Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1926.

II. volební období.
1. zasedání.

Původní znění.

180.

Antrag

der Abgeordneten Dr. Spina, Dr. Feierfeil, Horpynka, Simm, Stenzl und Genossen

betreffend die Regelung des Unterrichtes in der čechischen Sprache an Volks- und Bürgerschulen.

Das Abgeordnetenhaus wolle beschließen:

Gesetz

vom.............

betreffend die Regierung des Unterrichtes in der čechischen Sprache an Volks- und Bürgerschulen.

Die Nationalversammlung der Čechoslovakischen Republik hat folgendes Gesetz beschlossen:

Einführung.

§ 1.

Der Unterricht in der čechischen Sprache ist an jeder öffentlichen Bürgerschule und über Wunsch der Schulgemeinde an jeder allgemeinen öffentlichen Volksschule einer nationalen Minderheit entweder als unverbindlicher Lehrgegenstand oder dort wo es der Ortsschulrat verlangt und der Bezirksschulausschuß befürwortet als verbindlicher Lehrgegenstand einzuführen. Die Bewilligung erteilt ohne unnötigen Aufschub die Landes- oder Gauschulbehörde unter gleichzeitiger Verständigung jener Stelle welche für den Personalaufwand der Lehrkräfte an allgemeinen Volks- und Bürgerschulen nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen aufzukommen hat.

Das Gleiche gilt auch hinsichtlich der Einführung des Unterrichtes in den Sprachen der nationalen Minderheiten an Volks- und Bürgerschulen mit anderer Unterrichtssprache.

Voraussetzung.

§ 2.

Voraussetzung für die Einführung des unobligaten Sprachunterrichtes an einer Volksschule ist das Vorhandensein von mindestens 20 schulpflichtigen, die Schule besuchenden Kindern vom 3. Schuljahre angefangen, die für diesen Unterricht bei der Schulleitung angemeldet werden. Wenn der Ortsschulrat es verlangt und der Bezirksschulausschuß es befürwortet, ist dieser Unterricht bereits für die Kinder des 2. Schuljahres einzuführen.

Unter berücksichtigungswerten Umständen kann auch unter die Zahl von 20 Schulkindern herabgegangen werden, besonders an einklassigen Schulen und wenn es sich um Belassung des bereits eingeführten Unterrichtes handelt.

Die Beurteilung der berücksichtigenswerten Umstände obliegt dem Bezirksschulausschusse. Sie ist für die entscheidende Behörde bindend.

Gruppenbildung.

§ 3.

Der Unterricht wird abteilungsweise in mindestens 3 und höchstens 4 wöchentlichen Unterrichtsstunden erteilt.

Die Entscheidung darüber, ob vom 3. Schuljahre an der Unterricht in 3 oder 4 Wochenstunden erteilt wird, trifft der Landesschulrat, doch ist er dabei an die gutächtliche Äußerung des Bezirksschulausschusses gebunden.

Erfolgt die Einführung schon vom 2. Schuljahre an und bilden diese eine eigenen Abteilung, wird der Unterricht für diese Kinder in 4 Halbstunden erteilt.

Erreicht an einer Volksschule die Schülerzahl in einer Abteilung die Zahl 40, so wird eine zweite Abteilung errichtet. Erreicht die Schülerzahl in 2 Abteilungen zusammen die Zahl von 80, so muß eine dritte Abteilung errichtet und nach diesem Verhältnis die Abteilungen nach Bedarf noch weiter vermehrt werden.

Beteiligen sich an einer Volksschule aus einer Schulklasse mindestes 40 Kinder am unverbindlichen Sprachunterrichte, so wird für diese Schulklassen eine eigene Abteilung errichtet. Falls diese Abteilung sodann mehr als 40 Kinder zählen würde, ist sie in zwei gesonderte Abteilungen zu trennen, wobei nach Bedarf auch Kinder aus aufeinanderfolgenden Abteilungen zusammengezogen werden können, solange hiedurch die Schülerzahl 40 in einer Abteilung nicht überschritten wird. Dasselbe gilt auch für jene Schulkassen, in denen sämtliche Schüler am unverbindlichen Sprachunterrichte teilnehmen.

An Bürgerschulen wird dieser Unterricht immer in 3 Abteilungen, die den 3 Jahresstufen entsprechen, erteilt. Übersteigt die Teilnehmerzahl in einer Abteilung 40, so muß eine Parallelabteilung errichtet werden.

