287. Zbyněk Berka, arcibiskup Pražský, žádá císařského radu Trautsona za přímluvu, aby v čelo vojska z království Českého proti Turku vypraveného povolán byl vůdce katolický, a za polního maršálka bratr jeho Václav Berka.

V PRAZE. 1594, 6. srpna. — Koncept v arcib. archivu v Praze. Archiepiscopalia, fasc. 14.

Wohlgeborner Freiherr, sonders freundlicher lieber Herr Schwager! E. L. seind unser freundlich willig Dienst mit Wünschung aller Wohlfahrten bevor. Wir mögen deroselben freundlich nit bergen, dass auf allergnädigistes Gutheissen der Rom. Kais. Mt., unseis allergnädigsten Herrn, bei so ernstem und heftigem Hereindringen des Erbfeinds christlichen Namens die Stände dietz Königreichs Böheimb sich mit einander verglichen auch allbereit diese gewisse Anordnung gethan, dass innerhalb dreien Wochen ein ansehenliches Volk zu Ross und Fuss zum Zug in Hungern verfasst sein solle, wie sie, die Stände, dann, soviel einen Obristen uber berührtes Volk belangt, höchsternennt Ihrer Kais. Mt. drei Personen, nämblich Herrn Petern von Rosenberg, Herrn Obristlandkammerer und Herrn Obristlandrichter im Königreich Böheimb, einem aus denselben das Obristen-Ambt gnädigst aufzutragen, gehorsamlich proponiert und vorgeschlagen haben. Weiln dann E. L. vor andern selbs gutes Wissen tragen, was diesfalls an einem verständigen Obristen gelegen, die zween aber unter den Vorgeschlagenen unser catholischen Religion ufs allerheftigst zuwider sein: als hab ich (gleichwohl unwürdiger Erzbischof allhie) tragenden erzbischofliehen Ambts halben E. L. hierunter zuzuschreiben nit umbgehen wollen mit freundlichem Bitten, die geruhen als ein Eiferiger der catholischen Religion bei höchsternennt Ihrer Kais. Mt. sich dahin bearbeiten, damit entweder vorgemelter Herr Landrichter oder ein anderer der catholischen Religion recht verwandter Herr zu einem Haupt und Obristen uber itzternennt abreisendes böheimbische Volk gnädigist verordnet werde, dardurch auch die Gedanken vermieden bleiben, als ob kein tauglicher darzu unter den Catholischen zu befinden gewesen wäre; dann wir der starken Hoffnung und Zuversicht sein, dass Gott der Allmächtige desto mehr Glück, Sieg und Segen verleihen werde, dann doch sonsten die Catholischen in einem und andern allhie verdrungen und hintan gesetzt werden. Hieran befördert E. L. ein gutes Werk, welches der Vergelter alles Guten, in welches gnädigen Schutz wir E. L. hiemit befohlen haben wollen, unbelohnt nit lassen würdet. Datum in unser erzbischoflichen Residenz zu Prag den 6. Augusti anno 1594. (Der folgende Absatz ist im Concepte gestrichen.)

Benebens können wir E. L. in Vertrauen nit bergen, dass gleichwohl von dea Herrn Obristen Landofficier, Statthalter und Räthen wegen des obristen Feldmarschalch und Rittmeisterambts auf unsern freundlich lieben Bruder Herrn Wenzel Berka geschlossen worden, wie aber der Corrier, so eines und anders Ihrer Kais. Mt. überführen sollen, im Abreisen gewest, haben zwo Personen allein (wie wir bericht) allererst ein Änderung in Punkten, das Rittmeisterambt betreffend, vorgenommen und.unsern Bruder ausgeschlossen, welches, da es also verbleiben sollte, nit allein dem Haus Berka oder desselben Posterität ein ewiges Aufrucken wäre, sondern auch mittlerweil die der catholischen Religion verwandte Herren zu sonderbarem Schimpf jederzeit also hintangesetzt wurden. (In tergo:) Copia erzbischoflichen Schreibens an der Rom. Kais. Mt. geheimben Rath Herrn Paul Sixt Trautsohn.




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