Hohes Haus! Wir freuen uns außerordentlich, daß wir
heute eine Vorlage verabschieden können, die im wahren Sinne
des Wortes ein Stück Gerechtigkeit bedeutet. Die Inspektoren
bemühen sich schon seit vielen Jahren um eine zeitgemäße
Regelung ihrer Bezüge. Die Bezüge und die rechtliche
Stellung der Inspektoren wurden doch seit dem Jahre 1870 überhaupt
nicht geregelt, die Bezüge ihrer Arbeit nicht angepaßt.
Wenn es uns diesmal gelungen ist, den berechtigten Wünschen
und Forderungen Rechnung zu tragen, so ist es nur eine Selbstverständlichkeit
gegenüber den Inspektoren und den Schulbehörden zugeteilten
Lehrern, Professoren und Direktoren.
Bevor ich auf den Aufgabenkreis der Inspektoren selbst zu sprechen
komme, muß ich erst darauf verweisen, daß diese Vorlage
die erste Etappe bedeutet. Zu der zweiten Etappe muß noch
die gesetzliche Regelung des Rechtsverhältnisses beschlossen
werden. Die Inspektoren besitzen ihre Stellen bis jetzt nur provisorisch.
Man könnte also sagen: die Stellen sind nur geborgt, die
Inspektoren können jederzeit von ihren Dienststellen abberufen
werden. Das schafft absolut keine Schaffensfreude. Dies um so
weniger, wenn man weiß, daß ihre Vorgesetzten, also
die Landesschulinspektoren, definitiv angestellt sind, daß
ihre zu betreuende Lehrerschaft definitiv angestellt ist. Nur
sie können, wie ich vorhin sagte, jederzeit abberufen werden.
Ich möchte mit ein paar Sätzen den Wirkungskreis der
Inspektoren streifen und dann ihre Aufgaben davon ableiten. Heute
ist der Inspektor nicht mehr jene Person, die er früher war,
also die repräsentative Person einzig und allein, sondern
er hat eine ganz andere Aufgabe zu erfüllen, er muß
der Initiator in allen Schulfragen sein, er muß der Organisator
eines modernen Schulwesens sein, er muß sich mit der modernen
Pädagogik beschäftigen, all sein Tun und Lassen dem
modernen Zeitgeist anpassen, d. h. also studieren und lernen.
Und nun fragen wir, ob dem Inspektor auch hiefür die genügende
Zeit zur Verfügung steht. Wir müssen es verneinen. Wer
einmal in die Kanzlei eines Inspektors hineingesehen hat, der
muß erkennen, daß er vielfach nur zu einem Aktenmenschen
herunter gesunken ist. Vorwiegend beschäftigt er sich - und
er kann nicht anders - mit administrativen Arbeiten. Wenn ein
Inspektor 300 bis 500 Akte in Personal- und Gehaltsangelegenheiten
zu erledigen hat, vermag man zu beurteilen, welche Arbeitszeit
dies in Anspruch nimmt. Es steht ihm fast keine oder nur sehr
wenig Hilfskräfte zur Verfügung. Dazu kommen dann die
Inspektionsreisen. Diese können auch nicht so durchgeführt
werden, wie es notwendig wäre. Es kommen hier vielfach die
schlechten Verkehrsverhältnisse in Betracht, das Eilen von
einer Schule zur andern, es läßt also die Betreuung
der Schule durch die Inspektoren vielfach sehr viel zu wünschen
übrig. Das Wichtigste aber, meine Herren, ist, daß
den Inspektoren die Zeit zur pädagogischen Führung der
Lehrerschaft fehlt. In diesem Zusammenhange möchte ich insbesondere
darauf verweisen, wie notwendig eine solche pädagogische
Führung in demokratischem Sinne insbesondere der Junglehrerschaft
notwendig wäre. Hier haben die Inspektoren eine sehr wichtige
Aufgabe zu erfüllen. Sie können es, ich wiederhole das,
nicht immer tun, und man sieht sehr oft, wie mancher dieser Lehrer
von der Demokratie abgleitet und in das faszistische Fahrwasser
hineingerät. Ich werde Ihnen für diese meine Behauptung
abermals einen Beweis erbringen können.
