14. Úřední poznámka "za správnost vyhotovení přednosta kanceláře" jest jen v jazyku českém, nikoli také v jazyku německém.

Zemský úřad má dozor nad okresními úřady. Je povolán bdíti nad tím, aby okresní úřady dbaly ústavních zákonů československého státu, k nimž patří také jazykový zákon, jenž tvoří podstatnou součást ústavních zákonů.

Ale kterak může zemský úřad žádati od svých podřízených úřadů, aby se zdržely jakéhokoli porušování ústavně zaručeného jazykového zákona, když sám jako dozorčí úřad v jediném výměru poruší tento zákon ve 14 bodech. Těchto 14 bodů zemského úřadu v Brně stojí v podivném rozporu se 14 body, jež svého času uvedl president Wilson.

Tu možno jen říci: "Když se tohle děje na zeleném dřevě...!"

Tážeme se tudíž pana, ministra vnitra:

1. Je pan ministr ochoten dát vyšetřiti vytýkaný stav věci?

2. Je pan ministr ochoten zaříditi, aby úředníci zemského úřadu budoucně v zájmu autority tohoto dozorčího úřadu při vyhotovování svých výměrů dbali jazykového zákona nejen v hlavním textu, nýbrž také v celém vyřízení?

3. Je pan ministr ochoten dát proti panu dr Pavelkovi, který za zemského presidenta odpovědně podpisoval, zavésti disciplinární řízení pro neslýchané porušení jazykového zákona v uvedeném výměru?

V Praze dne 13. srpna 1936.

Krczal,

Patzak, Garlik, Enhuber, Keil, W. Müller, Bock, ing. Weller, Liehm, Krommer, Schmidt.

 

284/26 (původní znění).

Interpellation

des Senators Gottfried Krczal

an den Herrn Minister des Innern

betreffend die "vierzehn Punkte", in denen die Landesbehörde Brünn als Rechtsmittelbehörde das Sprachengesetz verletzt hat.

Die Landesbehörde in Brünn erkühnt sich, in flagranter Verletzung eines Verfasuungsgesetzes, und zwar des Sprachengesetzes, auch dann einsprachig čechische Drueksorten zu verwenden, wenn sie čechoslovakischen Staatsbürgern deutscher Nationalität (ethnischer und sprachlicher Zugehörigkeit) Erledigungen zustellt, die sich auf Gerichtsbezirke beziehen, in denen mehr als 20 % Deutsche wohnen.

So glaubte die Landesbehörde in Brünn, es mit ihren Amtspflichten vereinbaren zu können, daß sie einem čechoschlovakischen Staatsbürger deutscher Nationalität (ethnischer und sprachlicher Zugehörigkeit) den Bescheid vom 26. Mai 1936, Zahl 1569/1-7-35 zustellt, der folgende schwere verfassungswidrige, sprachenrechtliche Mängel aufwies:

1. Die Landesbehörde kann sich nicht dahin exkulpieren, daß sie nicht gewußt hat, daß der Ernpfänger des Bescheides ein Deutscher ist; denn sie anerkennt grundsätzlich das Sprachenrecht des Empfängers. Dies geht daraus hervor, daß ein Teil des Bescheides in das Deutsche übersetzt wurde.

2. Der Bescheid trägt die einsprachige Überschrift: "Zemský úřad v Brně". Dem Gesetz gemäß müßte er auch die Überschrift "Landesbehörde in Brünn" tragen.

3. Die Geschäftszahl: "jednací číslo" ist nur in čechischer Sprache, nicht auch in deutscher Sprache mit der Bezeichnung "Geschätszahl" angeführt.

4. Die Bezeichnung des Datums "dne..." ist nur in čechischer, nicht auch in deutscher Sprache angeführt.

5. Die Bezeichnung des Monates im Datum ist nur in čechischer Sprache "26. května 1936", keineswegs auch in deutscher Sprache angeführt.

6. Die Überschrift des Bescheides "výměr" ist nur in čechischer Sprache, keineswegs auch in deutscher Sprache, also mit der Bezeichnung "Bescheid" angeführt.

