Die Sudetendeutsche Partei sieht nicht allein die ernste Lage
des Sudetendeutschtums, sondern auch des Staatswesens; sie täuscht
sich nicht darüber, daß beide an einander gebunden
sind. Sie weiß, daß egoistische Parteipolitik hier
nicht helfen kann, sondern nur ein kluger, besonnener, aufbauender
Gemeinschaftssinn. Sie weiß aber auch, daß nationalpolitische
Erfolge in der Wirtschaft, mit denen sich das èechische
Volk über die wahre Entwicklung hinwegtäuscht, nicht
den Verfall der allgemeinen Wohlfahrt aufhalten und nicht der
Weg in eine bessere staatliche Zukunft sind.
Die Sudetendeutsche Partei stellt in ihrer ersten parlamentarischen
Erklärung besonders ein Problem heraus, von dem sie überzeugt
ist, daß es mit aller Härte und Grausamkeit zwischen
dem èechischen Volke und uns steht und daher den nationalen
Hader unerhört verschärft: den Kampf um den deutschen
Boden und das tägliche Brot.
Die deutsche Landwirtschaft des Staates, an sich schon durch die
geographische und klimatische Lage im Nachteil, leidet seit Jahren
unter der Ungunst der Preisentwicklung ihrer Erzeugnisse, gegen
die sich ihre vorzügliche Organisation und Selbsthilfemaßnahmen
als zu schwach erwiesen haben. Die Sudetendeutsche Partei schätzt
die wirtschaftliche und nationale Bedeutung der Bauernschaft voll
ein und wird, ohne daran zu glauben, daß durch die Herauslösung
ihrer Probleme aus der gesamtwirtschaftlichen Verflechtung ihre
Lage zu bessern wäre, bei allen Vorlagen mitwirken, die auf
die unerläßliche Sicherung der Ertragsfähigkeit
der Landwirtschaft hinzielen.
Es ist vom sittlichen wie politischen Gesichtspunkte aus untragbar
und unhaltbar, daß unserem Volke der soziale Anspruch auf
Arbeit und Erwerb geschmälert wird, nur weil es sich um Deutsche
handelt, daß uns auf Schritt und Tritt die soziale Lebensbasis
entzogen wird und wir allmählich zu einem Volke von Bettlern
und Entwurzelten gemacht werden. Abgesehen von der Unmoral, die
in der ständigen, aus nationalistischen Gründen gegen
Gesetz und Verfassung eingeleiteten Zurückdrängung der
Sudetendeutschen nicht allein vom öffentlichen, sondern auch
privaten Arbeitsplatz liegt, müssen wir es als politischen
Unverstand bezeichnen, unsere Volksgruppe sozial und wirtschaftlich
und damit auch politisch jeder Verzweiflung preiszugeben. (Potlesk.)
Dieser soziale und wirtschaftliche Enteignungsprozeß
unseres Volkstums, der nun schon 17 Jahre andauert, muß
daher zum Stillstand gekommen sein, bevor die Sudetendeutsche
Partei es vor der schwer notleiderden deutschen Bevölkerung
verantworten könnte, sich mit jenen zur gemeinsamen Aufbauarbeit
im Staate zu verbinden, die diese Enteignung nicht nur dulden,
sondern auch systematisch offen und geheim fördern. (Potlesk.
- Hluk trvá.)
Die Sudetendeutsche Partei muß mit ebensolcher Bestimmtheit
zu den eingewanderten èechischen Landsleuten im deutschen
Gebiet sagen : Auch für ihr soziales Dasein kann es nur das
Gesetz des lauteren Wettbewerbes geben, aber keine soziale Bevorzugung,
keine nationale Expansion! Sie können kein Element des Unfriedens
sein! Sie müssen uns das bißchen Brot und Raum lassen,
über das wir verfügen. Sie kommen zu uns aus dem èechischen
Gebiet in Unkenntnis der nationalen Durchschichtung, die wir geschichtlich
und tatsächlich aufweisen, in Unkenntnis unserer Sitten und
Lebensformen, aufgepeitscht von einer hetzerischen Presse und
mit der Eroberungstendenz der nationalistischen Kampfverbände.