Lassen Sie mich einen Gedanken unseres Altpräsidenten Masaryk,
der gerade hier angebracht ist, zitieren. Er sagt in seinen Ausführungen
mit Karel Èapek: Wie der Herr, so das G´scherr. Für
die Lehrerschaft und die Inspektoren trifft das vollkommen zu.
(Hluk.)
Pøedseda (zvoní:) Prosím o
klid.
Posl. Kirpalová (pokraèuje): Ist der
lnspektor ein überzeugter, ein wirklicher Demokrat, vermag
er seine Lehrerschaft auch in demokratischem Sinne zu führen.
Wir brauchen also in erster Linie wirklich überzeugte demokratische
Bezirksschulinspektoren. Ich werde, meine Damen und Herren, gerade
auf dieses Kapitel noch einmal zu sprechen kommen.
Gestatten Sie mir aber, daß ich noch eine Forderung voransetze,
die ich gerne hier vortragen möchte. Nach der Erledigung
dieser Vorlage bleibt noch die Erledigung einer zweiten Vorlage
übrig, mit der sich der Kulturausschuß unter allen
Umständen recht bald zu beschäftigen haben wird, das
ist die Rechtsstellung der Inspektoren in den gewerblichen Fortbildungsschulen.
Ich will mich mit dieser Sache nicht eingehend beschäftigen,
weil ich annehme, daß der Kulturausschuß uns dazu
bald die Möglichkeit geben wird.
Eine andere außerordentliche brennende Frage ist die Regelung
der Rechtsverhältnisse unserer Kindergärtnerinnen. Die
Kindergärten sind die Stätten der Ärmsten. Sie
sollen Sonne und Freude ausstrahlen. Aber wie ist das möglich,
wenn in diesen Kindergärten Kindergärtnerinnen Kinder
erziehen und betreuen, die kaum das Nötigste für ihren
Lebensunterhalt haben? Wir haben noch Kindergärtnerinnen,
die, so unglaublich es auch erscheint, einen Monatsgehalt von
sage und schreibe 180 Kè beziehen. Hier müßte
der Staat eingreifen, denn es ist ein großes Unrecht, daß
nicht alle Kindergärten vom Staate erhalten werden. Wir müssen
leider feststellen, daß 866 èechische Kindergärten
vom Staate vollkommen erhalten werden, während nur 7 deutsche
Kindergärten vom Staate den Sach- und Personalaufwand erhalten.
Das ist ein sehr großes Unrecht. Auch wenn sie das im Proporz
durchrechnen, werden Sie sehen, daß den deutschen Kindergärten
ein Unrecht geschieht. Die Gemeinden und die Privaterhalter vermögen
die Kindergärten nicht zu finanzieren. Insbesondere trifft
das für die Gemsinden zu, weil ihre Finanzkraft außerordentlich
gesunken ist. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere
schon einigemal eingebrachten Gesetzesanträge auf Regelung
der Rechtsverhältnisse der Kindergärtnerinnen und hoffen,
daß diese Angelegenheit bald einer Behandlung zugeführt
wird.
Und nun zurück zur Demokratie in unseren Schulen. Ich erinnere
mich in diesem Zusammenhange recht gern an die Ausführungen
des Herrn Präsidenten Beneš, die er anläßlich
der Vorsprache der sozialdemokratischen Lehrer gemacht hat. Präsident
Beneš sagte: "Insbesondere ist mir klar, daß
nur die demokratische Staatsform eine Entwicklung garantiert und
sie vor Strömungen schützt, welche sie in ihrer wahren
Sendung beeinträchtigt und sie einer fremden politischen
Ideologie unterstellen. Die deutsche Schule in unserem Staate
kann nicht eine Kopie der deutschen Schulen im Ausland sein, sondern
muß ein demokratisches Gebilde sein. Es genügt allerdings
nicht" meinte Präsident Beneš - "daß
die Schule demokratisch ist, wenn nicht auch der Lehrer echter
und bewußter Träger der Demokratie ist." Was hier
Präsident Beneš zum Ausdruck gebracht hat, wird
von uns selbstverständlich unterstrichen. Die Schule ist
es, in der der erste Grundstein zur Erziehung zur Demokratie gelegt
wird. Leider, meine Damen und Herren, entsprechen nicht alle Lehrer
den Gedanken und den Worten unseres Präsidenten Beneš.
