Hohes Haus! Der Hauptteil der ganzen parlamentarischen Tätigkeit
(Hluk.) . . . .
Pøedseda (zvoní): Prosím o
klid.
Posl. Hirte (pokraèuje): . . . betrifft bei
uns die Behandlung des Staatshaushaltes. Kaum ist der Voranschlag
im bekannten Rekordtempo durchgepeitscht, beginnt die Behandlung
des Staatsrechnungsabschlusses für das Jahr 1936. Es rollt
sich dabei vor unseren Augen immer wieder das gewohnte Bild ab,
welches zeigt, daß sich weder die Ressorts, noch die Regierung
an den Voranschlag gehalten hat. Den gesetzgebenden Körperschaften
ist es nicht möglich, bei der Behandlung des Staatsvoranschlages
Änderungen im Sinne einer gerechten und gleichmäßigen
Berücksichtigung durchzusetzen, während sich die Regierung
und die Verantwortlichen der Administrative in keiner Weise nach
den vom Haus aus festgesetzten Beschlüssen zu richten brauchen.
So ist auch diese Angelegenheit ein drastisches Beispiel für
die undemokratischen Methoden in diesem Staate, die lediglich
hinter einer demokratischen Fassade verborgen sind.
Der Voranschlag wird durch die praktische Ausschaltung seiner
Bestimmungen lediglich zu einem Spiel mit Zahlen, bei d em die
wirklichen Bedürfnisse und die Forderungen einer verantwortlichen
Politik vollkommen außer Acht gelassen werden. Das Papier
ist an sich geduldig. Aber noch geduldiger sind die armen Staatsbürger,
für die die beliebig veränderten Zahlen leider einen
furchtbaren Druck und oft die Existenzvernichtung bedeuten. Für
die Regierung ist die Staatsrechnungskunst lediglich ein taktisches
Manöver, für diejenigen aber, die die Rechnung, die
Kosten und Opfer zu tragen haben, eine unerträgliche Last.
So wird dieses Zahlenspiel zu einem gefährlichen Spiel mit
der Existenz der Staatsbürger, deren Interessen und Wünsche
in diesem Staate vollkommen außer Acht gelassen werden.
Uns Sudetendeutsche vor allem trifft die ganze Härte dieses
Systems, [ ] . In den letzten Jahren geschieht dies vor allem
unter dem Schlagwort "Sicherung des Staates", dem bedenkenlos
die Lebensgrundlage der Bewohner geopfert wird. Um nicht den inzwischen
geänderten Verhältnissen durch Beseitigung der störenden
und gefährlichen Ursachen Rechnung tragen zu müssen,
verschärft man lieber die Methoden der Verwaltungspraxis
und erhöht unbedenklich die Last des Staatshaushaltes, ohne
zu fragen, ob die betroffenen und erschöpften Steuerzahler
überhaupt noch mitkönnen. Die èechische Bevölkerung
kann leicht mit diesen Zuständen einverstanden sein, weil
sie in weitem Ausmaße zum Nutznießer der maßgebenden
Staatspolitik herangezogen wurde, wodurch ihr ein Ersatz möglich
ist.
Die Forderungen und Meinungen der Andersnationalen, vor allem
unserer Sudetendeutschen, werden vollkommen außeracht gelassen,
den begünstigten Nutznießern ist es gleichgültig,
was der sudetendeutsche Steuerzahler bei der Erkenntnis der Tatsache
denkt und fühlt, daß mit seinen Steuergeldern im sudetendeutschen
Gebiete z. B. èechische Schulen gebaut und erhalten, èechische
Angestellte eingesetzt, öffentliche Aufträge und Arbeitsplätze
an Èechen übergeben werden. Vollkommen gleichgültig
läßt sie die Verbitterung darüber, daß aus
seinen Arbeitserträgen jährlich auf diese Weise unerhört
hohe Beträge, die in die Milliarden gehen, in die èechische
Wirtschaft und in den Staatshaushalt unwiderbringlich abfließen
und dadurch tausende sudetendeutscher Besitztümer verloren
gehen. Gleichgültig ist die Verzweiflung des sudetendeutschen
Arbeiters, der ersehen muß, wie auf die Arbeitsplätze,
um die er sich bewirbt, von weither die Èechen geholt werden,
belanglos ist die Empörung der sudetendeutschen Handwerker
und Kaufleute, die von der Vergebung der Arbeiten ausgeschlossen
werden, unberücksichtigt bleibt der Jammer zehntausender
sudetendeutscher Kinder, denen die Schule im Heimatsort gesperrt
oder nicht bewilligt wird und die kilometerweite Wege in die benachbarte
Gemeinde antreten müssen, um dort in überfüllten
Schulklassen zu sitzen. Auf dies wird weder in der offiziellen
Politik, noch in den Zahlen des Staatshaushaltes Rücksicht
genommen, obwohl die Betroffenen die Rechnung zu bezahlen haben.
