Pátek 23. března 1928

Das Gesetz selbst legt in den §§ 1 und 2 fest, daß die Grenzen des čechoslovakischen Staates nur mit einem dem Gesetz entsprechenden Paß überschritten werden können. Im § 3 ist insofern eine kleine Erleichterung gegen den bisherigen Zustand vorgesehen, daß die Pässe nicht für kurze Zeit, sondern auf einen längeren Zeitraum, bis zu 5 Jahren ausgestellt werden können. Daraus ist aber auch ersichtlich, daß man in Regierungskreisen wahrscheinlich noch lange nicht daran denkt, dieses Verkehrshindernis zu beseitigen, was deshalb von besonderer Bedeutung ist, weil in den Tagesblättern und in den amtlichen Mitteilungen angekündigt wird, daß man den Visumzwang überhaupt aufzuheben gedenkt. Was nützt es nun, wenn das Visum fällt, die Notwendigkeit der Pässe aber weiterhin betont wird, die die Verkehrsfreiheit genau so beeinträchtigen, wie es mit dem Visumszwang der Fall war? Etwas mehr Beachtung erfordert schon der § 5 dieses Gesetzes, der den Behörden das Recht gibt, Pässe auch an Staatenlose oder zweifelhafte Personen auszustellen. Zu dieser gesetzlichen Bestimmung fehlt unseres Erachtens aber noch die weitere Ergänzung, die wir als Forderung erheben müssen, daß auch im Gesetz ausdrücklich festgelegt werde, daß auch solchen Personen Pässe ausgestellt werden können, die wegen politischer Verfolgungen ihren Heimatsort verlassen mußten. Wir stellen auch einen diesbezüglichen Antrag und hoffen, daß auch die Herren von den Mehrheitsparteien auf Grund der von Ihnen tagtäglich aufgestellten Behauptung, daß wir in der demokratischesten Republik von Europa leben, dieser Auffassung insoweit Ehre machen, als sie erkennen, daß ein demokratischer Staat nicht nur die moralische Verpflichtung hat, politischen Flüchtlingen das Asylrecht zu gewähren, sondern ihnen auch durch Ausstellung von Pässen die Verkehrsfreiheit in andere Staaten zu ermöglichen. Eine weitere interessante Bestimmung ist der § 7 des Gesetzes. Er gibt den Behörden das Recht, die Ausstellung von Pässen zu verweigern, wenn es wirtschaftliche Interessen erfordern oder die Verweigerung im Interesse der staatlichen Sicherheit liegt. Mit dieser Kautschukbestimmung läßt sich natürlich alles begründen, umsomehr als im ganzen Gesetz und auch im Motivenbericht mit keinem Wort gesagt wird, was unter Gefährdung der wirtschaftlichen Interessen oder der staatlichen Sicherheit zu verstehen ist. Schon die eine Bestimmung über die Gefährdung wirtschaftlicher Interessen ist interessant, wenn man nach der Ursache forscht, aus der sie hervorgeht. Sicherlich sollen nicht das Bürgertum oder die industriellen Kreise getroffen werden, denn die haben es verstanden, durch internationale Verträge, durch Vereinbarungen, durch Zusammenlegung großer Betriebe, durch Kartellverbände usw. für ihre wirtschaftlichen Interessen ausgiebig zu sorgen. Es kann also damit nur eine Gruppe von besonders qualifizierten Arbeitskräften im čechoslovakischen Staatsgebiet gemeint sein, deren Auswanderung man verhindern will und die daher unter den Begriff "Gefährdung der wirtschaftlichen Interessen" fallen. (Předsednictví převzal místopředseda inž. Dostálek.) Sicher wird es sich dabei vor allem um die Glasarbeiter dieses Staatsgebietes handeln, die man hier unbedingt benötigt und dann noch um eine Reihe von anderen in einzelnen Berufen tätigen Arbeitergruppen, deren Abwanderung man durch solche Polizeischikanen verhindern will. Trotzdem man von der Unentbehrlichkeit dieser Arbeitsmenschen überzeugt ist, denken weder die Regierung, noch die in Betracht kommenden Unternehmergruppen daran, einen anderen, den einzig richtigen Weg zu gehen, die soziale Lage dieser Arbeitergruppen so zu gestalten, wie es ihren Fähigkeiten entspricht, um sie durch solche Maßnahmen von selbst an den Arbeitsplatz zu fesseln und der heimischen Produktion zu erhalten.

