231. Rytíři v jízdném pluhu pod velením hraběte Šebestiána Šlika v UJhřích sloužící stěžují si svému nejvyššímu, že již na pátý i šestý měsíc nedostali žoldu, který jim od stavův království Českého placen býti má, i oznamují, že hodlají vyslati poselství do Prahy, aby svěděli, na čem jsou. Při tom žádají nejvyššího svého, aby s poselstvím jejich zaslal nejvyšším úředníkům království Českého v té příčině list, a zároveň požádal arciknížete Matyáše, jakožto vojevůdce, aby také v téže příčině list zaslal do Prahy.

V LEŽENÍ PŘED OSTŘIHOMEM. 1594, 22. května. — Souč. opis v archivu místodrž. král. Česk. Militare 1560—1602.

Wohlgeborner Herr Graf, gnädiger Herr! Euer G., als von der Rom. Kais. Mt. unserm fürgesetzten Obristen, seind wir deroselben untergebne und befohlene Mitreiter zu jeder Zeit mit Darstreckung Leibs, Guts und Bluts zu dienen bereit. Und können Euer G. hochnothdringend furzubringen nit umbgehen, sintemal Euer G. unverborgen, wasergestalt von Euer G. uf der Rom. Kais. Mt., unsers allerguädigisten Herrn, Bestallung, doch auf der Stände der Krön Beheimb Bezahlung, wir zu Kriegsdiensten beworben und nunmehr theils in das fünfte, theils auch in das sechste Monat dienen, und aber in solcher Zeit hero mit dem wenigsten Wort mit uns nit Handlung gepflogen worden, ob wir länger einen Herrn hätten oder nicht, oder was wir uns zu getrösten, viel weniger unsere billiche und wohlverdiente Bezahlung erfolget wäre, da doch von Euer G. uns und zweifelsohn Euer G. vor diesem viel ein anders versprochen und zugesagt worden; neben dem wir auch wegen des billichen Wachtgelds und versprochnen zwölftenGulden keiner endlichen Resolution erwarten können, welches uns nit allein verwunderlichen, sondern auch ganz bekümmer und schmerzlich fürfällt, dass man über vielfältige beschehene Vertröstung uns also, gleich als man unser gar vergessen hätte oder achtete unser nit, stecken lasset und uns mit keinem Schreiben ersuchet, viel weniger Geld zu nothwendiger unser und der Unserigen Unterhaltung zuschicket. Destwegen zu besorgen, wenn es heut oder morgen, wie denn zu geschehen wir augenblicklich und stündlich hoffen, zum Ernst kommen sollte, wir (wegen dass unser Gesindlein mehrerntheils krank und Hungers halben erlegen, auch theils, do sie änderst sich, ihr Gesind und Pferde beim Leben erhalten wollen, ihre Wehr, als Büchsen, Harnisch, Panzer und dergleichen, derer sie zum Ernst nit gerathen können, Hungers halben versetzen und verkaufen müssen), dass, so die hohe Notdurft erfordern möchte, auch ehrliebenden rittermässigen Personen in alleweg gebühren will, nit würden thun können, sintemal viel unserer . Knechte wegen Mangel dahingestorben und wir, wann es länger also währen sollte, anders nichts zu gewarten haben.

Wann auch die Fürstl. Durchlt., unser gnädigister Feldherr, sowohl auch der Herr Niclas Palfi und andere ansehend unserer Noth mit etlichen starken Darlehen, so sich uber ein Monatssold erstrecket, uns nit zu Hilf kommen wären, uns auch nit vertröstet hätten, dass uns, sobald wir ins Feld kämen, unsere Bezahlung erfolgen sollte, hätte längst etwas anderes hieraus erfolgen mögen. Aus diesen Ursachen die ganze ehrliche Geseilschaft bewogen und dahin entschlossen, einen Ausschuss zu machen, nämlich den edlen und gestrengen Heinrichen von Mischkau, Euer G. Fähndrich, und den auch edlen und ehrenfesten Paulen von Zedwitz gegen Prag zu schicken, und sich endlich zu erkundigen, wie es doch allenthalben ein Gelegenheit mit unser Bezahlung, auch wegen des zwölften Gulden und Nachtgelds habe, und ob man unser länger zu Diensten bedürft oder nit. Derowegen an Euer G. unser ganz dienstund freundlichs Bitten gelanget, dieselbe wollen an die Herren Landofficier der Krön Beheimb (weil uns wohl wissend, dass die Rom. Kais. Mt. dieser Zeit nit im Lande) ein Schreiben thun, auch bei der Fürstl. Durchlt., unserem gnädigisten Feldherrn, darob sein, damit von deroselben an die Herren Landofficier gleichfalls neben Euer G. ein Schreiben uns mitgetheilt werde, damit wir doch endlichen mögen vorgewisset werden, ob wir länger in Ihrer Kais. Mt. Diensten und uf der Stände Bezahlung zu verbleiben, zu welchen wir denn als ehrliebende Leut so Tag so Nacht auf Zug und Wachten und wo man sonsten unser bedürftig, wie bishero geschehen, uns ganz willig und beflissen wollen befinden lassen, damit wir nit also andern Reitern zum Spott herumbziehen dörften, sondern andern Reitern gleich gehalten werden möchten, wie denn allbereit bishero spöttlich genug davon geredet worden und noch, auch dem ganzen Lande Verkleinerung hierdurch verursacht werden möchte. Wann auch wir nit anders, als bishero, gehalten werden, und also mit Schaden und Spott dienen sollten, wäre uns sambt und sonders lieber (wie wir denn, dass es Euer G. dahin richten wollten, alles dienstlichen Fleisses bitten thun) man uns mit Gnaden abdankete, und uns dahin, wo wir herkommen wären, ziehen lasse, denn solchergestalt länger zu dienen uns nit allein beschwerlichen, sondern auch unmüglichen.

Solchs Euer G. aus hoher Noth gezwungen zur endlichen Nachrichtung wir dienstwilligst nit verhalten sollen noch mögen. Euer G. hiemit Gottes gnädiger Bewahrung befehlend. Geben im Feldlager vor Gran den 22. Mai anno 94. Euer G. ganz willige und dienstbeflissne unter Euer G. befohlnem Regiment reitende Ritterschaft.




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