Senát Národního shromáždění R. Čs. r. 1927.

II. volební období.

4. zasedání.

Tisk 371.

Původní znění.

Antrag

der Senatoren Stolberg, F. Scholz und Genossen

betreffend gesetzlicher Regelung der Verhältnisse der Sozialversicherung im Hlučiner Gebiete.

Die unterfertigten Senatoren stellen den Antrag:

Der hohe Senat wolle beschliessen:

Die Regierung wird aufgefordert, dem Senate ehestens einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen Verhältnisse der Sozialversicherung für diejenigen Bewohner des Hlučiner Gebietes geregelt werden, welche auf Grund reichsdeutscher oder preussischer Gesetze Ansprüche oder Anwartschaften auf Versicherungsleistungen erworben haben.

Begründung:

Der Artikel 312 des Versailler Friedensvertrages enthält die Bestimmung, dass die Deutsche Reichsregierung denjenigen Mächten, an die deutsches Gebiet in Europa abgetreten wird, einen entsprechenden Anteil der Reserven, welche für den Dienst der sozialen und staatlichen Versicherungen in diesen Gebieten bestimmt sind, zu übergeben hat, wogegen die Mächte, auf welche diese Gelder übertragen werden, gehalten sind, sie zur Erfüllung der aus der Versicherung entspringenden Verpflichtungen zu verwenden. Die Bedingungen dieser Uebertragung sollten durch ein besonderes Uebereinkommen geregelt werden. Ein solches Uebereinkommen zwischen dem Deutschen Reiche und der Čechoslovakischen Republik hat bis heute nicht stattgefunden, obgleich beide Staaten grundsätzlich die Bereitwilligkeit hiezu ausgesprochen, wurde, angeblich aus denn Grunde, weil auf Seiten des čechoslovakischen Staates das erforderliche Material noch nicht verarbeitet werden konnte.

Da also bisher die Angelegenheit noch nicht auf Grundlage des Friedensvertrages geregelt werden konnte, wurde eine Regelung von seiten der Regierung versucht, und zwar durch die Verordnung Zahl 321 ex 1920 abgeändert und ergänzt durch die Verordnung Zahl 13 ex 1926.

Als eine selbstverständliche Forderung der Gerechtigkeit muss es angesehen werden, dass der Čechoslovakische Staat, welcher alle Rechte der Souverenität über die einverleibten Staatsgebiete erlangt hat, gegenüber der Bevölkerung auch in die Verbindlichkeiten des früheren eintritt, zumal ihm auch alles Staatseigentum in diesem Gebiete zugefallen ist. Der um ihre öffentlichrechtlichen Ansprüche aus der reichsdeutschen Sozialversicherung besorgten Bevölkerung wurde auch anlässlich der Einverleibung wiederholt von den Staatsfunktionären versichert, dass alle ihre Ansprüche voll gewahrt bleiben werden.

Die zitierte Verordnung Zahl 13 ex 1926, durch welche nunmehr die Angelegenheit geregelt ist, entspricht aber den Forderungen der Gerechtigkeit und den damals gemachten Versprechungen nicht.

Zunächst muss in Zweifel gezogen werden, ob die Regierung verfassungsmässig berechtigt war, diese Angelegenheit im Wege einer blossen Verordnung zu regeln.

Die Verordnung beruft sich auf das Gesetz vom 30. Jannuar 1920, Zahl 76. Dieses Gesetz betreffend die Einverleibung des Hlučiner Kreises enthält im § 5 die Bestimmung: >Die Regierung ist ermächtigt, in den einverleibten Gebieten alle zur Einführung der ordentlichen Verwaltung und Gerichtsbarkeit erforderlichen Verfügungen zu treffen. Ueber die auf Grund dieses Gesetzes getroffenen Verfügungen ist von der Regierung dem Národní shromáždění Bericht zu erstatten.<