Befähigung.

§ 4.

Geeignet zur Erteilung des unobligaten Sprachunterrichtes ist jeder Lehrer mit Reifezeugnis einer öffentlichen oder mit Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten Lehrerbildungsanstalt, welcher die Befähigungsprüfung für die Erteilung des betreffenden unobligaten Sprachunterrichtes bestanden hat. Die Ablegung der allgemeinen Lehrbefähigungsprüfung ist zur Erteilung des unverbindlichen Sprachunterrichtes nicht erforderlich.

Bei Abgang vollbefähigter Lehrkräfte können vorübergehend und aushilfsweise mit der Erteilung des unverbindlichen Sprachunterrichtes auch solche, wenigstens mit dem Reifezeugnis versehene Lehrkräfte betraut werden, die ihre Eignung heizu in anderer Weise dargetan haben.

Systemisierung von Lehrstellen.

§ 5.

Nach Möglichkeit sind für den unverbindlichen Sprachunterricht eigene Lehrstellen zu systemisieren. Das hat insbesonders dort zu geschehen wo literarische Lehrkräfte über ihre gesetzlich festgelegte Lehrverpflichtung hinaus den Sprachunterricht nebenamtlich erteilen müssen. Wenn sich der Sprachunterricht an den Schulen einer Schulgemeinde oder mehrerer benachbarter Schulgemeinden durch 3 Schuljahre als notwendig erwiesen hat so müssen eigene Lehrstellen systemisiert werden und zwar bei einem wöchentlichen Stundenausmaß von 9-12 Stunden eine provisorische, bei einem solchen von 15 oder 18 Stunden eine definitive Lehrstelle.

Jede auf einer im Sinne der vorstehenden Bestimmungen errichteten Stelle ernannte Lehrkraft wird an einer bestimmten Schule angestellt. Nach Bedarf kann ihr aber im Ausmaß ihrer gesetzlichen Lehrverpflichtung auch der unverbindliche Sprachunterricht an anderen gleichsprachigen Schulen derselben Schulgemeinde oder an den gleichsprachigen Schulen benachbarter Schulgemeinden zugewiesen werden.

Anstellung.

§ 6.

Die Anstellung der Lehrkräfte für den unobligaten Sprachunterricht erfolgt in der für literarische Lehrkräfte üblichen Weise. Sie sind sowohl hinsichtlich der Fristen der Anwärterzeit (des Anfangsdienstes) und der Zeitvorrückung in die höheren Gehaltsstufen als auch hinsichtlich des Ausmaßes der Bezüge und der Lehrverpflichtung ebenso hinsichtlich der Versetzung in den Ruhestand den literarischen Lehrern der Gruppe C gleichgestellt. Wenn Sprachlehrer an einer Bürgerschule auch die Lehrbefähigung für eine Fachgruppe erworben haben so werden sie wie Fachlehrer eingereiht.

Die Lehrverpflichtung der Lehrer für den čechischen Sprachunterricht beträgt 22 Wochenstunden.

Wenn das ordentliche Stundenausmaß einer Lehrkraft für den unobligaten Sprachunterricht mindestens 21 Wochenstunden beträgt hat sie Anspruch auf die vollen Bezüge, bei einem Ausmaße bis 6 wöchentliche Stunden auf 25% von 9-12 Stunden auf 50%, von 15 Stunden auf 75% und von 18 Stunden wöchentlich auf 90% dieser Bezüge. Damit die Lehrkraft für den unobligaten Sprachunterricht die volle Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden erreicht, kann ihr in den Schulen ihres bestimmten Anstellungsortes auch der Unterricht in den literarischen Lehrkräften zukommenden Gegenständen übertragen werden. Sofern der Unterricht in mehreren Schulgemeinden erteilt wird werden auch Wegstunden in die Lehrverpflichtung eingerechnet

Wenn sich die einer definitiven Sprachenlehrkraft zugewiesene Stundenzahl dauernd unter das wöchentliche Stundenausmaß von 15 vermindert und die Stundenzahl nicht durch Übertragung anderer verfügbarer Stunden auf dieses Ausmaß ergänzt werden kann so ist diese Lehrkraft tunlichst bald auf eine andere definitive Stelle mit der notwendigen Stundenzahl zu versetzen. Die freigewordene Stelle ist bis zur möglichen Ergänzung provisorisch zu besetzen.

