Za stálého napětí bylo cvičení skončeno, vojenská asistence se vzdálila a kolem 8. hodiny večer začali se rozcházeti i účastníci cvičení. Aby pak se vyhnuli srážce se zástupem demonstrantů na břehu, opouštěli ostrov většinou druhým východem, oklikou přes Nádražní třídu do města. O tomto odchodu intervenující politický úředník uvědoměn nebyl. Vracející se účastníci, hlavně děti, byli napadeni hloučkem občanů a vojínů, kteří se na ně obořili a házeli po nich kamením. Z toho povstala ostrá potyčka, při které jednotlivé osoby byly zatlačeny na svah, vedoucí na trať Severozápadní dráhy. Rychle povolané četnictvo pod vedením dvou politických úředníků zjednalo v krátké době pořádek a rozptýlilo shromážděné. Skoro v tutéž dobu zazněl vojenský signál, svolávající vojsko okamžitě do kasáren, kteréžto výzvy vojsko uposlechlo.

Při uvedené potyčce byla, pokud dosud bylo lze vyšetřiti, insultována řada osob, z nichž některé si odnesly viditelné známky lehkého poranění. Jeden účastník tvrdí, že mu bylo při potyčce uloupeno na penězích 150 Kč.

V důsledku uvedených událostí byly zatčeny a krajskému soudu v Litoměřicích dodány dvě civilní osoby pro rušení veřejného pořádku a proti sedmnácti občanským osobám učiněno bylo trestní oznámení. Po dalších pachatelích se usilovně pátrá.

Trestní řízení vojenské proti zjištěným vojenským osobám, které se dopustily násilností, jest v proudu.

Ihned, jakmile došly prvé zprávy o výtržnostech, byl vyslán zemskou správou politickou v Praze do Litoměřic vyšší úředník politický, aby události vyšetřil a podal o nich zprávu. Na základě vyšetřování nemůže se vláda ztotožňovati s náhledem pánů interpelantů, že úředníci okresní správy politické v Litoměřicích nesou vinu na těchto politováníhodných událostech, neboť okresní správa politická v Litoměřicích v uvážení všech rozhodujících okolností a místních poměrů nabyla pevného přesvědčení, že slavnost turnérská se odbude beze všech rušivých příhod a to tím spíše, ježto byla učiněna obsáhlá bezpečnostní opatření. Dočasný správce úřadu požádal i vojenské úřady o poučení mužstva, aby i z této strany bylo se vyvarováno jakéhokoliv neprozřetelného a ukvapeného vystoupení. K výtržnostem na zpáteční cestě účastníků slavnosti nebylo by mohlo dojíti, kdyby pořadatelé byli o zamýšleném návratu účastníků uvědomili přítomného správce politického úřadu, který by byl učinil opatření, aby útoky na průvod byly zamezeny.

Vláda lituje, že demonstranti dali se svésti k nezákonnostem a klade váhu přirozeně na to, aby vyšetřování konalo se nestranně a k zodpovědnosti byli bez rozdílu stavu, povolání a národnosti pohnáni všici, kteří se dopustili trestných činů. Samozřejmě bude zakročeno s největší přísností též proti vojínům, kteří se dopustili protizákonností. Ihned po událostech bylo ministerstvem národní obrany nařízeno a provedeno obsáhlé vyšetřování, kterým zjišťována účast vojínů. Demobilisovaní legionáři nepodléhají vojenským zákonům, nýbrž zákonům občanským a není ovšem žádné příčiny, aby proti nim nebylo stejným způsobem zakročeno, jako proti ostatním osobám civilním.

Vláda pak vědoma jsouc svých povinností učiní vše, aby klid a pořádek napříště byl stůj co stůj zachován.

V Praze, dne 12. července 1922.

Dr. E. Beneš v.r.,
předseda vlády

Černý v.r.,
ministr vnitra.

F. Staněk v.r.,
za M. N. O.

Senát Národního shromáždění R. Čs. r. 1922.

I. volební období.

5. zasedání.

Tisk 1445.

Am 25. Juni 1922 veranstaltete der Verein >Deutscher Turnverein< in Leitmeritz mit Bewilligung der politischen Bezirksverwaltung die Feier seines 60jährigen Bestandes, verbunden mit einern Konzerte, einen Festzuge und einer öffentlichen Übung auf der im Elbeflusse gelegenen Schützeninsel.

Das Vormittagskonzert am Ringplatze verlief ruhig. Nachmittags ging der amtlich bewilligte Festzug von der Turnhalle zum Übungsplatz auf der Schützeninsef. An der Spitze des Zuges wurde die Vereinsfahne in schwarz-rot-goldenen Farben getragen. Zur Ausschmückung der Stadt und des Übungsplatzes war die Benützung von Fahnen in den großdeutschen Farben nicht bewilligt worden.