Alle, die der Meinung sind, daß man durch solche polizeiliche Maßnahmen, durch Verweigerung von Auslandspässen diese Menschen zwingen kann, ihre Fähigkeiten und Fachkenntnisse der heimischen Wirtschaft zur Verfügung zu stellen, irren sehr. Denn damit wird die Lust und Liebe zur Erfüllung der ihnen gestellten Pflichten nicht gehoben. Es wird einen anderen Weg geben, nämlich einfach Einfluß nehmen, daß die soziale Lage dieser Arbeiterschichten eine Besserung erfährt; durch eine reaktionäre Bestimmung dieses vorliegenden Gesetzes ist diese eventuelle Gefahr nicht aus der Welt zu schaffen. Die čechisch-deutsche Bürgerregierung, in der auch Vertreter von Parteien sitzen, die angeben, auch das Interesse der Arbeiter zu vertreten, zeigt auch hier in dieser Bestimmung des Gesetzes verdammt wenig Arbeiterfreundlichkeit. Es soll nicht nur diesen Arbeitergruppen unter Umständen die Ausreise in andere Gebiete zur Besserstellung ihrer sozialen Lage erschwert werden, sondern auch jene Arbeitergruppen, die innerhalb des Staatsgebietes beschäftigungslos sind, weder Verdienst noch Arbeit finden können, sollen durch eine Bestimmung dieses Gesetzes erst dann einen Auslandspaß erhalten können, wenn sie vorher alle rückständigen Steuern und Abgaben restlos beglichen haben. Damit wird natürlich auch die Frage des Auswanderungsproblems besonders für den čechoslovakischen Staat von Bedeutung und es ist doch sicher für die volkswirtschaftliche Auffassung der gegenwärtigen Regierungsparteien von Bedeutung, wie man über solche Fragen denkt. Ein Staat, der nicht die Möglichkeit hat, allen Arbeitsmenschen eine Beschäftigung restlos zu sichern, kann doch nicht durch Polizeimaßnahmen verhindern, daß die, die im eigenen Staat eine Beschäftigung nicht zu finden vermögen, anderswo jene Arbeit suchen, die sie zur Fristung ihrer Existenz benötigen. Die volkswirtschaftlichen Verhältnisse im čechoslovakischen Staate sind für seine Arbeiterschaft nicht günstig. Nach dem Zusammenbruch des alten Österreich-Ungarn haben wir die Tatsache verzeichnen können, daß fast 80% der einzelnen Industriezweige dem čechoslovakischen Staat erhalten blieben. Diese ganz gewaltige Industrie hatte nicht nur im alten Österreich-Ungarn schon ein großes Exportgeschäft, sie hatte außerdem noch die Aufgabe, für 52 Millionen Menschen des Inlandes die Gebrauchsgüter zu erzeugen. Die Entwicklung dieser Industrie im čechoslovakischen Staate ist durch eine falsche Zoll-, Tarif- und Handelspolitik gehindert, das Exportgeschäft bedeutend erschwert, durch politische Maßnahmen sind eine Reihe von Absatzgebieten dieser Industrie verloren gegangen und der Inlandsbedarf selbst ist viel zu klein, um allen in der Čechoslovakei auf diese Industrien angewiesenen Menschen eine Beschäftigung restlos geben zu können. Die Folge davon war eine Einschränkung der Erzeugung, die Stillegung ganzer Industrien und Betriebe, und daraus die berufliche Umstellung Zehntausender Menschen und außerdem wiederum der Zwang für Tausende Menschen zur Auswanderung. Man hat nicht nur den Versuch nicht unternommen, durch eine vernünftige Wirtschaftspolitik diese Industrien lebensmöglich zu gestalten, man hat jenen Menschen, die unverschuldeter Weise arbeitslos geworden und in Not und Elend geraten sind, auch noch die Möglichkeit genommen, es ihnen zumindest erschwert, sich anderswo die Beschäftigung, die sie brauchen, zu suchen. Wenn wir einen Blick auf die Ziffern des statistischen Zentralamtes werfen, finden wir, daß die Auswanderung im čechoslovakischen Staat mit den Beschäftigungsverhältnissen in diesem Staate gleichen Schritt hält. 1922 wurden 805 Arbeiter, 1923 909, 1924 4381, 1925 2929, 1926 3068 und 1927 3151 Arbeitern Auslandspässe ausgestellt. Nach dem neuen Gesetz - abgesehen davon, daß andere Staaten gewisse Vorkehrungen treffen, um sich gegen eine zu hohe Einwanderungsquote zu sichern - wird diesen Menschen, die innerhalb unserer Industrie und Volkswirtschaft keine Beschäftigungsmöglichkeit finden können, selbst dann wenn sie irgendwo anders einen Arbeitsplatz gefunden haben, die Auswanderung erschwert, ja geradezu durch die Bestimmung unmöglich gemacht, daß der Beamte die Ausstellung eines Passes so lange nicht vornimmt, bis nicht der betreffende Arbeiter die noch rückständigen Steuern bezahlt hat. Das ist natürlich eine unerhörte, grausame Bestimmung in diesem Gesetze.

