Pátek 16. června 1922

7. Řeč posl. Witticha (viz str. 970 těsnopisecké zprávy):

Meine verehrten Damen und Herren! Die deutsche sozialdemokratische Partei hat sich ein großes Verdienst um die Kultur dieses Staates erworben, indem sie es durch die Einreichung dieser Interpellation möglich machte, daß über eines der wichtigsten Kulturprobleme eines Volkes, über die Schulfrage eine Aussprache möglich geworden ist. (Předseda Tomášek ujal se předsednictví.)

Die Vorredner haben sich durchwegs mit den Schulverhältnissen in den böhmischen Gebieten der Republik beschäftigt, dieselben je nach Parteistellung kritisch beleuchtet und gewürdigt. Ich will mich der Aufgabe unterziehen, die Verhältnisse darzulegen, die auf dem Gebiete des Schulwesens in der Slovakei bestehen. Und da will ich vorausschicken, daß die Schulverhältnisse im alten Ungarn stets eine sehr kümmerliche Pflanze gewesen sind. Mangel an Schulgebäuden, Mangel an Lehrkräften und Frömmigkeit des Lehrgegenstandes bis zum Überdruß - das war das äußere Bild dieses Schulunterrichtes. Und trotz des gesetzlichen Zwanges, daß die Kinder die Schule bis zum 14. Lebensjahre zu besuchen haben, hat man dennoch die Kinder in frühzeitigem Alter, anstatt sie in die Schule zu schicken, zu Feldarbeiten und sonst in der Industrie zu Lohnarbeiten verwendet. Und dieser Zustand, der war und ist heute noch so selbstverständlich, daß namhafte Nationalökonomen seinerzeit die Befürchtung ausgesprochen haben, wenn der Staat den Gesetzartikel, der den Schulbesuch bis zum 14. Lebensjahr ausspricht, streng durchführen würde, würde dies eine große Krise für die Volkswirtschaft Ungarns bedeuten. Zum näheren Verständnis der Frage, wie es möglich ist, daß Schulkinder, statt in die Schule zu gehen, zu Lohnarbeiten verhalten werden können, möchte ich kurz auf die Tatsache verweisen, daß die Agrarverhältnisse in der Slovakei zur Bildung von sogenannten Meierhöfen, oder, wie sie in der Slovakei und Altungarn genannt werden, von Pußtas geführt haben. Und auf diesen Meierhöfen sind je nach der Größe derselben eine gewisse Anzahl von Arbeitern beschäftigt. Diese Arbeiter bekommen vom Grundbesitzer Wohnung, Kost, mit einem Wort sie sind dem Grundbesitzer mit Haut und Haaren ausgeliefert und dieser Grundbesitzer arrogiert sich natürlich auch das Recht, über die Kinder seiner Arbeiter zu disponieren. Der Arbeiter, der selbst seit seiner frühesten Jugend kein anderes Los gekannt hat, als ebenfalls Lohn- und Frondienste, macht es dem Unternehmer natürlich nicht schwer, daß das Kind zu Lohnarbeiten herangezogen wird. Außerdem ist aber auch für die Verwendung der Kinder zu Land- und Feldarbeiten das eine wichtige Moment maßgebend, daß die Grundbesitzer ihre Arbeiter überaus schlecht bezahlen. Die Geltendmachung des Rechtes und der Pflicht, die Kinder in die Schule zu schicken, wird auch deshalb unmöglich, weil der Lehrer, zu dem das Kind in die Schule gehen soll, zumeist einige Kilometer fern ist von jenem Ort, wo das Kind und dessen Eltern wohnen. Und eine Anzeige an den Schulstuhl und die Verwaltungsorgane des Staates scheint deshalb unmöglich oder aussichtslos, weil sowohl der Schulstuhl als auch die Verwaltungsorgane durchwegs in irgendeinem Abhängigkeitsverhältnis zum Grundherrn stehen. Das Resultat dieser Zustände in der Slovakei ist Ihnen ja bekannt, es drückt sich aus in der großen Zahl der Analphabeten daselbst.

