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изъ тяжелыхъ и антисощальныхъ зако-
новъ республики. Народное просвищете
должно быть самымъ крЪпкимъ стол-
бомъ республики, но аспирантами за-
конъ не можетъ считать демократиче-
скимъ. Министерство Нар. просвЪщешя
расширеше числа школъ решило такимъ
образомъ, что дало службу профессо-
рамъ за 450 Кч ежемЪсячнаго жаловашя.
Причемъ послЪдше исполняютъ такую
же работу, за которую друпе получаютъ
тысячи.
Директора средныхъ школъ съ со-
цдальнымъ чувствомъ, решили этотъ за-
труднительный вопросъ такъ, что про-
фессорамъ-аспирантамъ даютъ возмож-
ность зарабатывать при сверхурочной
работъ ежемесячно 100-150 коронъ.
Этотъ гонораръ профессора за сверх-
урочную работу должны получить кон-
цемъ второго полугод!я, в'Ьрн'Ье концемъ
учебнаго года.
Такимъ же путемъ вознаграждаются
и профессора исполняюшде фаховую ра-
боту за своих больныхъ колегъ. Число
этихъ на Подкарпатской Руси по отно-
шеши къ другимъ странамъ' слишкомъ
высоко.
До сихъ поръ какъ аспиранты, такъ и
профессора точно получали эти деньги
за тяжелую сверхурочную работу. Къ
большому удивлешю земсюй урядъ на
Подкарпатской Руси на столько им-Ьетъ
исчерпанъ свой бюджетъ, что не можетъ
уплатить профессорамъ гонораръ за
сверхурочную работу. Ни аспиранты, ни
действительные профессора не получили
гонораръ за прошлый учебный годъ,
хотя уже приближаемся къ Новому году.
Знаетъ ли господинъ министръ о томъ,
что профессора гимназШ на Подкарпат-
ской Руси по винъ земскаго уряда до
нынъ не получили деньги за сверхуроч-
ную работу, которые должны были полу-
чить еще въ конце иолья прошлаго учеб-
наго года?
Согласенъ ли господинъ министръ
принять м-Ьры, чтобы аспиранты и про-
фессорская корпорация на Подкарпат-
ской Руси получили хорошо заслужен-
ные деньги за сверхурочную работу еще
передъ рождественскими праздниками?
У нЪкоторыхъ лицъ, эта сумма выноситъ
отъ 200 до 1500 Кч.
Прага, 11. декабря 1935 г.
Юг. РепсНс,
ЗтегапЪа, ЗехеЬ, Юг. 1п&. ТоиЗеЬ, Юг. Оопип,
СЬтеНЬ, Но1есеЬ, Юг. Хогоепу, КпеЪог(, 1п&.
ЗсЬчгагг, 1пе. Рго1ив, Юг. Каят, Юг. ŠШа, Ки(,
Опйегсо, ТигсеЬ, брасеЬ, Юг. ЮопйшЬ, ТгпЬа,
1ап ЗееИасеЬ, Юг. ВгапгоувЬу.
Původní znení ad 258/11.
Interpellation
des Abgeordneten Franz Viereck!
an den Finanzminister
in Angelegenheit der Nichteinhaltung der
zeitweiligen Maßnahmen bei der Eintrei-
bung von Forderungen gegen Landwirte
durch die Steuerämter.
Mit Regierungsverordnung vom 22. Dezember
1934, Slg. d. G. u. V. Nr. 258, wurde die Wirksam-
keit der Regierungsverordnung vom 13. Juli 1934,
Slg. d. G. u. V. Nr. 142, betreffend weitere zeit-
weilige Maßnahmen bei der Eintreibung von For-
derungen gegen Landwirte und Arbeitslose in den
durch die Mißernte besonders schwer betroffenen
Gebieten, in der Fassung der Regierungsverord-
nungen vom 27. September 1934, Slg. d. G. u. V.
Nr. 207, und vom 6. Oktober 1934, Slg. d. G. u. V.
Nr. 211, bis zum 31. Dezember 1935 verlängert.
Trotz dieser Verordnung und der Regierungs-
verordnung vom 22. Dezember 1934, Slg. d. G. u.
V. Nr. 259, womit das Gesetz vom 24. Feber 1934,
Slg. d. G. u. V. Nr. 33, betreffend zeitweilige
Maßnahmen im Exekutions- und Konkursverfah-
ren gegen Landwirte, abgeändert wird, werden in
zahlreichen Orten des Staatsgebietes, namentlich
aber in den Notstandsgebieten, Versteigerungen
gegen Landwirte zwecks Eintreibung von Steuern
und Gebühren angesetzt.
