Pùvodní znìní ad I./4174.
Interpellation
des Abgeordneten Dr. Ernst Schollich
und Genossen
an den Justizminister
betreffend die Beschlagnahme der Zeitung Volksruf in Neutitschein.
Das in Neutitschein herausgegebene Kampfblatt der Deutschen Nationalpartei Volksruf erfreut sich der besonderen Aufmerksamkeit des Herrn Staatsanwaltes. Jede Nummer verfällt seinem unerbittlichen Rotstift. Dabei werden oft Stellen beschlagnahmt, die in anderen Blättern ganz anstandslos und unbeanständet erscheinen konnten. Besonders aber erregen Artikeln und Notizen über das Judentum das schärfste Missfallen des Herrn Staatsanwaltes, auch wenn sie noch so harmlos sind, sodass der Verdacht nicht von der Hand zu weisen ist, dass der Staatsanwalt seine schützenden Hände noch besonders über seine Rassegenossen hält. Der Beschlagnahme verfielen bisher :
In der Folge 2 :
Rasse.
Wir haben derzeit im Lande kein Tagblatt, das einem Deutschen Raum und Gelegenheit gäbe, rückhaltlos zu dieser brennenden Frage der deutschen Gegenwart und Zukunft Stellung zu nehmen. Diese Tatsache allein spricht Bände.
Der Wahrheitsucher wird sich aber von der offenen oder verschleierten Judenherrschaft nicht abhalten lassen, dieser wichtigen Frage näher zu treten; besonders dann nicht, wenn ihn die Erfahrungen der selbsterlebten Zeitgeschichte davon überzeugt haben, dass eine Erneuerung der deutschen Volksgemeinschaft eine klare und entschlussreiche Antwort auf die Judenfrage voraussetzt.
Ich will heute zunächst im allgemeinen und möglichst kurz das zusammenfassen, was den Stammesdeutschen zu wissen und zu bedenken nottut.
Wollen wir das Abendland als Wurzelland der arischen Rasse und Deutschland als das Herz der arischen Völker vor dem Untergang bewahren, wollen wir ein neues Zeitalter arischer Lebenshöhe und Lebenstiefe (Kultur) vorbereiten, dann müssen wir zunächst das alte Wort des Weisen zu unserem Gesetz machen: Erkenne Dich selbst ! Wenn wir auf unsere eigene, angestammte Art uns besinnen, wird in uns der Wille wach, sie zu erhalten und zu erhöhen.
Da es neu aufzubauen gilt, werden wir unser Haus zu bauen trachten nach dem arischen Recht, Jedem das Seine! Wir werden nicht nur das Haus und den dazugehörigen Boden selbst bestellen, sondern in diesem Haus und auf diesem Boden aus dem innersten Gesetz unserer Art heraus eigenes Recht, eigenen Glauben und bluteigenes Leben walten lassen.
Darauf kommt es an: dass der nordische Deutsche sich ein nordisches Weib wähle und mit ihr in reiner Ehe Kinder von seiner Art zeuge und im nordischen Geiste erziehe. Das ist: für das innere Glück, das in dem Einklang des Lebens mit seinem tiefsten Wesen besteht, nicht für den Erwerb von blossem Geld, das in den Zeiten der Mischrassigkeit als einzig Erstrebenswertes gilt. Mit dem neuen Geschlecht, das wieder reiner von Trübungen ist, wird der Aufstieg von selbst kommen. Den der Mensch ist es, der seine Geschichte macht. (O. Hauser, Rasse und Rassefragen in Deutschland, Verlag Duncker Weimar).
Wir müssen aufbauen, uns selbst getreu. Damit ist die Hauptaufgabe angedeutet: Rasse als Ziel. Denn was wir heute deutsches Volk nennen, hat nicht reine Rasse, sondern ist voll von Trübungen durch fremdartige Bestandteile, so dass der für deutsche Art ausschlaggebende germanische Blutsatz nicht mehr kräftig genug zur Geltung kommt. Haben wir diese Aufgabe erkannt, dann wird keine der judaeoliberalen Irrlehren Freiheit, Gleichheit - verfangen. Dann wird auch allgemach die Gemeinschaft der Artgleichen wieder erlebt und ihr Geist schöpferisch offenbar. Erneuerung unseres Volkes bedeutet also im wesentlichen Entmischung. Dies ist kein rein stofflicher Vorgang, sondern auch ein geistiger. Wechselwirkung von Geist und Körper lässt sich in den irdischen Formen nicht aufheben.