7. Die Anrede des Adressaten "Herr" ist nur in čechischer Sprache "pan", aber nicht in deutscher Sprache angeführt.

8. Die Berufsbezeichnung des Bescheidempfängers ist nur in čechischer Sprache "strojní zámečník", keiyeswegs in deutscher Sprache "Maschinenschlosser" angeführt.

9. Die Bezeichnung des Wohnortes des Bescheidempfänges ist nur in čechischer Sprache "v Mohelnici", keineswegs auch in deutscher Sprache "in Müglitz" angeführt.

10. Auch die Gassenbezeichnung in der Anschrift ist nur in der čechischen Sprache "Janská ulice", keineswegs auch in deutscher Sprache angeführt.

11. Die Bezeichnung der Gassennummer ist nur in čechischer Sprache "č. 3", keineswegs auch in deutscher Sprache angeführt.

12. Die Bezeichnnung des Landespräsidenten ist nur in - čechischer Sprache "za zemského presidenta", keineswegs auch in deutscher Sprache "für den Landespräsidenten" angeführt.

13. Herr Dr. Pavelek hat seinem Namen den Vermerk über die eigenhändige Fertigung nur in čechischer Sprache "v. r.", keineswegs auch in deutscher Sprache "e. h." hinzufügen lassen.

14. Der Amtsvermerk "za správnost vyhotovení přednosta kanceláře" ist nur in čechischer Sprache, nicht auch in deutscher Sprache ausgefertigt.

Die Landesbehörde führt die Aufsicht über die Bezirksbehörden. Sie ist berufen, darüber zu wachen, daß die Bezirksbehörden die Verfassungsgesetze des čechoslovakischen Staates, zu denen auch das einen integrierenden. Bestandteil der Verfassungsgesetze bildende Sprachengesetz gehört; beachten.

Wie kann aber die Landesbehörde von ihren Unterbehörden verlangen, daB sie sich aller Verletzungen des verfassungsmäßig gewährleisteten Sprachengesetzes enthalten, wenn sie selbst als Aufsichtsbehörde dieses Gesetz in einem einzigen Bescheide in 14 Punkten verletzt. Diese 14 Punkte der Landesbehörde in Brünn stehen in merkwürdigem Gegensatz zu den seinerzeit von Präsidenten Wilson genannten 14 Punkten.

Da kann man nur sagen: "Wenn das am grünen Holz geschieht.........!"

Wir stellen an den Herrn Minister des Innern die Anfragen:

1. Ist der Herr Minister des Innern bereit, den gerügten Sachverhalt. erheben zu lassen?

2. Ist der Herr Minister des Innern bereit zu veranlassen, daß in Hinkunft die Beamten der Landesbehörde im Interesse der Autorität dieser Aufsichtsbehörde bei der Ausfertigung ihrer Bescheide das Sprachengesetz nicht nur im Haupttext, sondern in der Gesamtheit der Erledigung beachten?

3. Ist der Herr Minister des Innern bereit, gegen Herrn Dr. Pavelek, der für den Landespräsidenten verantwortlich gezeichnet hat, das Disziplinarverfahren wegen der unerhörtem Verletzungen des Sprachengesetzes im angeführten Bescheide einleiten. zu lassen?

Prag, am 13. August 1936.

Krczal,

Patzak, Garlik, Enhuber, Keil, W. Müller, Bock,

Ing. Weller, Liehm, Krommer, Schmidt.

 

Překlad ad 284/27.

Interpelace

senátorů R. Schmidta a R. Tschakerta

na pana ministra vnitra

stran nepřípustných zásahů do svobodné kulturní činnosti sudetských Němců úředními zákazy starých rakouských a německých pochodů.

Policejní komisař dr K. Hora v Děčíně zakázal ve správním obvodu policejního komisařství děčínského hráti a zpívati staré rakouské a říšskoněmecké vojenské pochody a hrozí přestupky tohoto zákazu trestati pokutou 10-5000 Kč anebo tresty na svobodě od 12 hodin do 14 dnů bez ohledu na eventuelně zahájené soudní trestní řízení.

Sudetští Němci nemíní přijímati bez odporu takováto opatření.