Ein bekannter Volkswirtschaftler, Dr Albin Oberschall, hat in einem recht interessanten Aufsatz das Problem der Auswanderung gestreift und unter anderem auch darauf verwiesen, daß jede Auswanderung von Arbeitskräften für den in Betracht kommenden Staat ein schwerer Verlust ist. Dieser Anschauung haben sich gewisse verantwortliche Faktoren, Regierungsmänner dieses Staates, angeschlossen und wenn man schon zu dieser Erkenntnis gelangt ist, dann muß man doch auch ein wenig nach den Ursachen suchen, die eine so schwere Schädigung der volkswirtschaftlichen Interessen des Staates herbeizuführen in der Lage sind. Wenn man nach diesen Ursachen sucht, muß dann wohl festgestellt werden, daß das ganze Auswanderungsproblem zum größten Teil ein soziales Problem ist, das nur durch eine Besserung der sozialen Lage der Arbeiterklasse gelöst werden kann. Für diese soziale Besserstellung der arbeitenden Menschen in diesem Staate hat aber weder die Bürgerregierung noch der größte Teil des in Betracht kommenden Unternehmertums das notwendige Verständnis. Im Gegenteil, soweit die Regierung in Betracht gezogen werden kann, haben wir in der letzten Zeit erlebt, daß durch eine Reihe von Gesetzen, beginnend vom Zollgesetz bis zu den Steuervorlagen alles getan wurde, um den Lebensstandard der Arbeiterklasse dieses Staates noch bedeutend zu verschlechtern. Gegenwärtig geht man noch weiter daran, noch die vorhandenen sozialen Errungenschaften durch Novellierung der Gestzgebung abzubauen, für die Arbeiterklasse zu verschlechtern. Die Unternehmer wieder umgehen mit derselben Verständnislosigkeit an dieses Problem heran und haben auch in der letzten Zeit den deutlichsten Beweis erbracht, indem sie den vergeblichen Versuch unternehmen, um der Konkurrenz gewachsen zu sein, die Löhne, wo es nur halbwegs möglich ist, abzubauen, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern und das in einer Zeit guter Konjunktur, guter Beschäftigung, in einer Zeit, wo die Bilanzen der Aktiengesellschaften, der Industriekonzerne und der mit der Industrie im Zusammenhang stehenden Banken ungeheuere Reingewinne ausweisen. Trotzdem müssen die Arbeiter in dieser Zeit des guten Geschäftsganges und der zweifellos reichlichen Gewinne der Unternehmerschaften um die geringste Lohnerhöhung schwere Kämpfe führen, wie wir es erst vor kurzem bei den Bergarbeitern beobachten konnten und gegenwärtig, wo wir wieder vor einem großen Kampf der Metallarbeiter in diesem Staate stehen. Das sind natürlich nicht jene Maßnahmen zur sozialen Besserstellung, die unter Umständen das Auswanderungsproblem lösen oder die Auswanderung der Arbeiterschichten verhindern können.

