179. Komora dvorská pøedkládá císaøi své dobré zdání o prostøedcích, jež arcikníže Matyáš po úøadì s pøedními vùdci lidu váleèného na Uherských hranicích v Prešpurce vykonané v pøíèinì oblehnutí pevnosti Ostøihomské a dùrazného válèení s Turkem za potøebné byl oznaèil, i radí, aby penìz a støíbrného nádobí Jiøího Popela z Lobkovic a nìkterých konfiskovaných statkù Ladislava z Lobkovic k zaplacení žoldu nespokojenému lidu váleènému v Uhøích užito a tak vojsko pro další válèení proti Turku zachováno bylo.

1594, 21. února. — Souèasný opis v c. a kr. spoleèn. archivu finanèním ve Vídni. Reichsgedenkbuch o. 477. fol. 190 atd.

Allergnädigister Kaiser und Herr! Es sein diese Tage von Ihrer Fürstl. Durchlt. Erzherzog Mathiasen zu Österreich unterschiedliche Schreiben bald auf einander bei eigner Post und Currier einkommen, darinnen berichten E. Kais. Mt. Ihre Fürstl. Durchlt. in brüderlichen Gehorsamb, sie hätten des jetzigen gemeinen Wesens und offnen Kriegs höchsten Nothdurft und sonderlichen, weil es einmal an dem stehe, dass der Feind ohne Verlierung einicher fernem Zeit und Stund und ehe er mit seiner Macht und Stärk aufkommen könne, angriffen und der heilsame Vorstreich erhalten werden soll, über alles vorig, zumaln der entschlossenen und vorhabenden Granerischen Belagerunghalber, die fürnehmbsten Granitzobristen auf Pressburg erfordert und mit denselben allem demjenigen, was zum Krieg und einem ernstlichen Fürnehmben, sonderlich jetzt bald zu vorstehunder Impresa vonnöthen sein wolle, fleissig und eiferig nachgedacht, und befänden anfangs, dass die Sachen nunmehr aus dem Scherz sein und die Raitung gar durchaus nit auf die Ungwissheit und Unfürsehung und dass man etwo nur auf ein acht oder vierzehen Tag oder ein Monat, wie bisher zwar nit ohne

Vorhinderung und Versaumbnus vieler trefflichen guten Gelegenheiten besehenen, zu Feld ziehen wollte, sondern in allweg dahin gemacht werden müsse, damit man den Krieg in Gottes Namen mit rechtem Ernst auch eben jetzt gegen Gran anfallen und denselben härrig continuieren können. Wie weit Ihrer Fürstl. Durchlt. aber zu einem solchem fürnehmben Werk, daran doch E. Kais. Mt. und dero Land, sonderlich der Krön Hungern, sowohl der ganzen Christenheit so hoch gelegen, gefasst wären, wie schwer es auch deroselben und allen Kriegsleuten bishero gefallen, dass fast aller Orten so üble und langsambe Fürsehung beschehen, dies und anders hätten E. Kais. Mt. aus vielen vorigen Ihrer Fürstl. Durchlt. gehorsamben brüderlichen Schreiben und Anmahnungen überflüssig vernumben, und müssten sie sich umb der Kürze willen, zumal weil ja eines und das ander lauter und ausdrucklich genug darinnen vermeldt und speeificiert worden sei, vielmehr allein auf dasselbe gehorsamblich referieren, als E. Mt. mit weiterer Ausführung importunieren.

Einmal aber könnten und wüssten Ihre Fürstl. Durchlt. dem Kriegswesen dergestalt und mit so gar vielen Mängeln und Unfürsehung nit fürzustehen, noch dasjenig, was höchst, ja äusserist vonnöthen sein wöll, ins Werk und Nachdruck zu bringen. Sollten sie dann ichtwas anfangen und nit der Gebühr und Nothdurft nach vollstrecken mügen und sich wissentlich einer Gefahr und Spotts (das doch Gott verhüten wolle) besorgen und auch gewarten müssen, das würde ja dies Orts grossen Nachtel und Schaden mit sich ziehen und von E. Mt. ihro auch genädigist gar nit gunnt werden.

