V tomto případě nebyli účastníci schůze, kteří vzorně zachovali pořádek, nýbrž zástupcově úřadu se svými orgány, kteří z moci úřední byli vysláni k udržení klidu a pořádku, vlastními rušiteli klidu a pořádku. Dále byl by se tento postup vládních orgánů ukázal býti naprosto zbytečným, kdyby byl zástupce úřadu zachoval slíbených 10 minut.

Interpelanti táží se tudíž:

1. Je pan ministr ochoten dát vyšetřiti vytýkaný stav věci a zavésti proti provinilým orgánům disciplinární vyšetřování?

2. Je pan ministr ochoten dát zjistiti a potrestati četníka, který senátora Pfrognera při jeho intervenci ztýral?

3. Jaká opatření zamýšlí pan ministr učiniti, aby se v budoucnosti podobným případům zabránilo?

Praze dne 20. května 1937.

Pfrogner,
Frank, Maixner, Schösser, Liehm, Enhuber, Stellwag, Garlik, Tschakert, Keil, Bartl.

 

483/4 (původni znění).

Interpellation

des Senators Anton Pfrogner

an den Herrn Innenminister

weben Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Ordnung durch den Rat der politischen Behörde Dr. Hodina in Plan.

Am 1. Mai fand in Plan am Marktplatz nm 3 Uhr nachmittags eine von der Bezirksbehörde in Plan bewilligte Kundgebung der Sudetendeutschen Partei statt. Der Einberufer war Josef Turba, Schlossermeister in Plan. An dieser Kundgebung, die in größter Ruhe und Ordnung verlief, nahmen ca 3.000 Personen teil. Der Vertreter der Behörde, Herr Rat Dr. Hodina, ersuchte nur einmal den Versammlungsleiter, er möge die Versammlungsteilnehmer ermahnen, bei ihren Beifallkundgebungen mehr Ruhe zu bewahren. Die Frage des Versammlungsleiters, ob dies als Verwarnung aufzufassen sei, wurde verneint.

Als Senator Pfrogner nach einer ungefähr viertelstündigen Rede auf den Inhalt des Memoire III mit den Worten: "Nach dem bekannten und berüchtigten Memoire III gibt es keine Sudetendeutsche. Es gibt zwar Egerländer, Böhmerwäldler, Erzgebirgler.." zu sprechen kam, löste der Vertreter der Behörde die Versammlung mit den Worten auf: "Ich löse die Versammlung im Namen des Gesetzes auf, weil der Herr Redner behauptet, nach dem bekannten und berüchtigten Memoire III gibt es keine Sudetendeutsche", und gab zur Räumung des Platzes 10 Minuten Zeit!

Der Versammlungsleiter schloß hierauf die Versammlung und forderte die Teilnehmer zur Ruhe und Ordnung und zum ruhigen Verlassen des Platzes binnen 10 Minuten auf. Es muß festgestellt werden, daß die Versammlungsteilnehmer, trotz der infolge der vollkommen unbegründeten Auflösung vorhandenen Erregung, größte Ruhe und Ordnung hielten und sofort den Platz vor der Tribüne räumten und sich hauptsächlich auf der Hauptstraße in der Richtung gegen das Hotel "Zum schwarzen Bären" in Bewegung setzten.

Zur allgemeinen Überraschung alarmierte der Regierungsvertreter vollkommen grundlos und entgegen seiner gegebenen Zusicherung schon etwa nach 3-4 Minuten die Gendarmerie, welche mit gefällten Bajonetten, gezogenen Säbeln und Gummiknütteln sofort gegen die Menge vorging und viele Versammlungsteilnehmer vollkommen grundlos mit den Gummiknütteln mißhandelte, obwohl die ganze Masse sich schon in Bewegung befand.

Als Senator Pfrogner, diesen gröbsten Miß- handlungen Einhalt zu tun, intervenierte, wurde er von einem Gendarmen mit dem Gummiknüttel mißhandelt. Die Gendarmerie begnügte sich nicht mit der Räumung des Marktplatzes, sondern trieb die Leute ohne Rücksicht darauf, ob es sich um Planer Ortsansässige oder Dorfbewohner handelte, in der Richtung gegen den Schloßteich und den Stadtteich rücksichtslos aus der Stadt. Hiebei wurden auch alte und gebrechliche Leute mißhandelt.