Bis heute hat man auf die vielen Beschwerden und Beweismittel
einer berechtigten Kritik, die in den Ausschüssen, die in
den Häusern von uns vorgebracht wurden, keinerlei Rücksicht
genommen.
Sie vor allem, meine Damen und Herren, die Sie glauben oder der
Welt begreiflich machen wollen, daß Sie das einzige Patent
parlamentarisch-demokratischer Staatsführung in der Tasche
haben, und die [ ] . (Potlesk poslancù strany sudetskonìmecké)
. Ihre Wähler, die Sie in dieses Haus geschickt haben,
und die einst mit zur endgültigen Begleichung der aufgelaufenen
Rechnung herangezogen werden müssen, werden von Ihnen Verantwortung
für Ihr Verhalten verlangen, denn der Staat, den Sie beherrschen
und den Sie gern als Staat der kleinen Leute bezeichnen, muß
endlich zum Staat dieser kleinen Leute werden, die Sie bisher
Ihrem eigenen Selbstzweck aufgeopfert haben. Die Lösung dieses
Problems bleibt Ihnen nicht erspart. Seine Wirkung vergrößert
immer mehr die nationalen und sozialen Unterschiede und hat damit
heute schon zu einer fast unüberwindlichen Kluft geführt,
für die Sie verantwortlich sind, da es Ihre Aufgabe gewesen
wäre, eine vernünftige und gerechte Staatsführung
zu schaffen, die die krassen Unterschiede und Ungerechtigkeiten
beseitigen sollte.
Die politische und kulturelle Höhe einer Staatsführung
wird gerade nach den Ausgleichserfolgen der sozialen und nationalen
Spannungen und nach der rechtlichen und wirtschaftlichen Lage
der schaffenden Schichten beurteilt. Bei uns im Staate ist seit
Jahren die soziale Lage trostlos und infolge der verfehlten Wirtschafts-
und Sozialpolitik unbefriedigend. Ebenso trostlos ist die Politik
gegenüber dem Gewerbe, das für den Staat nicht nur ein
ungeheuer wichtiger wirtschaftlicher Faktor, sondern auch eine
der wichtigsten Einnahmsquellen für die staatliche Finanzwirtschaft
ist. Die Verelendung der arbeitenden Schichten und die Vernichtung
der handwerklichen und kaufmännischen Wirtschaft muß
letzten Endes zum inneren Verfall des Staates führen. Dafür
gibt es bei uns bei Betrachtung der wirtschaftlichen Lage der
Staatsbevölkerung genügend deutliche Erscheinungen.
Solche sind z. B. die ungeheueren Ziffern der Insolvenzen, Ausgleiche
und Konkurse, Offenbarungseide und Betriebsstillegungen, ebenso
die geradezu beängstigende Stabilität der Arbeitslosigkeit
und der niedrigen Lohnsummen. Sie zeigt sich aber auch im erschütternden
Bild der allgemeinen Verarmung eines Großteils der Gewerbetreibenden
und an den zehntausenden Unterstützungsansuchen verarmter
Handwerker und Kaufleute, die bei den verschiedensten Stellen
eingelaufen sind.
Jedes einzelne Ansuchen ist eine erschütternde Anklage gegen
die verheerende Wirkung des ganzen Systems, das mit allen Mitteln
heute von den daran interessierten führenden Männern
und Parteien gehalten wird. In diesem System sind auch ganz gewaltige
Wirtschaftsfaktoren verankert, deren Entwicklung und Behauptung
auf Kosten der schaffenden Menschen vor sich geht. Ihnen gegenüber
stehen die Gesetze im Freilauf, da sie sich ihren Wirkungen entziehen
können auf Kosten der schwachen und rechtlosen kleinen Leute.