Als der Zug in die Marešgasse passierte und zur Kreuzung der Ohorn- und Lippertgasse gelangte, wurde er von der Menge, die an dieser Stelle dem Zuge zusah, mit brausenden >Heil<-Rufen begrüßt, welchen Gruß der Fahnenträger durch Schwenken der Fahne beantwortete. Aus einer bisher unaufgeklärten Ursache drangen an dieser, Stelle 4 junge Leute in die Reihen der Turner zum Fahnenträger, rissen ihm die F.ahne von der Fahnenstange und wollten~ damit davonlaufen, was ihnen aber nicht gelang. Bei dem Handgemenge um die Fahne wurden 3 von ihnen, alle leicht verletzt. Auch 4 Turner wurden leicht verletzt. Bei der Verwirrung, die bei dem Ringen entstand, wurde einem anwesenden demobilisierten russischen Legionär nach seiner Angabe von einem Festzug teilnehmer das Band der čechoslovakischen Revolutionsmedaille, das er auf der Brust trug, herabgerissen, auf die Erde geworfen und mit Füssen getreten, wobei der betreffende Turner den Legionär beschimpfte. Andere Turner schlugen und traten hiebei den Legionär. Die allgemeine, aus diesen Auftritten entstandene Aufregung wurde von einem Turner durch Bemerkungen erhöht, welche unter den gegebenen Umständen herausfordernd wirkten. Die neuerliche Ruhe wurde in sehr kurzer Zeit von der Gendarmerie wieder hergestellt, welche die 3 Personen, die sich der Fahne bemächtigen wollten, auf die städtische Wachstube abführte, von wo dieselben nach Sicherstellung entlassen wurden. Die Ursache dieses Zusammenstoßes vollständig zu erheben, wird Sache des gerichtichen Strafverfahrens sein, das insbesondere gegen jenen Turner eingeleitet worden ist, der der erwähnten ehemaligen Legionär insultiert hatte, und gegen jene 4 Männer, welche die Turnerfahne herabrißen. Die Fahne wurde sodann neuerlich an der Fahnenstange befestigt und der Festzug, der sich inzwischen wieder ordnete, setzte seinen Weg auf die Schützeninsel fort, wo die Übung begonnen wurde.

Bald darauf vernahm man, daß jene Personen, welche nach dem Zusammeristoße mit den Turnern auf die städtische Wachstube abgeführt und dort nach Sicherstellung ihrer Namen entlassen worden waren, sich mit noch anderen nach Theresienstadt begeben hatten, um Hilfe herbeizuführen und Vergeltung zu nehmen. Dieses Gerücht erwies sich als teilweise wahr, denn in kurzer Zeit, ungefä.hr kurz nach 4 Uhr nachmittags zeigten sich Gruppen von Leuten, unter denen sich auch eine Anzahl von Soldaten und demobilisierten Legionären befand, am Elbeufer und rüsteten sich, auf die Insel zu gehen, woran sie aber von der Gendarmerie gehindert wurden, welche die auf die Insel führende Brücke besetzte. Als die Menge der Demonstranten sich durch Zureden des derzeit mit der Leitung der politischen Bezirksverwaltung in Leitmeritz betrauten Beamten von ihrer Absicht, auf die Insel einzudringen, nicht abbringen ließ, und die Situation dadurch bedenklich wurde, daß die Ansammlungen der Demonstranten am Ufer wuchsen und sich unruhig benahmen, auf das Zureden des politischen Beamten trotzig antworteten und gereizte Ausrufe gegen ihn ausstießen, wurde der Gendarmeriekordon durch die militarische Bereitschaft verstärkt. Es fand sich am Platze auch der Kommandant der 3. Infanteriedivision ein und forderte die einzelnen Gruppen von Soldaten zur Rückkehr in die Kaserne auf worauf sich die Soldaten entfernten. Dem Wunsche des Bürgermeisterstellvertreters von Leitmeritz, der sich an den intervenierenden politischen Beamten gewendet hatte, damit er ihm Zutritt zum Übungsplatze verschaffe, wurde entsprochen und ihm der Zutritt zum Übungsplatze ermöglicht. Es wurde hiebei nicht beobachtet, daß die Demonstranten vom Ufer auf ihn geschrien oder sich gegen ihn grob benommen hätten. Ebenso wurde nicht sichergestellt, daß die Demonstranten am Ufer den Festteilnehmern auf der Insel drohen, oder daß sie sich Verzeichnisse von Personen zeigen, die erschlagen werden sollen.