Wenn ich schon vom Kampf der Arbeiterschaft in diesem Staate spreche, möchte ich auch einige Worte über den Kampf der Arbeiter sagen, der gegenwärtig in Schlesien zu verzeichnen ist, den die Textilarbeiterschaft des Gebietes von Freiwaldau führt. Weit mehr als 1000 Arbeiter kommen dort in Betracht. Die Firma Regenhart, nebenbei bemerkt eine Millionenfirma, schämt sich nicht, den erwachsenen Arbeitern dieses Betriebes, Familienvätern, Frauen, 40 bis 60 Kč Wochenverdienst auszuzahlen. Dieser Kampf, der geradezu ein Kampf gegen das Verhungern genannt werden kann - und die Firma Regenhart ist einer jener Betriebe, die die schlechtesten Löhne zahlen (Výkřiky posl. Hackenberga.) - dieser Kampf dauert schon wochenlang, die Forderung ist äußerst minimal und dieser Millionär nimmt einen schroff ablehnenden, protzenhaften Standpunkt ein und will von Verhandlungen, um die Hungerlöhne seiner Arbeitssklaven auch nur um Einiges zu erhöhen, nichts wissen. (Výkřiky posl. Hackenberga.)

Die ganze öffentliche Meinung nimmt gegen diese Methoden des Regenhart Stellung, protestiert, und nur die Staatsgewalt, die staatliche Bürokratie stellt ihren Machtappar at restlos dem Ausbeuter Regenhart zur Verfügung -. (Posl. Hackenberg: Mayr-Harting soll sich nur einmal anschauen, wie die Gendarmerie die Streikbrecher in die Fabrik und aus der Fabrik führt, und dabei handelt es sich um einen Streik von christlichsozialen Arbeitern!) Beim geringsten Anlaß, beim geringsten Vorkommnis, wird Polizei und Gendarmerie gegen die Arbeiter losgelassen. Ich selbst war bei einer Versammlung anwesend, die ganz harmlos verlief und wo dann auf Grund einer kleinen Zusammenrottung der Oberrat unter Führung eines Gendarmerieoffiziers mit einer großen Zahl von Gendarmen mit gefälltem Bajonett gegen die Arbeiter angestürmt kam und so eigentlich zur Störung der Ruhe und Ordnung beitrugen. Jeden Tag Verhaftungen! Die Leute werden in Untersuchung gesteckt, nach der Untersuchung werden die schwersten Anklagen erhoben, die Gendarmerie geht rücksichtslos vor, alle Beschwerden sind zwecklos. Wie die Gendarmerie vorgeht, welche Übergriffe sie sich leistet, mit welcher Rücksichtslosigkeit streikende Arbeiter dort behandelt werden, was alles Anlaß gibt zu Verfolgungen und zu Verhaftungen, möchte ich nur an einem Beispiel demonstrieren: An diesem Streik sind