Den Lehrkräften für den unverbindlichen Sprachunterricht wird die in dieser Stellung zugebrachte Dienstzeit in jeder Hinsicht (auch für die allgemeine Lehrbefähigungsprüfung) wie jeder andere öffentliche Schuldienst angerechnet.

Der Artikel III des Gesetzes vom 13. Juli 1922, Nr. 226 Slg. gilt sinngemäß auch für die Lehrkräfte für den unobligaten Sprachunterricht

Aufwand.

§ 7.

Der Personalaufwand für die Lehrkräfte welche den čechischen Sprachunterricht erteilen wird den gesetzlich zur Tragung des Personalaufwandes verpflichteten Faktoren durch staatliche Zuschüsse zur Hälfte ersetzt.

§ 8.

Alle mit diesem Gesetze nicht im Einklang stehenden Bestimmungen früherer Gesetze werden außer Kraft gesetzt.

§ 9.

Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Kundmachung in Wirksamkeit; mit seiner Durchführung wird der Minister für Schulwesen und Volkskultur betraut.

Begründung.

Die Möglichkeit der Erlernung der čechischen Sprache ist mangels entsprechender gesetzlicher Bestimmungen für die Schülerschaft an deutschen Volks- und Bürgerschulen m der Čsl. Republik gegenwärtig eine äußerst beschränkte Die einzige in Betracht kommende Bestimmung des § 6 des R. V. G. bezw. des § 1. 2. Abs. des Ges. Nr. 226/22 ist in der allgemeinen Praxis der Landesschulbehörden dahin ausgelegt worden daß für die Unterweisung in der zweiten Landessprache nicht wie es im Gesetze heißt die Entscheidung des Landesschulrates nach Anhörung derjenigen welche die Schule erhalten insbesonders des Landesverwaltungsausschusses als maßgebend angesehen wird sondern die Zustimmung des Landesverwaltungsausschußes womit also die Landesschulbehörde sich ihres tatsächlichen Bewilligungsrechtes begeben hat. Außerdem wurden die seinerzeit zwischen den Landesschulbehörden und Landesausschüßen getroffenen Vereinbarungen daß der Unterricht über Wunsch der Interessenten an mehr als einklassigen Volksschulen von 3 Schuljahre angefangen bewilligt werden kann einer weitgehenden Einschränkung unterzogen sodaß heute der Unterricht erst grundsätzlich an mehr als dreiklassigen Volksschulen bewilligt wird.

Eine weitere Schwierigkeit besteht darin daß zum Unterricht nur solche Lehrkräfte herangezogen werden welche bereits nach Beendigung des Anfangsdienstes die allgemeine Lehrbefähigungsprüfung und außerdem die Befähigungsprüfung für den čechischen Unterricht bestanden haben. Während also der Unterricht in obligaten Fächern an Volks- und Bürgerschulen durch Lehrer ohne allgemeine Lehrbefähigungsprüfung erteilt werden kann wird gerade für einen unobligaten Gegenstand außer der besonderen Befähigung für diesen Unterricht noch die allgemeine Lehrbefähigung gefordert.

Dies ist ein Zustand welcher sich mit der Notwendigkeit der Erlernung der čechischen Sprache für die deutschen Angehörigen der Republik nicht mehr vereinbaren läßt. Die Tatsache daß der größte Teil der deutschen Volkschulen für die Einführung des Sprachunterrichtes in der gepflogenen Praxis der Behörden überhaupt nicht in Betracht gezogen werden kann ist unhaltbar. In Böhmen sind von 2266 Volksschulen 1349 davon ausgeschlossen; in Mähren 367 von 615 Volksschulen, in Schlesien 141 von 253 Diese Verhältnisse sind besonders krass in Böhmen wo dieser Unterricht nur an 193 von 266 bestehenden Bürgerschulen und an 214 von 2266 bestehenden öffentlichen Volksschulen eingeführt war d. i. an knapp 15% aller öffentlichen deutschen Schulen. In Mähren und Schlesien wo der Unterricht teilweise als obligater Gegenstand gelehrt wird, sind die Verhältnisse zwar besser aber dennoch wenigstens an den Volksschulen sehr verbesserungswürdig da er nur an 113 von 615 bezw. 59 von 253 Volksschulen eingeführt ist.

