Předseda (zvoní): Žádám pana řečníka, aby se mírnil.
Posl. dr Hanreich (pokračuje): Ich bin so mäßig, Herr Präsident, wie möglich. Es ist eine Tatsache, daß die Finanzkontrollorgane, die die Steuern draußen kontrollieren und Strafsätze vorschreiben, von den eingezahlten Strafen Prozente bekommen. Da hört sich denn doch alles auf! Wir sind beinahe soweit, wie in der Türkei, wo man die Steuern einem Armenier oder sonst wem verpachtete, der dann die Leute draußen schikanierte. Genau so weit sind wir hier auf diesem Gebiete gekommen.
Auch darauf möchte ich noch hinweisen, daß es durchaus nicht angeht, daß man die südmährischen Gebiete in puncto Verkehrswesen soweit zurücksetzt, daß Gebiete, die pro Dorf bis 1000 Waggons landwirtschaftlicher Produkte pro Jahr zur Verladung bringen, auf 12 bis 15 km Enfernung keine Bahnverbindung besitzen.
Aus all dem Gesagten werden die sehr verehrten Herren bereits entnommen haben, daß die agrarische Frage nie so einfach zu lösen ist, wie sich das die verehrte Frau Kollegin Zeminová vorstellt, noch viel weniger durch ein paar gut gesetzte Redensarten und Versprechungen für die wirtschaftlich Schwächeren, die da Herr Kollege Leibl zum besten gegeben hat, noch auch dadurch, daß die Herren von den Koalitionsparteien hier ihre Koalitionspolitik weiter betreiben. Bevor nicht in einer Weise gewirtschaftet wird, daß die Arbeit auch ihren Lohn findet, solange den Verdiensten der landwirtschaftlichen Bevölkerung nicht vollständig Rechnung getragen wird, solange die čechischen Berufskollegen das Schicksal und Wohlergehen der von ihnen vertretenen Bauernschaft einer zweifelhaften Koalitionspolitik opfern, solange die Wirtschaft nicht von berufenen Fachleuten unbeeinflußt geführt wird, solange der Staatssozialismus nicht gebrochen ist, können wir dieser Regierung kein Vertrauen entgegenbringen und müssen gegen das Budget stimmen. (Souhlas a potlesk na levici.)
6. Věcná poznámka posl. Simma (viz str. 1145 těsnopisecké zprávy):
Hohes Haus! Nach Einsichtnahme in das stenographische Protokoll der Haussitzung vom 26. November stelle ich fest, daß ich infolge Überhörung in der Rede des Herrn Kollegen Dr. Petersilka diesem den Vorwurf einer Pauschalverdächtigung der Lehrerschaft in Bezug auf ihr religionsfeindliches Verhalten machte. Die Worte des Kollegen Dr. Petersilka, welche mir Anlaß zu einer Replik gaben, haben sich nicht auf die Lehrerschaft im allgemeinen bezogen, sondern nur auf jenen Teil derselben, der in den freiheitlichen Organisationen vereinigt ist.
Mithin ist der Vorwurf einer Pauschalverdächtigung berichtigt.