Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1931.

III. volební období.

4. zasedání.


Původní znění.

1005.

Antrag

des Abgeordneten Böhm und Genossen

auf Erlassung eines Gesetzes betreffend Erneuerung landwirtschaftlicher Kleinpachte zum Schutze der Pächter von Grundstücken, womit das Pachtverhältnis von Kleingrundbesitzern und Kleingewerbetreibenden geregelt wird.

Die Gefertigten stellen folgenden Antrag:

Das Abgeordnetenhaus wolle beschliessen:

Gesetz

vom.................,

betreffend Erneuerung landwirtschaftlicher Kleinpachte zum Schutze der Pächter von Grundstücken, womit das Pachtverhältnis von Kleingrundbesitzern und Kleingewerbetreibenden geregelt wird.

Die Nationalversammlung der Čechoslovakischen Republik hat folgendes Gesetz beschlossen:

§ 1.

Die Erneuerung landwirtschaftlicher Kleinpachtungen kann auch gegen den Willen des Verpächters (Eigentümers) auf 3 Jahre nach Massgabe der Bestimmungen dieses Gesetzes erfolgen, wenn dem Verpächter (Eigentümer) oder deren Wirtschaftsverwaltung 2 Monate vor Endigung des Pachtverhältnisses schriftlich Anzeige erstattet wird, dass er das Grundstück weiter im Pacht behalten will.

§ 2.

Die Erneuerung des Pachten tritt ein:

a) Wenn der Pächter selbst oder mit seiner Familie das gepachtete Grundstück bebaut, weiterhin bebauen will und kann und an eigenen und gepachteten Grundstücken nicht mehr als 8 ha besitzt.

b) Der Pachtvertrag durch Kündigung des Verpächters aufgehoben wurde und der Verpächter keinen gesetzlichen Grund hat, vom Pachtvertrag zurückzutreten.

§ 3.

Die Erneuerung des Pachtes tritt nicht ein, wenn:

a) das Gesamtausmass der landwirtschaftlichen Grundstücke des Verpächters nicht mehr als 20 ha beträgt,

b) der Verpächter ein Grundstück in eigene Benützung nehmen will, das er von einer Person oder nach einer Person durch gesetzliche Erbschaft erworben hat oder wenn Hindernisse vorhanden waren, demzufolge er die Grundstücke nicht bewirtschaften konnte.

Kein Recht auf Erneuerung des Pachtes hat der Pächter grosser landwirtschaftlicher Betriebe wie Höfe, Güter, Wirtschaftseinheiten usw. Ausgenommen sind jene landwirtschaftlichen Grundstücke, die der Pächter einzeln in Afterpacht gegeben hat.

§ 4.

Nach diesem Gesetze wird der Pachtzins in Geld vereinbart. Im Einvernehmen des Verpächters und Pächters können auch die Uebernahmen öffentlicher und privater Lasten oder Dienste den Pachtpreis ersetzen. Die Dienste werden auf Grundlage der geltenden Preise für landwirtschaftliche Produkte nach den ortsüblichen Löhnen berechnet.

§ 5.

Der Wert des Getreides wird durch diese gesetzlichen Bestimmungen dem Pachtzins zugrunde gelegt und zwar:

a) im Futterbau- und Kartoffelbaugebiet und im Getreidebaugebiet II des Roggens, im Getreidebaugebiet I und Rübenbaugebiet des Weizens. Der Durchschnittspreis an der Prager Produktenbörse während der 12 Monate des laufenden Pachtjahres ist für die Festsetzung des Pachtpreises bestimmend. Der Pachtpreis ist am Ende jedes laufenden Jahres nach dem obenerwähnten Durchschnittspreise an der Prager Produktenbörse endgültig festzusetzen, was im Interesse beider Vertragsteile gelegen ist.

§ 6.

Der Pachtpreis wird mit dem Preise von 250 kg Roggen im Futterbau- und Kartoffelbaugebiet, 300 kg Roggen im Getreidebaugebiet II, 250 kg Weizen, Getreidebaugebiet I und 350 kg Weizen im Rübenbaugebiet festgesetzt.

§ 7.

Ueber Einwendungen, sowohl gegen die Zwangspachterneuerung als auch gegen die Höhe des Pachtzinses entscheidet das Bezirksgericht nach den Grundsätzen des ausserstrittigen Verfahrens, über die Kosten jedoch nach den Grundsätzen des strittigen Verfahrens.

§ 8.

Ist eine Gemeinde oder eine andere juristische Person Pächter, gelten die Bestimmungen dieses Gesetzes nicht. Bei Verpachtungen von Grundstücken durch Gemeinden sind als Pächter alle diejenigen Grundeigentümer ausgeschlossen, welche eigene oder zugepachtete Grundstücke von mehr als 12 ha haben.

Der Pacht darf die im § 6 angeführten Preise nicht übersteigen.

§ 9.