Von den fremdartigen Bestandteilen in unserem Volke fällt den Juden eine ganz besondere Rolle und Bedeutung zu. Nicht erst heute und bei uns. Immer in Verfalls- und Uebergangszeiten traten die Juden in den Vordergrund. Der liberale Geschichtsschreiber Th. Mommsen nennt sie Ferment der Dekomposition, d. h. zu deutsch Gärstoff der Zersetzung. Dort, wo sie sich einmengen, zersetzen sie. So wirken sie schon in der römischen Geschichte. Richard Wagner nennt sie den plastischen Dämon des Verfalles, das ist: Das leibhaftige Gespenst des Verfalles. Das Volk, in dem sie sichtbar und wirksam werden, ist dem Verfalle nahe. Und wie sie wirken, deutet Goethe an mit den Worten: Dies schlaue Volk sieht einen Weg nur offen: Dort wo die Ordnung herscht, da hat es nicht zu hoffen.
Wie stark die Juden auf diesem Weg in Deutschland geworden sind, das spüren alle Deutschen, die noch das Gewissen eigener Art haben. Von den 70 Millionen deutscher Zunge in Mitteleuropa können wir 10 Millionen Juden und Halbjuden ansetzen. Der ostjüdische Zustrom in den letzten Jahren hat die Kopfzahl der Juden im deutschen Mitteleurops gewaltig vermehrt.
Die Auflössung aller seelischen Gebundenheit (Religion), welche allein dem Arier wahre Freiheit verbürgt, die Verfälschung der ariogermanischen Rechtsbegriffe, die Lockerung der Ehe, der Sippen, der Stände und des Staates schreitet in dem Masse fort, in welchem das Judentum - leiblich und geistig - als Gärstoff die deutsche Artgemeinschaft zersetzt. Dabei ist zu beachten, dass ausser den Juden unter den 60 Millionen Deutschen auch noch Bestandteile der brünetten, kurzköpfigen und kurzbeinigen sogenannten alpinen Rasse stark vertreten sind, deren Artung den jüdischen Wesenszügen verwandt ist. Diese beiden Bestandteile unterstützen sich in der Entwicklung, die aus dem hauptsächlich germanisch bestimmten deutschen Volk ein chaotisches (d. h. ungestaltes) Gespengsel zu machen droht. Erneuerung ist Entmischung. Rasse ist Ziel. Festigt sich unser Volksrassisch, dann entgeht es dem Verfall, dann reisst es sich los vom Götzendienst der Masse.
Der Jude Otto Weininger bekennt in Geschlecht und Charakter: Der Jude ist der unfrome Mensch im weitesten Sinne. Aller Glaube ist heroisch: der Jude aber kennt weder den Mut noch das Fürchten als Gefühl bedrohten Glaubens: er ist weder sonnenhaft noch dämonisch: er ist nur zersetzend, und gar nie wirklich zerstörend.
Damit kennzeichnet ein Jude die Schwäche seiner Art. Wir erkennen daraus, wo unsere Stärke liegt: im Aufbauen aus dem sonnenhaften Innern des Gottgewissens. Und wenn es not tut, auch im Zerstören alten Gerümpels, das uns Raum und Boden streitig macht beim Aufbau.
Die Juden haben aber auch starke Seiten: Zähigkeit im irdischen Kleinkrieg, der nicht den ganzen Einsatz von Leib und Leben fordert, Gemeinbürgschaft - alle für einen - und einen religiös aufgemachten starken Glauben an die Auserwähltheit ihrer Art, der auch dann nachwirkt, wenn er sich taufen lässt. Das hält sie überall in der Welt zusammen, welche Sprache und welche Konfession sie auch annehmen mögen. Daher die internationale Plattform, von der ihre Rattenfängerweise Menschheit in die Völker tönt. - Dem Unheil entgehen wir durch Selbsterkenntnis. Paul de Lagarde sagt alles mit der Mahnung: Humanität (Menschheit) ist unsere Sünde, Individualität (Eigenartigkeit) unsere Aufgabe!