Podepsaní poukazují na prohlášení Konráda Henleina v kulturní řeči ze dne 23. února 1936:

"Musíme se tudíž se vší rozhodností ohraditi proti nesmyslným úředním zákazům starých německých lidových a pochodových písní."

Tímto prohlášením vyslovil mluvčí sudetských Němců, Konrád Henlein, zřetelně názor všech sudetských Němců. Sudetští Němci považují staré rakouské a říšskoněmecké vojenské pochody za společný cenný kulturní statek Němců na celém světě a nemíní bez odporu přijímati vytýkané, neodůvodněné všeobecné zásahy do své kulturní činnosti.

Tážeme se pana ministra:

1. Je pan ministr ochoten dát vyšetřiti vytýkaný stav věci?

2. Je pan ministr ochoten dát zrušiti vytýkaný všeobecný zákaz, poněvadž znamená nepřípustný zásah do svobodné kulturní činnosti sudetských Němců a nevlídný akt vůči rakouské a německé vládě, který je také způsobilý snížiti vážnost a čest branné moci těchto států?

V Praze, dne 3. září 1936.

Schmidt, Tschakert,

Garlik, Bock, Liehm, Krommer, Enhuber, dr Tischer, Patzak, ing. Löhnert, Pfrogner, Schösser, Fritsch.

 

284/27 (původní znění).

Interpellation

der Senatoren Rudolf Schmidt und Robert Tschakert

an den Herrn Innenminister

wegen unzulässiger Eingriffe in die freie kulturelle Betätigung der Sudetendeutschen durch behördliche Verbote alter österreichischer und deutscher Märsche.

Der Palizeikommissär Dr. K. Hora in Tetschen hat im Verwaltungssprengel des Polizeikommissariates Tetschen das Spielen und Singen alter österreichischer und reichsdeutscher Mílítärmärsche verboten und Übertretungen dieses Verbotes unter Strafsanktionen von 10 bis 5000 Kč oder Freiheitsstrafen von 12 Stunden bis zu 14 Tagen ohne Rücksicht auf das eventuell eingeleitete gerichtliche Strafverfahren gestellt.

Das Sudetendeutschtum ist nicht gesonnen, derartige Maßnahmen widerspruchslos hinzunehmen.

Die Gefertigten verweisen auf die Erklärung Konrad Henleins in der Kulturrede vom 23. Feber 1936:

"Wir müssen uns daher auf das Entsehiedenste gegen, die unsinnigen behördlichen Verbote alter deutscher Volkslieder und auch Marschweisen verwahren."

Mit dieser Erklärung hat der Sprecher dos Sudetendeutschtums, Konrad Henlein, die eindeutige Auffassung des gesamten Sudetendeutschtums wiedergegeben. Das Sudetendeutschtum betrachtet die alten österreichischen und reichsdeutschen Militärmärsche a1s gemeinsames wertvolles Kulturgut der Deutschen in aller Welt und ist nicht gesonnen, die gerügten, unbegründeten generellen Eingriffe in seine freie kulturelle Betätigung widerspruchloss hinzunehmen.

Wir stellen an den Herrn Minister die Anfrage:

1. Ist der Herr Minister bereit, den gerügten Sachverhalt erheben zu lassen?

2. Ist der Herr Minister bereit, das gerügte generelle Verbot aufheben zu lassen, weil es einen unzulässigen Eingriff in die freie kulturelle Betätigung des Sudetendeutschtums und einen unfreundlichen Akt gegenüber der österreichischen und deutschen Regierung darstellt, der auch geeignet ist, das Ansehen und die Ehre der Wehrmacht dieser Staaten herabzusetzen?

Prag, 3. September 1936.

Schmidt, Tschakert,

Garlik, Bock, Liehm, Krommer, Enhuber, Dr. Tischer, Patzak, Ing. Löhnert, Pfrogner, Schösser, Fritsch.

 

Překlad ad 284/28.

Interpelace

senátorů L. Franka a A. Pfrognera

na pana ministra financí

stran nedostatečné znalosti německého jazyka berního exekutora Karla Šmolíka v Plané.