auch in großer Zahl die christlichsozialen Textilarbeiter beteiligt. Der Obmann des Streikkomitees ist ein Christlichsozialer. Er ist also Anhänger der Regierungspartei, der man doch Staatsfeindlichkeit nicht nachsagen kann. Und nun ereignete sich in der Vorwoche folgender bezeichnende Zwischenfall: Zwei Lumpen kommen nach Freiwaldau, suchen das Streikkomitee auf, verlangen eine Unterstützung, sonst wären sie gezwungen, die Arbeit aufzunehmen, bekommen von dem christlichsozialen Obmann des Streikkomitees die Unterstützung. Nachdem sie aber gar keine Miene machten, diese gastfreundliche Stätte weder zu verlassen, wurde ihnen die weitere Ausfolgung der Unterstützung verweigert. Einer dieser Lumpen wurde von einem Gendarm verhaftet. Dieser fand bei ihm einige Hundert Kronen und auf die Frage, woher er das Geld habe, erklärte er, er habe vom christlichsozialen Streikobmann den Auftrag erhalten, bei Regenhart Fensterscheiben einzuwerfen und bekomme für jede zerschlagene Fensterscheibe 100 Kč. Eine ganz unsinnige, blöde Darstellung, die von einer Behörde oder der Gendarmerie gar keine Beachtung finden sollte. Was aber geschieht? Der Parteigänger des christlich sozialen Justizministers Mayr-Harting wurde vom Fleck weg verhaftet, nach Troppau ins Landesgericht über führt und sitzt heute noch in Untersuchungshaft. Wenn die Gendarmerie in Freiwaldau, wenn die politische Bezirksverwaltung, die doch weiß, daß der Mayr-Harting in diesem Staate Justizminister ist, die den Einfluß der Christlichsozialen als Regierungspartei kennt, wenn also diese Verwaltung und wenn die Gendarmerie gegen Funktionäre dieser Regierungspartei so vorgeht, dann kann man sich einen Begriff davon machen, wie die übrigen Streikenden in diesem Gebiete behandelt werden. In Anbetracht aller dieser Erscheinungen, die nicht nur bei der Firma Regenhart, sondern im großen ganzen in diesem Staatsgebiet zu verzeichnen sind, darf man sich nicht wunder n, wenn auch qualifizierte Arbeiter den Versuch machen auszuwandern, um sich ihre soziale Lage zu verbessern. Das soll jetzt durch die Bestimmung im Gesetze bezüglich der Verweigerung der Pässe verhindert werden und im Interesse der Profitgier verständnisloser Unternehmer sollen auch qualifizierte Arbeiter gezwungen werden., diesem Unternehmertum ihre Dienste ohne jede soziale Besserstellung zu leisten.