Einhart.
Weiters aus Schrifttum der internationale Jude. Ein Weltproblem:
Schrifttum.
Der internationale Jude. Ein Weltproblem. Herausgegeben von Henry Ford. Ins Deutsche übertragen von Paul Lehmann. 2 Bände. Nicht gleich hat ein Buch soviel Aufsehen erregt, als das genannte. Dieser Schrift wird in nicht ferner Zeit eine weltgeschichtliche Bedeutung zuerkannt werden. Noch vor zwei Jahren durfte in den Vereinigten Staaten keine Zeitung oder Zeitschrift, kein Redner, kein Buchschreiber wagen, das Wort Jude zu gebrauchen, ausser in lobendem Sinne - deshalb hiess es das freie Amerika. Was die ganze Welt nicht wusste: Amerika war dem jüdischen Kapitalismus mehr als jedes andere Land verfallen. Da erschien im Mai 1920 in der angesehenen Wochenschrift The Dearborn Independent das erste Kapitel dieses Buches: Der Jude nach Charakter und im Erwerbsleben. Dem Judentum in Amerika wird einen Augenblick der Atem vergangen sein: freimütige, sachliche, vornehme, fast liebevolle Kritik am jüdischen Wesen und Wirken in einer Zeitschrift mit etwa 200.000 Lesern. Nun folgte Woche auf Woche ein Aufsatz. Der Leserkreis wuchs ausserordentlich. Das Judentum blieb atemlos und ratlos - Totschweigen? Das ging ein halbes Jahr. Die Erregung in den Vereinigten Staaten wuchs; Hunderttausende fühlten diese literarische Tat wie die Erlösung von einem erstickenden Bann: jäh ging ihnen die Erkenntnis auf: Unser Land ist verraten, verkauft, versklavt! Nun musste das Judentum die Waffen ergreifen - die üblichen: Entstellung, Verdrehung ins Gegenteil, Ehrabschneiderei, Beschimpfung. Nicht ein Ton sachlicher Widerlegung. Verblödete Geistliche und Politiker jammerten oder heuchelten mit den Juden um die Wette über unchristliche Verfolgung, Angriff auf die Gleichberechtigung der Rassen usw. Ihr Auftreten hatte den ihnen unerwünschten Erfolg, dass die Judenfrage nun auch öffentlich - was sie schon lange war - die brennendste Frage in den Vereinigten Staaten geworden ist. Wie der erste Band, so bringt auch der zweite unanfechtbares Tatsachen-Material. Befasst sich die Schrift auch hauptsächlich mit dem Tun und Treiben der Juden in den Vereinigten Staaten, so ist diese Lokalisierung uns scheinbar. Satz für Satz kommt der Leser zu der unheimlichen Ueberzeugung: genau wie bei uns! Mochte man die in Deutschland aufgestellten Behauptungen jüdischer Weltherrschaftspläne wegen ihrer Ungeheuerlichkeit als Voreingenommenheit ablehnen, die völlige Gleichartigkeit und Gleichzeitigkeit der gesamten politischen, geistigen, wirtschaftlichen und sittlichen Entwicklung in Ländern und bei Völkern von verschiedensten Anlagen und natürlichen Bedingungen, liefert den unerschütterlichen Wahrheitsbeweis eines überall wirksamen Planes eines Volkes, dessen Verwirklichung nur zu erreichen ist - in der Hauptsache aber schon erreicht ist - durch Mittel, die aller Menschlichkeit Hohn sprechen, durch innere Zersetzung, Umwälzungen, wirtschaftliche Katastrophen, Kriege. Alle diese Schrecken wären den Völkern erspart geblieben, wenn sie nicht in ihrer Arglosigkeit aber auch in unbegreiflicher Verblendung dem Menschheitsfeinde behilflich gewesen wären und seinem feindlichen Plane durch Selbstzerfleischung zum Siege vorholfen hätten. - Trotzdem vermögen Wissen, Einsicht und Wille auch jetzt noch eine Schicksalswende herbei zu führen. Das Buch ist der eindringliche Mahner hierzu an das Gewissen des Einzelnen und der Völker. Es ist seit Juli 192l in zehn Auflagen erschienen und da zweifellos erheblich dazu beigetragen, vielen die Augen zu öffnen über die grosse Gefahr, in der unser Volk schwebt. Wer diese beiden Bücher nicht kennt, wird nicht beanspruchen können, die politischen Ereignisse restlos zu verstehen - eine kühne Behauptung, aber doch wahr! - Der internationale Jude erschien im Hammer-Verlag Leipzig 13, Postschliessfach 276. Der erste Band kostete im September geheftet 146 M., gebunden 180 M., der zweite Band geheftet 90 M., gebunden 150 M.