Prüfen wir nun, ob sich an dieser Kulturschande etwas geändert hat, seitdem die Slovakei ein Bestandteil der Čechoslovakischen Republik geworden ist. Es kann gewiß ruhig festgestellt werden, daß sich auf dem Gebiet des Schulwesens in der Slovakei seit dem Umsturz bloß ein Rollenwechsel, aber kein Systemwechsel vollzogen hat. An die Stelle der Magyarisierung der Schulen durch die ungarische Regierung ist die Slovakisierung der Schule durch die čechoslovakische Regierung getreten. Der in die slovakischen Schulverhältnisse nicht Eingeweihte könnte durch die Tatsache, daß die slovakischen Schulverhältnisse im allgemeinen nur in sehr bescheidenem MaßeGegenstandeineröffentlichen Diskussion und Kritik sind, zu der irrigen Meinung verleitet werden, daß in den Schulverhältnissen dort wirklich Ordnung herrsche und nichts zu wünschen übrig lasse. Aber das ruhige Dulden und das scheinbare Sich-Abfinden mit diesen Zuständen ist eigentlich eine grimmige Anklage gegen das herrschende System, das jeden Fachmann, der es unternimmt, die derzeitigen skandalösen Schulzustände einer öffentlichen Kritik zu unterziehen, mit Unbarmherzigkeit verfolgt, sofern er mit der sogenannten öffentlichen Meinung in Widerspruch gerät. Und da die Regierung durchwegs an allen Stellen eigene Personen ernannt hat, ist es klar, daß das Schulwesen in der Slovakei nur ein gutes sein kann. Indes kann die Tatsache durch nichts aus der Welt geschafft werden, daß sich die Zustände auf dem Gebiete des Schulwesens in der Slovakei um kein Jota gebessert haben. Als eine Besserung kann doch nicht gelten, daß die Regierung die slovakischen Schulkinder, die früher zwangsweise in der ungarischen Sprache unterrichtet wurden, von dieser Last enthoben hat, während jetzt an deren Stelle die ungarischen und deutschen Kinder gewaltsam in der slovakischen Sprache unterrichtet werden.

Die Schulpolitik der Regierung ist entschieden auf den Grundsatz der Slovakisierung der Schule eingestellt. Dieses Ziel bestrebt sich die Regierung nach zwei wesentlichen Methoden zu verwirklichen. Die eine Methode besteht darin, daß sie in slovakischen Gebieten, wo die Geschichte einigermaßen Anhaltspunkte dafür bietet, daß auf diesen Gebieten einstens Slovaken gewohnt haben, die durch jahrzehntelange Magyarisierung seitens der ungarischen Regierung sich die ungarische Sprache angeeignet haben, also für das slovakische Volksganze momentan als verloren erscheinen, daß sie dort prinzipiell nur Schulen in slovakischer Sprache duldet. In rein deutschen und ungarischen Gebieten geschieht der Unterricht wohl in der Muttersprache des Kindes, mit der Pflicht, die slovakische Sprache zu pflegen und zu unterrichten. Dagegen wird seitens der Eltern und am allerwenigsten seitens der Kinder eine Opposition erhoben, weil die Eltern sich nur durchwegs freuen, wenn ihre Kinder auch slovakisch erlernen. Nun gibt es allerdings noch eine dritte Methode, das ist jene Methode, die in den sogenannten gemischtsprachigen Gebieten angewendet wird. In diesen Gebieten wird in auffallender Weise die slovakische Sprache, der slovakische Unterricht favorisiert. Dies geschieht so, daß auf die Eltern ein Druck durch einen Wink mit dem Zaunpfahl geübt wird, die Kinder in die slovakischen Schulen einschreiben zu lassen. Nicht selten kommt es vor, daß die čechischen Schulinspektoren solche Kinder, welche einen nicht vollkommen und klar deutsch oder ungarisch klingenden Namen haben, deren Name eine slovakische Verwandtschaft anzuzeigen scheint, schon mit Berufung auf diese Tatsache ohne weiters in die slovakische Schule einschreiben. Ferner kommt es auch vor, daß ungarische oder deutscheKinder, die im slovakischenUnterrichte einen besonderen Fortschritt aufzuweisen haben, einfach auf Grund dieser Tatsache in die slovakische Klasse überwiesen werden. Diesen Vorgang üben ganz besonders die Schulinspektoren Šimácek in Kaschau und Kurinsky in Nové Zámky.

