272. Císař Rudolf II. vyzývá místodržící v království Českém, aby nebezpečí, jež vítězným postupováním Turků v Uhřích hrozí, vážně uvážili a rychle se o to postarali, aby arciknížeti Matyášovi lid válečný na pomoc vypraven byl

. V ŘEZNĚ. 1594, 29. července. — Současný rukopis v archivu knížete Lobkovice v Roudnici.

Wohlgeborne, gestrenge, liebe Getreue! Wir wollen uns keinen Zweifel machen, ihr werdet nach Empfahung unser 2 kaiserlichen gar genothigen und die Wohlfahrt, Heil auch Erhaltung unser Königreich und Länder concernierenden Schreiben nicht allein empfangen, sondern auch die nothwendige Berathschlagung darauf alsbald fürgenumben haben; erwarten demnach euers Berichts stündlich mit sonder gnädigen Verlangen. Und können euch beineben nicht verhalten, dass der Feind nunmehr nach heftiger Belagerung die Festung Tottes auch eingenumben und vor den Unserigen einen grossen Vorsprung erlangt, ungezweifelter Meinung mit seiner Macht umb etwas Mehrers sich kurzlich anzunehniben, dass also unser Kriegswesen, leider zu sagen, zu solchen Terminis gerathen, im Fall der Feind mit eilendem und starkem Zuzug von allen Orten in Ungarn nicht aufgehalten, oder ihme mit freudigem Gemüth begegnet wird, dass nicht allein.dasselbe Kunigreich, sondern auch andere anrainende Länder das Äusseriste und wohl gar des Untergangs (weliches Gott der allmächtige gnädig-lichen abwenden und uns mit starkem Arm beistehen wolle) gewärtig sein müssten. Darumben dann hohe Zeit, dass man von allen Orten treulich helfe und mit Fortschickung einer ansehenlichen Anzahl zu Ross und Fuss alsbald bei Tag und Nacht seiner Lieb Erzherzog Mathiassen, unsers freundlichen geliebten Herrn Bruders, Lager stärke und also des Feinds Durchbrechen in diese Provinzen aufs muglichist aufhalte, sonsten in Mangel dessen und durch lange Procrastination ist nichts Gewissers, alLein, dass Land und Leut ins höchste periculum gesetzt würden. Welches ihr nun in schleunigste Erwägung nehmben und verhoffentlich (darumben wir euch aufs allergnädigist und ganz väterlich abermals mit allem affectu ermahnen und ersuchen) auf dergleichen eilende starke Hilf eurem beiwohnenden Verstand nach bedacht sein werdet, damit wir und die ganze Christenheit im Werk spüren und vermerken möchten, dass ihr in der höchsten Noth unserm bedrängten Kriegsvolk vor anderm getreulich beigesprungen und hierin das Äusserste dargestreckt habt, nicht weniger auch, wie weit ihr mit euerm Rathschlagen gegangen und was diesfalls zuhoffen sein wird, bei Tag und Nacht uns zu berichten nicht unterlassen werdet. Soliches wollen wir gern auch mit kaiserlichen Gnaden zu vermerken in kein Vergessenheit stellen. Geben Regensburg den 29. Juli Anno etc 94.




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