In der Folge 3.
Neutitschein. Das jüdische Element ist in unserer Stadt besonders im Handelsstande stark vertreten, wie folgendes Verzeichnis der jüdischen
Geschäfte beweist: Rosenzweig, Damenmodeware, Stadtplatz; Gottlieb, Kleiderhaus, Stadtplatz: Goldmann & Pollak, Tuchhaus, Stadtplatz; Spitzer & Klappholz, Tuchhaus, Stadtplatz; Kupfermann, Damenmodeware, Stadtplatz; Bermann, Galanterie- und Kurzware, Stadtplatz; Adler, Schuhhandlung, Stadtplatz; Bermann, Spezerei- und Fruchtsafterzeugung, Niedertor; Philipp Herz, Delikatessengeschäft, Schwarzstrasse; Steiner, Ledergeschäft, Schwarzstrasse; Grün, Ledergeschäft, Schwarzstrasse; Wolf, Ledergeschäft, Niedertor; Huppert, Likörerzeugung, Landstrasse; Aufricht, Likörerzeugung, Hohe Gasse; Herz, Likörerzeugung, Schwarzstrasse; Deutsch, Drogerie, Obertor; Paul Fleischer, Konfektion, Neustiftgasse-Rudolfsring (èechisch-jüdisch); Böhmische Unionbank, Schwarzstrasse; Böhmische Kommerzialbank (èechisch-jüdisch), Stadtplatz; Dr. Tauber, Arzt, Stadtplatz. Von Rechtsanwälten sind Juden: Dr. Fischer, Landonstrasse; Dr. Löwy, Stadtplatz; Dr. Schenk, Landstrasse.
Das Vaterland soll uns allen wieder Vaterland werden und nicht Fronschule oder Sklavenwerk. Unser zukünftiges Vaterland soll ein deutsches sein. Dieser Grundsatz bedingt rücksichtslose Betonung des Rassenstandpunktes. Es geht nicht an dass wir Deutsche in einem Staate wohnen, der jüdische Züge trägt. Dies war die Ursache unseres Zusammenbruches. Da der Jude selbst unfähig ist, einen Staat zu bilden, muss jeder Staat, von dem er Besitz ergreift, zugrunde gehen. In einem Staate, in dem der Jude die Möglichkeit hat, das völkische und wirtschaftliche Leben mit seinem Gifte zu durchseuchen, wird schliesslich ein Zustand erreicht, wo der grösste Lump der Staat regiert. Das Volk zerfällt dann in eine herrschende Schicht von Gaunern und Volksbetrügern und in die zahllose Menge von Sklaven, die übrigbleiben, wenn alle ehrlich schaffenden ausgerottet sind . . .
Aus einer Rede Hitlers am 30. November 1922 in München.
W. Freudenthal. Wir werden Ihre Anregung, einen Wehrschatz für das Blatt zu schaffen, um die durch die Beschlagnahmen erwachsenen Unkosten durch freiwillige Spenden der Leser hereinzubringen, gelegentlich aufgreifen. Dazu muss erst jeder Parteigenosse von der Wichtigkeit und Notwendigkeit unseres Blattes überzeugt sein, dann wird er auch die notwendigen Opfer zur Erhaltung des Blattes bringen. Durch Beschlagnahmen und die damit verbundene geldliche Schädigung will man die Zeitungen einschüchtern und mundtot machen. . . . .
In der Folge 4: Aus An unsere Leser und Freunde.