Die Bevölkerung des gesamten Planer Bezirkes ist auf Grund dieser, durch die Vertreter der Behörde und durch die Gendarmerie in völlig unnötiger und leichtfertiger Weise hervorgerufenen Verwirrung im größten Maße erregt und es besteht im Planer Bezirk das Gefühl des vollkommenen Mangels an Rechtssicherheit.

In diesem Falle waren nicht die Versammlungsteilnehmer, welche musterhaft Ordnung hielten, sondern die Vertreter der Behörde mit ihren Organen, die von amtswegen zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung entsandt waren, die eigentlichen Störer der Ruhe und Ordnung. Weiters hätte sich dieses Vorgehen der Regierungsorgane als vollkommen unnötig erwiesen, wenn der Vertreter der Behörde die von ihm zugesagten zehn Minuten eingehalten hätte.

Die Interpellanten stellen daher die Anfragen:

1. Ist der Herr Minister bereit, den gerügten Sachverhalt erheben und gegen die schuldtragenden Organe die Disziplinaruntersuchung, einleiten zu lassen?

2. Ist der Herr Minister bereit, jenen Gendarmen feststellen und bestrafen zu lassen, der Senator Pfrogner gelegentlich seiner Intervention mißhandelt hat?

3. Welche Maßnahmen gedenkt der Herr Minister zu ergreifen, um in Zukunft ähnliche Vorfälle zu verhindern?

Prag, 20. Mai 1937.

Pfrogner,
Frank, Maixner, Schösser, Liehm, Enhuber, Stellwag, Garlik Tcchakert, Keil, Bartl.

 

483/5 (původní znění).

Interpellation

des Senators Ludwig Frank an den Herrn Minister für Post und Telegraphenwesen
in Angelegenheit der zweisprachigen Aufschriften auf Grund der international garantierten Gleichheitsgrundsätze.

Es häufen sich die Fälle, daß bei zweisprachigen Aufschriften staatlicher Ämter die deutschen Aufschriften mit kleineren Buchstaben ausgestattet werden als die tschechischen. Diesen Zustand haben Abgeordnete der Sudetendeutschen Partei gegenüber dem Herrn Eisenbahnminister gerügt.

Nun ergeben s3 4h solche Fälle auch im Ressort des Postministeriums Dieses Vorbild ist keineswegs ein Zufall, sondern in einem solchen Vorgehen liegt Absicht und Methode untergeordneter Organe. Als konkreten Fall führen die Gefertigten folgendes Beispiel an:

Auf dem Hauptpostgebäude in Marienbad sind beim Haupteingang u. a. folgende Aufschriften angebracht: "Podomní obchod zakázán, Hausierhandel nicht gestattet", "Voditi psy zakázáno, Mitnehmen von Hunden nicht gestattet", "Podávání a vydávání cenných psaní, Geldbrief-Aufgabe und Ausgabe".

Die deutschen Aufschriften sind mehr als die Hälfte kleiner als die tschechischen Aufschriften. In dieser Praxis liegt eine absichtliche Kränkung des Sudetendeutschtums, die durch chauvinistische Beamte verschuldet wurde. Diese Praxis steht aber auch im Gegensatz und Widerspruch mit dem international garantierten nationalen Gleichheitsgrundsatz, also mit den Rechtsverheißungen des tschechoslowakischen Friedensdelegierten Dr. Beneš aus dem Jahre 1919, mit den Minderheitenschutzverträgen (Artikel 2, 7 u. 8), mit der garantierten Erklärung des Völkerbundes (Art. 14 des Minderheitenschutzvertrages), mit dem Gleichheitsgrundsatze der Verfassung (§§ 106, 128) und nicht zuletzt reit den Präsidentenworten von den "Gleichen unter Gleichen".

Die Interpellanten stellen daher die Anfragen:

1. Ist der Herr Minister bereit, den gerügten Sachverhalt erheben zu lassen?

2. Ist der Herr Minister bereit, die untergeordneten Organe ausforschen zu lassen, die diese absichtliche Diskriminierung des Sudetendeutschtums verschuldet haben?