Das wäre vielleicht, wenn ich es nur so sagen würde,
eine Pauschalverdächtigung. Ich will an einem Beispiel aufzeigen,
das zwar offiziell gerichtmäßig seinen Abschluß
gefunden hat, das aber dann seine Fortsetzung noch bei den Schulbehörden
finden wird. In einer Bürgerschule - und zwar in der II.
Klasse der Bürgerschule in Türmitz - ereignete sich
folgender Fall: Am 9. November des vorigen Jahres hielt ein Lehrer
dort eine Gedenkfeier für die Toten Deutschlands. Der 9.
November gilt in Deutschland als der Gedenktag für die Toten,
die in München gefallen sind. Bei dieser Rede las der Lehrer
aus einem Buch, das nicht approbiert und daher auch nicht für
die Schule zugelassen ist, u. zw. aus dem Buch "Komm, Du
tapferer Kamerad". Er sprach über Schlageter und andere
deutsche Helden. Dann kam er zur Schlußformel, die er auch
ganz laut verlas: "Deutschland über alles". Und
bei dieser Gedenkfeier ließ der Lehrer die Kinder eine halbe
Stunde lang "Habt acht" stehen und als die Kinder ermüdet
waren, sagte er ihnen, wenn man Helden feiere, müsse man
auch dabei stehen. Unter anderem erklärte auch dieser Lehrer:
"Wenn es nicht so in Deutschland gekommen wäre, so wäre
es heute schon so wie in Spanien, wo man die Kinder in einen Kessel
steckt, sie mit Spiritus begießt und dann ganz einfach anzündet."
Nach dieser Gedenkrede verbot der Herr Lehrer den Kindern, davon
etwas zuhause zu erzählen, mit der Begründung, die Eltern
verstehen ohnedies nichts von solchen Sachen. Er drohte ihnen
an, daß er sie ins Klassenbuch eintragen würde, falls
sie zuhause etwas erzählen würden, und sagte weiter,
sie würden damitVolksverrat begehen. Dieser Lehrer, der die
Kinder im wahren fascistischen Geist erzieht, der blieb noch weitere
8 Tage im Dienst, ohne daß er suspendiert worden wäre.
Erst als es der Inspektor erfahren hatte - vorher war schon alles
publik und die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern -
erst dann bemühte er sich, der Sache nachzugehen, sie zu
untersuchen und den Lehrer zu suspendieren. Derselbe Lehrer verbot
den Schülern, am 28. Oktober
die Staatsabzeichen zu tragen - jenes Abzeichen, das zur Republikfeier
herausgegeben wurde und das die Staatsflagge mit dem Staatswappen
trägt - mit der Begründung, Kinder dürften keine
Abzeichen tragen, das sei nur Sache der Erwachsenen. Er verteidigte
seine Haltung damit, daß ein Erlaß seitens des Ministeriums
gekommen sei, der das Tragen von Abzeichen den Schulkindern verbietet.
Der Lehrer weiß ganz genau, daß dieses Abzeichen absolut
kein politisches Abzeichen gewesen ist, sondern, wie ich schon
erwähnte, ein Abzeichen zur Republikfeier.
Dieser ganz unerhörte Fall, den ich in sehr knapper Form
hier wiedergegeben habe, wurde bei Gericht anhängig gemacht
und zwar wegen Vergehens gegen das Schutzgesetz. Ich will Ihnen
das Gerichtsurteil nicht verschweigen. Das Kreisgericht fällte
einen Freispruch, weil der Vortrag angeblich nicht in böswilliger
Absicht, oder im Bewußtsein des Aufwiegelns gegen den Staat
und dessen Form erfolgt sei. Gegen dieses Urteil hat der Staatsanwalt
die Nichtigkeitsbeschwerde eingebracht. Dieser Akt ist absolut
nicht abgeschlossen, sondern aus diesem Falle lernen wir auch
für die Zukunft. Wir sehen auch gleichzeitig den Aufgabenkreis
eines Inspektors umschrieben. Wenn der Inspektor rechtzeitig eingreift
und sich so verhält, wie es den Tatsachen entspricht, können
solche Fälle nicht vorkommen, und auch ihre Wiederholung
wird verhindert. Aber die Inspektoren haben nicht nur diesen Aufgabenkreis,
sondern noch einen andern. Sie müssen die Verbindung zwischen
deutschem und èechischem Denken in den Schulen herstellen.
