277. Hrabě Šebestian Šlik vypisuje nejvyšším úředníkům zemským a. místodržícím v království Českém, v jakém bídném stavu nachází se jízdný pluk jemu svěřený následkem nouze, nemocí a zmírání čeledi jízdné, i žádá, aby jezdci po zaplacení zadržálého žoldu domů propuštěni byli, anebo aby aspoň on sám úřadu svého sproštěn byl.

V RÁBU. 159 4, 30. čevence. — Orig. v archivu místodržit. král. Českého. Militare 3 500—1602.

Wohlgeborne, edle, gestreng und ehrenfeste, insonders freundliche liebe Herren Schwäger und gute Freunde! E. G. und G. seind mein ganz willige Dienste zuvor. Und haben dieselbe aus des Herrn Jan von Kolowrat schriftlichen und, wie ich nit Zweifel, nunmehr mündlichen, auch meinem oft und vielfältig gethanen Bericht mein und meiner untergebnen Mitreiter Noth und Beschwer vernommen und verstanden. So bericht ich doch E. G. und G. im Grund der Wahrheit nochmaln zum Uberfluss, dass Gott der Herr insonderheit dies mir befohlne Regiment mit einer solchen Krankheit und Seuche angegriffen und noch darinnen hält, durch welche wir dermassen so schwach worden und noch täglich sterben, dass wir, als wir verschienen 27. dies uber die Waag verruckt, fast mehr Ross beiführen müssen, als mit wehrhaften Personen besetzen können, deswegen, weil unter etlichen un-sern Fahnen kaum 10 oder 12 vom Adel befunden werden, wir unsere Fahnen länger nit zubedecken, viel weniger zuverthädigen wissen. Und aus solchen Ursachen nun die Gesellschaft änderst nichts, denn abgedankt zu sein begehren thut, nit aber, dass uns an Rossen (wie Ihr Fürstl. Durchlt., unser genädigister Feldherr, genenntes Tags selbsten gesehen, dass ich unter meinem Fahnen 49 Ross, die andern zu 50 bis zu 60 haben müssen beiführen lassen), Rüstung, Büchsen oder Gewehr etwas abgehen oder grosser Mangel erscheinen sollte, oder aber dass es aus Zagheit, weil uns der Feind so nahe, geschehe, sondern darumb, dass wir (weil mir und meinen untergebnen Befelchshabern die allergrösste Gefahr drauf stehet) unser Stell, als sich in alle Weg gebühret, leider Gott erbarms, nit zu vertreten wissen können noch mögen; nichts desto weniger wollen wir noch wenig Übrige inmittelst, was ehrlichen rittermässigen Leuten gebühret und wohl anstehet, aller Möglichkeit nach thun und verrichten.

Beneben dem so ist auch bei der Gesellschaft (weil ihnen bei nächster Bezahlung so genau auch der wenigst Pfenning abgezogen worden) das Geld so gar gering, dass sie ihnen selbst, auch ihrem kranken Gesind weder helfen noch rathen können, bevorab weil von Tag zu Tag alles theurer wird, wie denn in etlichen meinen unterschiedlichen Schreiben ich E. G. und G. gnugsamb und überflüssig berichtet hab.

Versehe mich derowegen sambt meiner noch übrigen ehrlichen Gesellschaft, man uns ehisten Tags abdanken und an gebührliche Ort führen, benebens mit ordentlicher Bezahlung also versehen werde, damit viel guter Leut, so noch Lust zu bleiben, desto mehr Ursach gewinnen, auch zu künftiger frischer Werbung desto mehr angereizt würden.

Im Fall aber Ihr Röm. Kais. Mt. oder aber E. G. und G. diesem Regiment abzudanken je Bedenken haben würden, so bitt ich doch, wie zuvor oftmals gebeten, für mein Person uf diesmal abgedankt zu sein zu Verrichtung meiner Schulden und anderer Sachen, ich mich auch mit frischem Gesind, weil mir derselben allbereit 15 tödtlich abgangen und noch in die 26, auch ich Selbsten krank darnieder liege, wiederumb stärken und staffieren möchte.

Solchs E. G. und G. aus höchster Noth gezwungen ich zu endlicher Nachrichtung und verhoffter gnädiger und günstiger Beherzigung in aller Eil nit verhalten können noch mögen und bin sonsten E. G. und G. sambt und sonders zu angenehmen und selbstgefälligen Diensten jederzeit willig. Uns alle göttlicher Gnaden befohlen, schleunigister Antwort wartend. Geben in Raab den 30. Juli anno 94.

E. G. und G. williger Schwager und treuer Freund, Rom. Kais. Mt. Rath und bestellter Obrister

Sebastian Schlick Graf zu Passaun.






Wegen Mangel meiner Gesundheit hab ich selbst mich nit unterschreiben können.




Přihlásit/registrovat se do ISP