Die Giftigkeit des Pachtes tritt mit 1. September des laufenden Jahres ein. Der Pachtschilling ist in 2 Raten zu entrichten und zwar:

Die erste Hälfte bis zum 1. März und der Rest mit 15. Dezember, nachdem auf Grund der Berechnung des 12 monatlichen Durchschnittes der Getreidepreise an der Prager Produktenbörse der Pacht endgültig festgesetzt worden ist. Das Pachtverhältnis kann sofort gelöst werden, wenn zu diesem Zeitpunkte als Fälligkeitstermin der Pacht nicht bezahlt wurde.

§ 10.

Dieses Gesetz bezieht sich auf alle Pachtverträge die im Staatsgebiete vereinbart werden und welche gegenwärtig noch laufen, soweit sie den Vorschriften dieses Gesetzes entsprechen. Das Gesetz tritt am Tage seiner Verlautbarung in Kraft und wird vom Minister für Landwirtschaft und Justiz durchgeführt.

Begründung.

Die Pachtur von landwirtschaftlichen Grundstücken durch Kleinlandwirte, Häusler und Kleingewerbetreibende erfordern eine gesetzliche Regelung, in der Form, wie der Pächterschutz in den Nachkriegsjahren durch das Gesetz vom 30. Oktober 1919; Nr. 593 S. d. G. u. V., durch die Verlängerung dieses Gesetzes in den Jahren 1921 und 1924 mit Giltigkeit bis Ende des Jahres 1926 bestanden hat. Auf vielen Grossgrundbesitzen, namentlich auch auf jenen, die im Zuge der Bodenreform zugeteilt wurden, müssen die Kleinlandwirte, Häusler und Kleingewerbetreibende für landwirtschaftliche Grundstücke Pacht bezahlen, der keineswegs als den Verhältnissen entsprechend, bezeichnet werden kann, und welche Preise einen weiteren Pacht unmöglich machen. Der Pächter wird durch den übermässig hohen Pachtschilling zum Sklaven seiner eigenen Arbeit. Es sind Verpachtungen bekannt, die annähernd dem Bodenwerte für 1 ha gleich kommen.

Die Folgen des fehlenden Pächterschutzgesetzes, welches eine derartige Ausbeutung wirtschaftlich schwacher in den Landgemeinden unmöglich macht, tragen zumeist die Kleinlandwirte, Häusler und Kleingewerbetreibende. In einer Zeit schwerer Wirtschaftskrise gefährden die hohen Pachtzinse die Existenz mancher Familien. Grossgrundbesitzer schaffen sich durch übermässig hohe Pachtzinse arbeitsloses Einkommen, sie werden Rentner aus dem Grundbesitz. Viele Familien kämpfen hart um die Lebensnotwendigkeit und empfinden die ungeheueren hohen Pachtpreise als drückende Last. Die Lösung dieser Frage ist dringend notwendig geworden.

Einen Antrag auf Deckung beizubringen, erübrigt sich, da die Herausgabe und die Durchführung dieses Gesetzes keine finanziellen Mittel von Seite des Staates erfordert.

In formaler Hinsicht beantragen die Unterzeichneten den Antrag dem Landwirtschafts- und Verfassungsrechtlichenausschusse zur Behandlung zu überweisen.

Prag, am 26. Jänner 1931.

Böhm,

Wagner; Windirsch, Szentiványi, Jelinek, Böllmann, Nitsch, Heller, Viereckl, Dr. Rosche, Dr. Kafka, Dr. Törköly, Dr. Holota, Gläsel, Halke, Platzer, Hodina, Dr. Peters, Zierhut, Stenzl, Eckert, Prause.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1931.

III. volební období.

4. zasedání.


Překlad.

1005.

Návrh

poslance Böhma a druhů,

aby byl vydán zákon o obnovení drobných zemědělských pachtů k ochraně pachtýřů pozemků, jímž se upravuje pachtovní poměr drobných majitelů pozemků a drobných živnostníků.

Podepsaní navrhují:

Poslanecká sněmovno, račiž se usnésti:

Zákon

ze dne................,

o obnově drobných zemědělských pachtů k ochraně pachtýřů pozemků, jímž se upravuje pachtovní poměr drobných majitelů pozemků a drobných živnostníků.

Národní shromáždění republiky Československé usneslo se na tomto zákoně:

§ 1.

Zemědělské drobné pachty mohou býti obnoveny i proti vůli propachtovatele (majetníka) na tři léta podle ustanovení tohoto zákona, když pachtýř propachtovateli (majetníkovi) nebo jeho hospodářské správě na dva měsíce před ukončením pachtovního poměru písemně oznámí, že zamýšlí podržeti pozemek dále v pachtu.

§ 2.

Pacht se obnovuje:

a) Když pachtýř sám nebo se svou rodinou zdělává pachtovaný pozemek, dále jej chce a může zdělávati a nemá více než 8 ha vlastních a pachtovaných pozemků.

b) Když pachtovní smlouva byla zrušena výpovědí propachtovatele a propachtovatel nemá zákonitého důvodu, aby od pachtovní smlouvy ustoupil.

§ 3.