Durch das Gesetz vom 8. Juni 1923 Z 137 Slg. wurde der Unterricht in der čechischen Sprache an allen Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten zum Pflichtgegenstande gemacht. Für die Bürgerschule wurde durch das Gesetz vom 13 Juli 1922 Nr. 226 Slg. der Grundsatz aufgestellt, daß dortselbst zum Erlernen der čechischen Sprache Gelegenheit zu bieten ist die Einführung als Pflichtgegenstand unterblieb In Böhmen sind aber auch hier die Verhältnisse unbefriedigend.

Für die Volksschulen bestehen keine einheitlichen Vorschriften Die Art des Unterrichtes wäre hier den Gemeinden zu überlassen. Hier muß unbedingt die Gelegenheit der Erlernung der čechischen Sprache von einem gewissen Alter oder Schuljahre angefangen geboten sein. Es ist untunlich, die Einführung von einer bestimmten Klassenzahl abhängig zu machen und diesbezüglich den Unterricht nur für die oberen Klassen hochorganisierter Schulen zu reservieren da in dieser Beziehung wie bereits gesagt ein Großteil der Volksschulen überhaupt vom Unterrichte ausgeschlossen werden würde. Es hindert aber nichts, auch an nieder organisierten Schulen ja sogar an einklassigen Volksschulen die Schülerschaft vom 3. allenfalls 2. Schuljahre angefangen zum čechischen Sprachunterrichte zu verhalten wie es der obige Vorschlag bestimmen läßt. In der Budgetdebatte für das Jahr 1924 wurde der deutsche Antrag zum Kap. XIII, Tit. 6 welcher die Regierung auffordert die notwendigen Mittel für die Einführung des von Fall zu Fall geforderten unobligaten čechischen Sprachunterrichtes an deutschen Volksschulen bereitzustellen, angenommen. Die neueste Entwicklung des Sprachenrechts erfordert unbedingt die staatliche Vorsorge für die Erlernung der čechischen Sprache durch die Minderheiten. Dieser Vorsorge dient der vorstehende Antrag.

Für die Systemisierung der Lehrstellen erscheint eine ähnliche Organisation wie beim Handarbeitsunterrichte am zweckdienlichsten damit die bekannte Überlastung der literarischen Lehrkräfte durch den unverbindlichen Unterricht, unter welcher der Unterricht selbst am allermeisten leidet, in Wegfall käme. Die Heranziehung der zahlreichen stellenlosen deutschen Lehrkräfte für diesen Unterricht erscheint umso leichter, als durch den Antrag das bereits geschilderte Hindernis, welches der Anstellung von Lehrern im Anfangsdienste ohne allgemeine Lehrbefähigungsprüfung im Wege gestanden ist beseitigt werden soll.

Der durch dieses Gesetz verursachte Mehraufwand soll zur Hälfte durch Staatsmittel getragen werden Die Berechnung desselben kann nur annähernd auf die Weise erfolgen, daß auf Grung der offiziellen Volksschulstatistik vom 31 Dezember 1923 aus der Gesamtzahl der die Volksschulen besuchenden Kinder unter Abzug der Kinder aus dem 1. und 2. Schuljahre die Zahl jener Kinder annähernd berechnet werde, welche für den Unterricht in Betracht kommt. Hiefür diene folgende Tabelle:

Land:
Gesamtzahl der Schulkinder:
Zahl der Kinderabzüglich des 1 u. 2. Schuljahres:
Kinder, die schon čechischen Sprachunterricht geniessen:
Böhmen
272.555
232.972
34.067
Mähren
72.501
61.415
33.528
Schlesien
37.866
32.275
13.928
 
382.922
326.662
81.513

(d. s. 25%).

Es bleiben somit für die Neueinführung des čechischen Sprachunterrichtes 245.149 Kinder übrig. Nehmen wir an, daß von diesen 140-160.000 den čechischen Sprachunterricht erhalten sollen so ergeben sich 4000 Abteilungen des čechischen Sprachunterrichtes (auf jede Abteilung 40 Kinder gerechnet), die einzuführen wären. Jede Abteilung zu je 3 wöchentlichen Unterrichtsstunden ergeben 12.000 wöchentliche Unterrichtsstunden Auf jeden Lehrer entfallen durchschnittlich 21 wöchentliche Unterrichtsstunden, sodaß das Erfordernis an Lehrkräften 12.000 : 21 = 570 betragen würde.