Sie fühlen sich daher schon durch unser nacktes Dasein herausgefordert
und kein Mittel erscheint ihnen verwehrt oder verboten, das sie
nicht rücksichtslos und entgegen jeder Humanität im
Kampf selbst gegen Kollegen, Berufs und Standesgenossen und ihre
Familien zur Anwendung bringen würden. So wie wir selbst
die im fünften Hauptstück der Verfassung enthaltenen
Rechte und Freiheiten, sowie die Pflichten der Staatsbürger
als Unterlage des friedlichen Zusammenlebens achten wollen, müssen
wir uneingeschränkt fordern, daß auch unsere èechischen
Mitbürger im deutschen Gebiet sich dem Staatsgrundgesetz
fügen und, wenn es nicht anders geht, zu dessen Befolgung
gezwungen werden. (Potlesk.) Wer zwischen uns als ruhiger,
friedlicher und persönlicher Mitbürger lebt, den wollen
wir achten, ohne jedoch in irgend einer Weise auf den Arbeitsplatz
unserer Heimat zu verzichten. Auch hier bieten wir die Hand zum
Frieden.
Das èechische Volk müßte aus seiner jüngsten
Vergangenheit, aus eigener Erfahrung, noch jene Ängstlichkeit
und Empfindlichkeit, vor allem in kulturellen Fragen, kennen,
die ein in seiner Selbstbehauptung bedrohtes Volk in sich trägt.
So wie das èechische Volk um seine zweite Universität
vergeblich gekämpft, zwingt es uns um die Erhaltung aller
unserer Hochschulen und deren wissenschaftliches Niveau zu kämpfen;
konnte es einst eine in einer Scheuer unwürdig untergebrachte
èechische Minderheitsschule als Anklage gegen Österreich
anprangern, können wir nun lebensgefährdende Kliniken,
Sanatorien, überfüllte Klassen, vernachlässigte
Hoch-, Mittel und Volksschulen als Hohn vorsorglicher Schulverwaltung
zur Schau stellen. (Výkøiky posl. Špaèka.)
Das Minderheitsschulgesetz hat bisher entgegen dem Gesetzeswortlaut
lediglich das Schulwesen der èechischen Mehrheit über
die Maßen gefördert, während für die tatsächlichen
völkischen Minderheiten vieles zu wünschen übrig
bleibt. Die Sudetendeutsche Partei ist kraft ihrer Jugend, die
sie hier verkörpert, frei von früherer Schuld, aber
auch frei von nörgelndem Prestige. Was sie verlangt und mit
Leidenschaft verfechten wird, ist das gleiche Recht und jene Sicherung
des deutschen Schul, Bildungs, Kunst und Erziehungswesens, die
dem Sudetendeutschtum als Volksgruppe des großen deutschen
Kulturvolkes zukommt. (Potlesk. - Výkøiky
komunistických poslancù a posl. Jaksche.)
Místopøedseda Taub (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Frank (pokraèuje): Die Sudetendeutsche
Partei verwahrt sich gegen die Polizeimethoden der Schulaufsicht,
wobei sie insbesondere feststellt, daß nichts unsinniger
der deutschen Bevölkerung erscheint, als wenn sie einer Habsburgerfreundlichkeit
bezichtigt wird. Sie fordert die rasche Erledigung des Sprengelbürgerschulgesetzes,
damit aus sozialen Gründen die Zurücksetz g in dieser
Schulkategorie behoben werden kann. Sie erwartet die ehebaldige
ernstliche Beratung der Schulrefo m überhaupt und die Wiedereinsetzung
der Landes und Bezirksschulräte in ihre früheren Rechte
auf Grundlage ei er demokratischen Schulverfassung. Auf dem Gebiete
des Mittelschulwesens fordert sie die Wiedergutmachung der Ungleichheit,
die insbesondere im Vorjahre am sudeten und karpathenländischen
Mittel und Fachschulwesen rhöht worden ist und die rückhaltslose
Gleichstellung in der Lehrerbildu g, die derzeit verwehrt wird.
