Aus diesen Zusammenstellungen geht hervor,
daß die importierten Quantitäten schlesischer Kohle
in Böhmen sich in der Entfernung von 1-200 Kilometer ab Grenze
bewegen, wogegen in den anderen Kronländern Österreichs
die bedeutendsten Quantitäten der importierten Kohle erst
in Entfernungen von über 200 Kilometern beginnen. Diesen
Umstand als Grundlage benutzend, wäre es wohl möglich,
ein allen Verhältnissen entsprechendes Baréme aufzustellen,
welches einerseits die einheimische Kohlenproduktion schützen,
andererseits der kohlenkonsumierenden Industrie der übrigen
Kronländer, die auf den Import fremdländischer Kohle
angewiesen ist, die Kohle nicht weiter verteuern möchte.
In weiterer Verlautbarung der Tarifreform gibt
das k. k. Eisenbahnministerium bekannt, daß bei der Benützung
des generellen Barémes ein Unterschied zwischen der niederschlesischen
und oberschlesischen Kohle gemacht wird. Während für
die niederschlesische Kohle das generelle Baréme voll eingerechnet
wird, wird bei der oberschlesischen Kohle eine Ausnahme gemacht,
und zwar werden die Sätze, soweit der Verkehr der Strecken
der Nordbahn bis Wien und der Strecken des schlesischen Netzes
der k. k. Staatsbahnen in Betracht kommt, nicht voll eingerechnet,
sondern es werden die Sätze um 4-6 Kronen per 10 t herabgesetzt.
Da Wien allein im Jahre 1907 1,311.625 t, die
übrigen Stationen der Nord-Bahnen 1,454.250 t oberschlesischer
Kohle bezogen haben, bedeutet diese Restriktion einen Nachlaß
von 1,106.350 K per Jahr.
Für Wien beträgt die Erhöhung
für Ostrauer Kohle 4 K 40 h, für oberschlesische Kohle
6 K 40 h per 10 t.
Die Erhöhung von 4 K 40 h per 10 t bei
Ostrauer Kohle wird wohl als Grundlage zur Bestimmung der Sätze
für Prag und Pilsen genommen werden müssen, da es doch
nicht angeht, daß diese Städte anders behandelt werden
sollten.
Zum Schlusse noch einige statistische Daten:
Im Jahre 1892 war der Wert der exportierten
Kohle und Koks K 58,504.000, in demselben Jahre betrug der Wert
der importierten Kohle und Koks K 49,616.000; sonach war der Wert
der exportierten Ware höher um K 8,888.000.
Im Jahre 1895 war der Wert der exportierten
Kohle und Koks K 63,482.000, in demselben Jahre war der Wert der
importierten Kohle und Koks K 66,790.000; sonach war der Wert
der importierten Ware höher um K 3,308.000.
Im Jahre 1900 war der Wert der exportierten
Kohle und Koks K 92,611.000, in demselben Jahre betrug der Wert
der importierten Kohle und Koks K 111,367.000; sonach war der
Wert der importierten Ware höher um K 18,756.000.
Im Jahre 1905 war der Wert der exportierten
Kohle und Koks K 85,982.000, in demselben Jahre war der Wert der
importierten Kohle und Koks K 105,222.000; sonach war der Wert
der importierten Ware höher um K 19,240.000.
Im Jahre 1906 war der Wert der exportierten
Kohle und Koks K 94,033.000, in demselben Jahre war der Wert der
importierten Kohle und Koks K 122,590.000; sonach war der Wert
der importierten Ware höher um K 28,548.000.
Im Jahre 1907 war der Wert der exportierten
Kohle und Koks K 110,257.000, in demselben Jahre war der Wert
der importierten Kohle und Koks K 178,121.000; sonach war der
Wert der importierten Ware höher um K 67,864.000.
Laut diesen statistischen Zahlen stieg der
Betrag für eingeführte Kohle vom Jahre 1892 bis zum
Jahre 1907, somit in 15 Jahren im Vergleiche zur Ausfuhr um K
56,752.000. Zur Beurteilung dieser Riesensumme, um welche der
Unterschied zwischen der Ein- und Ausfuhr an Kohle und Koks gestiegen
ist, mögen die folgenden Ziffern über das ein- und ausgeführte
Quantum dienen:
Braunkohle | 6,748.800 | t |
Steinkohle | 653.700 | " |
Koks | 87.700 | " |
Summa | 7,490.200 | t |
importiert wurden:
Braunkohle | - | t |
Steinkohle | 3,352.100 | " |
Koks | 254.000 | " |
Summa | 3,606.100 | t |
Im Jahre 1907 wurde exportiert:
Braunkohle | 8,875.600 | t |
Steinkohle | 849.800 | " |
Koks | 322.900 | " |
Summa | 10,048.300 | t |
importiert:
Braunkohle | - | t |
Steinkohle | 9,691.300 | " |
Koks | 677.700 | " |
Summa | 10,369.900 | t |
Demgemäß stieg die Ausfuhr der Braunkohle
um 31.7%, die Ausfuhr der Steinkohle um 30%; dagegen stieg aber
die Einfuhr der Steinkohle um 189%, welch letztere Ziffer am besten
die Kohleneinfuhr beleuchtet.
Bei uns in Böhmen klagt man stets über
die große Ausfuhr unserer böhmischen Kohle; nach den
angeführten Ziffern sollte man aber richtig auf die große
Einfuhr fremder Kohle hinweisen. Durch Ermöglichung des Absatzes
unserer heimischen Kohle in einem großen Teile Böhmens,
würde sich diese Einfuhr wesentlich vermindern und es ist
selbstverständlich, daß dann unsere Kohlenwerke, dasselbe
dann genügenden Absatz für ihr Produkt im Inlande hätten,
nicht gezwungen wären, sich so intensiv um den Absatz im
Auslande zu kümmern.
Laut der Kohlenstatistik der A. T. E. für
das Jahr 1907 wurde von Stationen der Nordwestbahn und Südnordb.
Verbindungsbahn | 833.840 | t |
K. k. priv. Staatseisenbahn-Gesellschaft | 754.631 | " |
Böhmischen Nordbahn | 688.372 | " |
zusammen | 2,276.843 | t |
Braunkohle bezogen; dagegen wurde in demselben
Jahre auf die Stationen der genannten Bahnen geliefert:
Oberschlesien | 592.638 | t | ||
Niederschlesien | 868.528 | " | ||
zusammen | 1,461.166 | t |
oder 480 Waggons täglich.
Abg. Melhardt und Genossen. |
Nejvyšší maršálek
zemský (zvoní): Jelikož čas
pokročil, přikročím k uzavření
schůze.
Nachdem die Zeit bereits vorgeschritten ist,
werde ich nunmehr zum Schlusse der Sitzung schreiten.
Es liegen noch 25 Anfragen an den Statthalter,
37 Anfragen an den Oberstlandmarschall, 6 Anträge und 5 Urlaubsgesuche
vor.
Mám zde ještě 25 dotazů na Jeho Excellenci
pana místodržitele, 37 dotazů na nejvyššího
maršálka zemského, 6 návrhů a
5 žádostí za dovolenou.
Die nächste Sitzung findet statt: morgen,
Dienstag, 8. Feber um 10 Uhr Vormittag, mit derselben Tagesordnung,
wie heute.
Příští schůze bude se odbývati
zítra, v úterý dne 8. února o 10.
hodině dopolední s týmž denním
pořádkem, jako dnes.
Schůze jest skončena.
Die Sitzung ist geschlossen.
Konec schůze v 5 hod. 15 min.