Wir nehmen da nicht alle das volle Stundenausmaß erreichen werden, die Zahl von 600-650 Lehrkräften an. Weil aber auch der derzeit bereits durch überlastete literarische Lehrkräfte erteilte Unterricht reorganisiert werden soll, wird diese Zahl noch um 100-150 vermehrt was eine Endsumme von 700-800 Lehrkräften ergibt die für die Erteilung des čechischen Sprachunterrichtes an deutschen Volksschulen in der Čsl. Republik benötigt werden dürften.

Das ergibt einen runden Personalaufwand von 8 1/2-10 Millionen Kč, für dessen Bedeckung zur Hälfte aus Landesund zur Hälfte aus Staatsmitteln Sorge zu tragen wäre.

In formaler Hinsicht wird die Überweisung dieses Antrages an den Kulturausschuß des Abgeordnetenhauses beantragt.

Prag am 24. Feber 1926.

Dr. Spina, Dr. Feierfeil, Horpynka, Simm, Stenzl, Ing. Kallina, Dr. Keibl, Kraus, Zierhut, Matzner, Tichi, Dr. Lehnert, Dr. Luschka, Dr. Koberg, Dr. Schollich, Böhm, Weber, Siegel, Hodina, Mayer, Halke, Szent-Ivány, Platzer, Böllmann, Schubert, Heller, Ing. Jung, Windirsch, Fischer, Krebs, Patzel, Dr. Holota, Wagner, Dr. Korláth, Füssy, Dr. Hanreich, Weisser, Nitsch, Dr. Petersilka, Krumpe, Oehlinger, Dr. Mayr-Harting, Bobek, Greif, Zajicek, Bartel, Kunz, Budig.

Poslanecká sněmovna N. S. R. Č. 1926.

II. volební období.
1. zasedání.

Překlad.

180.

Návrh

poslanců dr Spiny, dr Feierfeila, Horpynky, Simma, Stenzla a druhů

na úpravu vyučování češtině na školách obecných a občanských.

Podepsaní navrhují:

Poslanecká sněmovno, račiž se usnésti:

Zákon

ze dne.............

o úpravě vyučování češtině na školách obecných a občanských.

Národní shromáždění republiky Československé usneslo se na tomto zákoně:

Kdy lze zavésti vyučování.

§ 1.

Vyučování češtině budiž zavedeno na každé veřejné občanské škole a podle přání školní obce na každé všeobecné veřejné obecně škole národní menšiny buď jako nepovinný vyučovací předmět nebo tam, kde toho žádá místní školní rada a doporučí to okresní školní výbor, jako povinný předmět vyučovací. Povolení udílí bez zbytečných průtahů zemský nebo župní školní úřad a zároveň to oznámí tomu, kdo podle platných zákonných ustanovení hradí osobní náklad na učitele všeobecných obecných a občanských škol.

Totéž platí také pro zavedení vyučování jazykům národních menšin na obecných a občanských školách s jiným vyučovacím jazykem.

Podmínky pro to.

§ 2.

Podmínkou pro zavedení nepovinného vyučování řečem na obecně škole jest, aby tam bylo počínaje od třetího školního roku aspoň 20 dětí školou povinných a docházejících do školy, které byly pro toto vyučování přihlášeny školní správě. Žádá-li toho místní školní rada a doporučí-li to okresní školní výbor, budiž toto vyučování zavedeno již pro děti druhého školního roku.

Za okolností zvláštního zřetele hodných není zapotřebí ani 20 dětí, zvláště na jednotřídních školách a jde-li o to, aby vyučování již zavedené, bylo ponecháno i nadále.

Posuzovati okolnosti hodné zřetele přísluší okresnímu školnímu výboru. Jeho posudkem jest rozhodující úřad vázán.

O tvoření skupin.

§ 3.

Vyučuje se podle oddělení nejméně 3 a nejvýše 4 hodiny týdně.

O tom, má-li se vyučovati od 3. školního roku 3 nebo 4 hodiny týdně, rozhoduje zemská školní rada, jest však při tom vázána posudkem okresního školního výboru.

Zavede-li se vyučování již od 2. školního roku a tvoří-li děti tohoto ročníku zvláštní oddělení, jsou vyučovány ve 4 půlhodinách.