In den Notstandsgebieten ist das Vorgehen der
Steuerämter besonders befremdend, da laut § 2
der Regierungsverordnung Slg. Nr. 142/1934 nur
Forderungen des Lohnes, des Unterhaltes, den der
Schuldner dem Berechtigten nach dem Gesetze zu
gewähren verpflichtet ist, sowie von Ausgedingen
von Landwirten eingetrieben werden können.
Dabei muß ausdrücklich bemerkt werden, daß bei
den allermeisten Landwirten die Bestimmungen
des Artikels II, der Regierungsverordnung Slg.
Nr. 258/1934, welche die Anwendung des §
1 der
Regierungsverordnung Slg. Nr. 142/1934 aus-
schließen, nicht zutreffen.
Weiters kam es in einigen Fällen zur Beschlag-
nahme des Erlöses von Hopfen- und Rübenver-
käufen entgegen den Bestimmungen des § 4 des
Gesetzes vom 24. Feber 1934, Slg. Nr. 33, abge-
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ändert durch die Regierungsverordnung Slg. Nr.
259, nach welchem auf Forderungen von Land-
wirten die aus dem Verkaufe von landwirt-
schaftlichen Produkten ihrer Unternehmung ent-
standen sind, bis zum 31. Dezember 1935 die
Exekution oder ein Sicherstellungsakt nur bis zur
Hälfte und nur zu Gunsten von nach dem 9. Mai
1933 entstandenen Forderungen geführt werden
kann.
Bei den mit Versteigerungen bedrohten Land-
wirten handelt es sich fast durchwegs um Land-
wirte, die ihre Steuerverpflichtungen nach bestem
Können zu erfüllen trachten. Der Vorteil des Ver-
steigerungsschoitzes wird u. a. sehr wesentlich
durch das Vorgehen der Steuerbehörden einge-
schränkt, daß Zahlungen für Steuern und Gebüh-
ren, die nach dem 9. Mai 1933 fällig geworden und
auf der Rückseite der Erlagscheine ausdrücklich
als solche bezeichnet sind, für vor dem 9. Mai 1933
fällig gewordene Steuern und Gebühren verbucht
werden.
Die große Zahl der angesetzten Versteigerun-
gen und die Tatsache, daß aus zahlreichen Bezir-
ken ein ähnliches rigoroses Vorgehen der Steuer-
ämter gegen Landwirte gemeldet wird, läßt ver-
muten, daß dies auf Weisung der vorgesetzten
Behörde geschehe.
Die Unterfertigten fragen daher den Herrn Fi-
nanzminister:
1. Ist dem Herrn Minister die geschilderte Vor-
gangsweise der Steuerämter und Steueradmini-
strationen bekannt ?
2. Ist der Herr Minister bereit zu veranlassen,
daß die gesetzlichen Bestimmungen über die zeit-
weiligen Maßnahmen bei der Eintreibung von
Forderungen gegen Landwirte - und zwar so-
wohl in den Notstands- als auch in den anderen
Gebieten - eingehalten und die Landwirte von
unnötigen Steuerschikanen verschont werden?
Prag, am 3. Dezember 1935.
Viereckl,
Čurik, Mrskošová, Bistřický, Hruby, Deveclta,
Suva, Pozdilek, Petrovič, Dr. Ing. Fulik, Lichner,
Masata, Haupt, Zierhut, R. Böhm, Kunz, Vencl,
Dr. Dufek, Dr. Ing. Tumlirova, Martinásek,
Topoli,
Kocandrle.
Původní znení ad 258/III.
Interpellation
des Abgeordneten Beuer
an den Innenminister
wegen ungesetzlicher Auflösung einer Ver-
sammlung in Reichenberg.
Am 10. Dezember fand in Reichenberg eine von
der KPTsch einberufene öffentliche Versammlung
mit der Tagesordnung "Die Volksrechte des deut-
schen Volkes in der Cechoslovakei" statt, zu deren
Abhaltung die Reichenberger Polizeidirektion die
Bewilligung erteilt hatte. Als der Referent Abg.
