Místopøedseda Langr (zvoní): Prosím
o klid.
Posl. Zischka (pokraèuje): ... einer für
die Erhaltung des Volkskörpers notwendigen Zahl gesunder,
kräftiger Kinder in einer Familie unmöglich ist. Der
Bund der Deutschen als überparteiliche Organisation des Sudetendeutschtums,
erfüllt von tiefster Sorge um unsere völkische Zukunft,
weil durch die wirtschaftliche Not unsere letzten Geburtenreserven,
die lebenstüchtigen sudetendeutschen Arbeitsmenschen, zu
versagen beginnen, wendet sich an alle Unternehmer, Arbeitern
und Angestellten in einer Zeit steigender Lebenshaltungskosten
aus freien Stücken durch Gewährung von angemessenen
Lohn- und Gehaltserhöhungen, insbesondere aber durch ausreichende
und gestaffelte Kinderzulagen die Gründung und Erhaltung
kinderreicher Vollfamilien zu ermöglichen (Hluk trvá.),
auch Kinderreiche bei der Aufnahme von Arbeitern und Angestellten
zu bevorzugen. (Hluk trvá.)
Místopøedseda Langr (zvoní): Prosím
o klid. Upozoròuji pana øeèníka, že
øeènická lhùta uplynula. (Hluk
trvá.)
Žádám o klid.
Posl. Zischka (pokraèuje): Ich frage nun
die Herren von der Sudetendeutschen Partei, wo ist der Unternehmer
der Deutschen jetzt sind 6 Monate vergangen seit der Bundestagung
in Hohenelbe - der sich aus freien Stücken bereitgefunden
hätte, einer kinderreichen Arbeiterfamilie die Zulagen zugeben,
von denen hier in der Resolution die Rede ist? Darauf geben Sie
mir eine positive Antwort, und dann werden wir Ihnen empfehlen,
diesen Mann zur Nachahmung in den deutschen Gebieten herumzuführen.
Sie reden also wegwerfend vom Klassenkampf. Ich rede von den Lohnkämpfen
der letzten Jahre. Um jede Krone, um jeden Heller mußten
die deutschen Arbeiter einen schweren erbitterten Kampf führen
und es ist ihnen von den Unternehmern freiwillig nichts gegeben
worden. Sie sprechen von der Notgemeinschaft der Opfer. Ich werde
Ihnen etwas sagen: Wenn Sie heute sich herstellen werden, um als
Moralpauker hier aufzutreten, dann muß es Ihnen auch recht
sein, wenn wir von den Watschen in den Weinkellern reden. Sie
reden von der sittlichen Erneuerung, ich rede vom Prozeß
in Leipa. Sie reden vom Versagen des 18. Feber und Ihre Mitglieder
stimmen im Budgetausschuß für die Resolution der Koalitionsparteien.
Machen Sie sich das mit Ihren Anhängern aus. Setzen Sie sich
auseinander mit der stetig wachsenden Opposition (Hluk trvá.)
Setzen Sie sich auseinander mit jenen Elementen in Ihrer Partei,
die nicht mehr willens sind zu schweigen, die heute offen rebellieren.
Wir wollen mit Ihnen weder konkurrieren, soweit es sich um die
Aufstellung von Forderungen - beispielsweise - handelt, wie sie
gestern Koll. Wollner hier vorgebracht hat. Wir wollen
nicht mit Ihnen lizitieren. Wir setzen den sich demagogisch überschlagenden
Anträgen die positive Arbeit entgegen und werden auch in
aller Zukunft alles tun, um zu arbeiten für unsere Heimat,
für unser schwergeprüftes Volk, für die sudetendeutsche
Arbeiterschaft. (Potlesk.)
Hohes Haus! Die deutsche christlich-soziale Volkspartei hat durch
ihre Sprecher von dieser Stelle Jahr für Jahr ihre Grundforderungen
zum Kapitel "Schule und Volksbildung" verkündet.
Ich kann mir daher wohl ihre Wiederholung in diesem Jahre schenken,
schon mit Rücksicht auf die gedrosselte Redezeit. Wir haben
nur eine Feststellung zu machen. Wir haben diesen Forderungen
nichts hinzuzufügen. (Hluk trvá. - Výkøiky
posl. dr Roscheho.)
Místopøedseda Langr (zvoní): Žádám
pana posl. dr Roscheho, aby nerušil øeèníka.
Posl. Schlusche (pokraèuje): Wir haben aber
auch von diesen Forderungen nichts abzustreichen. Diese Forderungen
bestehen und die deutsche christlichsoziale Volkspartei steht
zu diesen Forderungen, bis ihr letztes I-Tüpfel erfüllt
sein wird.