Unter ständiger Spannung wurde die Übung beendet, die Militärassistenz entfernte sich und gegen 8 Uhr Abend begannen auch die Übungsteilnehmer auseinderzugehen. Um aber einem Zusammenstoße mit der Menge der Demonstranten am Ufer auszuweichen, verließen sie die Insel in der Mehrzahl durch den zweiten Ausgang auf einem Umwege über die Bahnhofstraße in die Stadt. Von diesem. Aufbruch war der intervenierende politische Beamte nicht verständigt worden. Die rückehrenden Teilnehmer hauptsächlich Kinder, wurden von einer Schar von Zivilisten und Soldaten angefallen, welche sie angriffen und nach ihnen mit Steinen warfen. Daraus entstand ein scharfes Handgemenge wobei einzelne Personen auf die zur Strecke der Nordwesthahn führende Böschung gedrängt wurden. Die rasch herbeigerufene Gendarmerie machte unter der Führung zweier politischen Beamten in kurzer Zeit Ordnung und zerstreute die Ansammlung. Fast zur selben Zeit erscholl ein militärisches Signal, welches das Militär augenblicklich in die Kaserne berief, welcher Aufforderung das Militär Folge leistete.

Bei dem erwähnten Handgemenge wurde soweit bisher erhoben werden konnte eine Reihe von Personen insultiert von denen einige sichtbare Zeichen einer leichten Verletzung davon trugen. Ein. Teilnehmer behauptet, daß ihm beim Handgemenge ein Geldbetrag von 150 Kč geraubt worden wäre.

Infolge der angegebenen Ereignisse wurden 2 Zivilpersonen wegen Störung der öffentlichen Ordnung verhaftet und dem Kreisgerichte in Leitmeritz eingeliefert und gegen siebzehn Zivilpersonen wurde die Strafanzeige erstattet. Nach weiteren Tätern wird angestrengt gefahndet.

Das militärische Strafverfahren gegen die sichergestellten Militärpersonen, die sich Gewalttätigkeiten haben zuschulden kommen Iassen, ist im Zuge.

Sobald die ersten Nachrichten über die Ausschreitungen eingelangt waren, wurde sofort von der politischen Landesverwaltung in Prag ein höherer politischer Beamte nach Leitmeritz zur Untersuchung der Ereignisse und Berichterstattung hierüber entstand. Aufgrund der Erhebungen kann sich die Regierung mit der Anschauung der Herren Interpellanten nicht identifizieren, daß die Beamten der politischen Bezirksverwaltung in Leitmeritz die Schuld an diesen bedauernswerten Ereignissen tragen, da die politische Bezirksverwaltung in Leitmeritz in Erwägung aller maßgebenden Umstände und der Ortsverhältnisse zu der festen Überzeugung gekommen war, daß das Turnerfest ohne jeglichen störenden Zwischenfall verlaufen werde, und zwar umsomehr, als umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen waren. Der interimistische Leiter des Amtes ersuchte auch die militärischen Behörden um Belehrung der Mannschaft, um auch von dieser Seite jedwedem unvorsichtigen und übereilten Auftreten vorgebeugt zu haben. Zu den Ausschreitungen am Rückwege der Teilnehmer des Festes hätte es nicht kommen können, wenn die Ordner von der beabsichtigten Rückkehr der Teilnehmer den anwesenden Leiter der politischen Behörde verständigt hätten, der Maßanahmen getroffen hätte, um die Angriffe auf den Zug zu verhindern.

Die Regierung bedauert, daß die Demonstranten sich zu Ungesetzlichkeiten verleiten ließen und legt natürlich Wert darauf, daß die Untersuchung unparteiisch geführt werde, und ohne Unterschied des Standes, Berufes und der Nationalität alle jene zur Verantwortung gezogen werden, die sich strafbarer Handlungen schuldig machten. Selbstverständlich wird auch mit größter Strenge gegen jene Soldaten eingeschritten werden, die sich Gesetzwidrigkeiten zuschulden kommen ließen.. Sofort nach den Ereignissen wurde seitens des Ministeriums für nationale Verteidigung eine umfangreiche Untersuchung angeordnet und durchgeführt, durch welche die Teilnahme der Soldaten sichergestellt wurde. Die demobilisierten Legionäre unterstehen nicht den militärischen Gesetzen, sondern den Zivilgesetzen und es liegt allerdings keine Ursache vor, daß gegen dieselben nicht in dergleichen Weise wie gegen die übrigen Zivilpersonen eingeschritten würde.

Die Regierung wird im Bewußtsein ihrer Pflichten Alles unternehmen, damit die Ruhe und Ordnung in Hinkunft um jeden Preis erhalten bleibe.

Prag, am 12, Juli 1922.

Dr. E. Beneš m.p.,
Vorsitzender der Regierung.

Černý m.p.,
Minister des Innern.

Staněk m.p.,
für den Minister für nationale Verteidigung.