Gustav Beuer erklärte, daß die deutsche Bevölke-
rung in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht
benachteiligt werde, wurde er von dem anwesen-
den Regierungsvertreter Dr. ViniS von der Rei-
chenberger Polizeidirektion mit der Begründung
ermähnt, daß dies nicht zur Tagesordnung ge-
höre. Die zweite Ermahnung, und zwar mit der
gleichen Begründung erfolgte bei dem bloßen Hin-
weise auf die Investitionsarbeiten, die Verwen-
dung des Dotationfsonds und die Arbeitsanleihe.
Als der Referent daraufhin wörtlich erklärte: "Ich
werde nur einige Worte über das deutsche Schul-
wesen sagen", löste der Regierungsvertreter die
Versammlung auf.
Die zitierten Stellen, bei denen Ermahnungen,
bezw. die Auflösung der Versammlung erfolgte,
sind Feststellungen, die durchaus im Rahmen der
von der Polizeidirektion bewilligten Tagesordnung
liegen. Wenn die Reichenberger Polizeidirektion
die erwähnte Tagesordnung bewilligte, so war sie
doch sicherlich darüber im Klaren, daß in der
Versammlung die VoLksrechte des deutschen Vol-
kes nicht einfach aufgezählt, sondern auch die
Gründe für ihre Verkündung dargelegt werden
würden. Es ist also eine Selbstverständlichkeit,
daß sich die Bewilligung der angemeldeten Tafes-
ordnung auch auf die oben angeführten begründen-
den Feststellungen erstreckte, die auch inhaltlich
keinen gesetzlichen Anlaß zum Einschreiten des
Regierungsvertreters boten.
Die Auflösung der Versammlung ist daher un-
gesetzlich und kann nur durch den pedantischen
Bürokratismus und die politische Verstäirdnis-
losigkeit erklärt werden, die Dr. Vinic schon bei
den verschiedensten Gelegenheiten an den Tag ge-
legt hat. Dr. Vinic gehört eben zu jenen reaktio-
nären Bürokraten, deren unheilvolle Tätigkeit
wesentlich zu der Entstehung der gegenwärtigen
Lage im deutschen Gebiete beigetragen-hat.
Die Unterfertigten richten an den Herrn Innen-
minister folgende Fragen:
1. Ist der Herr Innenminister bereit, sofort eine
strenge Untersuchung des unerhörten Falles der
Auflösung der Versammlung einzuleiten ?
2. Ist der Herr Minister bereit, Maßnahmen
zu treffen, um in Zukunft eine solche Knebe-
lung der primitivsten politischen Rechte der Be-
völkerung im deutschen Gebiete zu verhindern ?
3. Ist er bereit, zu diesem Zwecke Beamte,
Bürokraten vom Schlage des Dr. Vinic von der
Dienstleistung im deutschen Gebiete abzuberufen,
bezw. überhaupt zu entlassen?
Prag, am 14. Dezember 1936.
Gustav Beuer,
Kliment, Kopriva, Kosik, Borkanuk, Sliwka, Ma-
chacova, Vodička, Schmidke, Dvorak, Synek, Ši-
rokf, Schenk, Slansky, Klima, B. Köhler, Zupka,
Zapotocky, Vallo, Šverma, Dr. Jaromir
Dolansky.
Původní znění ad 258/IV.
Interpellation
des Abgeordneten Ing. Franz Karmasin
an die Regierung
betreffend Nichteinhaltung der Bestim-
mungen der Sprachenverordnung durch die
staatlichen Ämter in Eremnitz und
Priewitz.
Die Bezirksbehörden in Kremnitz - Kremnica
und Priewitz - Prievidza richten Zuschriften an
deutsche Parteien ausschließlich in slovakischer
Sprache. Vor allem sind auch die verschiedenen
Vordrucke betreffend Versammlungsbewilligun-
gen, Bewilligungen von Veranstaltungen usw. nur
in slovakischer Sprache gehalten.
Die Bezirksgerichte in Kremnitz und Priewitz
verkehren gleichfalls ausschließlich in slova-
kischer Sprache mit den deutschen Parteien und
die amtlichen Drucksachen sind ebenfalls nur in
slovakischer Sprache gehalten.
Die Steuerämter in Kremnitz und Priewitz ver-
wenden ausschließlich slovakische Drucksorten
und richten an deutsche Parteien nur slovakische
Zuschriften.
Da in beiden Bezirken die deutsche Minderheit
bei der letzten Volkszählung die im Sprachen-
gesetze vorgesehene Mindestzahl von 20% erreicht
hat, widerspricht dieses Vorgehen der genannten
Ämter der Sprachenverordnung.
