250. Magdalena z Lobkovic předkládá císařskému komorníku Poppovi své nároky na zabrané jmění manžela svého Ladislava s Lobkovic, i prosí ho, aby to císaři přednesl a za ni se přimluvil.

Bez data [1594]. — Současný opis v archivu minist, vnitř. zál. ve Vídni. IV. M. 3.

Edler, gestrenger, insonders lieber Herr Popp! Der liebe Gott gebe ihm alles Guts und vertröst meinen armen Herrn und mich elendes Weib. Und obwohl ich mir gewünscht hab, dass ich den Herrn mündlichen hätt reden künnen, dann nit müglichen, euch durch Schriften so berichten als mündlich, so merk ich, oder man will mich nit verstehn oder man kanns nit verstehn; dann ich verstehs also, dass Ihr Mt. als ein christliche Obrigkeit nit begehrn mich zu strafen, sundern, obwohl durch etlicher Bericht meine Güter und was ich meinem Herrn zugebracht, neben meines Herrn Güter sein eingezogen worden, so merk und spür ich gleichwohl aus Ihr Mt. Befehlich, dass sie nicht begehren mir das meine vorzuhalten. Aber etliche lassen sich hören, man müss erstlichen meines Herrn Schuldiger verhören und zufrieden stellen. Wie kam ich arme Frau darzu, dass man meines Herrn Schulden aus dem Meinigen sollt zahlen, und ich sollt die letzte sein, nit als ein Weib, die ihren Mann viel zubringt, sonder noch ärger, und sollt also die letzte Gerechtigkeit darzu haben, so ich die erste zu dem billich in dem Meinigen sein sollt. Darum bitt ich, mein Herr Popp, der Herr wöll mich Ihr Mt. so befehlen und bitten umb Gottes Willen, Ihr Mt. wollen mich selbst schützen, dann ich weiss nach Gott mich nichtes zu trösten, als Ihrer Mt.; dann ich weiss, dass so ein gerechter Herr ist das, wann man geleich mit solichem vorkam, wann nur Ihr Mt. recht bericht würden, sie werns nit geschehen lassen. Aber ich verstehs wohl, an we der Mangel ist. Ich trag Sorg, dass sich etliche besorgen, Ihr Mt. möchten sagen: weils ihr ist gewesen, warum habt ihr der Armen genummen. Wollten also gern brämen. Ich wass, dass mein Herr soviel gelassen, dass man mich und die Schuldiger kann zufrieden stellen, wann man nur recht damit umbgieng, und ich sag noch, wann man mir Alles so, wies mein Herr gehalten hat, wieder gab, und Ihr Mt. zu deren eigen Gefallen und für sich zu behalten was gefiel, so bin ich urbietig, Ihr Mt. dasselb zu lassen und mich so mit Ihr Mt. zu vergleichen, dass sie ein gnädigisten Wohlgefallen sollen tragen. Dann da auch meinem Herrn der Anfall nie zugestanden war, und Ihr Mt. was gefallen hätt, wass ich wissentlieh, er hätt für ein Gnad von Gott gehalten, dass er Ihr Mt. hätt damit dienen künnen, und ich glaub, wann ers im Herzen hätt gehabt, er hätts Ihr Mt. nit versagt, wie auch mein Frau Mutter Ihr Mt. hochlöblicher Gedächtnus Kaiser Maximiliani öfters ohn Bewusst der Kammer Geld vorgestreckt und alle Zeit sich unterthänig verhalten, warum soll ich auch nit mich beneisen, Ihr Mt. Gnad für meine Kinder zu erhalten? So wass ich, das mir und meinen Kindern bei Ihr Mt. nichts verloren werd, darum ich mich auch von allen Rechten gezogen und mich auf Gott und Ihr Mt. gegeben, lass mich auch von dannen nit stossen, und sollt die Welt wider mich sein. Thue mich so des Herrn Befürderung befehlen and bitt ihme mit meinen Herrn mich und Kindern lassen befohlen sein. Man hat mir gester wieder ein Tag ernennt von Sunntag über 14 Tagen. Ich zeuch zu meiner Tochter Trczkin, will aber, ob Gott will, wieder erscheinen. Magdalena Popplin von Lobkowic, Grafin von Salm. Dem edlen und gestrengen Herrn Hans Poppen, meinen guten Herrn und Freunden zu selb eigen Händen.




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