(1594, leden). — Koncept v místodržitelském archivu v Inšpruku. Ferd. 196. 17.

Allergnädigister Herr! E. Rom. Kais. Mt. wissen sich allergnädigist zu erinnern, wasmassen der Fürstl. Durchlt., unsers gnädigsten Herrn, Secretarius, Conrad Diecz, als er jungstlich allhie gewesen, mit dero gnädigsten Vorwissen nach Commetau zu dem Georg Popel, eine von der Herrschaft Pürglitz herrührende Schuld zu sollicitieren, die Wir gleichsfalls anitzo einzufordern im Befehlch haben, verreist seie. Wie nun er Diecz seinen Abschied von ihme genommen, hat er ihm ein Schreiben von eignen Händen an Ihre Durchlt. zugestellt und sich darinnen wie auch gegen den Dieczen mündlich mit den Worten offeriert, da von E. Rom. Kais. Mt. er verstossen werden sollte, dass er Ihrer Durchlt. folgen und einen Diener abgeben wollte. Achten sich zwar Ihre Durchlt. seinen Dienst gar nit, Sie habens aber dannocht Ihr Rom. Kais. Mt. zu dem End underthänigist eommunicieren wollen, damit sie seines Vorhabens ein gnädiges Wissen hätten. Dass auch Ihre Durchlt. sich gegen ihme in einem und andern der Gebühr nach verhalten möchten, bitten sie gehorsamblich umb Bericht, ob er in Conspiration verwandt, oder wie seine Sachen gegen E. Rom. Kais. Mt. beschaffen, und rathen Ihrer Durchlt. aus underthänigister Wohlmeinung, es sollen E. Rom. Kais. Mt. auf solchen Fall in allweg trachten, weil er im Practicieren und seine Sachen weit gebracht, dass Sie sich seiner Person wohl versichert machen, wie Sie je dann für sich selbst allergnädigist wohl werden zu thun wissen. Es hätten auch Ihre Durchlt. E. Kais. Mt. gern das Original unterthänigist überschickt, so haben sie aber solches aus Übersehen unter andere Schreiben cassieri, sie thuen Ihr aber hiemit des Dieczen Relation in Originali unterthänigist communicieren und deren sich zu Gnaden gehorsamblich und vetterlich befehlen.