In Bezug auf das Volkschulwesen der zwei größten Städte in der Slovakei, Preßburg und Kaschau, hat der Herr Minister auf Grund der Daten der Volkszählung behauptet, in Preßburg gebe es 40ˇ7 % Čechoslovaken, die aber nur 26ˇ2 % der Volksschulen inne haben, während die Magyaren der Bevölkerung nach 22ˇ6 % ausmachen, ihnen aber 45ˇ6 % der Schulen zur Verfügung stünden. In Kaschau beträgt der Prozentsatz der Čechoslovaken 60ˇ9 %, aber nur 36ˇ1 % aller Volksschulklassen hätten sie inne. Ich bin momentan nicht in der Lage, diese Daten des Herrn Ministers durch konkrete Beweise zu entkräften. Es möge aber genügen, daß die Volkszählungsdaten durchaus nicht Anspruch erheben können auf Originalität und Richtigkeit . . . (Posl. Hillebrand: Originell sind sie sehon! - Veselost.) . . . von diesem Gesichtspunkte aus schon - weil die Volkszählung in der Slovakei zu einem Zeitpunkte unternommen wurde, wo man vorher eine allgemeine Ausweisung arrangiert hat und die Staatsbürgerschaft in Zweifel gestellt hat. Also unter der Wirkung der Fraglichkeit der Staatsbürgerschaft einerseits, andererseits unter dem Druck der Unsicherheit der Existenz für jene Personen, die vom Staate übernommen worden sind, ist es begreiflich, daß selbst wenn die Volkszählung als ein Resultat der tatsächlichen Angaben der Gezählten betrachtet werden würde, sie schon von diesem Gesi chtspunkte aus nicht als richtig anzuerkennen wäre. Aber wir wissen zu genau, daß die Volkszähler bewußt - und ich sp reche es ganz offen aus - im Auftrage amtlicher Organe wissentlich unwahre und unrichtige Daten aufgenommen haben.

Die Schulverhältnisse in Preßburg sind unter aller Kritik. Ich denke da in erster Linie nicht nur rein an die deutschen und die ungarischen Schulen, ich denke da auch an die slovakischen Schulen. Von den 15 Elementarschulen gehören 12 Schulen den Kultusgemeinden und nur 3 sind Staatsschulen. Wenn der Herr Minister darauf Bedacht nimmt, daß in diesen 12 Kultusgemeindeschulen die Sprache sich eben nach der Kultusgemeinde richtet, tut er Unrecht, weil es Sache des Staates wäre, momentan die Kultusgemeindeschulen ganz einfach zu verstaatlichen oder sie, wie der allgemeine Wunsch ist, autonomen Körperschaften zu übergeben. Von den Volksschulen in Kaschau sind drei im Besitz der Slovaken, eine im Besitz der Ungarn. Man sieht, daß hier das Beweismaterial des Herrn Ministers ganz bedeutend hinkt. Außerdem gibt es eine Schule - und das ist die größte in Kaschau - wo momentan die Angestellten der Eisenbahnen untergebracht sind. Dort ist im ersten Stocke ebenfalls ein Raum freigegeben worden für den Unterricht der Kinder slovakischer Nationalität. Während also die eine ungarische Schule vollkommen überfüllt ist, so daß es notwendig ist, auch Nachmittag Parallelunterricht einzuführen, steht fest, daß die Schulen, in die die slovakischen Kinder gehen, durchwegs von durchschnittlich 30 Kindern besucht werden.

Sind schon die Elementarschulen unter aller Kritik, so erst recht die Bürgerschulen. In Kaschau war bisher eine Mädchenund eine Knabenbürgerschule. Diese zwei Schulen wurden von der slovakischen Schulverwaltung im Auftrage des Schulreferates einfach übernommen und der Unterricht an diesen zwei Schulen für die ungarischen Kinder ganz einfach eingestellt. Ich meine, daß das ein ganz kolossales Unrecht ist gegenüber dieser großen Anzahl ungarisch sprechender Kinder. In Preßburg wurden sämtliche Bürgerschulen, in welchen bisher deutsch und ungarisch unterrichtet wurde, für den Besuch der deutschen und ungarischen Kinder eingestellt. Es wird dort, mit Ausna hme der jüdischen Bürgerschule, in slovakischer Sprache unterrichtet. Aber diese Bürgerschule der jüdischen Kultusgemeinde ist derart massenhaft besucht, daß es ganz erstaunlich ist und von einer besonderen Auffassung vom Wesen der Schulaufsicht seitens der dortigen maßgebenden Organe zeugt, daß sie trotz mehrfacher Urgenzen es nicht zulassen, daß in der Bürgerschule eine Parallelklasse errichtet, bzw. ein Parallelunterricht in den Nachmittagsstunden erteilt wird. Das Erwürgen der Bürgerschulen für die deutschen und die ungarischen Kinder muß umso mehr als antisozial bezei chnet werden, da doch bekanntlich die Bürgerschulen die Mittelschulen der Arbeiterkinder sind. Jeder Staat, der heute auf eine gute Schulbildung und Erziehung bedacht ist, hat gerade den Bürgerschulen eine besondere Pflege angedeihen zu lassen.

