Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1926.

II. volební období.
1. zasedání.

Původní znění.

115.

Antrag

des Abgeordneten Josef Mayer und Genossen

betreffend die Einführung eines wirksamen Zollschutzes für die heimische Landwirtschaft.

Mit Art. I der Regierungsverordnung vom 4. Juni 1925, Slg. d G. u. V: Nr. 111, wurden für Jene landwirtschaftlichen Erzeugnisse und auch einige andere Waren, bezüglich welcher bis dahin die in den Kriegsjahren aufgehobenen Zölle entweder überhaupt noch nicht oder doch nur mit einem kleineren Koeffizienten als 6 erneuert worden waren, die Zollsätze des österreichischen autonomen Zolltarifes vom 13. Feber 1926; RGBl. Nr. 20, mit dem Koeffizienten 6 festgesetzt. Mit Art. Il derselben, Regierungsverordnung aber wurden alle diese Zollsätze sofort weder ausser Kraft gesetzt, wobei für Getreide, Mehl und Mahlprodukte sowie für Schweinefett; Schweineschmalz, Schweinespeck und Gänsefett gleitende Zölle, die aber auch in ihren Höchstsätzen hinter den im Art. I angeführten Zollsätzen weit zurückbleiben, eingeführt wurden, während bezüglich aller übrigen im Art. I aufgezählten Tarifnummern, darunter für Hülsenfrüchte, Obst; Zwiebeln und Knoblauch, Raps und Rübsaat. u. dgl., Grassamen, Rinder, Schafe und Ziegen, Sehweine; Fische, Geflügeleiter; tierisches Wachs, Naturbutter; Fleisch usw., die ganz unzulänglichen Zollsätze des seit 1. Jänner 122 in Kraft stehenden provisorischen Zolltarifes aufrecht erhalten wurden.

Die gleitenden Zölle für Fette sind bisher überhaupt nicht aktiviert worden, weil der hiefür massgebende Fettpreis von höchstens 11,50 Kč so niedrig bestimmt wurde; dass er bisher überhaupt nicht eingetreten ist.

Aber auch die gleitenden Zölle für Getreide; Mehl und Mahlprodukte haben sich in keiner Weise bewährt. Abgesehen davon, dass sie viel zu niedrig sind; um der heimischen Landwirtschaft einen halbwegs wirksamen Schutz gegenüber der übermächtigen. Konkurrenz der wesentlich günstigere Produktionsbedingungen aufweisenden Agrarstaaten im Osten und Süden Europas sowie der grossen amerikanischen Getreidebaugebiete zu gewähren, hat der Umstand, dass der für die von Monat zu Monat erfolgende Aktivierung dieser Zölle massgebende durchschnittliche Getreidepreis an den Produktenbörsen in Prag, Brünn und Pressburg für die Zeit vom 10. des zweitvorhergehenden Monates bis zum 25. des unmittelbar vorhergehenden Monates berechnet wird, zur Folge, dass der jeweils geltende Zollsatz den zur Zeit seiner Geltung tatsächlich bestehenden Getreidepreisen im Sinne der eingangs zitierten Regierungsverordnung vielfach nicht entspricht. So ist die Möglichkeit gegeben, dass die Getreide- und Mehlzölle n einer Zeit ermässigt oder ganz aufgehoben werden, in welcher die Getreidepreise stark sinkende Tendenz zeigen und tatsächlich wesentlich niedriger sind, als es im Sinne der in Rede stehender Regierungsverordnung den gleitenden Zollsätzen entsprechen würde. Das ist ein für die heimische Landwirtschaft und auch für die heimische Mühlenindustrie ganz unhaltbarer Zustand; zumal durch denselben für die Spekulation ein grosser Anreiz gegeben ist Zu seiner Beseitigung ist die unverzügliche Einführung von festen Zöllen für Getreide, Mehl und Mahlprodukte vorläufig wenigstens in jenem Ausmasse, wie es im Art. I der in Rede stehenden Regierungsverordnung vorgesehen ist, ein dringen des Gebot der Notwendigkeit.

Nicht minder wie der heimische Getreidebau sind auch andere landwirtschaftliche Produktionszweige; insbesondere die Rindviehzucht und die Schweinezucht, welche bei rechtzeitiger Gewährung von angemessenen Schutzzöllen längst den gesamten heimischen Bedarf decken und so den alljährlichem Abfluss von Hunderten von Millionen čsl. Kronen in das Ausland überflüssig machen könnten, infolge des bisher ganz ungenügenden Zollshutzes in ihrer Entwicklungsfähigkeit gehemmt, ja in ihrer Existenzmöglichkeit bedroht. Es muss daher mit grösstem Nachdruck als provisorische Massnahme verlangt werden; dass sämliche im Art. I der wiederholt zitierten Regierungsverordnung vorgesehenen Zölle, soweit sie landwirtschaftliche Erzeugnisse oder Konkurrenzwaren für dieselben betreffen, ohne jeden weiteren Verzug in Geltung gesetzt werden.