Dosáhne-li počet žáků na obecné škole v jednom oddělení počtu 40, utvoří se druhé oddělení. Dosáhne-li počet žáků ve 2 odděleních úhrnem 80, musí býti zřízeno 3. oddělení a v tomto poměru dlužno podle potřeby rozmnožovati oddělení ještě dále.

Účastní-li se v obecně škole nejméně 40 dětí z jedné školní třídy nepovinného vyučování řečem, utvoří se pro tyto školní třídy zvláštní oddělení. Kdyby pak toto oddělení mělo více než 40 dětí, budiž rozděleno na dvě zvláštní oddělení, při čemž podle potřeby možno spojiti do jednoho oddělení také děti z postupných oddělení, dokud tím počet žáků v jednom oddělení nepřekročí 40. To platí také pro školní třídy, v nichž se všichni žáci účastní nepovinného vyučování řečem.

V občanských školách se vyučuje vždy ve třech odděleních, která odpovídají třem školním stupňům, překročí-li počet účastníků v jednom oddělení 40 musí býti zřízeno pobočné oddělení.

O způsobilosti.

§ 4.

Způsobilý vyučovati řeči jako nepovinnému předmětu jest každý učitel s vysvědčením dospělosti veřejného ústavu pro vzdělání učitelů nebo takového ústavu s právem veřejnosti který vykonal zkoušku způsobilosti pro nepovinné vyučování oné řeči. K nepovinnému vyučování řečem se nevyžaduje všeobecné zkoušky učitelské způsobilosti.

Není-li učitelů s plnou způsobilostí lze přechodně a výjimečně pověřiti nepovinným vyučováním řečem také učitele, kteří mají aspoň vysvědčení dospělosti a jiným způsobem prokázali svou způsobilost.

O systemisaci učitelských míst.

§ 5.

Podle možností buďtež pro nepovinné vyučování řečem systemisována zvláštní učitelská místa. Staniž se to zvláště tam, kde literní učitelé musí vyučovati řečem mimoúředně nad svou zákonem ustanovenou vyučovací povinnost. Ukázalo-li se nutným vyučovati řečem ve školách jedné školní obce nebo několika sousedních školních obcí po 3 školní roky musejí býti systemisována zvláštní učitelská místa a to při týdenním počtu hodin od 9-12 prozatímní, při počtu 15 nebo 18 hodin definitivní učitelské místo.

Každý učitel jmenovaný na místo zřízené podle předcházejících předpisů jest ustanoven na určitě škole. Podle potřeby lze mu však do výměry jeho zákonitě vyučovací povinnosti přikázati také nepovinné vyučování řečem v jiné škole téhož jazyka těže školní obce nebo ve školách sousedních školních obcí téhož jazyka.

O ustanovení učitelů.

§ 6.

Učitelé pro nepovinně vyučování řečem jsou ustanovováni způsobem obvyklým pro literní učitele. Jsou na roveň postaveni literním učitelům skupiny C jak pokud jde o lhůty čekatelské doby (počáteční služby) a časového postupu do vyšších platových stupnic tak také pokud jde o vyměření požitků a o vyučovací povinnost jakož i o přeložení do výslužby. Nabyli-li učitelé řečí na občanské škole také učitelskou způsobilost pro odbornou skupinu zařadí se jako odborní učitelé.

Vyučovací povinnost učitelů češtiny činí týdně 22 hodin.

Činí-li řádné hodiny učitele nepovinného vyučování řečem nejméně 21 hodin týdně, má nárok na plné požitky, do 6 hodin týdně na 25%, od 9-12 hodin týdně na 50%, při 15 hodinách na 75% a při 18 hodinách týdně na 90% těchto požitků. Aby učitel nepovinného vyučování řečem dosáhl plného počtu týdenních vyučovacích hodin lze mu ve školách jeho stálého místa ustanovení přikázati také vyučování předmětům, které patří literním učitelům. Vyučuje-li v několika školních obcích, započítávají se mu do učební povinnosti také hodiny cesty. Sníží-li se počet hodin přikázány definitivnímu učiteli řečem trvale pod 15 hodin týdně a nelze-li ho doplniti do této výše tím, že by mu byly přikázány jiné volně hodiny, budiž tento učitel pokud možno nejdříve přeložen na jiní definitivní místo s potřebným počtem hodin. Místo, které se uvolní, budiž obsazeno prozatímně než bude lze doplniti počet hodin.