In der Slovakei war inbezug auf das Bürgerschulwesen bisher die Möglichkeit gegeben, daß die Absolventen einer Bürgerschule mit dem bloßen Zeugnis, mit einem Attest der Bürgerschule ohne weiteres in eine höhere Schule eintreten konnten, sei es, um eine höhere Handelsschule oder eine höhere Fachschule zu besuchen. Im kleinen Schulgesetz, das jedenfalls in Bälde zur Verhandlung kommen wird, gelangt man zu der ganz antisozialen Bestimmung, daß dem ein Riegel vorgeschoben wird. Der Herr Minister für das Schulwesen hat bereits, ohne die Gesetzwerdung dieser Vorlage abzuwa rten, im Wege einer Verordnung ausgesprochen, daß fortan für die Aufnahme eines Bürgerschülers in die erwähnten höheren Schulen eine besonders strenge Prüfung notwendig ist, und zwar die erfolgreiche Ablegung einer solchen Prüfung.

Im ganzen sind in der Slovakei ca. 25 Bürgerschulen. Die große Mehrzahl dieser Bürgerschulen ist im Besitze der slovakischen Schulverwaltung. Für die deutsche und ungarische Bevölkerung steht nur ein verschwindend kleiner Bruchteil zur Verfügung. Aber selbst wenn alle 25 Schulen für die deutsche und ungarische Bevölkerung zur Verfügung stehen würden, wäre auch das zu wenig, wenn man in Betracht zieht, daß es sich doch um eine Bevölkerung von 800.000 bis 1,000.000 Menschen handelt. Hier wäre es vor allen Dingen Pflicht der Schulverwaltung und des Schulministeriums, für genügend Schulen Sorge zu tragen.

Ganz besonders schlecht ist es aber um das Mittelschulwesen bestellt. In Preßburg wurden allmählich, d. h. alle Jahre eine Klasse, die Mittelschulen abbaut. Es waren dort mehrere Gymnasien, ein katholisches und eine staatliche Schule, und bei beiden sind die Klassen jedes Jahr kassiert worden. Es ist nur ein einziges, das evangelische, übrig geblieben. Dorthin gehen alle diejenigen Preßburger Kinder, welche eben eine Mittelschule absolvieren wollen. Nun ist diese Schule kolossal überfüllt, aberman erlaubt es nicht, daß die Kinder Nachmittag Unterricht genießen können. Es sind wohl einige höhere Schulen, Gymnasien und dergl. vorhanden. Aber diese sind zumeist in den Händen von Kultusgemeinden, welche im großen ganzen für die Bevölkerung aufgrund der geänderten politischen Verhältnisse absolut wertlos sind, Denn Sie werden es wohl begreiflich finden, daß die Kinder der deutschen und ungarischen Bevölkerung aufgrund der Wandlung in der Staatsform und im Staatswesen keine besondere Aussicht haben, wenn sie im Staatsdienst die Laufbahn eines Beamten oder eines Professors wählen. Es handelt sich darum, daß jene Elemente, welche sich einen geistigen Beruf wählen, nur im Rahmen des Möglichen dies tun können und daher möchte ich hauptsächlich darauf Gewicht legen, daß man in der Slovakei besonders den Realschulunterricht pflegen sollte, weil dieser Unterricht am ehesten und liebsten besucht würde, da er für die spätere Laufbahn besser geeignet ist.

Ganz absurd erscheint es, daß in der Slovakei in einem ausgesprochenen Agrarland keine landwirtschaftlichen Schulen bestehen. Die eine, die in Komorn existiert, kann nicht als vollwertig betrachtet werden, weil dort die Kinder sich nicht ein höheres Wissen erwerben, sondern ganz einfach zu Antreibern herangebildet werden, ohne daß sie die Möglichkeit zu irgendeiner theoretischen Ausbildung erlangen. Wir müssen daher im Interesse der Landwirtschaft selbst und im Interesse einer gedeihlichen Volkswirtschaft fordern, daß die Regierung ehebaldigst entsprechende landwirtschaftliche Schulen in der Slovakei errichte.

Ebenso wie in Preßburg wurden die Mittelschulen auch in Kaschau stufenweise abgebaut. Dort befinden sich momentan 13 Professoren. Die anderen wurden entlassen, und zwar ohne irgendwelche Entschädigung. Es ist gewiß ein seltsamer Kontrast, daß ein Land mit zirka 3,000.000 Bewohnern zum großen Teil aus Analphabeten besteht und daß die Regierung tüchtige Lehrkräfte ganz einfach aufs Pflaster setzt. Es ist dringend notwendig, daß die Regierung auch die Frage der Existenz dieser Lehrer einer Prüfung und Regelung unterzieht.