Berní exekutor Karel Šmolík u berního úřadu v Plané neovládá německého jazyka. Jeho neschopnost dorozuměti se v německém jazyku je taková, že mu přednosta jmenovaného berního úřadu musel napsati nejnutnější výrazy, které se tento berní exekutor pokusil naučiti nazpaměť.

Dne 20. srpna 1935 měl Šmolík provésti zájem u firmy Lugner v Karlině Dolu u Vysokého Sedliště. Při tom zabavil Šmolík již v 7 hodin ráno 2700 Kč mzdových peněz. Když ho továrník Lugner upozorňoval na to, že peníze byly připraveny pro výplatu mzdy a nemocenskou pokladnu, odpovídal berní exekutor Šmolík vždy znovu týmiž slovy: "Geld-Steueramt-Plan". Také dělníkům, kteří se strachovali o svou mzdu, odpovídal berní exekutor Šmolík jen slovy: "Geld-Steueramt-Plan".

Dělníci se domnívali, že musí jíti s berním exekutorem do Plané, aby tam vyzvedli své peníze. Pro svou jazykovou neznalost porozuměl berní exekutor dělníkům špatně a domníval se, že chtějí omeziti jeho osobní svobodu. Šmolík podal proti 16 dělníkům trestní oznámení. Státní zastupitelství v Chebu podalo skutečně proti 16 dělníkům žalobu pro zločin omezování osobní svobody a proti jednomu účetnímu žalobu pro přečin shluknutí. Krajský soud v Chebu zprostil však všechny obžalované obžaloby pro zločin a odsoudil jen účetního podmínečně pro shluknutí a jednoho dělníka pro přestupek vměšování do úředního úkonu, rovněž podmínečně.

Soud nemohl svědeckou výpověď berního exekutora Šmolíka položiti za základ zjištění skutkové podstaty zločinu, poněvadž tato výpověd byla v rozporu s jinými svědeckými výpovědmi. Tento hromadný proces proti 16 dělníkům způsoben byl jedině tím, že berní exekutor Šmolík vůbec nebyl schopen podati v německém jazyku vysvětlení.

Tážeme se tudíž, zdali pan ministr jest ochoten:

1. vytýkaný stav věci dát vyšetřiti;

2. berního exekutora Karla Šmolíka, který pro neznalost německého jazyka není schopen konati službu v Plané, dát přeložiti do jiného okresu, ve kterém nepotřebuje znalosti německého jazyka;

3. postarati se o to, aby jako berní exekutoři ustanovovány byly jen takové osoby, které ovládají jazyk svého úředního okresu;

4. dát vyšetřit, který nadřízený úřad zavinil ustanovení jazykově naprosto neschopného berního exekutora Karla Šmolíka a jeho přikázání službou k bernímu úřadu v Plané;

5. dát zavésti disciplinární řízení proti těm funkcionářům nadřízeného úřadu, kteří zavinili ustanovení berního exekutora Karla Šmolíka a jeho přikázání k bernímu úřadu v Plané?

V Praze, dne 7. září 1936.

Frank, Pfrogner,

ing. Weller, Liehm, Keil, Stellwag, Schösser, Krczal, ing. Löhnert, Bock, dr Tischer, W. Müller, Fritsch, Enhuber.

 

284/28 (původní znění).

Interpellation

der Senatoren Ludwig Frank und Anton Pfrogner

an den Herrn Finanzminister

betreffend die ungenügenden deutschen Sprachkenntnisse des Steuerexekutors Karl Šmolík in Plan.

Der Steuerexekutor Karl Šmolík beim Steueramte in Plan beherrscht die deutsche Sprache nicht. Seine Unfähigkeit, sich in der deutschen Sprache zu verständigen, ist derart, daß ihm der Vorstand des genannten Steueramtes die allernotwendigsten Ausdrücke aufschreiben mußte, die dieser Steuerexekutor auswendig zu lernen versuchte.

Am 20. August 1935 sollte Šmolík bei der Firma Lugner in Karlingrube bei Hohenzetlisch eine Pfändung vollziehen. Dabei beschlagnahmte Šmolík bereits um 7 Uhr früh 2.700 Kč Lohngelder. Als Fabrikant Lugner ihn darauf aufmerksam machte, daß das Geld für Lohnauszahlungen und für die Krankenkasse vorbereitet war, antwortete der Steuerexekutor Šmolík immer wieder mit denselben Worten: "Geld-Steueramt-Plan". Auch den Arbeitern, die um ihre Lohngelder besorgt waren, antwortete der Steuerexekutor Šmolík nur mit den Worten: "Geld-Steueramt-Plan".

