351. Jáchym z Kolovrat, president komory české, omlouvá se císaři, Je pro zastavení práv nemohl vyjednaných půjček nabýti, sám pak že není s to nad sumy dříve půjčené dalších peněz poskytnouti, a pro nemoc že nemohl v té příčině s jinými jednati; na slíbenou půjčku města Mostu že nelze spoléhati se, dokud o nárocích manželky Ladislava Popela z Lobkovic nestane se rozhodnutí. Aby však potřebám císařovým alespoň z části vyhověl, posýlá 15.000 tolarů z posudného na zaplacení úroků z dluhů komorních vyhrazeného a žádá za brzké splacení takové sumy.

V PRAZE. 1594, 13. září. — Orig. v c. a k. společném finančním archivu ve Vídni. "Böhmen, 1595".

Allerdurchleuchtigister, grossmächtigister und unüberwindlichister Rom. Kaiser, allergnädigister Herr! Euer Kais. Mt. vom zehenden diz anderweit an mich ausgangenen gnädigisten Befehl wegen der funfzehen Tausent Thaler hab ich mit unterthänigister Reverenz empfangen und mich gleichwohl unterthänigist getröstet, E. Kais. Mt. würden meine gehorsambiste Entschuldigung aus denen in meinem nächsten Schreiben angedeuten Ursachen und Verhindeiungen, warumben ich dieser Zeit bei dem gesperrten Rechten zu wirklicher Erhebung des erhandelten Darlehens nit kummen mügen, für genugsam in Gnaden angenomben haben. Dann was die jetzigen Läuft für Veränderung und Ungelegenheit bringen, das erfahrt ein jeder, den es betrifft, darunter ich dann auch einer bin, der ich meines Rechtens gegen meiner Schuldiger einem, ungeacht die Sachen bis zum Wodhad oder Abschätzung gebracht, dieser Zeit still stehen und meines Gelds, über vier und zwanzig Tausend Thaler antreffend, mit merklichem Schaden entbehren muss. So wissen E. Kais. Mt. gnädigist, dass ich je und allzeit neben meinen Diensten (ohn Ruhm zu melden) mit unterschiedlichen Darlehen auf E. Mt. geliebsten Herrn Vaters hochlöblichster Gedächtnuss, sowohl E. Mt. gnädigistes Begehren fast über Vermügen gethan, so sich bis dato auf ein ansehnliche Summa erstreckt und theils von ein dreissig Jahren her nit ohn mein und der Meinigen geringen Nachtl und Versäumnus nachgewährt. Darüber ich auch in solcher Zeit mit schwerer Mühe kaum die Versicherung erlangt, zu geschweigen, dass ich einicher Wiederbezahlung über E. Mt. öfters Anschaffen und Befehl habhaftig worden sein sollte, welches mir nit wenig beschwerlich fallen thuet. Aber hintangesetzt alles dessen, so hätt ich doch noch gern das Best gethan, wie ich E. Mt. Rath und Hofkammerpräsidenten Herrn Ferdinand Hofmann, vor diesem zugeschrieben, wann nit die grosse Ungelegenheit entzwischen eingefallen wäre, und darumben mich unterthänigist getröstet, E. Mt. würden meiner diesfalls mit fernerm Ansinnen allergnädigist verschonen und hierinnen etwo andere, die mit baarem Geld und besserer Gelegenheit versehen seind, angespannt haben.

Und ob ich mich auch gleich gern in anderweg hätt bemühen und Handlung pflegen wollen, so ist dieser Zeit niemand allhier, zu dem bin ich mit schwerer Leibsschwachait behaft und etlich Tag gar zu Bett gelegen und noch nit von dannen kommen kann. So ist es mit der Stadt Brüx versprochenem Darlehen dieser Zeit auch noch ungewiss, und ehe und zuvor mit der Frau Lassla Poplin ein Richtigkeit gemacht, dass sie ihr Recht am Brüxer Schloss E. Mt. vollständig übergeben und abgetreten, auf solchen Fall sich dann die zu Brüx einzulassen unterthänigist angeboten, kein Raitung zu machen.

Damit aber E. Kais. Mt. Nothdurft nichts weniger befürdert, und dem bevorstehenden Mangel etwas geholfen würde, so hab ich mittlerweil von dem Biergeld, so an den zweien Groschen mit dem Landtagsbeschluss zu Bezahlung der Interesse auf künftig Galli zu der behemischen Kammer deputiert, was auf die zween verschienen Termin einkommen, auch hin und wieder aus den Ämbtern postelweis in Eil erlangt werden mügen, funfzehen Tausend Thaler anticipieren und dargeben und damit E. Mt. Hofkammerdiener Hans Jakob Herbrod wieder abfertigen lassen. Bitt aber daneben E. Kais. Mt. unterthänigist, weil man auf den Termin Galli zu Bezahlung der Interesse bei zwanzig Tausend Thaler unvermeidlich haben muss, auch täglich bei dem Kammerwesen zu E. Mt. Gebäuden und andern Nothdurften Ausgaben zu thun furfallen, E. Kais. Mt. geruhen in anderweg der Kammer wiederumb zu Erstattung gemelter Summa gnädigist aushelfen zu lassen, damit die Interesse und andere Ausgaben abgericht, der Kammer Credit erhalten und E. Mt. darob beruhende Angelegenheit verhüt werde, daneben auch diese allergnadigisťe Verfügung zu thuen, weil ich, wie obgemelt, das Meinige E. Mt. unterthänigist und treuherzig dargestreckt und so ein lange Zeit her entrathen, damit ich dessen auch dermaleins habhaft und bezahlt werden und E. Mt. künftig zu furfallender Noth mit besserer Gelegenheit und Willen zu dienen haben möchte.

Was aber die Restanten und Verkaufung des Getraids bei den Poplischen Gütern betrifft, dabei ist unlängst durch E. Mt. Rath und Burggraf im Grätzer Kreis Jan von Wrzesowicz, neben andern Commissarien ein Bereitung gehalten worden, aber dergleichen Bericht, dass an Vorrath ausser der heurigen Fechsung uber achtzig Tausend Gulden verhanden sein soll, der Kammer nie furkomben. Hab derhalben nit unterlassen, von jeder Herrschaft unterschiedliche Auszüge zu erfordern und wann dieselben einkomben, soll E. Kais. Mt. ferner Bericht in Gehorsamb erfolgen und dabei was Noth ist befürdert werden. Welches E. Rom. Kais. Mt, ich hieneben in Unterthänigkeit nit verhalten sollen Und thue E. Rom. Kais. Mt. mich zu dero kaiserlichen Gnaden unterthänigist und gehorsamist befehlen. Geben Prag, den 13. Septembris anno im 94.

 

E. Rom. Kais. Mt. unterthänigister gehorsambister

Joachim von Kolowrat.









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