3. Ist der Herr Minister bereit, diese Organe wegen ihrer chauvinistischen Umtriebe im Disziplinarwege-bestrafen zu lassen?

4. Ist der Herr Minister bereit zu veranlassen, daß die gerügten Aufschriften entfernt u. durch andere ersetzt werden, die den international garantierten Gleichheitsgrundsätzen entsprechen?

Prag, 18. Mai 1937.

Frank,
Maixner, Bartl, Liehm, Schösser, Pfrogner, Krczal, Tschakert, Garlik, Enhuber, Fritsch,

Krommer.

 

Překlad ad 483/5.

Interpelace

senátora L. Franka

na pana ministra pošt a telegrafů stran dvojjazyčných nápisů na základě mezinárodně zaruče
ných zásad rovnosti.

Množí se případy, že při dvojjazyčných nápisech státních úřadů mají německé nápisy menší písmena nežli české. Tuto okolnost vytýkali poslanci sudetskoněmecké strany panu ministrovi železnic.

Nyní dějí se takové případy také v oboru ministerstva pošt. Není to nikterak náhodou, nýbrž v takovémto postupu spočívá úmysl a methoda podřízených orgánů. Jako konkretní případ uvádějí podepsaní následující příklad:

Na budově hlavní pošty v Mariánských Lázních jsou u hlavního vchodu mezi jinými tyto nápisy: "Podomní obchod zakázán, Hausierhandel nicht gestattet", "Voditi psy zakázáno, Mitnehmen von Hunden nicht gestattet", "Podávání a vydávání cenných psaní, Geldbrief-Aufgabe und Ausgabe".

Německé nápisy jsou o více než polovinu menší nežli nápisy české.

V této praxi spočívá úmyslné ubližování sudetskému Němectvu, zaviněné šovinistickými úředníky. Tato praxe odporuje však také mezinárodně zaručené zásadě národnostní rovnosti, tedy právním příslibům československého mírového delegáta dr Beneše z r. 1919, smlouvám o ochraně menšin (článek 2, 7 a 8), zaručenému prohlášení Společnosti národů (čl. 14 smlouvy o ochraně menšin), zásadě rovnosti ústavy (§§ 106, 128) a v neposlední řadě slovům presidentovým o "rovných mezi rovnými".

Interpelanti táží se tudíž:

1. Je pan ministr ochoten dát vyšetřiti vytýkaný stav věci?

2. Je pan ministr ochoten dát vypátrati podřízené orgány, kteří zavinili tuto úmyslnou diskriminaci sudetského Němectva?

3. Je pan ministr ochoten dát tyto orgány pro jejich šovinistické rejdy disciplinární cestou potrestati?

4. Je pan ministr ochoten zaříditi, aby vytýkané nápisy byly odstraněny a nahrazeny jinými, které vyhovují mezinárodně zaručeným zásadám rovnosti?

Praze dne 18. května 1937.

Frank,
Maixner, Bartl, Liehm, Schösser, Pfrogner, Krczal, Tschakert, Garlik, Enhuber, Fritsch,

Krommer.

 

Překlad ad 483/6.

Interpelace

senátora A. Pfrognera na pana ministra vnitra

stran ztýrání státních občanů německé národnosti orgánem pátracího oddělení četnictva ve Stříbře.

Ve Stříbře nalézá se oddělení pátrací služby četnictva, ve kterém se vycvičují mladí četníci. Na ten způsob přicházejí asi každého třetího až čtvrtého měsíce vždy znovu mladí četníci do Stříbra, kteří jsou zapracováváni do činnosti silniční služby, služby na schůzích atd.