Aber dem Worte muss auch die Tat folgen und darum richtet sich unser Ruf an alle Volksgenossen, die wir aus dem Rauschschlaf, in welchen sie das Gift der fremden Presse versetz hat, wachrufen, herbeizueilen und uns bei der Schaffung eines
Kampffondes
zu helfen. Jeder hat die moralische Pflicht sein Opfer für diesen Fond, der uns alle Schäden überwinden helfen muss, darzubringen. Zum Kampf mit dem goldenen Kalbe und seinen Anbetern brauchen wir Geld, sollen wir ihn immer offen und ungescheut gegen geheime volks- und kulturzersetzende Mächte führen. Unser Kampfruf: Reinheit der Art, Reinheit der Tat und Reinheit im Wort muss Widerhall finden bei allen, die sich deutschvölkisch nennen. Diese müssen uns daher auch die Mittel geben, unsere Waffen ständig zu schärfen, um nach aussen hin den offenen Feind und nach innen die Schmarotzer am deutschen Volke zu bekämpfen, wollen wir nicht, dass unsere Heimat, unsere Familie, unser Haus und Hof und Herd und wir selber diesen beiden zum Opfer fallen!
Deutsche, höret unseren Volksruf und helfet mit den Turm bauen, von welchem er ungefährdet künftig durch die Lande der deutschen Heimat schmettern soll!
Aus dem Jüdischen Gift:
Was die Juden betrifft . . . . . Ihr dürft ihnen nicht trauen . . . das seid versichert.
König Friedrich Wilhelm I. in seinem Testament.
Aus den Ortsbericht Jogsdorf:
und es wurde einmütig die Entschlossenheit zu energischer Abwehr gegen die Raubzüge von oben zum Ausdruck gebracht . . . . .
Aus den Ortsbericht Waltersdorf:
. . . . Für den Kampffond unseres Blattes wurde bei dieser Versammlung der ansehnliche Betrag von Kronen 127.50 gesammelt, womit sich Waltersdorf ein Ehrenzeugnis in völkischer Betätigung ausgestellt hat. Treudeutschen Dank!
Aus den Ortsbericht Heizendorf:
. . . . . Eine bei der Versammlung durchgeführte Sammlung zugunsten des Fondes politisch Verfolgte und des Wehrschatzes unserer Parteizeitung Volksruf ergab den schönen Betrag von 200 Kronen, wofür treudeutscher Dank gesagt sei.
Aus dem Briefkasten:
…
In der Folge 5 :
Der Baeran-Prozess.
Die Anklageschrift, welche unseren Parteiabgeordneten Dr. Alois Baeran wegen des Stinkbombenwurfes, des Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit und ferner des Verbrechens der Ausspähung und der Mitschuld an dieser anklagt, strotzt von Unwahrheiten und Verdrehungen, dass es immer klarer zutage tritt, dass dieser Prozess nur deshalb herausbeschworen wurde, um einen unerschrockenen und gefährlichen Gegner aus dem Weg zu räumen. . . . . .
Unter den Geschworenen, natürlich durchwegs verbissene Èechen, befinden sich auch acht Weiber . . . . .
Aus dem Jüdischen Gift: . . .
Manawi-al-Maulid (821) Sig., 72, Handb. S. 43.
Aus dem Briefkasten :
In der Folge 6 :
Abg. Dr. Alois Baeran in den Kerker geworfen.
Ein Staat, der sich vor der freien Meinungsäusserung seiner Bürger fürchtet, der jedes ihm nicht passende gesprochene und gedruckte Wort mit Gewalt unterdrückt, kann bei der heutigen demokratischen Auffassung der Völker nirgends Achtung geniessen . . . . Ich glaube auch nicht, dass ein solcher Staat, dessen Verfassung willkürlicher Zwang und despotische Vergewaltigung ist, jemals irgendwelche sichere Grundlagen haben könnte, da sein Bestand nicht im Interesse aller seiner Bürger liegen kann.
T. G. Masaryk
im österreichischen Abgeordnetenhause.