Ich habe, meine Damen und Herren, durch dieseDarlegungen nur eine Skizze von den Zuständen entwerfen können, wie sie auf dem Gebiete des Schulwesens in der Slovakei momentan vorherrschen. Ich bin mir darüber klar, daß die Regierung diese Zustände zumindest so gut und so genau kennt wie jeder Kenner der Verhältnisse in der Slovakei. Daß sie bis auf den heutigen Tag nichts Wesentliches zur Sanierung unternommen hat, berechtigt mich zu dem Vorwurf, daß diese Regierung eine arbeiter- und kulturfeindliche Politik treibt mit dem Endzweck, die Arbeiter in der Slovakei in Unkultur und geistiger Umnachtung zu erhalten, um der ausbeutenden Klasse dieses Staates eine billige Arbeitskraft zu sichern.

Es ist klar, daß wir Sozialdemokraten gegen eine solche Politik mit der ganzen Kraft unserer sozialistischen Kampfmittel kämpfen müssen und kämpfen werden. Wir sind uns klar, daß dieser große geschichtliche Kampf, den auszufechten wir Sozialdeemokraten berufen sind, im Interesse der gesamten Menschheit und im Interesse einer höheren sittlichen Gesellschaftsordnung geführt werden muß und daß wir dazu nur tüchtige und gebildete Leute brauchen können. Aber auch vom Gesichtspunkt und Standpunkt Ihres Staates, meine Herren, müssen Sie ein Interesse an der Erziehung und Bildung der Arbeiterschaft zu einem positiven Wissen haben. Mit Recht klagen Sie über die gewalttätige Unterdrückung der Slovakei im alten Ungarn, aber vergessen Sie nicht, daß gerade diese Vergewaltigungspolitik den Zusammenbruch Ungarns verursacht hat und vergessen Sie nicht, daß die ungarische Regierung diese Drosselung des sozialen Wesens auf der ganzen Linie erst in den letzten zwei Jahrzehnten unternommen hat. Bis zum Jahre 1860 war überhaupt von einem rechten Schulwesen in Ungarn nicht die Rede. Damals hat sich noch jeder geschämt, ungarisch zu sprechen und zu lernen. Damals war in den Mittelschulen die lateinische Sprache die öffentliche und auch in den Ämtern. Um wieviel mehr gefährden Sie ihren Staat, wenn Sie gleich im Anfang der Gründung Ihres Staates in der schärfsten Weise diese gewaltsame Unterdrückung gegen Deutsche und Ungarn vornehmen, zu der die Ungarn erst nach vielen Jahrhunderten den traurigen Mut hatten.

Und noch eines ist in Betracht zu ziehen. Die Geschichte der letzten 3 Jahre in Ungarn war eine solche, daß sich jeder demokratisch fühlende Ungar geschämt hat, Ungar zu sein. Aber genau so, wie das rote Moskau auf die internationale Arbeiterschaft eine sehr mächtige Anziehungskraft ausübte, kann es auch jetzt kommen, daß das rote Budapest auf die in der Slovakei wohnenden Ungarn ebenfalls eine ganz bedeutende Anziehungskraft ausübt, in einem Sinne, der ihnen keineswegs angenehm sein kann und wird. Wenn Sie sehen, wie groß die Irredenta ist, wie groß die Mächte sind, die in der Slovakei eine destruktive Politik treiben, dann ist es Ihre Pflicht, sich in erster Linie auf die wahrhaft demokratischen Elemente zu verlassen, das sind die Arbeiter, die ein Interesse an der Demokratie haben. Wenn Sie aber auch die Arbeiter von sich stoßen, so ist Ihre Sache in der Slovakei sehr schlimm bestellt.

Der Herr Minister Šrobár hat auch wehmütig eine sehr interessante Feststellung gemacht, indem er sagte: Es nimmt nicht wunder, daß die Lehrerschaft slovakischen Ursprungs in den letzten 30 Jahren bis auf geringe Ausnahmen diesem Druck, dem Druck der Magyarisierung unterlegen ist. Dies ist wahr, und dabei sind nicht allein die Lehrer zu verurteilen, sondern es war eben in der Slovakei jeder einzelne heutige Slovak früher ein begeisterter Ungar gewesen, der mit demselben Fanatishus, wie er heute die Ungarn und die Deutschen unterdrückt es ist gar nicht so lange - die Slovaken unterdrückte. Es ist eben eine Eigenart, daß derjenige, der sich eine bürgerliche Laufbahn wählt, der in den Dienst des Kapitals, in den Dienst der Bourgeoisie tritt, damit zugleich auch die Moralität verliert und sich vollkommen dem Herrschaftssystem hingibt, das nur auf der Ausbeutung und Unterdrückung des arbeitenden und werktätigen Volkes aufgebaut ist.