Jak se toto zavádění do služebních povinností děje, ukazuje nový případ ztýrání, kterého se dopustil orgán tohoto pátracího oddělení. Dělníci František Thuy ze Schönthalu, Jan Krombhola z Černošína a Rudolf Hacker ze Slavic, vesměs v okresu Stříbro, jeli dne 28. dubna 1937 mezi 19. a 20. hod. po státní silnici ze Stříbra do Černošína na kolech z místa svého zaměstnání. František Thuy a Jan Krombholz jeli k Těchlovicům trochu vedle sebe. Pro tento dopravní přestupek byli orgánem pátrací služby četnictva ze Stříbra zadrženi. Při krátkém výslechu, ve kterém byly od postižených žádány průkazy, kterémužto vyzvání ihned vyhověli, udeřil jeden z četníků Františka Thuye ze Schönthalu do obličeje. Tři vyslýchaní nezavdali nikterak příčinu k tomuto surovému jednání četníkovu. Násilný útok četníka je hrubým služebním přehmatem a vzbudil v obyvatelstvu velké vzrušení.

Interpelanti se tudíž táží:

1. Je pan ministr ochoten dát co nepřísněji vyšetřiti vytýkaný případ?

2. Je pan ministr ochoten dát zjistiti strážmistra pátracího oddělení, který se tohoto přehmatu dopustil, a zavésti proti němu disciplinární řízení?

3. Jaká opatřeni učinil pan ministr, aby zařídil odčinění urážky postiženému způsobené?

Praze dne 20. května 1937.

Pfrogner,
Keil, Liehm, Resner, Frank, Bock, Schrammel, Fritsch, Kromnter, Patzall, Schmidt.

 

483/6 (původní znění).

Interpellation

des Senators Anton Pfrogner

an den Herrn Innenminister

wegen Mißhandlung von. Staatsbürgern deutscher Volkszugehörigkeit durch ein Organ der Fahndungsabteilung des Gendarmeriepostens in Mies.

In Mies befindet sich eine Abteilung des Fahndungsdienstes der Gendarmerie, in der junge Gendarmen ausgebildet werden. Auf diese Weise kommen ungefähr alte drei bis vier Monate immer wieder junge Gendarmen nach Mies, die in die Tätigkeit des Straßendienstes, Versammlungsdienstes usw eingearbeitet werden.

Wie diese Einführung in die dienstlichen Obliegenheiten vor sich geht, beweist ein neuerlicher Fall von Mißhandlungen, die sich ein Organ dieser Fahndungsabteilung zuschulden kommen ließ. Die Arbeiter Franz Thuy aus Schöntal, Johann Krombholz aus Tschernoschin und Rudolf Hacker ans Mariafels, sämtlich im Bezirke Mies, befanden sich am 28.April 1937 zwischen 19 und 20 Uhr auf der Staatsstraße von Mies nach Tschernoschin mittels Fahrrädern auf der Fährt; von ihrem Beschäftigungsorte. Franz Thuy und Johann Krombholz fuhren gegen Techlowitz etwas nebeneinander. Erlegen dieses Verkehrsdeliktes würden sie von dem nachkommenden Organ des Fahndungsdienstes der Gendarmerie aus Mies angehalten. Während der kurzen Einvernahme, in welcher von den Betroffenen die Ausweise verlangt wurden, welcher Aufforderung diese sofort nachkamen, schlug ein Wachtmeister den Franz Thuy aus Schöntal ins Gesicht. Die drei Einvernommenen haben zu dieser rohen Handlungsweise des Wachtmeisters keinerlei Anlaß gegeben. Der tätliche Ausfall des Wachtmeisters ist ein grober dienstlicher übergriff und hat in der Bevölkerung große Beunruhigung hervorgerufen.

Die Interpellanten stellen daher die Anfragen:

1. Ist der Herr Minister bereit, den gerügten Sachverhalt auf das strengste untersuchen zu lassen?

2. Ist der Herr Minister bereit, den Wachtmeister der Fahndungsabteilung, der sich diesen übergriff zuschulden kommen ließ, ermitteln und gegen ihn das Disziplinarverfahren einleiten zu lassen?

3. Welche Maßnahmen hat der Herr Minister getroffen, um eine Wiedergutmachung der dem Betroffenen zugefügten Beleidigung zu veranlassen?

Prag, 20. Mai 1937.

Pfrogner,
Keil, Liehm, Werner, Frank, Bock, Schrammel, Fritsch, Krommer, Patzak, Shhmidt.


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