Zu dem andauernden Niedergange unserer heimischen Landwirtschaft, der, wenn ihm nicht bald Einhalt getan wird auch auf alle übrigen Zweige der Volkswirtschaft und auch für den Staat selbst die nachteiligste Rückwirkung ausüben muss, hat nicht nur die Verweigerung eines angemessenen Zollschutzes, sondern auch die auf die Verhältnisse und Bedürfnisse unserer Landwirtschaft keine genügende Rücksicht nehmende Handhabung des Bewilligungsverfahrens beigetragen. Es muss als ein selbstverständliches Gebot der Billigkeit bezeichnet werden, dass die Ausfuhr der landwirtschaftlichen Erzeugnisse in demselben Masse freigegeben wird; in welchem die Einfuhr frei ist, und dass auch hinsichtlich der Bemessung der Gebühren für die Erteilung von Ausfuhrbewilligungen derselbe Massstab wie hinsichtlich der Einfuhrbewilligungen angewendet wird.

Die bisherigen Ausführungen betreffen provisorische Massnahmen, welche zur Abwendung eines katastrophalen Niederganges unserer Landwirtschaft sofort verwirklicht werden müssen. Für eine dauernde Gesundung nicht nur unserer Landwirtshaft, sondern auch der gesamten Volkswirtschaft wird aber erst dann auf zoll- und handelspolitischen Gebiete ein tragfähiger Baden gegeben sein, wenn de Systemlosigkeit unseres Zollwesens und der Zoll- und Handelsverträge durch Erlassung eines definitiven čechoslovakischen Zolltarifes mit Minimalsätzen für die wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse beseitigt sein wird.

Die Gefertigten stehen hiemit den Antrag, das Abgeordnetenhaus der Nationalversammlung wolle beschliessen:

Die Regierung wird aufgefordert:

1. den Art. II der Regierungsverordnung vom 4. Juni 1925, Slg. d. G. u. V. Nr. 111, unter Aufrechterhaltung des Art. I dieser Regierungsverordnung unverzüglich ausser Kraft zu setzen;

2. die Ausfuhr aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse in demselben Masse freizugeben, in welchem die Einfuhr frei ist, und hinsichtlich dieser Erzeugnisse für de Bewilligung der Ausfuhr keine höheren Gebühren einzuheben; als sie für die Bewilligung der Einfuhr der gleichen Waren eingehoben werden;

3. unverzüglich unter Heranziehung der wirtschaftlichen Interessenvertretungen die Vorarbeiten für die Erlassung eines definitiven čechoslovakischen Zolltarifes mit Minimalsätzen für alle wichtigeren landwirtschaftlichen Erzeugnisse in Angriff zu nehmen und der Nationalversammlung ehemöglichst einen diesbezüglichen Antrag zu unterbreiten.

In formaler Hinsicht wird beantragt, den Antrag dem Landwirtschafts- und dem Budgetausschuss zuzuweisen.

Prag, am 1. Feber 1926.

J. Mayer, Dr. Hanreich; Dr. Spina, Nitsch, Füssy, Koczor, Fischer, Hodina, Schubert, Halke, Zierhut, Platzer, Böhm, Weisser, Wagner, Heller, Windirsch; Böllmann, Dr. Holota, Szent-lvány, Dr. Korláth.


Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1926.

II. volební období.

1. zasedání.

Překlad.

115.

Návrh

poslance Josefa Mayera a druhů

na zavedení účinné celní ochrany pro domácí zemědělství.

Článkem 1 vládního nařízení ze dne 4. června 195, č. 111.Sb. z a n., byly ustanoveny na zemědělské výrobky a také na některé jiné zboží, na něž dosud cla, za války zrušená, bud vůbec nebyla obnovena anebo jen se součinitelem menším než 6, celní sazby rakouského autonomního sazebníku ze dne 13. února 1926, č. 20 ř. z. se součinitelem 6. Článkem II téhož vládního nařízení byly však všechny tyto celní sazby opět ihned zrušeny, pří čemž na obilí, mouku a mlýnské výrobky, dále na vepřové sádlo, vyškvařené sádlo, vepřovou slaninu a husí sádlo zavedena pohyblivá cla, jejichž nejvyšší sazby zůstaly daleko za celními sazbami uvedenými v čl. I, kdežto stran všech sazebních čísel vypočtených v čl. I, tedy na luštěniny, ovoce; cibuli a česnek, řepku a řepici a pod., semena travní, hovění dobytek, ovce a kozy, vepřový dobytek, ryby; vejce drůbeže; vosk živočišný, máslo přírodní, maso atd., zůstaly zachovány naprosto nedostačující celní sazby prozatímního celního sazebníku, který nabyl účinnosti 1. ledna 1922.