Oft und vielmals hätten Ihre Fürstl. Durchlt. E. Mt. brüderlich und gehorsamblich geschrieben und gebeten, dass sie dieselben doch numehr bei jetzigen Stand und offenen Krieg mit Geld und richtiger Verlag zu jeden Nothdurften, weil diesfalls die Ausgaben stundlich und häufig fürfielen und eben des Mangels halber alles merklich verhindert würde, versehen lassen wollten; so könnten Ihre Fürstl. Durchlt. aber dessen wider alles Verhoffen, auch bereit auf die verhandene Zeit, daman mit Allem gefasst und zur Sachen wirklich greifen sollte, nit erwarten, und sei ja wohl zu erbarmen und zu beklagen, dass hierunter nit die gute Zeit und grosse Noth mehrer und eiferiger in Acht genumben werden wolle. E. Mt. wollten doch genädigist wahrnehmben und erwägen, woher Ihre Durchlt. die Verlag auf ein solch Kriegsvolk, wie es sich bereit an der Granitz befunde und bald in mehrer Anzahl befinden wurde, also auch auf das Artollerei- und Arsionalwesen, daran das Wenigiste nit verhanden, item zu Erzeugung und Fortbringung der Munition, Fahnen, Nassadistenschiff und Bezahlung der Nassadisten, desgleichen Bestellung der Schifftungen zu Schiffbrücken, wie auch zu Bewehrung von Neuem des Kurzen Regiment und viel andere unzähliche Ausgaben nehmben; ob und wie Ihre Durchlt. auch ohne eine genugsambe Summa Gelds und bis in 100.000 Gulden sowohl auch andern zum Krieg gehörigen Sachen einige Impresa (dazu Ihre Durchlt. doch sonsten ihres Theils ganz begierig und willig wären) anfallen, fortsetzen und zu End bringen sollten. Wollten demnach E. Mt. nochmaln ganz gehorsamblich brüderlich und auf das höchste vermahnt und gebeten haben, die wollten zwar gedenken und die Sachen wirklich und eiferigist dahin richten, auf dass sie Ihre Fürstl. Durchlt. nit allein jetzt alsbald und zwar bei Tag und Nacht, weil sie mit dem Geld ganz und gar anstünden (dann draussen bei der Hofkammer oder Kriegszahlamt nit allein nichts an Geld verhanden, sonder man stecke bereit gar mit starken Posten unter den Kaufleuten, bei welchen man vor diesem nothwendig anteeipieren müssen, dass es auch schier einen Schimpf und Misstrauen beden, der Kammer und Kriegszahlmeister, geben wolle), mit einer wohlergebigen Verlag versehen, sonder auch Ihrer Durchlt. in diesem stetigs nach und nach die endliche und gute Richtigkeit machen lassen, damit man die vorhabende Impresa auf den bestimmten Tag, dahin die Spanschaften und männiglich beschieden, eigentlich und unverhindert fortsetzen könnten. Sonsten und da es nit beschäh, so würde die höchst und schweriste Ungelegenheit erfolgen, darunter Sie, Ihre Durchlt., hienach billich für entschuldigt werde zu halten sein.

Unter anderm sei auch einmal die Bezahlung des bergstädterischen ordinari geübten Kriegsvolks kein Augenblick länger aufzuschieben, dann der Palffy und Praun, wie auch der Maritini und andere Hauptleut wären jetzt abermals für Ihre Durchlt. komben mit dem Vermelden, sie wären mit ihren Personen zugegen und wollten neben Ihrer Durchlt, bei allem Thun und Fürnehmben leisten, was sie künnten; es wollten aber Ihre Durchlt. für kein Scherz halten, sonder eigentlich und gewiss glauben, wann ihr untergebnes Kriegsvolk nit bezahlt würde, dass sie auch dasselbe nit auf und gegen dem Feind fortzubringen wüssten, drüber sie auch protestieren thäten.

Dieweil dann E. Mt. in diesem selbst genädigist sähen und spürten, was an Beförderung der böheimbund mährischer Steuergelder gelegen sein wöll, so würden Sie Ihrer Durchlt. gehorsamben Verhoffen nach die Nothdurft hierunter mit einem sondern Ernst anzuschaffen und die Verhinderung deroselben Vorhabens dardurch zu verhüten haben.

Den Mangel an Pulver und was man jetzo zu Belagerung Gran bedürftig sein würde, hätten E. Mt. Ihre Fürstl. Durchlt. hievor gehorsamblich angedeut und dieselben anjetzo allein wieder vermahnen und fleissig bitten sollen, sie geruheten unvergesslich die Verfügung zu thun, auf dass alsbald ein starke Anzahl von etlich Tausend Centen hinaus verschafft, auch sonsten ein wohl erklecklicher Vorrath erhandlet und nach und nach daselbsthin gebracht wurde.