Die Arbeiter waren der Ansicht, daß Sie mit dem Steuerexekutor nach Plan gehen müßten, um dort ihre Gelder zu beheben. Infolge seiner sprachlichen Unfähigkeit mißverstand der Steuerexekutor Šmolík die Arbeiter und glaubte, daß sie ihn in seiner persönlichen Freiheit beschränken wollten. Šmolík erstattete gegen 16 Arbeiter die Strafanzeige. Die Staatsanwaltschaft in Eger erhob tatsächlich gegen 16 Arbeiter die Anklage wegen des Verbrechens der Einschränkung der persönlichen Freiheit und gegen einen Buchhalter die Anklage wegen Vergehens des Auflaufs. Das Kreisgericht Eger sprach jedoch sämtliche Angeklagte vor der Verbrechensanklage frei und verurteilte lediglich den Buchhalter bedingt wegen Auflauf und einen Arbeiter wegen Übertretung der Einmischung in eine Dienstverrichtung, ebenfalls bedingt.

Das Gericht konnte die Zeugenaussage des Steuerexekutors Šmolík den Feststellungen des

Verbrechenstatbestandes nicht zugrunde legen, weil diese Aussage mit anderen Zeugenaussagen im Widerspruch stand. Dieser Massenprozeß gegen 16 Arbeiter wurde lediglich dadurch verursacht, daß der Steuerexekutor Šmolík überhaupt nicht fähig war, in deutscher Sprache Aufklärung zu geben.

Wir stellen daher die Anfrage, ob der Herr Minister bereit ist,

1. den gerügten Sachverhalt erheben zu lassen;

2. den mangels deutscher Sprachkenntnisse zur Dienstleistung in Plan unfähigen Steuerexekutor Karl Šmolík in einen Amtsbezirk versetzen zu lassen, indem er die Kenntnis der deutschen Sprache nicht benötigt;

3. dafür Sorge zu tragen, daß als Steuerexekutor nur solche Personen angestellt werden, die die Sprache ihres Amtsbezirkes beherrschen;

4. untersuchen zu lassen, welche Oberbehörde die Einstellung des sprachlich absolut unfähigen Steuerexekutors Karl Šmolík und seine Zuweisung zur Dienstleistung beim Steueramte in Plan verschuldet hat;

5. gegen diejenigen Funktionäre der Oberbehörde, welche die Anstellung des Steuerexekutors Karl Šmolík und seine Zuweisung zum Steueramt Plan verschuldet haben, das Disziplinarverfahren einleiten zu lassen?

Prag, 7. September 1936.

Frank, Pfrogner,

Ing. Weller, Liehm, Keil, Stellwag, Schösser, Krczal, Ing. Löhnert, Bock, Dr. Tischer, W. Müller, Fritsch, Enhuber.

 

Překlad ad 284/29.

Interpelace

senátora S. Keila

na pány ministry vnitra a spravedlnosti

stran události u Novák (Slovensko ), kterou nutno vyšetřiti v tom směru, zdali jde o zločin nebo nehodu.

V červenci nalézalo se několik brněnských skautů na jazykovém ostrůvku u Německého Pravna na Slovensku. Kdežto skauti odjeli již v sobotu před tím do Velkého Pole, odcestovala jistá Hella Theimerová za touto skupinou ve druhé polovině července.