Für ihre nun beginnende parlamentarische Tätigkeit nimmt
die Sudetendeutsche Partei in Anspruch, eine Gesinnungsgemeinschaft
zu sein, die anstelle des selbstsüchtigen Ich das verpflichtende
Wir stellt. Sie lehnt ufs schärfste den Klassenk mpf und
die materiaalistische Geschichtsauffassung wie das
Freibeutertum des Kapitalismus ab, weiters den Kampf aller gegen
alle, die Bevorzugung und das Vorrecht eines Standes, sie sieht
in ihren Grundsätzen und in ihrer Zusammensetzung die Bürgschaft
für die Erreichung einer neuen politischen und sittlichen
Haltung und die Voraussetzung für die Erfüllung eines
neuen gesellschaftlichen nd sozialen Lebens. (Výkøiky:
Jak dlouho ještì bude èísti? - Posl.
Remeš: Co pak pro vás neplatí jednací
øád?)
Místopøedseda Taub (zvoní): Prosím
o klid pánové, já vám dám potom
vysvìtlení.
Posl. Frank (pokraèuje): Die Sudetendeutsche
Partei als die sudetendeutsche Volksg meinschaft schlechthin (Potlesk.
- Hluk.) gibt jedem das Mitbestimmungsrecht und ist
schon auf Grund dieser Tatsache eine demokratische Partei, (Potlesk.)
allerdings nicht im landläufigen Sinne von Macht und
Partei, sondern im Sinne von wahrer Volksliebe und echtem Dienst
an der Gesamtheit;
(Potlesk.) sie weiß den Wert wahrer Demokratie vor
allem für das Sudetendeutschtum einzuschätzen, muß
sich aber gerade deshalb gegen die Umdeutung der Volksherrschaft
in eine brutale Parteienwirtschaft mit aller
Schärfe wenden. Die Sudetendeutsche Partei ist eine nationale
Partei, aber nicht nach dem Vorbild nationalistischen Chauvinismus
alter, leider stark vorherrschender Prägung, sondern im Geiste
eines kulturellen, leistungsbejahenden, schöpferischen und
daher das andere Volkstum achtenden Selbstbewußtseins. (Potlesk.
- Rùzné výkøiky.) Die Sudetendeutsche
Partei ist eine in allen ihren Handlungen sozial bestimmte Partei,
ohne jedoch den arbeitenden Menschen das Gaukelspiel eines künftigen
Paradieses auf dieser nüchternen armen Welt vorzumachen.
(Rùzné výkøiky.)
Místopøedseda Taub (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Frank (pokraèuje): Der Arbeiter ist
uns Kamerad und gleichwertiger Volksgenosse, dem alle unsere Liebe
und Hilfe gegen jeden gilt, (Hluk. - Výkøiky.
Erzählen Sie etwas vom Dritten Reich!) der Menschen-
und Volksrecht verletzt.
Místopøedseda Taub (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Frank (pokraèuje): Die Sudetendeutsche
Partei sieht in einer religiösen Grundhaltung eine Gewähr
für die sittliche Erneuerung, die kommen muß, wenn
Europa nicht den Irrlehren Asiens unterliegen soll; (Potlesk.)
politisches oder politisierendes Christentum verneint sie
allerdings eindeutig. Die Sudetendeutsche Partei ist stolz darauf,
daß sie nicht nach den veralteten Maßen des papierenen
Parteiprogrammes gewertet werden kann, sondern eine neue Form
politischer und ökonomischer Koalition darstellt, die nicht
auf der Basis irgendwelcher persönlicher oder Teilinteressen,
sondern auf der Gemeinschaft beruht, die Voraussetzung und Verwirklichung
in jedem Kulturstaate finden muß, soll nicht ein Teil über
dem Ganzen herrschen. (Hluk trvá. Výkøiky
komunistických poslancù a posl. Remeše, Jaksche,
Ježka a Zeminové.)