Pohyblivá cla na tuky nebyla dosud ještě vůbec uvedena v činnost poněvadž cena sádla, nejvýše 11,50 Kč pro jejich zavedení rozhodná, byla ustanovena tak nízko, že se ještě vůbec nedostavila.

Avšak ani pohyblivá cla na obilí, mouku a mlýnské výrobky se naprosto neosvědčila. Nehledě k tomu; že jsou příliš nízká; aby poskytla domácímu zemědělství aspoň poněkud účinnou ochranu proti příliš mocné konkurenci agrárních států ve východní a jižní.Evropě a velkých amerických obilnářských územích s podstatně příznivějšími výrobními podmínkami, okolnost; že se průměrná cena obilí na obilních bursách v Praze, Brně a Bratislavě, rozhodná pro tato cla, která se zavádějí vždy na měsíc; počítá za dobu od 10. druhého předcházejícího měsíce do 25. přímo předcházejícího měsíce má za následek, že se čas od času platná celní sazba neshoduje mnohdy v duchu svrchu uvedeného vládního nařízení s obilními cenami; jaké v té době skutečně jsou. Tak jest možno, že se obilná a moučná cla snižují nebo úplně ruší v době kdy ceny obilí jeví silně klesající tendenci a jsou skutečně podstatně nižší než by se to shodovalo s pohyblivými celními sazbami podle zmíněného vládního nařízení. To jest stav pro domácí zemědělství a také pro domácí mlynářský průmysl naprosto neudržitelný, zvláště když to velice svádí ke spekulaci. Aby se tornu zabránilo, jest naléhavě třeba, aby byla neprodleně zavedena pevná cla na obilí, mouku a mlýnské výrobky, prozatím v takové výši, jak se to děje v čl. I zmíněného vládního nařízení.

Neméně než domácí obilnářství jest také brzděn celní ochranou dosud naprosto nedostatečnou, vývoj a existence jiných zemědělských výrobních odvětví zvláště chov skotu a vepřového dobytka, která, kdyby se jim včas poskytla přiměřená ochranná cla, dávno by hradila veškerou domácí spotřebu, čímž by se dalo dosíci, aby každoročně zbytečně neunikalo několik set milionů československých korun do ciziny. Jako prozatímní opatření dlužno tedy s největším důrazem žádati, aby všechna cla ustanovená v několikráte uvedeném vládním nařízení, na zemědělské výrobky nebo boží s nimi konkurující byla neprodleně uvedena v platnost.

K trvalému úpadku našeho domácího zemědělství, který, nebude-li mu v brzku učiněna přítrž, musí míti škodlivý vliv také na všechna ostatní odvětví národního hospodářství a také i na stát velmi přispělo nejen odepření přiměřené celní ochrany, nýbrž také praxe povolovacího řízení, která nepřihlížela dostatečně k poměrům a potřebám našeho zemědělství samozřejmým pravidlem slušnosti musí býti, aby vývoz zemědělských výrobků byl uvolněn touž měrou, jak jest volný dovoz, a aby se při vyměřování poplatků za udělení vývozních povolení užívalo téhož měřítka jako při dovozních povoleních.

Dosavadní vývody pojednávají o prozatímních opatřeních, která, má-li se odvrátiti katastrofální úpadek našeho zemědělství; musí býti ihned uskutečněna. Pro trvalé ozdravění nejen našeho zemědělství, nýbrž i veškerého o národního hospodářství bude teprve tepy dána pevná půda v oboru celně a obchodně politickém, až nesoustavnost našeho celnictví a celních a obchodních smluv bude odstraněna vydáním definitivního československého celního sazebníku s nejmenšími sazbami na nejdůležitější zemědělské výrobky.

Podepsaní tedy navrhují:

Poslanecká sněmovno Národního shromáždění, račiž se usnésti:

Vláda se vybízí:

1. aby neprodleně zrušila čl. II vládního nařízení ze dne 4. června 1925, č. 111 Sb. z. a n., čl. I tohoto vládního nařízení, aby však zachovala;

2. aby vývoz všech zemědělských výrobků uvolnila tou měrou, jak jest volný dovoz a aby na tyto výrobky nevybírala za povolení vývozu vyšších poplatků, než se vybírají za povolení dovozu stejného zboží;

3. aby za pomoci hospodářských zájmových sdružení neprodleně zahájila předběžné práce pro vydání definitivního československého celního sazebníku s nejmenšími sazbami na všechny důležitější zemědělské výrobky a aby Národnímu shromáždění onen návrh podala co možno nejdříve.

Po stránce formální navrhujeme, aby tento návrh byl poukázán výboru zemědělskému a rozpočtovému.

V Praze dne 16. února 1926.

J. Mayer, dr. Hanreich; dr. Spina, Nitsch, Füssy, Koczor, Fischer, Hodina, Schubert, Halke, Zierhut, Platzer, Böhm, Weisser, Wagner, Heller, Windirsch; Böllmann, dr. Holota, Szent-lvány, dr. Korláth.


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