Obgleich die erwähnte Verordnung sich auf dieses Gesetz beruft, hat die Regierung hierüber nie der Nationalversammlung Bericht erstattet. Der Gegenstand der Verordnung betrifft auch nicht >zur Einführung der ordentlichen Verwaltung und Gerichtsbarkeit erforderliche Verfügungen.<

Die Verordnung vom 15. Jänner 1926 wurde zurückwirkend mit 1. Jänner 1926 in Wirksamkeit gesetzt. Ihre Veröffentlichung ist mit 27. Jänner 1926 datiert. Die Frist, welche den Anspruchberechtigten zur Anmeldung ihrer Ansprüche eingeräumt war, ist mit 60 Tagen vom Tage der Wirksamkeit festgesetzt. Bedenkt man, dass der - sehr komplizierte Inhalt der Verordnung bestenfalls erst, in der ersten Hälfte Februar der Bevölkerung zur Kenntnis gebracht werden konnte - dass der Kreis der Bevölkerung - Rentenberechtigte aus der Alters- und Invalidenversorgung - schwer in der Lage ist, sich dauernd über den Inhalt von Regierungsverfügungen im Laufe zu halten und alle erforderlichen belegten Anmeldungen in kurzer Frist durchzuführen, so ist es begreiflich, dass viele Berechtigte die Frist versäumt haben und um alle Ansprüche gekommen sind. In der Bevölkerung ist daher auch die Meinung entstanden, diese Befristung sei von der Regierung absichtlich zu dem Zwecke erfolgt, um möglichst viele Berechtigte um ihre Ansprüche zu verkürzen.

Die Verordnung ist auch inhaltlich durchaus unzureichend, sie enthält keine Bestimmungen, durch welche eine Ueberleitung der Sozialversicherung nach den reichsdeutschen Gesetzen auf die hierländische Sozialversicherung durchgeführt werden könnte und sie verletzt die wohlerworbenen Ansprüche, welche die Versicherten auf Grund jahrelanger Einzahlungen gegenüber dem Staate und öffentlichrechtlichen Körperschaften erworben haben.

Nach reichsdeutscher Gesetzgebung waren viele Personen sowohl in der Knappschaftsversicherung wie in der allgemeinen Alters- und Invalidenversicherung versichert, und bezogen im Versicherungsfalle von beiden Instituten die Renten. Die Verordnung Zahl 321 ex 1920 anerkannte auch diese doppelte Versicherung und die Versicherten erhielten ihre Rente aus der Knappschaftsversicherung von der Bruderlade der Witkowitzer Steinkohlenbergwerke und ihre Versorgungsgenüsse aus der Alters- und Invalidenversicherung von der Allgemeinen Pensionsanstalt in Troppau. Die Verordnung Zahl 13 ex 1926 jedoch spricht diesen Personen kurzerhand den Anspruch auf die Versorgungsgenüsse der Alters- und Invalidenversicherung ab, obgleich sie durch jahrelange Einzahlungen zu dieser Versicherung ihre Ansprüche erworben haben.

Auf Grund der reichsdeutschen Alters- und Invalidenversicherung hatten eine Anzahl von Personen, welche seinerzeit versicherungspflichtig waren, dann aber aus der versicherungspflichtigen Beschäftigung ausgetreten waren, durch freiwillige Fortsetzung der Versicherung ihre Anwartschaft auf die Alters- und Invalidenversorgung gewahrt. Nach Einverleibung des Hlučiner Gebietes haben diese Personen weiterhin an die Allgemeine Pensionsanstalt in Troppau freiwillige Versicherungsbeträge gezahlt, in der Meinung, dadurch ihre Anwartschaft zu erhalten. Bis 1. Juli 1926 wurden diese freiwilligen Einzahlungen auch entgegengenommen. Mit dem 1. Juli 1926 aber wurde diesen Leuten bekanntgegeben, dass auf Grund der geltenden Gesetze nicht bloss keine weiteren Zahlungen der Versicherung von der Anerkennungsgebühr angenommen werden können, sondern auch dass sie alle Anwartschaft verlieren, die sie durch ihre bisherigen Zahlungen sich sichern zu können glaubten.