Am typischesten zeigt sich dies in der Lage und im Wirken der
kapitalistischen Wirtschaftsformen der Konsumvereine und deren
Verbände. Nicht genug, daß für diese wirtschaftsstörenden
Elemente Ausnahmebestimmungen und gesetzliche Hintertürchen
geschaffen wurden, leistete man sich noch den unverschämten
Unfug, sie als nichtkapitalistische Selbsthilfeorganisationen
zu bezeichnen und als solche unerhört zu begünstigen.
So werden sie trotz ihrer Riesenumsätze und Riesengewinne
nur in völlig unzureichendem Maße zur Besteuerung herangezogen,
während die kleinen selbständigen Handwerker und Kaufleute
als auf kapitalistischer gewinnsüchtiger Erwerbsabsicht begründete
Unternehmer zur höchsten Besteuerung herangezogen werden.
Das Anwachsen der Konsumgenossenschaften, die im Zentralverband
der èechoslovakischen Genossenschaften organisiert sind,
mit ca 2.600 Verteilungsstellen, wo mehr als 400.000 Familien
einkaufen und die im Vorjahre einen Umsatz von nahezu 1 Milliarde
zu verzeichnen hatten, die eigene gewerbliche Betriebe und eine
Anzahl von Fabriksbetrieben unterhalten, bedeutet bei fortschreitender
ungehemmter Entwicklung die Vernichtung des selbständigen
Handwerkerstandes und des Zwischenhandels, also jenes Standes,
der immer die moralische und materielle Stütze des Staates
war. Die schönen Grundsätze und Ideale der Genossenschaftsbewegung
geraten in Mißkredit, weil gewisse Genossenschaften eigene
Betriebe unterhalten, die nur nach den hier geltenden Rechtsformen,
aber nicht nach dem Geiste genossenschaftlich sind. Wir müssen
heute bereits unterscheiden zwischen mächtigen kapitalistischen
Unternehmungen mit genossenschaftlicher Form und parteipolitischen
Einflüssen und den Genossenschaften, die bisher dem Ideal
der Selbsthilfe im Interesse der sozial schwachen Mitbürger
treu geblieben sind.
Neben den Riesenunternehmungen, die sich mit dem Mantel der Genossenschaft
umhüllen und über ein gut organisiertes weitverzweigtes
Filialnetz verfügen, haben wir eine Anzahl von Einheitspreisgeschäften,
die sich auf Handel und Gewerbe ebenso zersetzend auswirken. Daß
Unternehmungen dieses Systems geradezu Schädlinge der Volkswirtschaft
sind, ist klar. Die Preispolitik der Einheitspreisgeschäfte
führt zu ungeheuerer Lohndrückerei und zur Überschwemmung
des Warenmarktes mit Schundware, zum allgemeinen Mißkredit
gegenüber der Fertigware und zur Herabwürdigung handwerklichen
Könnens. Was nützt es, wenn z. B. die staatlichen und
privaten Elektrizitätswerke mit dem "Elektrotechnický
svaz" die größten Anstrengungen machen, daß
zum Bau von Elektro-Energie-Verbrauchsanlagen vorschriftmäßiges
Material verwendet wird und den zuständigen konzessionierten
Elektrofachgeschäften die Verwendung von nur vorschriftsmäßigem
Material auferlegt wird, wenn die Einheitspreisgeschäfte
und Warenhäuser, die neben Käse und Fußsocken
auch mit elektrischem Leitungsmaterial und Starkstromapparaten
handeln dürfen, sich an diese Vorschriften nicht zu halten
brauchen, also unvorschriftsmäßiges Elektromaterial
führen und somit dazu beitragen, die Sicherheit des Lebens
zu gefährden, abgesehen davon, daß sie das Pfuscherunwesen
wesentlich unterstützen. Wo bleibt die Initiative der zuständigen
Stellen des Handelsministeriums, um diesen Zuständen ein
Ende zu bereiten?
Die bisherige Gesetzgebung hat nicht genügt, die Geschäftstätigkeit
der bestehenden Einheitspreisgeschäfte und Warenhäuser
entsprechend einzudämmen und hat nicht dazu beigetragen,
die Zahl der über 160.000 erwerblosen Gewerbetreibenden zu
verringern.