Pacht se neobnovuje:

a) Když úhrnná výměra zemědělských pozemků propachtovatele nečiní více než 20 ha.

b) Když propachtovatel chce vzíti do vlastního užívání pozemek, jejž nabyl od osoby nebo po osobě dědictvím podle zákona nebo když zde byly překážky, pro které nemohl hospodařiti na těchto pozemcích.

Na obnovení pachtu nemá práva pachtýř velkých zemědělských podniků jako jsou dvory, statky, hospodářské jednotky atd. Vyňaty jsou zemědělské pozemky, které pachtýř jednotlivě dále propachtoval.

§ 4.

Podle tohoto zákona sjednává se pachtovné v penězích. Dohodou propachtavatele a pachtýře může cenu pachtovného nahraditi i převzetí veřejných a soukromých břemen nebo služby. Služby počítají se na základě cen platných pro zemědělské výrobky podle mezd v místě obvyklých.

§ 5.

Cena zboží jest základem pachtovného podle těchto ustanovení zákona a to: V oblasti pícninářské a bramborářské a v oblasti obilnářské II. cena žita, v oblasti obilnářské I. a v oblasti řepařské cena pšenice. Pro určení pachtovného jest rozhodná průměrná cena na pražské plodinové burse ve 12 měsících běžného pachtovního roku. Pachtovní cena musí býti označena s konečnou platností na konci každého běžného roku podle zmíněné průměrné ceny na pražské plodinové burse, což jest v zájmu obou smluvních stran.

§ 6.

Pachtovné označuje se cenou 250 kg žita v oblasti pícninářské a bramborářské, 300 kg žita v oblasti obilnářské II., 250 kg pšenice v oblasti obilnářské I. a 350 kg pšenice v oblasti řepařské.

§ 7.

O námitkách jak proti nucené obnově pachtu tak i proti výši pachtovného rozhoduje okresní soud podle zásad nesporného řízení, o útratách však podle zásad řízení sporného.

§ 8.

Je-li pachtýřem obec nebo jiná právnická osoba, ustanovení tohoto zákona neplatí. Propachtovávají-li pozemky obce, jsou jako pachtýři vyloučeni všichni majitelé pozemků, kteří mají více než 12 ha vlastních nebo připachtovaných pozemků.

Pacht nesmí překračovati cen uvedených v § 6.

§ 9.

Pacht stává se platným dne 1. září běžného roku. Pachtovné dlužno platiti ve dvou splátkách a to:

První polovinu do 1. března a zbytek dnem 15. prosince, když podle vypočtení 12měsíčního průměru obilních cen na pražské plodinové burse bylo pachtovné s konečnou platností určeno. Pachtovní poměr může býti zrušen ihned, nebylo-li pachtovné zaplaceno v této době jakožto době splatnosti.

§ 10.

Tento zákon vztahuje se na všechny pachtovní smlouvy, které byly na státním území uzavřeny a které ještě trvají, pokud vyhovují předpisům tohoto zákona. Zákon nabývá účinnosti dnem vyhlášení a provedou jej ministr zemědělství a ministr spravedlnosti.

Odůvodnění.

Pachty zemědělských pozemků drobnými zemědělci, domkáři a drobnými živnostníky vyžadují zákonné úpravy v té formě, v jaké se prováděla ochrana pachtýřů v poválečných letech podle zákona ze dne 30. října 1919, číslo 593 Sb. z. a n., kterýžto zákon byl v letech 1921 a 1924 prodloužen s platností do konce roku 1926. Na četných velkostatcích, zvláště i těch, které byly přiděleny pozemkovou reformou, musejí drobní zemědělci, domkáři a drobní živnostníci za zemědělské pozemky platiti pachtovné, které naprosto neodpovídá poměrům a kteréžto ceny další pacht znemožňují. Pachtýř stává se pro přespříliš vysoké pachtovné otrokem vlastní práce. Jsou známy pachty, které se přibližně rovnají ceně půdy za 1 ha.

Následky nedostatku zákona na ochranu pachtýřů, který by znemožňoval takové vykořisťování hospodářsky slabých lidí ve venkovských obcích, nesou většinou drobní zemědělci, domkáři a drobní živnostníci. V době těžké hospodářské krise vysoké ceny pachtů ohrožují existence četných rodin. Velkostatkáři mají z příliš vysokých cen pachtovného důchod bez práce, stávají se poživateli rent z pozemkového majetku. Četné rodiny tvrdě bojují o životní nutnosti a neslýchaně vysoké ceny pachtovného pociťují jako tíživé břímě. Stalo se naléhavě nutným tuto otázku vyřešiti.

Jest zbytečné navrhovati úhradu, poněvadž vydání a provedení tohoto zákona nevyžaduje finančních nákladů od státu.

Po stránce formální podepsaní navrhují, aby byl návrh přikázán ku projednání výborům zemědělskému a ústavně-právnímu.

V Praze dne 26. ledna 1931.

Böhm,

Wagner, Windirsch, Szentiványi, Jelínek, Böllmann, Nitsch, Heller, Vierecki, dr. Rosche, dr. Kafka, dr. Törköly, dr. Holota, Gläsel, Halke, Platzer, Hodina, dr. Peters, Zierhut, Stenzl, Eckert, Prause.


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