Der Unterzeichnete stellt daher an die Regie-
rung die Anfrage:
Sind Sie bereit, dafür Sorge zu tragen, daß die
Bestimmungen des Sprachengesetzes von den
staatlichen Ämtern in der Slovakei eingehalten
werden ?
Prag, am 16. Dezember 1935.
Ing. Karmasin,
May, Fischer, Jobst, Kundt, Obrlik, Röster, Hirte,
Nemetz, Ing. Lischka, Stangl, Jäkel. F. Nitsch.
Ing. Schreiber, Knorre, Axmann, Liebl, Sogl,
Birke, Dr. Klieber, Illing, Wagner, E. Köhler,
Budig.
Původní znení ad 258/VI.
Интерпелляц1я
депутата д-ра С. А. Фенцика
Министру Правосудия
объ конфискащи газеты -»Нашь Путь*.
1. Газета Право Лиду, органъ госпо-
дина министра правосуд!я въ № 268 -
отъ дня 8-го декабря 1935 года сообщи-
ла весьма интересную замЪтку о кукуруз-
ной акцш на Подкарпатской Руси. Статья
была отмечена и въ газетв »Нашт» Путь*
ч. 66 въ Ужгород. На Подкарпатской
Руси однако иначе толкуются демокра-
тичесмя законы республики и то что раз-
решено сообщить коалиционной газегЬ
Право Лиду въ Прагв - не разрешается
отметить въ русской газет* Нашъ Путь.
Кроме того статья Право Лиду была от-
мечена и въ »Понд-вльномъ Лист**
ч. 339, где также прошло безъ кон-
фискацш.
2. Статья въ Право Лиду следующего
содержания:
Kdo zavinuje a vyvolává nespokojenost na
Podkarpatské Rusi? Nejsou to jenom mnozí pod-
nikatelé, kteří "dřou dělníky 'bez nože" a soudí,
že si mohou všechno dovolit, ale i některé státní
úřady a samozřejmě i zemský úřad. Všichni chudí
lidé si stěžují na drahotu životních potřeb, přede-
vším na vysoké ceny kukuřice. Je bezpečně pro-
kázáno, že cena kukuřice mohla by býti značně
nižší, kdyby úřady konaly svoji povinnost. Na
udržování vysokých cen mají podíl různí činitelé.
Dnes1 chceme ukázati pouze na jednoho faktora.
Tvrdí se, že také zemský úřad má určitý příjem
z dovážené kukuřice. Mluví se o velmi značných
částkách, jimiž disponuje pouze zemský president.
V souvislosti s těmito mimořádnými příjmy zem-
ského úřadu poukazuje se na vydatné subvence,
které umožňují jednotlivcům, jakož i nejrůznějším
časopisům existence a - v důsledku toho -
otravování veřejného života na Podkarpatské
Rusi. Tam je dosud možné vše. Jestliže z částek,
věnovaných na zaopatření nouzové kukuřice,
mohlo býti věnováno 50. 000 Kč orthodoxní židovské
obci, pak již nemůže nic překvapit. Nebude zde
léně, dokud nebudou v odpovědných úřadech jiní
lidé, především úředníci, jimž půjde o stát a nikoli
o stranu agrární.
3. Эта статья была отмечена въ На-
шемъ Пути № 66, отъ дня 12. XII. 1935
съ прим'Ьчажемъ, что ответственность за
статью несетъ Право Лиду.
I. Знаетъ ли господинъ министръ пра-
восуд!я о несправедливыхъ конфискаций
русскихъ разетъ на Подкарпатской Руси?
И. Знаетъ ли господинъ министръ, что
на Подкарпатской Руси иначе тольку-
ются законы, Ч-БМЪ въ историческихъ
краяхъ республики?
III. Согласенъ ли господинъ министръ
предпринять м-Ьры, чтобы въ будущемъ
не случились подобныя несправедли-
вости?
Прага, 19. декабря 1935 г.
Dr. Fencík,
Ježek, Dr. Domin, Smetánka, Knebort, Špaček,
Dr. Branžovský, Dr. Ing. Toušek. Ing. Protuš,
Chmelík, Ing. Schwarz, Trnka, Zvoníček, Ivák,
Dr. Rašín, Kut, Jan Sedláček, Dr. Dominik,
Dr. Novotný, Dr. Stůla, Holeček.
Státní tiskárna v Praze. - 133-36.