Die bevorzugte Stellung der genossenschaftlichen Großbetriebe
und Einheitspreisgeschäfte muß abgebaut werden: 1.
aus Steuergründen, denn diese Mammutunternehmungen ersetzen
die Zahl der durch sie zum Versiegen gekommenen Steuerquellen
nicht und 2. aus Gründen der Gerechtigkeit und des lauteren
Wettbewerbs, denn es ist für einen Staat inmitten von Kulturstaaten
kein Ansehen, wenn er seinen gewerblichen Mittelstand von einer
Clique von Geschäftemachern aus den von der Volkswirtschaft
zugeteilten Aufgabengebieten verdrängen läßt.
Dazu kommt die Verschlimmerung der Wirtschaftslage durch die neuen
Rüstungssteuern. Während im Jahre 1936 durch die Steuerdepurierungsaktion
im Steuerwesen eine Entspannung, wenn auch nur teilweise, eintrat,
verschärft sich nunmehr die Lage durch die Einführung
neuer zusätzlicher Rüstungssteuern ganz bedrohlich,
die an und für sich unproduktiv, geeignet sind, die Initiative
in der Wirtschaft zu lähmen und die Lust am Unternehmen zu
unterbinden. Trotz der gegenteiligen Versicherungen der Finanzbehörden
wird die Steuereintreibung in genau derselben rücksichtslosen
Art und Weise durchgeführt wie bisher, so daß auch
in dieser Hinsicht eine Beruhigung in der Wirtschaft nicht zu
erwarten ist. Man hat z. B. im Vorjahre in Freiheit in Ostböhmen
an einem Tage über 40 Gewerbetreibende die Zwangsversteigerung
verhängt und trotz energischen Protestes auch tatsächlich
in vielen Fällen durchgeführt. Diese Maßnahmen
erlaubt man sich besonders gern im sudetendeutschen niedergebrochenen
Wirtschaftsgebiet. In Marienbad wiederum sind die Exekutionen
am Saisonschluß an der Tagesordnung. Hierbei haben sich
Exekutoren sogar bis zur Androhung der Existenzvernichtung des
Steuerzahlers verstiegen. Trotz der Vorsprache von Vertretern
wirtschaftlicher Korporationen bei den Steuerbehörden, wobei
auf die wachsende Erregung der sudetendeutschen Bevölkerung
hingewiesen wurde, konnte bisher ein Abflauen dieser Steuereintreibungsmethoden
nicht festgestellt werden. Im Gegenteil versendet zum Beispiel
eine Steuerbehörde in Schlesien an öffentliche Beamte
und verschiedene andere Persönlichkeiten Fragebogen, in denen
diese aufgefordert werden, mitzuteilen, bei welchem Schneider
sie für sich und ihre Familie arbeiten lassen und welchen
Betrag sie an diesen Schneider bezahlt haben. Ein Vorgehen also,
das den Bestimmungen des Gesetzes über die direkten Steuern
widerspricht. Wir protestieren gegen diese Methoden der Steuerpraxis,
die den Verfassungsbestimmungen ins Gesicht schlägt.
Wissen Sie, meine Damen und Herren, daß sich das Staatsverteidigungsgesetz
in einer unerhörten Weise gegen den sudetendeutschen Gewerbestand
auswirkt, in einer Weise, wie Sie es als Verantwortliche vor der
Geschichte ni emals verantworten können? (Potlesk poslancù
strany sudetskonìmecké.) In der Grenzzone leben
annähernd 85 % Sudetendeutsche, welche die harten Bestimmungen
des Staatsverteidigungsgesetzes zu tragen haben. Diese Anforderungen
und Bedrückungen dürften Sie, meine D amen und Herren,
nicht einmal den Söhnen des eigenen Volkes zumuten. Trotz
dieser Anforderungen und Zumutungen wird die Bevölkerung
des sudetendeutschen Grenzgebietes ständig der Illoyalität
bezichtigt. Ich sage Ihnen, meine Damen und Herren, wir Sudetendeutschen,
die in der Grenzzone der Èechoslovakischen Republik leben
müssen, müssen an einem Tage durch Bewahrung unserer
Ruhe mehr an Loyalität aufbringen, als Sie in einem ganzen
Jahre. (Potlesk poslancù strany sudetskonìmecké.)