Der Boss zum Artellereiwesen könne man je nit entrathen, wollten derowegen E. Mt. in diesem Ihrer Durchlt. vorigem gehorsamben Andeuten nach numehr die endliche unverlangte Bestellung thun und die Nothdurft hinab an die Granitz bringen lassen.

Dem Gallen hätten Ihre Durchlt. anbefohlen, weil er das Obristzeugmeisteiamt verwalt, alsbald fünfhundert Schanzknecht werben zu lassen, des Verhoffens, er werde damit ehist aufkommen können. Weil es aber an demselben gar nit genug sein will, so würden der übrigen halber E. Mt. die gnädigiste Verfügung zu thun haben. Ferner bitten Ihre Durchlt., E. Mt. wollten auf eine ergabige Bezahlung für des Grafen von Serins vierhundert Pferd, sowohl auch diejenigen, so unter unterschiedliche Herren ausgetheilt, genädigist bedacht sein. Denen vierhundert Pferden sei man bereit sieben Monat schuldig, die andern dienen seit October, hätten mehrers nit weder anderthalb Monatsold empfangen. Bezahlt man sie nicht, so sein sie nicht fortzubringen, inmassen sie lauter protestiert. So thue es auch mit einem oder zweien Monaten nichts, sondern man müsse sie völlig zahlen oder es sei umbsonst. Desgleichen sei auch das zur Kreishauptmannschaft gehörige Volk in Acht zu nehmben, mit der Fürsehung, wie demselben mit etwas zu jetziger ßeis und vorhabender Impresa geholfen werden möcht.

Allergenädigister Kaiser und Herr! E. Mt. ist unmehr zum oftermalen und sonderlich erst jüngstlich gehorsambist fürbracht worden, wie das Wesen allenthalben beschaffen und dass ein unmöglich Sach sei, demselben aus E. Mt. Kammergefällen und Einkommen oder denen dieser Zeit verhandenen Mitteln, so die Hofkammer unter Händen hat, zu helfen, noch diesen starken Last des Kriegs darvon zu unterhalten und auszustehen, und mögen E. Mt. eigentlich und gewisslich wohl darfür halten, da es möglich gewest wäre, dass aus E. Mt. Künigreichen und Landen und dero eignen Vermögen der offene Krieg gegen dem Türken fürzunehmben und auszustehen, hätten solches die hievor bei E. Kais. Mt. hochgeehrten Vorfahren, weiland Kaiser Ferdinando und Kaiser Maximiliano beden hochlöblich und seligister Gedächtnus, wie auch bei E. Mt. selbst geweste ansehenliche geheimbe, Hofkamer, Kriegsund andere Käth gefunden, wie es dann auch bei weiland Kaiser Ferdinandi Zeiten, als damals mehr Lande beisammen gewest, besser als jetzt besehenen mögen; aber es ist allemal für unmüglich gehalten worden. Derwegen weder weiland Kaiser Ferdinand nach Kaiser Maximilian niemals den Krieg mit Macht gegen den Feind ohne eine Keichshilf fürgenomben. Dagegen haben E. Mt. bei manglender sechsjährigen Keichshilf das verschienen ganze dreiundneunzigste Jahr hinumb nicht allein das ganze Kriegsund Granitzwesen fast alles allein auf Ihren Kosten schier wider alle menschliche Vernunft und männiglichs Vermeinen unterhalten und dardurch ihre Kammergüter zum äusseristen versteckt und mit Schulden belegt, sondern auch allein von der eilenden Hilf den übermässigen schweren extraordinari Kriegskosten geführt und noch über das diesen Winter, wie auch jetzt angehenden Frühling sehr viel Volks zu Ross und Fuss aufgenumben, welches in grosser Anzahl allbereit viel Monat im Dienst theils in täglichen Anzug ist.

Und weiln E. Mt. noch zur Zeit kein einiche Reichshilf, auch, soviel der Hofkammer bewusst, bei ausländischen Potentaten kein zugesagte oder wirkliche Geldhilf nicht haben, tragen sie den Unkosten des offenen Kriegs allweil allein auf sich. Wie nun denselben E. Mt. eignes Vermügens auszustehen und der Hofkammer mit leeren Händen zur Nothdurft Geld zu erhandlen möglich, haben E. Mt. genädigist in Acht zu nehmben. Und ist numehr dem Wesen damit nit geholfen, dass man der Hofkammer zu rathschlagen und auf Weg zu gedenken auferlegt und befiehlt, dann dasselb unibsonst und der Hofkammer zu leisten unmöglich. Und da es bei diesem Weg verbleiben sollt, hätten E. Mt. nichts anders zu befahren, dann dass die beste gewünschte Zeit furüber gehen, die jetzo habende Occasion, darzu man die bewusste Impressa vorhat, verabsaumben und das Kriegsvolk aus Unbezahlung meuterisch machen, dardurch man in Land zu dem Türken noch ein Feind an dem unbezahlten schwierigen Kriegsvolk haben und also neben Verderbung Land und Leut dem Türken gleichsamb Thür und Thor in diese Künigreich und Land aufthuen würdet.