Der schmerzendste Faustschlag der uns Sudetendeutsche mitten in unser gramdurchfurchtes Gesicht traf, ist gefallen: Unser Parteiabgeordneter Dr. Alois Baeran ist zu vier Jahren schweren Kerkers, verschärft durch einen Fasttag alle Vierteljahre, und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, des Doktortitels, der Pension, des Wahlrechtes und des Abgeordnetenmandates verurteilt worden. Was niemand auch nur geahnt hätte, ist eingetreten. Trotz der Ergebnislosigkeit der ganzen Untersuchung und des Verhöres, in welchem Baeran nicht das geringste des ihm zur Last gelegten Verbrechers der Spionage nachgewiesen werden konnte, trotzdem auch durch Sachverständigengutachten dargelegt ist, dass die seinerzeit im Parlamente geworfene Stinkbombe weder Schaden angerichtet hat, noch einen solchen anrichten konnte, ist dennoch auf das Verbrechen der Mithilfe zur Spionage und auf das Verbrechen der Gewalttätigkeit erkannt worden. Ausserdem wurde die Frage, ob unser Baeran aus idealen Motiven hierbei gehandelt hat, verneint, und er wird daher als gemeiner Verbrecher angesehen und auch entsprechend behandelt werden.
Ein derartiger Skandal ist bis heute in keinem Rechtsstaate vorgekommen und blieb dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, als welches nun allerdings die Èechoslovakei nicht im besten Sinne des Wortes angesehen werden muss, vorbehalten.
Wenn wir die Verteidigungsreden in Betracht ziehen, müssen wir wohl anerkennen, dass dieselben vielleicht nicht kraftvoll genug waren. Aber es ist schwer eine Verteidigungsrede zu halten, wenn der Angeklagte keiner Schuld überwiesen werden kann. Was soll ein Verteidiger für eine schwungvolle Rede halten, wenn sein Klient durch den Staatsanwalt nur verdächtigt, aber keiner eigentlichen Schuld geziehen werden kann? Dass dieser Prozess lediglich dazu dienen sollte, um der Welt die Gefährlichkeit der Sudetendeutschen im allgemeinen und ihrer Führer im Besonderen zu beweisen, haben alle jene, die den Baeran- Prozess verfolgten, sicherlich schon von selbst herausgefunden. Und hätten sie das nicht, so müsste ihnen die freudige Erregtheit der èechischen Presse über den Ausgang des Prozesses sagen, dass hier der Hass eines Volkes über den Widerstand einer unterjochten Nation geurteilt hat.
Man wollte die starke Hand zeigen, eine Hand, die mit Brutalität uns Deutsche seinerzeit ungefragt in diesen Staat gepresst hat, und in dem wir uns heimisch fühlen sollen, auch wenn uns nur die Rolle von Arbeitstieren zukommt. Der Prozess Baeran beweist, dass uns alle, die wir gegen Koruption und Unterdrückung in diesen Staate uns aufzulehnen vermessen, ein gleiches Schicksal erwartet. Als erster Märtyrer des deutschen Sudetenvolkes ist unser Baeran in den Kerker geworfen worden. Aber das wird uns nie und nimmer einschüchtern, jene Wege zu gehen, die uns unser Herz und unsere Gesinnung vorschreiben. Wir Deutsche der Èechoslovakei sind vogelfrei! Ob wir offen für unser Recht kämpfen, oder ob wir feig hinter dem Ofen sitzen ist einerlei, unsere Hauptsünde in den Augen der Èechen ist, dass wir Deutsche sind.
Die eigentliche Haupt- und Kernfrage in diesem Prozess ob unser Abgeordnete Baeran in Angelegenheit der Spionage aus niedrigen und unehrenhaften Motiven gehandelt habe, wurde von den èechischen Geschworenen mit 10 Ja und 2 Nein beantwortet. Daraus ist das himmelschreiende Unrecht zu ersehen, das man diesem Manne, dessen Hauptfehler es gewesen ist, dass er eben sein ganzes Leben hindurch viel zu viel Idealist war, zugefügt hat. Es war der Hass einer Nation, der sich in diesen 10 Ja verkörperte und damit gleichzeitig uns alle traf.