Místopøedseda Taub (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Frank (pokraèuje): Die Regierung und
die èechische Öffentlichkeit, vor allem die Presse,
hat sich mit der Sudetendeutschen Partei nicht als einem Ergebnis
der natürlichen und gesellschaftlichen Entwicklung beschäftigt,
sondern als einer unbequemen nationalen und nationalistischen
Erscheinung. Der parlamentarische Klub bedauert diesen Mangel
an staatsmännischer Einsicht und realistischer Erkenntnis
der Tatsachen. Er ist von einer überwältigenden Mehrheit
des Sudetendeutschtums hierher entsandt und dieser verantwortlich
und wird alles tun, um das in ihn gesetzte Vertrauen nicht zu
enttäuschen. Er kann sich mit Brosamen der Regierungsgunst
nicht begnügen, sondern muß volle Klarheit über
den Rechtsstand und die sittliche Grundlage herbeiführen,
wie sich das èechische Volk die Zukunft denkt. (Stálé
výkøiky.)
Die Sudetendeutsche Partei hat den Ring positiver Einstellung
zu Staat und Staatsform im sudetendeutschen Volk geschlossen,
aber sie vermag diesen Ring nicht zu erhalten, wenn diese politische
Tat weder Verständnis noch Würdigung auf der Gegenseite
findet. Wenn die èechoslovakische Staatsidee unsere politische,
soziale oder nationale Vernichtung zum Ziele hat, dann glauben
wir an keinen Frieden. (Hluk trvá.) Die Entscheidung
also, wohin sich die sudetendeutsche Politik wenden wird, liegt
bei dem èechischen Volke. (Výkøiky poslancù
koalovaných stran.) Es kann entweder eine seiner selbst
unwürdige brutale Entrechtung fortführen oder es wird
lernen müssen, mit unserem völkischen Bestande zu rechnen,
der aber an unsere Ehre als lebenswilliges Volk gebunden ist,
und uns alle Rechte zu geben, auf die wir verfassungsmäßig
Anspruch haben. Wir schließen mit den Worten Konrad Henleins
in B.-Leipa: "Kein vernünftiger Èeche kann von
uns verlangen, daß wir unser Volkstum verleugnen. Wir waren
Deutsche, wir sind Deutsche und wir werden in aller Zukunft Deutsche
bleiben !" (Potlesk. - Hluk trvá. -
Místopøedseda Taub zvoní. - Výkøiky:
Povídejte nìco o Hitlerovi a Anšlusu!)
Místopøedseda Taub (zvoní): Prosím
o klid. Pana øeèníka prosím, aby pokraèoval.
(Hluk trvá.)
Posl. Frank (pokraèuje): Zu dieser grundsätzlichen
Erklärung möchte ich noch Folgendes feststellen: Man
hat auf èechischer Seite versucht, durch die Presse, durch
Erklärungen, die uns gegeben wurden, den Wahlerfolg, den
wir erreicht haben, zu bagatellisieren. Man betreibt auf èechischer
Seite Vogel-Strauß-Politik, mit der man das nationale Problem
nicht lösen wird. Wir fragen Sie, meine Herren, was ist das
für eine Demokratie, die die nachweisbar stärkste Partei
im Staate - denn als solche sind wir hervorgegangen - einfach
nicht hört (Výkøiky.), sondern einfach
erklärt, diese Partei wäre eine kleine, nicht ernst
zu nehmende Angelegenheit. Man leitet auch daraus scheinbar das
Recht ab, uns überhaupt nicht hören zu müssen,
mit uns überhaupt nicht verhandeln zu müssen. (Rùzné
výkøiky.) Wir haben niemanden um einen Ministerposten
gebeten, wir sind auch niemandem nachgelaufen und wir haben starke
Nerven und können warten. (Hluk trvá.)
Wir stellen aber fest, daß es undemokratisch ist, wenn man
die stärkste Partei im Staate einfach als nicht existent
betrachten will. (Výkøiky. Hluk.) Ich frage
Sie weiter: Wer ist mehr geeignet zu einer werteschaffenden Mitarbeit
im Staate: irgendeine kleine belanglose Splittergruppe, vertreten
durch 5 oder 11 Abgeordnete, oder die stärkste sudetendeutsche
Gruppe, (Potlesk.) die bereit ist, mit Ihnen zusammenzuarbeiten
und die den Willen von zwei Dritteln des sudetendeutschen Volkes
repräsentiert? (Posl. Špaèek: Vy máte
všechna práva! Toho dùkaz je v tom, že
jste tady a že tak mluvíte!) Es geht aber auch
nicht an, so wie es jedenfalls geschehen ist, daß man unseren
Wahlerfolg als Terror bezeichnet, (Potlesk.) daß
man einfach erklärt, unser Wahlerfolg wäre eine Folge
von maßlosem Terror, von Drohungen und von antidemokratischen
Mitteln. Nein, meine Herren, so einfach kann man den politischen
Umbruch, den geistigen Umbruch in unserer Volksgruppe nicht erklären.