Ebenso interessant ist die Bestimmung, daß Auslandspässe verweigert werden können, wenn es das Interesse der staatlichen Sicherheit erfordert. Diese Bestimmung hat nur eine politische Bedeutung und soll wohl nur gegen jene Anwendung finden, die sich erkühnen, im Auslande über die Auswirkung der čechoslovakischen Demokratie zu reden und soll wohl vor allem auch gegen Arbeiter gerichtet sein - man kann unter Umständen auch internationale Kongresse als Gefährdung der staatlichen Sicherheit bezeichnen. Diese Bestimmung bietet der Regierung die Handhabe, ohne Angabe von Gründen die Ausstellung von Pässen zu verweigern. Wir erheben gegen die Einschränkung der Freizügigkeit, die in dieser Bestimmung dieses Gesetzes enthalten ist, den schärfsten Protest. Die Regierung kann also machen, was sie will, sie kann im Gesetze Erleichterungen gewähren und wird gleichzeitig in einem anderen Paragraphen wieder ermächtigt, diese Erleichterungen aus der Welt zu schaffen. Dieses Gesetz ist die Folge der gesamten Gesetzgebung, die nur so von Ermächtigungen strotzt. Die Behörde wird auch ermächtigt, die Ausstellung von Pässen an jene Personen zu verweigern, die Steuern in beträchtlicher Höhe schulden; sie können sich aber dann doch die Paßmöglichkeit durch die Erlegung einer größeren Kaution verschaffen. Damit wird aber nur der arme Geschäftsmann, der kleine Kaufmann, der Wähler des Herrn Stenzl getroffen, der reiche Kapitalist wird durch diese Bestimmung nicht berührt, er weiß es schon so anzustellen, daß er seine Kapitalien im Auslande festlegt und die Erlegung einer Kaution trifft ihn sicher nicht so hart, als sie unter Umständen den kleinen Geschäftsmann oder Kaufmann treffen wird. Man kann mit solchen Bestimmungen wohl kaum eine Kapitals- oder Steuerflucht verhindern. Im § 10 wird dem Minister des Innern weiters die Ermächtigung gegeben, für die Pässe der Arbeiter, in derselben Zeit, wo man sich mit der Abschaffung des Visumzwanges beschäftigt, den Visumzwang beizubehalten. Ebenso werden im § 11 die Landesbehörden ermächtigt, sogenannte Erleichterungen für den kleinen Grenzverkehr zu verlautbaren. Diese Frage ist für tausende von Menschen besonders wichtig und wir müssen verlangen, daß die Regierung ein Gesetz vorlegt, das den Grenzverkehr regelt, weil wir in der letzten Zeit besonders dort, wo die Staatspolizei diese Frage zu lösen hat, eine bedeutende Erschwerung des Grenzverkehrs zum Nachteil auch unserer Wirtschaftsinteressen beobachten können. Zu erwähnen wäre nur noch der § 12, der außer Geldstrafen wegen Übertretungen noch Freiheitsstrafen vorsieht, eine Bestimmung, gegen die wir ebenfalls protestieren. Wir haben auch einen diesbezüglichen Antrag gestellt. Meine Herren von der Regierungsmehrheit, wenn Sie sich schon aus ganz unbegreiflichen Gründen nicht entschließen können, für die völlige Aufhebung der Verkehrsschranken des Paß- und Visumzwanges einzutreten, dann ersuchen wir Sie wenigstens, für jene Anträge zu stimmen, die wir eingebracht haben und die einige der krassesten Bestimmungen, die in dem Gesetz enthalten sind, aus der Welt schaffen sollen. In der Hoffnung, daß auch die Regierungsparteien schließlich an der Verkehrsfreiheit ein Interesse haben sollten, nehmen wir an, daß Sie für die von uns gestellten Anträge stimmen werden, wir selbst werden gegen das Gesetz stimmen (Potlesk poslanců něm. strany soc. demokratické.)

3. Řeč posl. Majora (viz str. 28 těsnopisecké zprávy):

Nem lesz érdektelen, ha az útlevél-üggyel kapcsolatban foglalkozni fogok röviden az illetőség kérdésével, amennyiben az útlevél kiadásához elsősorban illetőségre van szüksége az állampolgárnak. Konstatálnom kell, hogy erről a helyről már több ízben megállapította Gáti elvtársam, hogy az illetőség terén óriási hajsza folyik az emberek ellen és egészen természetes, hogy ez szoros kapcsolatban van az útlevélkérdéssel is, mert hiszen, mint mondottam, a munkás, a kiskereskedő, kisiparos nem találja meg itt honosságát. Nem találja meg pedig azért, mert nincs kenyere, nincs munkája és így kénytelenek az emberek tízezerszámra kivándorolni ebből a felszabadított hazából.

Emberek, akik 30-40 esztendeje tartózkodnak Szlovenszkón, idegen állampolgároknak vannak minősítve, ellenben azok az orosz ellenforradalmárok, akik menekültek a proletárhazából és akik itt ellenforradalmi tevékenységet fejtenek ki saját országuk ellen, azok itt polgárjogot nyernek, sőt a hivatalokba is beültetik őket.

