Zur Zeit der Einbringung der Interpellation bestand keine Veranlassung zu Befürchtungen für die Zukunft, zumal bis 20. November 1920 in Böhmen, Mähren und Schlesien tatsächlich 25.040 Waggons Getreide abgeliefert wurden und auf das Kontingent noch 35.060 Waggons zu liefern waren. Der ganzjährige unumgänglich durch Mehlzufuhr aus dem Auslande zudeckende Abgang (40.700) wurde schon damals durch teilweisen Ankauf im Auslande und zwar 25.206 Waggons Getreide (oder 19.000 Waggons Mehl) gedeckt. Bis Ende August 1. J. war noch die Beschaffung von 29.294 Waggons Getreide (22.000 Waggons Mehl) notwendig.

Zum 8. Feber 1921 weist die Staatsgetreideanstalt in den Mühlen (Böhmens, Mährens und Schlesiens) einen dem Stande von 166 Waggons Koch- und 995 Waggons Brotmehl entsprechenden Getreidevorrart aus. Da nun von den ausländischen Einkäufen 1775 Waggons Koch- und 1711 Waggons Brotmehl bis 25. Feber 1921 in die Umschlagplätze Böhmens geliefert werden sollen, genügen diese unmittelbar verfügbaren Vorräte an Kochmehl für 24 Tage, d. i. bis 4. März 1921, und an Brotmehl für 20.Tage, d. i. bis 28. Feber 1921. Im. Auslande wurden nach dem Stande vom 8. Feber 1. J. im Ganzen angekauft 13.348 Waggons Kochmehl und 2413 Waggons Brotmehl, 4146 Wag. Roggen, 2691 Wag Weizen, 2403 Wag. Kukuruz,, 10 Wag. Gerste. Weiters wird verhandelt über eine Lieferung von 2000 .Wag. Kochmehl aus Rumänien, eine Lieferung von 7500 Wag. Kochmehl, und 5000 Wag. Brotmehl aus England, ferner 1000 Wag. Kochmehl und 5000 Wag. Roggen aus Amerika, was im Ganzen 39.200 Wag. Mehl ausmacht.

Aus der inländischen Ernte des heurigen Jahres soll noch geliefert werden.

 

Weizen Wag.

Roggen Wag.

Gerste Wag.

in Böhmen

}

 

 

 

in Mähren

2.495

12.387

3.772

in Schlesien

 

 

 

in der Slovakei

5.396

6.009

9.444

und ist daher für die Ernährung in den nächsten Monaten vorgesorgt.

Prag, am 10. März 1921.

Leiterdes Ministeriums für Volksernährung.
Minister:
Dr. Brdlík m. p.

Ausweis

über den Bedarf und die Zuweisung von Mehl an die sprachlich gemischten

Bezirke in der Zeit vom 22./VIII.-11./XII. 1920.

Bezirk

Mehlbedarf für 4 Wochen

in q

Von der Landesgetreideanstalt zugewiesen

Im Zeitabschnitte vom 22./8

bis 18./9.

Im Zeitabschnitte vom 19./9.

bis 16./10.

Im Zeitabschnitte vom 18./10.

bis 13./11.

Im Zeitabschnitte vom 14./11.

bis 11./12.

2531

1325

1002

1615

Bilin

1351

1712

1137

1592

1036

Braunau

2208

3015

1858

1869

2417

Tetschen

4680

5337

5203

3954

3700

Dux

2021

2572

1725

1220

1998

Falkenau

2691

4120

2888

1884

3126

Eger

3689

5929

3815

2669

2449

Komotau

4440

4239

3360

2726

3232

Gabl

1104

1524

811

928

980

Gablonz

5072

5347

4440

4333

3892

Joachimsthal

795

1265

838

330

603

Starkenbach

2453

3146

1975

1643

2302

Kaaden

1712

2714

1940

1307

2163

Karlsbad

3413

4836

2716

2248

2362

Graslitz

1320

2284

964

835

743

Reichenberg Mag.

2467

3415

2109

1961

1636

Reichenberg Bezirk

4206

5303

3286

4374

3702

Marienbad

1373

2579

816

1195

1425

Brüx

4137

6915

4028

3607

4411

Neudek

1259

1663

943

421

937

Přestitz

621

749

911

505

302

Pressnitz

601

756

797

350

404

Rumburg

1392

2516

1205

631

852

Schluckenau

2566

3039

2181

2052

2046

Tachau

593

854

772

422

449

Teplitz

5393

6888

3510

4113

4905

Trautenau

2563

3446

2716

1656

1726

Aussig a. d. E.

4408

5229

3629

2950

3959

Hohenelbe

1435

2501

1560

640

823

Weipert

488

924

547

359

260

Warnsdorf

2261

2714

1683

1863

1648

Saaz

2086

3208

2438

1490

2372

Luditz

450

637

510

486

612

Für die Aprovisierungsabteilung:

Landesgetreideanstalt.


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