U Novák byla 4 hodiny potom, když tudy vlak projel, nalezena v bezvědomí, s těžkými poraněními vedle kolejí. Jistý vojenský lékař poskytl zraněné první pomoc, načež byla převezena do nemocnice v Topolčanech. Levá ruka a obě nohy musely býti nešťastnici amputovány. Jediný lékař topolčanské nemocnice, ve které se musí ošetřovati 60 nemocných tyfem, pečoval o zraněnou. O bližším průběhu nehody nebo zločinu nebylo dosud konáno žádné šetření, jež by věc vysvětlilo, ačkoli redakce časopisu "Zeit" třikráte volala z Bratislavi nemocnici v Topolčanech, nedostalo se jí žádného vysvětlení. Hella Theimerová, kterou dosud stále nelze vyslechnouti, byla pak převezena na kliniku dr Petřivalského v Brně. Velitel četnictva v Topolčanech prohlásil na dotaz poslance inž. F. Karmasina, že "dosud nemohl nic vyšetřiti", poněvadž zraněná nemohla dosud býti vyslechnuta a byla převezena do Brna. Poukázal poslance inž. Karmasina na četnickou stanici v Hornie Lelovce, která musí případ projednávati, ježto se nalézá poblíž místa nehody, to jest u Novák.

Četnický strážmistr Krč v Horních Lelovcích prohlásil na to, že dosud nebylo podáno žádné oznámení, ježto nedošla dosud zpráva o výslechu Helly Theimerové z Topolčan. Poukázal na Topolčany. Na otázku, zdali přece nebyl vyslechnut průvodčí vlaku, ze kterého Hella Theimerová patrně vypadla nebo byla vystrčena, anebo zda nebylo provedeno jiné šetření k vysvětlení stavu věci, odpověděl četnický strážmistr, že se nejdříve musí počkati na zprávu Helly Theimerové, kterou dosud nelze vyslýchati.

Je naprosto nepřípustno, aby se četnictvo a státní zastupitelství v Nitře spokojilo s tím, ponechati tento strašlivý případ bez vysvětlení a vyčkávati s vyšetřováním jen proto, poněvadž nelze Hellu Theimerovou vyslýchati. Bylo úřední povinností četnictva a státního zastupitelství, aby s největším urychlením, neodvisle od okolnosti, zdali lze Hellu Theimerovou vyslechnouti či nikoli, stav věci jinými prostředky za účelem vypátrání pravdy vysvětlilo a zjistilo, zdali tu jde o nehodu, zločin anebo trestnou nedbalost.

Tážeme se tudíž pana ministra vnitra a pana ministra spravedlnosti:

1. Jsou pan ministr vnitra a pan ministr spravedlnosti ochotni dát vyšetřiti vytýkaný stav věci?

2. Je pan ministr spravedlnosti ochoten naříditi státnímu zastupitelství v Nitře, aby s největším urychlením zavedlo šetření za účelem zjištění, zdali sdělený stav věci odůvodňuje podezření trestného činu?

3. Je pan ministr vnitra ochoten dát zavésti disciplinární řízeni proti příslušníkům dotyčné četnické stanice, poněvadž tato četnická stanice zjevně z disciplinárně trestné nedbalosti nepodnikla toho nejmenšího, aby stav věci po dobu nemožnosti výslechu Helly Theimerové jinými prostředky za účelem vypátrání pravdy zjistila a objasnila?

4. Je pan ministr spravedlnosti ochoten podati vysvětlení o tom, proč žádná soudní komise na místě samém neprovedla potřebné šetření, kterého bylo zapotřebí, aby zajištěny byly důkazy?

V Praze dne 12. srpna 1936.

Keil,

Bock, Patzak, Enhuber, Krczal, Krommer, Garlik, W. Müller, ing. Weller, Frank, Liehm, Schmidt.

 

284/29 (původní znění).

Interpellation

des Senators Sigmund Keil

an die Herren Minister des Innern und Minister für Justiz

wegen eines Tatbestandes bei Nováky (Slovakei), der dahin aufgeklärt werden muß, ob ein Verbrechen oder ein Unfall vorliegt.

Im Juli befanden sich einige Brünner Wandervögel in der Deutsch-Probener Sprachinsel in der Slovakei. Während die WandervögeI schon am Samstag vorher nach Hochwiesen fuhren, reiste eine gewisse Hella Theimer dieser Gruppe in der zweiten Julihälfte nach.

