Pondělí 7. února 1910

Aus diesen Zusammenstellungen geht hervor, daß die importierten Quantitäten schlesischer Kohle in Böhmen sich in der Entfernung von 1-200 Kilometer ab Grenze bewegen, wogegen in den anderen Kronländern Österreichs die bedeutendsten Quantitäten der importierten Kohle erst in Entfernungen von über 200 Kilometern beginnen. Diesen Umstand als Grundlage benutzend, wäre es wohl möglich, ein allen Verhältnissen entsprechendes Baréme aufzustellen, welches einerseits die einheimische Kohlenproduktion schützen, andererseits der kohlenkonsumierenden Industrie der übrigen Kronländer, die auf den Import fremdländischer Kohle angewiesen ist, die Kohle nicht weiter verteuern möchte.

In weiterer Verlautbarung der Tarifreform gibt das k. k. Eisenbahnministerium bekannt, daß bei der Benützung des generellen Barémes ein Unterschied zwischen der niederschlesischen und oberschlesischen Kohle gemacht wird. Während für die niederschlesische Kohle das generelle Baréme voll eingerechnet wird, wird bei der oberschlesischen Kohle eine Ausnahme gemacht, und zwar werden die Sätze, soweit der Verkehr der Strecken der Nordbahn bis Wien und der Strecken des schlesischen Netzes der k. k. Staatsbahnen in Betracht kommt, nicht voll eingerechnet, sondern es werden die Sätze um 4-6 Kronen per 10 t herabgesetzt.

Da Wien allein im Jahre 1907 1,311.625 t, die übrigen Stationen der Nord-Bahnen 1,454.250 t oberschlesischer Kohle bezogen haben, bedeutet diese Restriktion einen Nachlaß von 1,106.350 K per Jahr.

Für Wien beträgt die Erhöhung für Ostrauer Kohle 4 K 40 h, für oberschlesische Kohle 6 K 40 h per 10 t.

Die Erhöhung von 4 K 40 h per 10 t bei Ostrauer Kohle wird wohl als Grundlage zur Bestimmung der Sätze für Prag und Pilsen genommen werden müssen, da es doch nicht angeht, daß diese Städte anders behandelt werden sollten.

Zum Schlusse noch einige statistische Daten:

Im Jahre 1892 war der Wert der exportierten Kohle und Koks K 58,504.000, in demselben Jahre betrug der Wert der importierten Kohle und Koks K 49,616.000; sonach war der Wert der exportierten Ware höher um K 8,888.000.

Im Jahre 1895 war der Wert der exportierten Kohle und Koks K 63,482.000, in demselben Jahre war der Wert der importierten Kohle und Koks K 66,790.000; sonach war der Wert der importierten Ware höher um K 3,308.000.

Im Jahre 1900 war der Wert der exportierten Kohle und Koks K 92,611.000, in demselben Jahre betrug der Wert der importierten Kohle und Koks K 111,367.000; sonach war der Wert der importierten Ware höher um K 18,756.000.

Im Jahre 1905 war der Wert der exportierten Kohle und Koks K 85,982.000, in demselben Jahre war der Wert der importierten Kohle und Koks K 105,222.000; sonach war der Wert der importierten Ware höher um K 19,240.000.

Im Jahre 1906 war der Wert der exportierten Kohle und Koks K 94,033.000, in demselben Jahre war der Wert der importierten Kohle und Koks K 122,590.000; sonach war der Wert der importierten Ware höher um K 28,548.000.

Im Jahre 1907 war der Wert der exportierten Kohle und Koks K 110,257.000, in demselben Jahre war der Wert der importierten Kohle und Koks K 178,121.000; sonach war der Wert der importierten Ware höher um K 67,864.000.

Laut diesen statistischen Zahlen stieg der Betrag für eingeführte Kohle vom Jahre 1892 bis zum Jahre 1907, somit in 15 Jahren im Vergleiche zur Ausfuhr um K 56,752.000. Zur Beurteilung dieser Riesensumme, um welche der Unterschied zwischen der Ein- und Ausfuhr an Kohle und Koks gestiegen ist, mögen die folgenden Ziffern über das ein- und ausgeführte Quantum dienen:

Im Jahre 1892 wurden exportiert:
Braunkohle6,748.800 t
Steinkohle653.700 "
Koks87.700 "
Summa7,490.200 t

importiert wurden:

Braunkohle- t
Steinkohle3,352.100 "
Koks254.000 "
Summa3,606.100 t

Im Jahre 1907 wurde exportiert:

Braunkohle8,875.600 t
Steinkohle849.800 "
Koks322.900 "
Summa10,048.300 t

importiert:

Braunkohle- t
Steinkohle9,691.300 "
Koks677.700 "
Summa10,369.900 t

Demgemäß stieg die Ausfuhr der Braunkohle um 31.7%, die Ausfuhr der Steinkohle um 30%; dagegen stieg aber die Einfuhr der Steinkohle um 189%, welch letztere Ziffer am besten die Kohleneinfuhr beleuchtet.

Bei uns in Böhmen klagt man stets über die große Ausfuhr unserer böhmischen Kohle; nach den angeführten Ziffern sollte man aber richtig auf die große Einfuhr fremder Kohle hinweisen. Durch Ermöglichung des Absatzes unserer heimischen Kohle in einem großen Teile Böhmens, würde sich diese Einfuhr wesentlich vermindern und es ist selbstverständlich, daß dann unsere Kohlenwerke, dasselbe dann genügenden Absatz für ihr Produkt im Inlande hätten, nicht gezwungen wären, sich so intensiv um den Absatz im Auslande zu kümmern.

Laut der Kohlenstatistik der A. T. E. für das Jahr 1907 wurde von Stationen der Nordwestbahn und Südnordb.

Verbindungsbahn 833.840t
K. k. priv. Staatseisenbahn-Gesellschaft 754.631"
Böhmischen Nordbahn 688.372"
zusammen2,276.843 t

Braunkohle bezogen; dagegen wurde in demselben Jahre auf die Stationen der genannten Bahnen geliefert:

Steinkohle
aus
Oberschlesien 592.638t
"
"
Niederschlesien 868.528"
zusammen 1,461.166t

oder 480 Waggons täglich.

Abg. Melhardt und Genossen.
Příloha - tabulka

Nejvyšší maršálek zemský (zvoní): Jelikož čas pokročil, přikročím k uzavření schůze.

Nachdem die Zeit bereits vorgeschritten ist, werde ich nunmehr zum Schlusse der Sitzung schreiten.

Es liegen noch 25 Anfragen an den Statthalter, 37 Anfragen an den Oberstlandmarschall, 6 Anträge und 5 Urlaubsgesuche vor.

Mám zde ještě 25 dotazů na Jeho Excellenci pana místodržitele, 37 dotazů na nejvyššího maršálka zemského, 6 návrhů a 5 žádostí za dovolenou.

Die nächste Sitzung findet statt: morgen, Dienstag, 8. Feber um 10 Uhr Vormittag, mit derselben Tagesordnung, wie heute.

Příští schůze bude se odbývati zítra, v úterý dne 8. února o 10. hodině dopolední s týmž denním pořádkem, jako dnes.

Schůze jest skončena.

Die Sitzung ist geschlossen.

Konec schůze v 5 hod. 15 min.

Schluß der Sitzung um 5 Uhr 15 Min.

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