Es ist also dringend erforderlich, dass diese ganze Materie, und zwar betreffend die Ueberführung der nach den reichsdeutschen Gesetzen bereits Versicherten und Versorgungsberechtigten auf die hierländische Sozialversicherung, als auch betreffend die Anerkennung erworbener Ansprüche und Anwartschaften nun geregelt werde. Nach Ansicht der Antragsteller kann diese Regelung nur im Wege eines Gesetzes erfolgen.

In formaler Beziehung wird beantragt, den Antrag dem Ausschusse zur Beratung der Sozialversicherung zur geschäftsordnungsmässigen Behandlung zu überweisen.

Prag, am 29. März 1927.

Stolberg, F. Scholz,

Dr. Hilgenreiner, Böhr, Lippert, Tschapek, Prause, Fritscher, Spies, Luksch, Kahler, Zuleger, A. Scholz.

 

Senát Národního shromáždění R. Čs. r. 1927.

II. volební období.

4. zasedání.

Tisk 371.

Překlad.

Návrh

senátorů Stolberga, F. Schotze a soudruhů

stran zákonité úpravy poměrů sociálního pojištění na Hlučínsku.

Podepsaní navrhují:

Slavný senáte račiž se usnésti:

Vláda se vybízí, aby senátu co nejdříve předložila osnovu zákona, kterým se upravují poměry sociálního pojištění pro ty obyvatele Hlučínska, kteří na základě říšsko-německých anebo pruských zákonů nabyli nároků anebo čák na pojistné dávky.

Odůvodnění:

Článek 312 mírové smlouvy Versailleské obsahuje ustanovení, že německá vláda těm mocnostem, jímž se v Evropě postupují německá území, odevzdati má přiměřenou část reserv, které určeny jsou k tomu, aby na těchto územích mohlo působiti pojištění sociální a státní, oproti čemuž mocnosti, na něž budou tyto fondy převedeny, musí je věnovati splnění závazků vyplývajících z těchto pojištění. Podmínky tohoto převodu měly býti stanoveny zvláštní úmluvou. Takováto úmluva mezi Německou říší a Československou republikou dosud sjednána nebyla, ačkoli oba státy vyslovily k tomu zásadní ochotu, prý z toho důvodu, poněvadž na straně československého státu potřebný materiál dosud nemohl býti zpracován.

Poněvadž tedy věc tato na podkladě mírové smlouvy nemohla dosud býti upravena, pokusila se vláda o její úpravu, a to nařízením č. 321 ex 1920, jež změněno a doplněno bylo nařízením č. 13 ex 1926.

Za samozřejmý požadavek spravedlnosti dlužno považovati, aby československý stát, jenž nabyl všech práv svrchovanosti nad přivtěleným státním územím, převzal vůči obyvatelstvu také závazky dřívějšího státu, ježto mu připadlo také veškeré státní jmění v tomto území. Obyvatelstvu, jež mělo obavy o své veřejnoprávní nároky ze říšsko-německého sociálního pojištění, dostalo se od státních funkcionářů opětovného ubezpečení, že všechny jejich nároky zůstanou plně zachovány.

Citované nařízení č. 13 ex 1926, jímž tato věc nyní jest upravena, nevyhovuje však požadavkům spravedlnosti a slibům, tehdy daným.

Především dlužno pochybovati o tom, zdali vláda dle ústavy byla oprávněna upraviti tuto věc pouhým nařízením.

Nařízení dovolává se zákona ze dne 30. ledna 1920, č. 76. Tento zákon o inkorporaci kraje Hlučínského obsahuje v §u 5 ustanovení: >Vláda se zmocňuje, by provedla v územích inkorporovaných všechna opatření, potřebná k zavedení řádné správy a řádného soudnictví. O opatřeních podle tohoto zákona provedených podá vláda Národnímu shromáždění zprávu<.

