauf gedenken, sondern auch die Feder hierzu nit hätte brauchen wollen, inmassen ich auch in allen diesen furgefallenen Ursachen und meinen Beschwerungen E. Kais. Mt., meinem allergnädigisten und gerech-tigisten Herrn, kein einzige Ursache oder eulpam nit zumesse und also nit vor dem Recht und gerechtem Iudicio, sondern angezogener Motiven halber verreise und entweiche, davon wills Gott zu kurzer Zeit E. Kais. Mt, Euern Gnaden, der ganzen Gemein dieses Königreichs und consequenter der ganzen Welt ausführlicher Bericht in Unterthänigkeit gethan solle werden. Und bitte, dass diese meine Protestation öffentlichen verlesen werde. Thue mich also E. Kais. Mt. zu kaiserlichen Gnaden unterthänigist, wie auch E. G. dienstlichen befehlchen. E. Kais. Mt. unterthänigister und E. G. williger Diener Lassla der ältere von Lobkowicz.




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