Verwundern Sie sich daher nicht, wenn wir Sozialdemokraten, die auf einer hohen sittlichen Stufe stehen, so etwas bekämpfen und auf dem Gebiete des Schulwesens tatsächlich geordnete Verhältnisse haben wollen. Verurteilen und mißdeuten Sie unsere Stellungnahme in dieser Frage nicht. Wir wollen nichts anderes als daß die Schule tatsächlich das wird, was sie sein soll: Gemeingut des Volkes, und daß die Schule nicht in den Dienst des Kapitals, nicht in den Dienst der Ausbeutung und Unterdrückung gestellt wird.

Ich gestatte mir daher folgende Forderungen zu stellen. 1. Ausbau des Volks-, Bürger- und Mittelschulwesens im modernen Sinne. 2. Rückversetzung der aufgelassenen Universität. 4. Errichtung einer ungarischen Universität. 4. Errichtung einer pädagogischen Lehrerbildungsschule. 5. Überweisung der Leitung des Schulwesens an die autonomen Körperschaften. 6. Regelung der Pensionen der Lehrerschaft in der Slovakei. 7. Verhütung, daß schulpflichtige Kinder zur Verrichtung von Lohnarbeiten verwendet werden. (Potlesk na levici.)

8. Řeč posl. Füssyho (viz str. 977 těsnopisecké zprávy):

Hölgyeim és Uraim! Az iskolaügyek kérdéséhez annyival inkább vagyok kénytelen hozzászólni, mivel Šrobár iskolaügyi miniszter úr szerdai beszédében a slovenskói valamint a ruszinszkói magyar iskolákról csak keveset beszélt. Amit mondott, az a magyarságot ki nem elégítheti, mivel a miniszter úr úgy emlékezett meg, hogy a magyar iskolák száma elegendő, sőt azokat még mindig sokalja; pedig a magyar iskolák számát nem redukálni, hanem szaporítani kell. Erre legjobb adatul szolgálna az utolsó népszámlálás, melynek eredménye mind ezideig ismeretlen ugyan, bár a kiküldött összeírók és revizorok a legtöbb esetben nem engedték meg, hogy a lakosság sajátkezüleg téntával töltse ki az íveket, hanem csak ceruzával. (Předsednictví převzal místopředseda inž. Botto.)

Az iskolaügyi miniszterium költségvetése a legjobban bizonyítja, hogy a kisebbségek számarányuknál jóval nagyobb arányban járulnak hozzá az állam pénzü gyeihez, míg evvel szemben az ő kulturális ügyeikre az állam minimális összegeket fordít. Ez a tétel a szudeta -németekre is áll, de még inkább a slovenskói kisebbségi nemzetekre. Az állam 153 millió koronát fordít föiskolai célokra. Ezen összegböl a halálra itélt kassai jogi akadémiának 133.747 korona jut, azonknkívül míg 50.000 koronát fordítanak a pozsonyi egyetem magyar jogi karának liquidálására. A slovenskói magyar iskolaügyre tehát egy százalékát fordítják az egész főiskolai költségvetésnek; ezen összeg is csupán átmeneti tétel. A slovenskói középiskolai költségvetés a leányiskolák levonása után 7ˇ2 millió kiadást mutat. Ezen összegből a magyar, magyar-német és német állami középiskolák Slovenskón mindössze 1ˇ2 milliót kapnak, ami 16ˇ 6 %-nak felel meg, holott a két nemzet Slovenskói összlakosságának egyharmadát teszi ki.

Az állami leányiskolák 1/2 milliós költségvetésében a magyar vagy német iskolaügy egy fillérrel sem szerepel. Ugyanez a helyzet a tanitóképző intézeteknél. A felső keresekedelmi iskolák sz emély és tárgyi szükséglete az egész államban 25ˇ6 millió korona. Magyar párhuzamos osztályok mindössze Pozsonyban vannak. A pozsonyi felsőkereskedelmi iskola szükséglete 1ˇ1 millió, a magyar párhuzamos osztályok szükségletét tehát 1/2 millióra tehetjük. A magyar nyelvü kereskedelmi oktatásra tehát nem is 2 %-a jut az egész összegnek, holott a magyar nyelvü tanulók száma, egy félhivatalos kimutatás szerint, közel 40 %-a valamennyi tanuló létszámának. Az iparoktatás terén is ugyanez a szomorú kép uralkodik. A népiskolai költségvetés nem lévén kellően részletezve, nem tudjuk, hogy az egyes nemzetek között miként oszlik meg az ezen címre fordított állami kiadás.