Učitelům nepovinného vyučování řečem započítá se služební doba ztrávená v tomto místě po každé stránce (také pro všeobecnou zkoušku učitelské způsobilosti) jako každá jiná veřejná školní služba.

Článek III. zákona ze dne 13. července 1922, č. 226 Sb. z. a n. platí obdobně také pro učitele nepovinného vyučování řečem.

O nákladu.

§ 7.

Osobní náklad na učitele, kteří vyučují češtině, hradí činitelům, kteří jsou podle zákona povinni hraditi osobní náklady z polovice stát svými příspěvky.

§ 8.

Všechna ustanovení dřívějších zákonů, pokud nesouhlasí s tímto zákonem, se ruší.

§ 9.

Tento zákon nabývá účinnosti dnem vyhlášení; jeho provedením se pověřuje ministr školství a národní osvěty.

Odůvodnění:

Pro nedostatek vhodných zákonných ustanovení mohou se nyní žáci německých obecných a občanských škol v Československé republice naučiti češtině velice těžko. Jedině příslušné ustanovení v §u 6 z. o ob. šk. nebo §u 1, 2. odst. zák. č. 226/22 vykládají zemské školní úřady v praxi tak, že se pro vyučování druhému zemskému jazyku nepovažuje za rozhodně, jak se praví v zákoně, rozhodnutí zemské školní rady po slyšení těch, kdož školu udržují, zvláště zemského správního výboru nýbrž souhlas zemského správního výboru čímž se zemský školní úřad vzdal svého skutečného práva vyučování povolovati. Mimo to byly velíce omezeny dohody sjednané kdysi zemskými školními úřady a zemskými výbory, podle nichž vyučování na více než jednotřídních obecných školách lze povoliti na přání zájemníků od 3. školního roku, takže se dnes vyučování zásadně povoluje teprve na více než trojtřídních obecných školách.

Další nesnází jest, že se k vyučování berou jen učitelé, kteří již ukončili počáteční službu a vykonali všeobecnou zkoušku učitelské způsobilosti a mimo to zkoušku způsobilosti pro vyučování češtině. Kdežto tedy povinným předmětům na obecných a občanských školách mohou vyučovati učitelé bez všeobecně zkoušky učitelské způsobilosti, žádá se právě pro nepovinný předmět kromě zvláštní způsobilosti pro toto vyučování ještě všeobecná učitelská způsobilost.

To je stav, jenž se nedá sloučiti s nutností, aby se němečtí příslušníci republiky naučili česky. Neudržitelný stav je, že vůbec nelze uvažovati o tom, aby na většině německých obecných škol bylo podle nynější praxe úřadů zavedeno vyučování tomuto jazyku. V Čechách jest z něho vyloučeno ze 2266 obecných škol 1349; na Moravě 367 ze 615 obecných škol; ve Slezsku 141 ze 253. Tyto poměry jsou zvláště křiklavě v Čechách, kde toto vyučováni bylo zavedeno jen na 193 ze 266 občanských škol a na 214 ze 2266 veřejných obecných škol, t. j. sotva na 15% všech veřejných německých škol. Na Moravě a ve Slezsku, kde se vyučuje češtině částečně jako povinnému předmětu, jsou sice poměry lepší, přece však velice zasluhuji, aby byly zlepšeny aspoň na obecných školách jelikož toto vyučování jest zavedeno jen na 113 obecných školách ze 615 a na 59 ze 253.

Zákonem ze dne 8. června 1923, č. 137 Sb. z. a n. bylo vyučování češtině zavedeno na všech středních školách a ústavech pro vzdělání učitelů jako povinný předmět. Pro občanské školy byla zákonem ze dne 13. července 1922, č. 226 Sb. z. a n. vyslovena zásada, že se na nich má poskytovati příležitost, aby se žáci naučili česky; čeština však nebyla zavedena jako povinný předmět. Avšak ani v Čechách poměry v tomto směru neuspokojují.