Sie haben zum Beispiel mitten in sudetendeutschen Grenzdörfern
Stahlschranken gebaut und den Fahrverkehr der Ortsbewohner unterbunden
und verlangen von den Besitzern noch Bezahlung. Sie haben weiter
zum Beispiel die Wege zu den einheimischen Grenzbauden in Krompach
durch Schranken teils vollständig abgeriegelt, teils die
Begehung zeitlich eingeschränkt, somit den Fremdenverkehr
selbst unterbunden und die Besitzer sowie die Beschäftigten
der Grenzbauden und Gaststätten an den wirtschaftlichen Ruin
gebracht. Sie bringen die Arbeiter für die Staatsbauten und
Grenzbefestigungen aus dem èechischen Gebiet in die von
Arbeitslosen überfüllten sudetendeutschen Grenzdörfer
und lassen den Nahrungsmittelbedarf ebenfalls nachkommen oder
verhalten diese Arbeiter dazu, wenn sie schon im deutschen Gebiete
etwas zu kaufen haben, ihren Bedarf höchstens nur in den
marxistischen Konsumvereinen zu decken. Eine militärische
Besatzungsabteilung requirierte in der vorigen Woche den Turnsaal
des deutschen Turnvereines in Röhrsdorf am Kleis, obwohl
im selben Ort auch ein èechischer Turnsaal, sowie eine
eigene Turnhalle der èechischen Minderheitenschule vorhanden
ist. Dadurch ist nicht nur der deutsche Turnverein des Ortes geschädigt,
der weder Turnstunden noch Veranstaltungen durchführen kann,
sondern vor allem der Gastwirt, der um seine ohnedies spärlichen
Einnahmen kommt. Sie lassen sudetendeutsche Gewerbetreibende an
der Grenze verhaften, nur deshalb, weil sie das SdP-Abzeichen
tragen. Sie sagen diesen Gewerbetreibenden, als sie erfahren mußten,
daß die Hausdurchsuchungen ohne Erfolg gewesen sind, daß
sie das SdP- Mitgliedsbuch sofort abgeben sollen, damit ihnen
in Zukunft keine weiteren Unannehmlichkeiten passieren. (Výkøiky
poslancù strany sudetskonìmecké: Fuj!) Man
setzt in das deutsche Gebiet èechisch-marxistische Konsumvereine
und veranlaßt die zugewanderten èechischen Staatsangestellten,
nicht mehr beim deutschen Kaufmann einzukaufen, obwohl dieser
für die Gehälter dieser Staatsbeamten mitaufkommen muß.
Auf die Art der Werbemethoden weist ein kürzlich erschienener
Artikel der "Zájmová obrana" hin, in dem
es heißt (ète): "die èechische
Frau kauft ausschließlich im èechischen Laden. Ein
èechisches Geschäft ist aber nicht immer jenes, in
dem man èechisch spricht. Die èechische Frau, die
aus Bequemlichkeit bei nichtèechischen Firmen kauft, stärkt
den Feind und begeht Verrat". Sie bezeichnen den deutschen
Kaufmann, der erstens Ihre hohen Staatsausgaben aufzubringen hat,
der zweitens seine Söhne dem Heere dieses Staates stellt
und der drittens die ungeheueren Opfer einer Grenzzonenbestimmung
mitträgt, als Feind und verlangen von diesem deutschen Kaufmann,
daß er die Èechen als Freund umarmen soll. (Souhlas
poslancù strany sudetskonìmecké.) So
wird auch zum Beispiel auf der einen Seite vom Sudetendeutschen
Loyalität verlangt und auf der anderen Seite der Artikel
7 des Minderheitsschutzvertrages und der § 128 der
Verfassungsurkunde verletzt, indem die Gewerbereferenten der Bezirksbehörden
den konzessionierten Gewerbebetrieben die Doppelsprachigkeit unter
Androhung des Konzessionsverlustes aufzwingen wollen. Überhaupt
werden die Bestimmungen des Staatsverteidigungsgesetzes bei der
Erteilung von Konzessionen an deutsche Bewerber zu allen bedenklichen
Schikanen verwendet und sehr oft in nationalpolitischer Hinsicht
zu Gunsten der Èechen in Anwendung gebracht.