Das ist aber nicht nur eine Aufgabe der deutschen Lehrerschaft,
das ist auch gleichzeitig eine Aufgabe der èechischen Lehrerschaft.
In der Schule wird die Grundlage zur freundschaftlichen Zusammenarbeit
gelegt. In der Schule werden, nein, sollen und müssen unsere
Kinder schon von klein auf zu aufrichtigten und überzeugten
Demokraten erzogen werden. Leider ist es heute vielfach so, daß
der fascistische Geist insbesondere in der Junglehrerschaft vorherrschend
ist. Nur sind diese Lehrer außerordentlich klug und machen
ihre Sache sehr geschickt. Wenn der Herr Inspektor zur Inspektion
kommt, sind sie die überzeugtesten Demokraten, aber kaum
hat er die Türe geschlossen, dann kommen solche Fälle
vor, wie ich Ihnen das von dem Fall in der Tü rmitzer Bürgerschule
erzählt habe. (Posl. Kundt: Sie denunzieren ja da!) Nein,
ich denunziere nicht, eine Denuntiation ist es nur dann, wenn
ich einen Fall so vortrage, daß ich keinen Namen und keine
Schule nenne, sondern etwas pauschal sage. Aber ich habe von vornherein
die Schule genannt, ich habe sogar das Urteil verlesen. (Posl.
Kundt: Sie haben pauschal die Junglehrer angegriffen!) Natürlich,
weil das kein einzelner Fall ist! Gehen Sie einmal in eine Versammlung
der Junglehrerschaft, nicht in die Schule, schauen Sie sich den
Geist in der Junglehrerschaft an. Es wäre traurig, wenn alle
Junglehrer so wären, aber schauen Sie sich einmal die Tagesordnung
ihrer Versammlung an. Es werden Scharlieder gesungen, es werden
Bücher über Rasse gelesen. (Posl. Kundt: Und Sie
haben Sprechchöre! Bei uns heißt es Scharlieder!) Das
ist ein Stück Programm und Sie werden sehen, daß das
keine Denuntiation ist. (Posl. Kundt: Ihre Lehrer führen
die Schulkinder am 1. Mai zu Protestkundgebungen, entgegen
den Bestimmungen der Schulordnung, ich habe das selbst gesehen!)
Sie werden nicht zu den großen politischen Veranstaltungen
mitgenommen. (Posl. Kundt: Zum Schein werden extra Veranstaltungen
gemacht, der 1. Mai ist eine politische Kundgebung!) Aber
wir könnten nachweisen, daß Sie die Jugend zu ihren
Veranstaltungen mißbrauchen. Schauen Sie sich einmal ihre
Sonnwendfeiern an. (Posl. Kundt: Das ist ein jahrtausende alter
Volksbrauch, das hat mit der Partei gar nichts zu tun!) Es
kommt darauf an, worin das Wesen der Sache besteht, nicht auf
den Namen der Veranstalt ung.
Die Lehrerschaft ist sich dessen nicht bewußt, was sie zu
verlieren hat. Sie möge jedoch nur in die faszistischen Staaten
blicken, sie wird sehen, wie die Lehrerschaft dort um alles gekommen
ist, auch um ihre Freiheit. Die Lehrerschaft wird sich die Freiheit
erst einmal zu schätzen wissen, wenn sie verloren gegangen
sein wird. Hier fällt mir ein Ausspruch des sozialistischen
italienischen Märtyrers Matteotti ein, der gesagt hat: "Freiheit
ist das kostbarste Gut, man lernt sie erst schätzen, wenn
sie verloren ist." Allerdings weiß ich nicht, ob die
Lehrerschaft in Deutschland und in anderen Staaten sich dessen
bewußt ist, was sie verloren hat. Die demokratische Lehrerschaft
weiß dies allerdings.