Möge schon die Nichtigkeitsbeschwerde, welche von den Verteidigern unseres Abgeordneten angemeldet worden ist ausfallen wie sie will, wir Deutsche in diesem Staate bekennen uns zu jenem Manne, der für uns alle in der schwersten Kerkerhaft zu leiden verurteilt wurde. Wir werden in ihm immer jenen Geist sehen, der durch Kerker und Leiden uns zur Freiheit führen will. Unsere Partei verliert wohl vorübergehend einen wackeren Kämpen, dafür aber gewinnt sie den ersten wahren Märtyrer in diesem Staate. Eins mit unserem Baeran waren wir bis heute und bleiben es auch in Zukunft und wenn das Dunkel des Kerkers seine Seele bedrückt, so möge er wissen, dass seine treuen Anhänger in die Tausende zählen und seine uns gewiesenen Wege wandeln werden.
Das Ende des Trauerspieles.
Am Freitag, den 19. d. M. fand in Prag der Baeran-Prozess sein Ende. Nachdem am Donnerstag Baeran sein Schlusswort gesprochen hatte, worin er sagte, dass es keine Schande wäre, in diesem Staate Spionage zu treiben, er aber dies nicht eingestehen könne, da er unschuldig sei, brachte der folgende Freitag die Reden des Staatsanwaltes und der Verteidiger. Der Staatsanwalt hatte eine Rede ausgearbeitet, wie sie fürchterlicher nicht sein konnte. Ohne Beweise und dennoch auf Wirkung bei den Geschworenen berechnet, löste sie sogar im Auditorium den Beifall irgend eines fanatischen Zuhörers aus.
Der èechische Advokat Dr. Goller riet als Verteidiger Dr. Baerans zur Mässigung und betonte vor allen Dingen das Fehlen jeglicher greifbarer Tatsachen. Ein Fehler von ihm war es allerdings, dass er sich nicht versagen konnte, einige politische Einwürfe zu machen, wie zum Beispiel von dem Willen der Deutschen, bei der Staatserhaltung mitzuhelfen. Doch mag dem sein wie ihm will, Tatsache ist, dass die Rede des Staatsanwaltes von Zynismus und Hohn gesteckt voll war und Baeran und seine Handlungsweise herabzuwürdigen verstand. Der Eindruck auf die Geschworenen äusserte sich den bei der Urteilsfällung.
Um 8 Uhr abends wurde der Wahrspruch der Geschworenen verkündet, welcher wie folgt lautete:
1. Hauptfrage: Schwabe wurde des Verbrechens der Spionage schuldig erkannt, mit 11 Stimmen Ja, 1 Nein.
1. Zusatzfrage: Unehrenhaftigkeit und Niedrigkeit der Beweggründe: 11 Ja, 1 Nein.
2. Hauptfrage: Unmittelbare Spionage Dr. Baerans: 6 Ja, 6 Nein, damit verneint. Eventualfrage: Anstiftung Schwabes zur Spionage: 12 Ja.
3. Hauptfrage auf Mitschuld Dr. Baerans: 12 Ja.
2. Zusatzfrage: Niedrige und unehrenhafte Beweggründe: 10 Ja, 2 Nein.
4. Hauptfrage: Verbrechen der öffentlichen Gewalttätigkeit beim Bombenwurf durch Störung einer gesetzgebenden Versammlung: 10 Ja, 2 Nein.
5. Hauptfrage: Schwere körperliche Gefährdung beim Bombenwurf: 4 Ja, 8 Nein.
3. Zusatzfrage: Niedrige und unehrenhafte Beweggründe beim Bombenwurf: 12 Nein.
Die Urteilsfällung durch den Vorsitzenden erfolgte abends 1/210 Uhr. Dr. Baeran wurde auf Grund des Wahrspraches der Geschworenen der Mitschuld an dem Verbrechen der Spionage und der öffentlichen Gewalttätigkeit, begangen durch den Stinktbombenwurf im Parlament, schuldig erkannt und zu 4 Jahren schweren Kerker, vierteljährig durch einen Fasttag verschärft, verurteilt. Vom Verbrechen der unmittelbaren Spionage und vom Verbrechen der öffentlichen Gewalttätigkeit nach § 87, ferner auch von der Mitschuld am Verbrechen der Spionage in 5 Fällen wurde er freigesprochen.
Treue um Treue.