Népszerü előadások tartására 72.000 koronát írányoz elő a költségvetés. A slovák elődásokra ebből 20.000 korona jut, a szudeta-németek is kapnak belőle 12.000 koronát; a slovenskói magyar és német kisebbségek persze szóba sem kerülnek. Az állam velük szemben fösvény. A belföldi kisebbségeknek nem ad semmit, holott a cseh és általában a szláv nyelvek tanítására Franciaországban 1ˇ1 milliót költ és a szláv országokkal való érintkezés céljaira 0ˇ4 millió koronát fordít. A cseh tudományos akadémia egy milliót, a slovenskói "Matica" 100.000 - koronát kap és még a csehországi tudományos és irodalmi társaságnak is jut 100.000 - korona. Számos ezer korona jut cseh tudományos folyóiratoknak; egy német történelmi folyóirat is kap 8000 - koronát. A külömböző cseh színházaknak több mint 3 millió jut, a slovák színházak 1ˇ6 millió korona segélyben részesülnek. De ki is győzné felsorolni azon külömböző tételeket, amelyekből a magyar kultura tökéletesen ki van zárva.

Ruszinszkóra nagyjában ugyanaz áll amit fentebb mondottunk. E helyütt csak azt jegyezzük meg, hogy a ruszinszkói középiskolák számára 1ˇ3 millió van előírányozva, amiből egy fillér sem jut magyar kulturális célokra. Hasonló az eset a tanitóképző intézeteknél, amelyek költségvetési előírányzata 1/2 millió korona. A kereskedelmi iskolák több mint 1ˇ2 milliónyi kiadásából a magyar kulturának mindössze 35.918 - korona jut.

A népiskolák ügyében az a helyzet, hogy sok községben a magyar iskolák be vannak zárva. Igy például Tornán a forradalom óta az összes iskolák zárva vannak. Abaujmegye számtalan magyar községében ugyanez az állapot uralkodik. Azon magyar gyermekeket, akiknek véletlenül szláv hangzásu nevük van, erőszakkal kényszerítik a slovák iskolákba. A szülőknek azt a jogát, mely szerint ők jogosultak határozni afelöl, vajjon gyermekeik magyar vagy slovák iskolát látogassanak-e, egyszerüen nem veszik tekintetbe. Igy történt ez Slovenskó másod legnagyobb városában Kassán, minek következménye az, hogy számtalan gyermek semmiféle tanitásban nem részesül. Ezen állapotok kévetkeztében számtalan gyermek abba a helyzetbe került, hogy tanitás hiányában, a kultura szégyenére erőszakkal analfabétává válik.

A pozsonyi iskolaügyi referátus arra törekszik, hogy a felekezeti iskolákat erőszakosan államosítsa. Ezen eszközök célszerütlen volta Slovenskó mindhárom nemzetét a legmélyebben érinti. Megvonták az iskolafenntartók azon jogát is, hogy az alájuk rendelt iskolák nyelvét meghatározhassák.

Az iskolaügyi miniszterium legelső kötelessége az volna, hogy a tanfelügyelőket arra utasítsa, miszerint a magyarok lakta területeken a jelenleg bezárt magyar iskolákat rögtön megnyissák és hogy az alkotmány értelmében a legszigorubban megbüntesse azokat, akik magyar gyermekeket slovák iskolákba kényszerítenek és ezáltal erőszakkal elnemzetlenítik őket. Egy színtiszta magyar községben, Kismányán megtörtént, hogy az érsekujvári tanfelügyelő meglátogatta az iskolát és ez alkalomból megkérdezte a gyermekektől, hogy ki tud már tótul; 20-25 gyermek, hogy megmutassa milyen előhaladást tett a tót nyelvben, jelentkezett, mire a tanfelügyelő őket egy külön slovák osztályba tette át.

A magyarság joggal követeli, hogy zárt nyelvterületen a magyar elemi iskolák számát lényegesen növeljék és vegyes-ajku vidékeken-ahol a magyar iskolaköteles gyermekek száma legalább 40- az érvényben levő jogszabályok értelmében magyar iskolákat vagy magyar párhuzamos osztályokat felállítsanak.