Das geht nicht an. Man kann ihn auch nicht verstehen vom Asphaltpflaster
in Prag, sondern man muß hinausgehen und muß die Wohnbaracken
in unseren Elendgebieten draußen sich ansehen, muß
ständig miterleben, wie gerade der kleine Mann gedrückt
und verfolgt ist. (Výkøiky. Hluk.)
Meine Herren! Nicht auf unserer Seite war der Terror, sondern
auf Seite der Behörden und auf Seiten der Marxisten. Das
beweisen die Listen unserer Schwerverwundeten, das beweist der
Tod unseres Kameraden Pückert, der gestern gestorben ist,
weil ihn Marxisten niedergestochen haben. (Výkøiky:
Pfui!)
Wenn auf èechischer Seite erklärt wird und in der
Presse immer wieder geschrieben wird, es gäbe zwar eine sudetendeutsche
wirtschaftliche Not, es gäbe aber keine nationale und keine
kulturelle Not - und so ist es uns gesagt worden, so stellen wir
fest, daß es diese Not in allererster Linie gibt, und daß
wir in diesem Hause noch ganz entschieden und ganz energisch über
unsere nationale und unsere kulturelle Not sprechen werden. (Potlesk.)
Hätten Sie sich statt aus Ihrer Hetzpresse, statt aus den
Emigrantenblättern, selber von dem wahren Zustande bei uns
überzeugt, so wäre die Verwirrung und Verblüffung
nicht so groß gewesen, die am 20. Mai eingetreten ist. (Potlesk.
- Výkøiky. Hluk.) Es geht nicht an, daß
jedem Sudetendeutschen aus einer Auslandsreise ein Strick gedreht
wird. (Hluk.) Es ist das selbstverständliche Recht
aller Völker, mit dem Muttervolk verbunden zu sein, geistig
und kulturell und dieses Recht müssen wir für uns genau
so in Anspruch nehmen und es darf uns deswegen nicht der Staatsanwalt
verfolgen. Es geht nicht an, daß aus dem innigen Verhältnis
der Inlandèechen zu den Auslandèechen eine staatliche
Tat gemacht wird, und bei uns dasselbe ein Verbrechen ist - ich
rede von der geistigen und kulturellen Verbundenheit.
Trotz alledem erklären wir noch einmal: Wir sind bereit,
aktiv, positiv mitzuarbeiten, um den Staat mitaufzubauen als Gleiche
unter Gleichen, als Freie unter Freien. (Potlesk.)
Bei dieser Feststellung . . . . (Rùzné výkøiky.
Hluk.)
Místopøedseda Taub (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Frank (pokraèuje): . . . . möchte
ich aber noch einmal betonen, daß wir die Teilnahme sudetendeutscher
Parteien an der Macht nicht als eine Privatangelegenheit dieser
Parteien betrachten, die Teilnahme Sudetendeutscher an der Regierung
ist heute eine Frage des gesamten Sudetendeutschtums (Potlesk.)
und kann nicht von den wenigen Parteiministern gelöst
werden. So wenig die Existenz deutscher Minister in der Regierung
ein konsolidiertes nationalpolitisches Verhältnis vortäuschen
kann, so wenig ist auch die immer wieder herausgekehrte Feststellung
möglich, daß unsere Republik ein Nationalstaat sei.
(Výkøiky: Das hat niemand behauptet!) Das
ist immer und immer wieder behauptet worden.
Ich schließe: allein mit der Tatsache, daß wir als
stärkste Partei 1,250.000 Stimmen auf uns vereinigten, haben
wir vor der Öffentlichkeit den Beweis erbracht, daß
diese Idee keine Utopie ist. (Potlesk.)