Pro obecné školy není jednotných předpisů. Způsob vyučování měl by zde býti přenechán obcím. Zde dlužno rozhodně poskytnouti příležitost, aby se žáci od jistého stáří nebo školního roku naučili češtině. Není možně, aby se zavedení činilo závislým na jistém počtu tříd, a tedy se toto vyučování vyhrazovalo jen vyšším třídám výše organisovaných škol, neboť, jak již bylo řečeno, většina obecných škol byla by tím vůbec z vyučováni vyloučena. Nic však nepřekáží, aby také na níže organisovaných školách, ba dokonce na jednotřídních obecných školách byli žáci od 3. nebo 2. školního roku přidržováni naučiti se česky, jak to ustanovuje výše uvedený návrh.

V rozpravě o rozpočtu pro rok 1924 byl přijat německý návrh ke kap XIII, tit. 6, jímž byla vláda vyzvána aby připravila potřebné peníze aby se na německých obecných školách mohlo vyučovat nepovinně češtině, když se o to bude případ od případu žádati. Nejnovější rozvoj jazykového práva rozhodně vyžaduje, aby stát pečoval, aby se menšiny naučily česky. Této péči slouží tento návrh.

Pro systemisaci učitelských míst jest nejúčelnější podobná organisace jako při vyučování ručním pracím aby literní učitelé jak známo nebyli přetěžováni vyučováním nepovinným předmětům, čímž nejvíce trpí samo vyučování. K tomuto vyučování lze přibrati četné německé učitele bez místa a to tím snadněji jelikož návrhem má býti zrušena již vylíčená překážka, která dosud překážela ustanoveni učitelů v počáteční službě bez všeobecné zkoušky učitelské způsobilosti.

Větší výdaje, způsobené tímto zákonem, má z polovice hraditi stát. Tyto výdaje lze jen přibližně vypočítati tak že se podle úřední statistiky obecných škol ze dne 31. prosince 1923 z úhrnného počtu dětí, docházejících do obecných škol po odečtení dětí z 1. a 2. školního roku vypočte přibližně počet dětí, pro nějž mělo by býti zavedeno toto vyučování. K tomu podáváme tento přehled:

Země:
Úhrnný počet škol. dítek:
Počet dětí po odečtení 1. a 2. škol. roku:
Děti, které jsou již vyuč. češtině:
Čechy
272.555
232.972
34.067
Morava
72.501
61.415
33.528
Slezsko
37.866
32.275
13.928
 
382.922
326.662
81.513

(t. j. 25%).

Zbývá tedy 245.149 dětí, pro něž by mělo býti nově zavedeno vyučování češtině. Dejme tomu, že se z těchto dětí má dostati vyučování češtině 140-160.000 dětí, pak vychází 4000 oddělení pro vyučování češtině (počítáme-li na každé oddělení 40 dětí), jež bylo by dlužno zavésti. Počítáme-li v každém oddělení 3 vyučovací hodiny týdně dostaneme 12.000 vyučovacích hodin týdně. Na každého učitele připadá průměrně 21 vyučovacích hodin týdně, takže by bylo potřebí učitelů 12.000: 21 = 570.

Jelikož všichni nedosáhnou plně výměry hodin, předpokládáme že bude potřebí 600 až 650 učitelů. Poněvadž však má býti reorganisováno také vyučování jemuž vyučují nyní již přetížení literní učitelé, vzroste tento počet ještě o 100-150, takže jako konečný úhrn vychází 700-800 učitelů kterých by bylo zapotřebí pro vyučování češtině na německých obecných školách v Československé republice.

Z toho vyplývá osobní náklad asi 8 1/2 až 10 milionů Kč, jejichž úhrada měla by se obstarati z polovice z peněz zemských a z polovice z peněz státních.

Po stránce formální navrhujeme, aby tento návrh byl přikázán kulturnímu výboru poslanecké sněmovny.

V Praze dne 24. února 1926.

Dr. Spina, dr. Feierfeil, Horpynka, Simm, Stenzl, inž. Kallina, dr. Keibl, Kraus, Zierhut, Matzner, Tichi, dr. Lehnert, dr. Luschka, dr. Koberg, dr. Schollich, Böhm, Weber, Siegel, Hodina, Mayer, Halke, Szent-Ivány, Platzer, Böllmann, Schubert, Heller, inž. Jung, Windirsch, Fischer, Krebs, Patzel, dr. Holota, Wagner, dr. Korláth, Füssy, dr. Hanreich, Weisser, Nitsch, dr. Petersilka, Krumpe, Oehlinger, dr. Mayr-Harting, Bobek, Greif, Zajicek, Bartel, Kunz, Budig.

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