A magasabb foku iskolák terén a helyzet még sokkal szomorubb. A jövőben 33 slovák középiskolával szemben, csak hat magyart fognak fenntartani, pedig a magyarságnak kulturális igényei aránytalanul nagyobbak. Ennélfogva nemcsak meg nem engedhető, hogy egyes, jelenleg működő magyar középiskolákat bezárjanak, mint pl. Léván, Eperjesen, Rozsnyón, Losoncon, hanem elenkezőleg, nagyon szükséges volna ujaknak a felállítása. Azonkívül feltétlenül szükséges, hogy egyes felekezeti iskolákat, pl. a kassai premontrei gimnáziumot tulajdonosuknak ismét visszaadják.

A mai helyzetet a legjobban az a körülmény világítja meg, hogy a kereskedelmi iskolák tanulóinak 40 %-a magyar és mégis Slovenskó csak egyetlen kereskedelmi iskolájában, a pozsonyin vannak magyar párhuzamos osztályok. Az államnak legsürgősebb teendője volna a kereskedelmi központokon, pl. Kassán, Losoncon, Komáromban, nemcsak magyar fiu-, hanem leány-kereskedelmi iskolát is felállítani.

A középosztály leányainak továbbképzésére Slovenskón egyetlen középiskola sem létezik. Igy megjegyzendő, hogy az orsolya-rend páratlan továbbképző intézetét is bezárták. Ezt az iskolát tulajdonosainak visszaadni s legalább még egyet Pozsonyban felállítani feltétlenül szükséges. A szakiskolák terén a magyarok igényeit teljesen elhanyagolják. Az állam arra egyáltalában nem helyez súlyt, hogy magyarlakta vidéken efajta iskolák létezzenek.

Az államköltségi előirányzat a tanonctanítás céljára 325.000 koronát bocsát rendelkezésre; ebből azonban magyar tanitásra egyetlen fillér se jut. A pozsonyi iskolaügyi referátusnak legelső kötelessége volna tehát ebben az ügyben a szükséges intézkedéseket megtenni. A kassai magyar akadémiát beszüntették és helyébe slovák középiskolát nyitottak. Miután Kassa Kelet-Slovenskó és egy nagy kiterjedésü mezőgazdasági területnek centruma, továbbá a magyarságnak is kulturális központja, az utóbbi iskolánál párhuzamos magyar osztályokat kellene felállítani. Egész Slovenskón csak egy tanítóképző intézet van, mely a ma fennálló elemi iskolák részére sem képes elegendő tanítót nevelni, míg a jövőben okvetlenül felállítandó elemi iskoláknak még tanerőkre lesz szükségük.

Az egész rendszer koronája az a bánásmód, amelyben a magyarság a főiskolaügy terén részesül. A főiskolai célokra 142ˇ2 millió korona van a költségvetésben előírányozva. A magyar kultura céljaira -eltekintve a pozsonyi magyar fakultásoknál előforduló csekély liquidálási összegektőlezen milliós összegből összesen 183.747 - korona esik. A kassai jogakadémia is halálra van itélve. Amagyar diákok meg kénytelenek vagy kivándorolni, vagy a prágai német egyetemet látogatni és idegen nyelven tanulni. A legminimálisabb követelése az 1,071.000 lelkü magyarságnak, hogy egy magyar egyetemet kapjon.

Magyar lakta terület városaiban és községeiben, valamint oly vegyesajku területeken, ahól a lakosság 30 %-a magyar, magyar kisdedóvó intézetek állítandók fel. A tanfelügyelők sovén ellenségei a magyarságnak; csak a kassai tanfelügyelőre kell hivatkozni. A magyar tankerületekben magyar tanfelügyelőket követel a magyarság.

Tisztelt Hölgyeim és Uraim! Még azt kell megemlítenem, hogy egész Slovenskó részére egy gazdasági iskola van Komáromban, mely k imondottan magyar, de amelybe tót ajku növendékek is járnak. Ezen magyar gazdasági iskolában vagy 30 magyar növendék mellett csak egy magyar tanár, a kevesebb számu, de tót nyelvü növendékek kedvéért pedig 4-5 slovák tanár müködik egy cseh igazgatóval az élén, ki nem érti a növendékek nyelvét. Kérdezem tisztelt Hölgyeim és Uraim, mit érnek az oly előadások, melyeknek nyelvét a növendékek nagyobb része nem érti. (Potlesk na levici.)

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