Bei Novaky wurde sie 4 Stunden nach Durchfahrt des Zuges bewußtlos mit schweren Verletzungen neben dem Bahngeleise aufgefunden. Ein Militärarzt brachte der Unglücklichen erste Hilfe, sodann wurde sie in dos Krankenhaus Topolčany überführt. Der linke Arm und beide Füsse mußten der Unglücklichen amputiert werden. Der einzige Arzt des Topolčaner Krankenhauses, in dem 60 Typhuskranke behandelt werden müssen, bemühte sich um die Verunglückte. Über den näheren Verlauf des Unglückes oder Verbrechens wurden bis heute keine klarstellenden Erhebungen gepflogen; obwohl die Schriftleitung der "Zeit" aus Bratislava das Krankenhaus in Topolčan dreimal angerufen hatte, erfolgte keine Aufklärung. Die Hella Theimer, die immer noch nicht vernehmungsfähig ist, wurde sodann in die Klinik Dr. Petřivalský in Brünn überführt. Der Kommandant der Gendarmerie in Topolčan erklärte über eine Anfrage des Abgeordneten Ing. Franz Karmasin, daß er "noch nichts erheben konnte", da die Verunglückte noch nicht vernehmungsfähig war und nach Brünn überführt wurde. Er verwies den Abgeordneten Ing. Karmasin an die Gendarmeriestation in Horné Lelovce, die den Fall behandeln muß, da sie in der Nähe des Unfallortes, dos ist bei Novaky stationiert ist.

Der Gendarmeriewachtmeister Krča in Horné Lelovce erklärte hierauf, daß noch keine Anzeige erstattet wurde, da noch kein Bericht über die Vernehmung der Hella Theimer aus Topolčan eingelaufen sei. Er vierwies auf Topolčan. Auf die Frage, ob denn nicht der Schaffner des Zuges, aus dem Hella Theimer wahrscheinlich gefallen oder herausgestoßen wurde, einvernommen worden sei, oder ob nicht andere Erhebungen zur Klarstellung des Sachverhaltes durchgeführt worden seien, antwortete der Gendarmeriewaehtmeister, daß vorerst auf den Bericht der Hella Theimer, die noch nicht vernehmungsfähig ist, gewartet werden muß.

Es ist ganz und gar unzulässig, daß sich die Gendarmerie und die Staatsanwaltschaft in Nitra damit begnügt, diesen grauenhaften Fall nur deshalb ungeklärt zu lassen und mit den Erhebungen zuzuwarten, weil Hella Theimer nicht vernehmungsfähig ist. Es war Amtspflicht der Gendarmerie und der Staatsanwaltschaft, mit der größten Beschleunigung, unabhängig von dem Umstande, ob Hella Theimer vernehmungsfähig ist oder nicht, den Sachverhalt mit anderen Mitteln der Wahrheitseiforschung aufzuklären und festzustellen, ob hier ein Unfall, ein Verbrechen oder eine strafbare Fahrlässigkeitshandlung vorging.

Wir stellen an den Herrn Minister des Innern und an den Herrn Justizminister die Anfrage:

1. Sind der Herr Innenminister und der Herr Justizminister bereit, den gerügten Sachverhalt erheben zu lassen?

2. Ist der Herr Minister für Justiz bereit, die Staatsanwaltschaft in Nitra zu beauftragen, mit größter Beschleunigung Erhebungen einzuleiten, um festzustellen, ob der mitgeteilte Tatbestand den Verdacht einer Strafhandlung rechtfertigt?

3. Ist der Herr Minister des Innern bereit, gegen die Angehörigen der zuständigen Gendarmeriestation das Disziplinarverfahren einleiten zu lassen, weil diese Gendarmeriestation offenbar in disziplinär fahrlässiger Weise nicht das geringste unternommen hat, um den Sachverhalt während der Dauer der Vernehmungsunfähigkeit der Hella Theimer durch andere Mittel der Wahrheitserforschung sicherzustellen und aufzuklären?

4. Ist der Herr Minister für Justiz bereit, darüber Aufklärung zu geben, warum keine Gerichtskommission an Ort und Stelle die erforderlichen Erhebungshandlungen vorgenommen hat, die notwendig waren, um die Beweise zu sichern?

Prag, am 12. August 1936.

Keil,

Bock, Patzak, Enhuber, Krczal, Krommer, Garlik, W. Müller, Ing. Weller, Frank, Liehm, Schmidt.


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