Zum Schluß möchte ich noch einige Wege weisen, damit
solche Vorkommnisse in Zukunft vermieden werden. (Posl. Kundt:
In jede Schule einen Polizisten setzen!) In jeder Schulklasse
soll nicht ein Staatspolizist sein, sondern in jeder Klasse soll
ein demokratischer Lehrer sein, das ist das Richtige. (Posl.
Kundt: Sie meinen sozialdemokratische Lehrer?) Ein demokratischer
und sozialdemokratischer, wir haben nichts dagegen, denn die Sozialdemokraten
sind staatstreue überzeugte Jugend- und Volksbildner.
Nun möchte ich die Wege weisen, wie man der Faszisierung
der Lehrerschaft vorbeugen könnte. Die wichtigste Aufgabe
liegt in den Händen unserer Lehrerbildner, also bei den Lehrerbildungsanstalten
selbst. Dort werden diese Lehrer erzogen. Von welchem Geiste die
Lehrerbildungsanstalten erfüllt sind, wie in ihnen unterrichtet
wird, davon hängt auch die Erziehung dieser jungen Lehrer
ab. Man müßte aber in die Lehrerbildungsanstalten auch
andere Erziehungsmittel hineintragen. Heute fürchtet man
sich nicht nur in den Lehrerbildungsanstalten, sondern auch in
den anderen Schulen, demokratische Methoden und Systeme einzuführen.
Ich verweise darauf, welches Zeitungsgeschrei es gegeben hat,
als die Schüler einer Prager Schule die Selbstverwaltung
verlangt haben. (Posl. Kundt: Weil sie kommunistische Bücher
in die Schule gekriegt haben!) Aber nein, wir wissen genau,
ein moderner demokratischer Lehrer braucht sich gar nicht vor
der Selbstverwaltung der Schüler zu fürchten, seine
Autorität wird überhaupt nicht angetastet, wenn er es
allerdings versteht, mit den Schülern auf freundschaftlichem
Wege zu verkehren. Wir glauben also Ihnen vorschlagen zu müssen,
und werden uns auch im Kulturausschuß nach dieser Richtung
bemühen, daß in den Lehrerbildungsanstalten beginnend
und in allen Schulen fortgesetzt die Selbstverwaltung der Schüler
eingeführt wird. Diese Selbstverwaltung ist ein Mittel, die
Schüler zum selbständigen Denken anzuregen. Nur ein
denkender Mensch ist ein wirklicher Demokrat. Alle Menschen mit
verkleisterten Gehirnen sind auf der Seite der Faszisten. (Smích
poslancù sudetskonìmecké strany.) Das
ist Ihnen sehr unangenehm, das verrät aber auch ihre ganze
Einstellung. Warum erklären Sie nicht, daß nur der
denkende Mensch ein Demokrat ist, durch Ihr Lachen verneinen Sie
dies. Je schneller wir solche Lehrer erziehen, um so eher werden
wir wirklich einen gesunden demokratischen Nachwuchs haben. Die
Lehrerschaft, und das sei an Ihre Adresse gerichtet, hat sehr
viel zu verlieren, sie muß sich dessen bewußt sein,
sie hat die Kultur und die Gedankenfreiheit und die Entwicklung
der Schule zu verlieren. Wenn aber die Inspektoren in den von
mir gezeichneten Richtlinien ihre Aufgabe erfüllen werden,
(Posl. Kundt: Machen Sie sie zu Polizeiinspektoren!) nein,
warum Polizei? Wenn ich erkläre, der Inspektor hat darüber
zu wachen, daß die Schule demokratisch sei, dann ist es
absolut kein Polizist. Eine Gleichschaltung wie in Deutschland
wollen wir in unserer Schule nicht haben. Wenn also die Inspektoren
diese Aufgabe in diesem Staate erfüllen, dann leisten sie
unschätzbare Dienste für die freie Schule, für
die freie Lehrerschaf haft und für die Demokratie und wir
versprechen den Inspektoren, sie in dieser großen Aufgabe
zu unterstützen. (Potlesk.)