Egészen természetes, hogy azok az állampolgárok, akik a saint-gemnaini szerződés értelmében valóban állampolgárai ennek az államnak, de akiknek állampolgárságát nem akarják elismerni, nem kaphatnak útlevelet. De mit szóljunk ahhoz, ha például egy csehszlovák állampolgár, akinek ükapja is itt született Szlovenszkón, kér útlevelet és nem tudja azt megkapni, egyszerűen azért, mert nincs meg neki az illetősége. Csak egy példát említek. Ürge Lajos, akinek apja Alsószelin született és odavaló illetőségű is volt, katona is volt, de később Pereden szerzett illetőséget, ma nem tud illetőségéhez hozzájutni azért, mert a legfelsőbb bíróság egyszerűen megsemmisítette azt a joggyakorlatot, amely az 1856. évi XXII. törvénycikk 10. §-a alapján fennállott, tudniillik, hogy négyévi egyhelyben tartózkodás egy bizonyos községben biztosítja az illetőnek a községben az illetőséget.

Automatikusan kellene tehát mindenkinek elnyernie az illetőséget, aki valamely községben négy éven kerésztül tartózkodik, ezt azonban a legfelsőbb bíróság megsemmisítette és így természetes, hogy Ürge Lajos sem tudja megkapni az illetőségét sem Pereden, sem Alsószelin, sem Zsigárdon, sem más községben, ahol időközben apja, illetőleg ő maga tartózkodott.

Eszerint egészen természetes, hogyha nincs illetőségük, nincs állampolgárságuk az embereknek, akik 30-40 esztendeje laknak Szlovenszkón, mit várhatunk a burzsoá állam egyéb szerveitől, amelyek szintén a legvadabb terrorral igyekeznek meghiúsítani és lehetetlenné tenni minden megmozdulást, alnely a proletariátus érdekében történik.

A cenzúra tombolásáról akarok szólni néhány szót, A "Munkás" március havában megjelent különszámából a következőket kobozták el:

Az első oldalon Kun Béla "Két március között" című cikkéből a 20. sortól kezdve a következőket (čte) :

"A június 11. számban egy beszédemet látom, amelyet Kosicén tartottam az akkori Városháztéren. A beszéd így kezdődik :

Ugye, elvtársak, jó az a proletárdiktatúra! Bár még bele sem kóstoltatok, de meg fogjátok látni, milyen szép, milyen jó és milyen érthető ez a proletárdiktatúra a dolgozók szempontjából. Aki proletár, aki dolgozó, aki ezelőtt elnyomott volt, az meg sem értheti, hogyan is lehet mást akarni, mint ezt a proletárdiktatúrát. Egyszerű valami ez. Ezelőtt elnyomtak minket, dolgozókat, hogy jólétben éljen a kisebbség és örökre biztosítsa az elnyomást, a kizsákmányolást. Most már mi, a dolgozók, elnyomjuk ezt a kisebbséget, elnyomjuk őket, nem azért, hogy örökre fenntartsuk az elnyomatást, hanem azért, hogy megsemmisítsük az elnyomatást, a kizsákmányolást.

Úgy emlékszem, hogy a kosicei proletárok, a környékbeli földmunkások és szegény parasztok megértették és helyeselték ezeket a mondatokat. Bizonyosan vannak még Szlovenszkón sokan, akik bizonyíthatják ezt. Azt is bizonyíthatják saját bőrük tapasztalatai alapján, hogy igaz volt, hogy jobb volt az, amikor a többség: a proletár, a földművesszegény nyomja el a maroknyi kapitalistát, a nagybirtokost, hogy megszüntesse a kizsákmányolást, a földtelenséget, az elnyomást- jobb bizony, mint az, ha a maroknyi kisebbség, a dolgozók öntudatlanságára és fegyverekre támaszkodva, elnyomja a nagy többséget, hogy kizsákmányolása és nyomora árán dúskáljon a jólétbén. Olyan egyszerű ez az igazság, hogy lehetetlen előbb-utóbb be nem látni minden dolgozónak. A kommunizmus igazságának az egyszerűségében is van ereje. Győzni fog minden akadályon: feudális maradványokon, kapitalizmuson, hadseregeken és szociáldemokráciákon keresztül.