Wollen nun E. Mt. vorbemeltem Übel vorkumben, so müssen Sie der Hofkammer die extraordinari Mittel einraumben, dardurch das Kriegsvolk erhalten und der Krieg der Nothdurft nach continuiert werde, bis die verhoffte Reichshilf erlangt und man dannenselbsther den Kriegsunkosten nehmben müge. Darzu hätten E. Mt. jetzo ein Mittel, da sie dero gewesten Landhofmeisters Georgen Popels Baarschaft und Silbergeschirr dargeben, item aus den confiscierten Gütern etliche nambhafte Stück verkaufen liessen. Desgleichen dass auch die Geldhilfen in Italia alles Ernsts sollicitirt und getrieben werden. Dann dass E. Mt. vermeinen möchten, es solle von Verkaufung der Schönachischen Herrschaften dieser Unkosten genumben werden, da erinnert E. Mt. die Hofkammer, dass sie mit demselben gleichwohl im Werk, aber zu dem es aus allerhand bewusster Verhinderung langsamb zugeht; so seien sie der Ergebigkeit nit, dass diesem Werk jetzo und auf diesmal und in dieser Eil der Nothdurft nach geholfen künnte werden, zudem auch von diesem theils der Unkosten zu jetzigem E. Mt. Aufbruch auf den Reichstag (weiln man in anderweg von E. Mt. Kammergütern nicht erkleckt) genumben werden muss, wie dann E. Mt. bewusst, dass hievor bei Dero Aufbrüchen vielmals ansehenliche Güter verkauft oder verpfändet worden, oder in Mangel derselben stattliche Anticipationes in Geld fürnehmen müssen.

Dem allem nach so bitt E. Mt. die Hofkammer gehorsambist, die wollten von ihr mit keinen Ungnaden vermerken, dass sie den Sachen weiter nit Rath zu schaffen wisse, zumal weil sie solches E. Mt. mehrmals nit allein gehorsambist fürbracht, sondern auch dero Herren geheimbe Räth mit Beschwerd gewarnet und diesfalls an ihnen nichts erwinden lassen, ja das gethan, was treuen Dienern zustehen und gebühren wolle. Sonsten und da E. Mt. eintweders durch obbemelte oder andere ergebige Mittel dem Wesen nicht gleich also stracks helfen, so muss dasselb gleich untereinsten brechen, man das allbereit in Händen habende Glück wieder aus den Händen lassen, der Türk Land und Leut mächtigen und der bisher aufgewendte Unkosten sambt Mühe und Arbeit alles umbsonst und verloren, auch die Hofkammer, als welche es nunmehr öfter dann überflüssig gnugsamblich angezeigt und gewarnet, alsdann für Gott, E. Mt. und männiglich verhoffentlich wohl entschuldigt sein. Derowegen und da E. Mt. genädigist wollen, dass die vorhabende Impresa mit Glück und Frucht solle fürgenomben und fortgesetzt werden, so müssen sie sich gleich in continenti und alsbald resolvieren, ob Sie das Poplische Geld dargeben, wie auch die Verkaufung des Silbergeschirrs und etlicher fürnehmber Stück für die Hand nehmen lassen wollen, damit man Ihre Durchlt. darauf vertrösten und also ihr ein Herz und das Kriegsvolk ingemein mit desto freudigerem Gemüth und Herzen fortziehen machen könne.

Darüber dicit imrarator: Ob man solle ein Krieg anfangen, darzu gehöre ein ander Beratschlagung, itzund aber iist es allein umb das zu thun, wie man dem Wesen helfen wolle. Die Poplische Güter werden soviel nicht ertragen und ist darauf kein Kaitung zu machen; etwas möcht man gleichwohl dannenher haben können, aber soviel nicht. Wann man der Sachen nur recht nachgedenken und gebührenden Fleiss fürkehren wollte, so würde man noch wohl Mittel finden können, aber also greift man nur zu den nächsten, so gleich bei der Hand sein.

Einundzwanzigsten Februarii anno 1594.




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