Ačkoli se zmíněné nařízení dovolává tohoto zákona, přece vláda o tom Národnímu shromáždění nikdy zprávu nepodala. Předmět nařízení netýká se také >opatření potřebných k zavedení řádné správy a řádného soudnictví<.

Nařízení z 15. ledna 1926 uvedeno v platnost se zpětnou účinností od 1. ledna 1926. Jeho uveřejnění datováno jest dnem 27. ledna 1926. Lhůta, která byla dána oprávněným k přihlášení jejich nároků, stanovena jest 60 dny ode dne účinnosti. Povážíme-li, že velmi spletitý obsah nařízení v nejlepším případě teprve v prvé polovině února mohl vejíti ve známost obyvatelstva, že okruhu obyvatelstva - osobám, jež mají nárok na důchod ze starobního a invalidního zaopatření - jest za těžko trvale znáti obsah vládních opatření, právě vydávaných a provésti v krátké lhůtě potřebné doložené přihlášky, pak jest pochopitelno, že mnozí oprávnění lhůtu zameškali a o své nároky byli připraveni. V obyvatelstvu vznikla tudíž také domněnka, že vláda tuto lhůtu položila úmyslně za tím účelem, aby pokud možno mnoho oprávněných zkrátila o jejich nároky.

Nařízení jest také co do obsahu naprosto nepostačitelné, neobsahuje žádného ustanovení, dle kterého by převod sociálního pojištění dle říšsko-německých zákonů bylo lze provésti na zdejší sociální pojištění, a porušuje spravedlivé nároky, kterých pojištěnci na základě dlouholetého placení nabyli vůči státu a veřejnoprávním korporacím.

Dle říšsko-německého zákonodárství byly mnohé osoby pojištěny jak u hornického pojištění tak u všeobecného starobního a invalidního pojištění, i braly v případě pojištění důchody od obou ústavů. Nařízení č. 321 ex 1920 uznávalo také toto dvojí pojištění a pojištěnci dostávali svůj důchod z hornického pojištění od bratrské pokladny Vítkovických kamenouhelných dolů a své zaopatřovací požitky ze starobního a invalidního pojištění od Všeobecného pensijního ústavu v Opavě. Nařízení č. 13 ex 1926 odpírá však zkrátka těmto osobám nárok na zaopatřovací požitky ze starobního a invalidního pojištění, ačkoli dlouholetým placením do tohoto pojištění svých nároků nabyly.

Na základě říšsko-německého starobního a invalidního pojištění zachovalo si mnoho osob, jež svého času podléhaly pojistné povinnosti, potom však ze zaměstnání, pojistné povinnosti podléhajícího vystoupily, dobrovolným dalším pojištěním své čáky na starobní a invalidní pojištění. Po přivtělení Hlučínska platily tyto osoby Všeobecnému pensijnímu ústavu v Opavě nadále dobrovolné pojistné příspěvky, domnívajíce se, že tím své čáky podrží. Až do 1. července 1926 byly tyto dobrovolné příspěvku také přijímány. Dnem 1. VII. 1926 bylo však těmto lidem sděleno, že na základě platných zákonů netoliko nelze přijímati žádných dalších pojistných příspěvků, nýbrž že také všichni ztrácejí čáky, o kterých se domnívali, že si je svým posavadním placením mohou zabezpečiti.

Jest tudíž naléhavě třeba, aby nyní upravena byla celá tato věc, a to pokud jde o převod osob dle říšsko-německých zákonů již pojištěných a oprávněných na zdejší sociální pojištění, tak také pokud jde o uznání nabytých nároků a čák. Dle názoru navrhovatelů může se tato úprava státi jen zákonem.

V ohledu formálním se navrhuje, aby návrh byt přikázán k projednání dle jednacího řádu výboru pro otázky sociálního a starobního pojištění.

V Praze, dne 29. března 1927.

Stolberg, F. Scholz,

Dr. Hilgenreiner, Böhr, Lippert, Tschapek, Prause, Fritscher, Spies, Luksch, Kahler, Zuleger, A. Scholz.


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