Um zu bezeugen, dass die Deutsche Nationalpartei, trotz seiner Verurteilung im Abgeordneten Dr. Alois Baeran ihren Abgeordneten von rechtswegen erblickt, hat die Kreisleistungssitzung des Kreises X. am Sonntag zu Olmütz nachstehende Treuekundgebung erlassen:
Die am 21. Jänner 1923 in Olmütz tagende Kreisleitungssitzung der Deutschen Nationalpartei entbietet ihrem verdienstvollen Parteiabgeordneten Dr. Baeran anlässlich seiner Verurteilung die herzlichsten Treu-Grüsse und versichert ihn aus diesem Anlass der dauernden Anhänglichkeit. Angesichts der bestehenden Zustände müssen wir uns versagen, auf das Urteil selbst einzugehen, sind aber gewiss, dass wir die Kritik hierüber jedem unserer Volksgenossen getrost überlassen können. Wir werden den uns von unserem Volksgewissen vorgeschriebenen Weg unbeirrt weitergehen und aus derartiger Gewaltpolitik nur neue Widerstandskraft schöpfen. Das endgiltige Urteil wird die Geschichte fällen.
Aus Èechisch ist Trumpf:
. . . Höher geht der von Regierungsstellen geförderte Chauvinismus denn doch nicht mehr. Aber auch dieses allem Gesetz und Recht hohnsprechende Vorgehen wird aus Reichenberg noch lange keine èechische Stadt machen!
Aus Der Jude Rathenau:
. . . Und war stimmte diese osiantische Horde für ein Geschrei an, als Rathenau auf dem märkischen Sand einen früheren Tod fand, als er und sein fremder Menschenstamm wünschte . . .?!
Aus den Ortsberichten Lobnig:
. . . Auch über das jedem demokratischen Empfinden hohnsprechende Urteil gegen unseren verdienten Parteiabgeordneten Dr. Baeran, fand Redner treffende Worte, die dahin ausklangen, weiter den rücksichtslosen Kampf . . .
Aus dem Briefkasten:
E. B. Neutitschein. Sie haben recht . . . Ja, war früher Veteranenhauptmann. Sie können viele deutsche Bauern dort treffen, wenn sie daran Interesse haben. - Stand ein Verzeichnis nichtarischer Geschäftsleute. Das macht uns nichts. Gruss!
R. Troppau. Leider wieder nicht durchgegangen. Teilten Ihnen die Sache inzwischen schriftlich mit . . .
M. S. Botenwald . . .
Die angeführten Stellen zeigen wohl am besten, von welchen Gefühlen der Neutitscheiner Zensor beherrscht und dass seine Beschlagnahme vielfach ganz ungerechtfertigt ist. Sie erklärt sich nur aus seinem besonderen Uebereifer zum Schutze seiner Rassengenossen, denen damit eine priviligierte Stellung eingeräumt wird. Diese Beschlagnahmen beweisen aber auch, wie stark sich bereits in der Èechoslovakischen Republik das Judentum fühlt und welche Unterstützung es von Seite staatlicher Behörden erhält. Des gleichen Wohlwollens können sich die christlichen Bekenntnisse nicht rühmen, die in den jüdischen Zeitungen oftmals auf das gröbste ungestraft herausgesetzt werden. Der Ausspruch des èechischen Abgeordneten Myslivec im Abgeordnetenhause scheint tatsächlich wahr zu sein, dass die Èechoslovakische Republik eine jüdische Republik ist.
Die Gefertigten fragen daher den Herrn Justizminister:
Sind Sie bereit, der Zensurbehörde in Neutitschein aufzutragen, ihre Pflichten unparteiischer wie bisher und von freiheitlichem Geiste getragen, wie dies einer demokratischen Republik würdig ist, zu versehen?
Sind Sie bereit, das Recht der Presse auf freie Meinungsäusserung zu schützen und eine offene Aussprache über das Judentum und seine ungeheure Gefahr für die christliche Welt zu ermöglichen?
Prag, am 1. Februar 1923.
Dr. Schollich,
Dr. Lodgman, Dr. E .Feyerfeil, Kraus, Dr. Keibl, Dr. Medinger, Böhr, Schälzky, Mark, Dr. W. Feierfeil, Patzel, Ing. Jung, Knirsch, Schubert, Dr. Lehnert, Matzner, Dr. Brunar, Ing. Kallina, Dr. Radda, J. Mayer, Zierhut, Wenzel, Dr. Petersilka.