A szfovenszkói munkásoknak el kell mondanom, hogy a magyarországi proletárdiktatúrára ráfogták, hogy nemzeti bolsevista jellege volt. Ráfogták azért is, mert vörös hadserege elfoglalt az ellentámadásában olyan területeket is, ahol nem-magyarok laktak, hanem szlovákok, akik nem kívántak Magyarországhoz tartozni. De ráfogták mindjárt keletkezésekor azért is, mert az entente-imperializmus rabló békefeltételei nagyban hozzájárultak ahhoz, hogy a magyar burzsoázia tehetetlenné váljék a hatalomra törő magyarországi proletártömegekkel szemben. Lenin nem látott ebben nemzeti bolsevizmust és a magyarországi proletárdiktatúra keletkezésének körülményeit nem úgy nézte és értékelte, mint aki minden eseményt a világ minden táján és minden időben egy kaptafára akar húzni. Ezt mondotta Lenin a magyarországi proletárdiktatúra keletkezésének különös körülményeiről :

A burzsoázia megmutatta, hogy amikor nehéz válság támad, amikor veszélyben a nemzet, a burzsoázia nem tud kormányozni. És csak egy: a tényleg népi, a nép által tényIeg szeretett hatalom - a munkás-, katona és paraszttanácsok hatalma! "

Itt azután a cenzúra 6 sort meghagyott, ellenben törölte a következőket: "amikor a vörös hadseregünk egyik várost foglalta el a másik után". Mint hogyha nem is lett volna igaz, hogy a vörös hadsereg az egyik várost a másik után foglalta volna el. Szóval meghamisítják az urak a történelmet.

Ezután megint 4 sort meghagy a cenzúra, ellenben kobozza a következőket (čte) :

"A burzsoázia uralmának megszüntetésével megszűnik a nemzetiségi elnyomás. A magyar állam, amely klasszikus országa volt a nemzetiségi elnyomásnak, most federatív proletár köztársasággá lett. Minthogy nemzetileg nem volt elnyomva a magyar nyelven beszélő proletariátus, ennélfogva reá az a feladat is vár, hogy elfelejtesse a különböző más nemzetiséghez tartozó elvtársainkkal, proletártestvéreinkkel az eddigi nemzeti elnyomatást.

Mint a nemzetek önrendelkezési jogának és a föderatív tanácsköztársaságnak hívei, az egymással szövetséges tanácsköztársaságok rendszerére törekszünk, a legteljesebb nemzeti függetlenségnek és önkormányzatnak biztosításával.

Ma, csaknem 9 esztendő tapasztalatai után, melyeket kollektív munkával formába öntött a Kommunista Internacionálé, aligha lehetne másként fogalmazni a magyar és a többi nemzetekhez tartozó kommunista proletárok és földművesszegények politikáját a nemzeti kérdésben."

Itt 6 sort megint meghagy a cenzúra, ellenben törli a következőket (čte) :

"Rajta voltunk akkor is, hogy minden vörös katona tudja, hogy a forradalmat viszi a szuronya hegyén. Rajta voltunk, hogy ne csak az ellenséget lássa azokban, akik szemközt álltak vele rajvonalban, hanem meglássa bennük a jövendő forradalmi szövetségest.

Abban a beszédben olvasom, amelyet a Schalkház erkélyéről tartottam Kosicén:" (Citát byl usnesením předsednictva posl. sněmovny ze dne 20. března 1928 podle §9, lit. m) jednacího řádu vyloučen z těsnopisecké zprávy.)

"A KPC akkor még nem létezett. De a KPC, a csehszlovákiai proletariátus legnagyobb tömegpártja és egyetlen vezére a tanu, hogy igaz volt, amit Kosicén mondtunk. Az időpontban tévedhettünk, mert lebecsültük a szociáldemokráciának a kapitalizmus támogatását szolgáló erejét. De igaz lett, hogy azok, akik akkor az ellenséges rajvonalban álltak velünk szemben, ma velünk együtt harcolnak. Együtt a nemzetközi tanácsköztársaságért, annak legelső váráért, a Szovjetunióért, a Kommunista Internacicnáléban, amelynek akkor még csak bölcsőjét ringatta a forradalom vihara.


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