Ich möchte heute lediglich zum Kapitel "Schule und Volksbildung"
in einer zweifachen Richtung einige Bemerkungen machen. Einmal
zur Frage des Seelenfanges und zum zweiten zur Frage der staatspolitischen
Bildung. Wir freuen uns darüber, daß es den Bemühungen
der deutschen Regierungsparteien im letzten Jahre gelungen ist,
endlich nach jahrelangem Kampfe in den Gemeinden Hermitz, Jaronin,
Milleschitz und Leipnik die Zustimmung zur Errichtung der deutschen
Minderheitsschulen zu erreichen. Wir müssen aber gleichzeitig
mit Bedauern feststellen, daß die Errichtung einer ganzen
Reihe von deutschen Minderheitsschulen noch immer ausständig
ist. Ja ich möchte bei diesem Anlaß auf folgenden,
nach unserem Dafürhalten, Sabotageakt aufmerksam machen.
Seit 15 Jahren kämpfen wir um die Errichtung einer deutschen
Schulexpositur in der deutschen Böhmerwaldgemeinde Jaronin.
Das Gesuch wurde im Jahre 1922 eingebracht. Nach jahrelangen Kämpfen
wurde die Expositur vor einigen Wochen bewilligt. Der Unterricht
sollte sofort beginnen, sobald die Gemeinde Jaronin die Schullokalitäten
zur Verfügung stellte. Berlau, wohin Jaronin eingeschult
ist, besitzt keinen Ortsschulrat. Im Jahre 1936 hat das Oberste
Verwaltungsgericht anerkannt, daß die Zusammensetzung des
Ortsschulrates (vier Deutsche, vier Èechen) dem Gesetze
entspricht. Trotzdem konnte dieser Ortsschulrat bis heute mit
seiner Tätigkeit nicht beginnen. Seine Agenda werden von
zwei Verwaltungskommissären geführt, die gegen die Errichtung
einer Expositur bei der Bezirksbehörde Böhmisch Krumau
einen Rekurs eingebracht haben. Der Ortsschulrat, das Schulministerium,
aber auch die èechischen Parteien haben der Errichtung
einer deutschen Schulexpositur in Jaronin zugestimmt.
Bei dieser Sachlage ist der Rekurs nichts anderes als eine Sabotage,
gegen die ich hier im Hause im Namen meiner Partei auf das schärfste
protestiere. Wir verlangen, daß dem deutschen Schulunterrichte
in Jaronin keine Schwierigkeiten bereitet werden, daß der
Rekurs raschest erledigt und daß der Ortsschulrat sofort
in seine gesetzliche Tätigkeit eingesetzt wird. (Posl.
dr inž. Lokscha: Was macht Türnau?) Das gehört
auch zu den Gemeinden, wo unsere Forderungen nach Errichtung einer
deutschen Schule kein Gehör finden. Wir freuen uns darüber,
daß bei wiederholten Gelegenheiten der Herr Schulminister,
der Herr Ministerpräsident und nicht zuletzt der Staatspräsident
selbst den Seelenfang auf das schärfste verurteilt hat. Umso
mehr aber bedauern wir es, daß trotz dieser autoritativen
Stellungnahme verantwortungslose Elemente den Seelenfang noch
immer betreiben. Ich verweise da auf die Umtriebe in der Gemeinde
Hof. Seit nahezu zwei Jahren bemüht sich der Ortsschulrat
durch konkret belegte Eingaben die Ausschulung von sechs effektiv
deutschen Kindern aus der dortigen èechischen Minderheitsschule
zu erwirken. Es spielen auch hier die Fragen von Versprechungen
und vielleicht auch Drohungen eine große Rolle. Bis zur
Stunde ist es trotz aller Interventionen nicht möglich gewesen,
dem ordnungsmäßig belegten Ansuchen des Ortsschulrates
Hof Rechnung zu tragen. Ich möchte in diesem Zusammenhange
auch noch darauf aufmerksam machen, daß offenbar auch hier
die zuständige Bezirksbehörde in Bärn nicht ganz
unbeteiligt ist an der Nichterledigung dieses Aktes. Ich stelle
hier fest, daß ich selbst beim Bezirkshauptmann in Bärn
schriftlich angefragt habe, wann und wohin der betreffende Akt
weitergeleitet wurde und stelle weiter hier fest, daß ich,
obwohl ich seit Wochen darum ersuche, bis heute noch keine Antwort
habe. (Hört! Hört!) Es scheint dort überhaupt
viel weniger der Bezirkshauptmann als der Oberkommissär Kropáèek
zu regieren (Posl. dr inž. Lokscha: Er ist schon weg!),
der scheinbar der Auffassung ist, daß er nicht Beamter in
einem Rechtsstaate, in der Èechoslovakei, ist, sondern
scheinbar im besetztgehaltenen Gebiet. Wir warnen leidenschaftlichst
und eindringlichst vor diesen Methoden. Diese Methoden sind nicht
geeignet, politische Janitscharen gegen das deutsche Volk zu erziehen.
Diese Methoden sind höchstens geeignet, national geschlechtslose
und damit volklose und unglückliche Elemente zu zü chten,
die ihren Lehrern nicht zur Ehre, aber auch dem Staate nicht zum
Nutzen gereichen. Und in der Zeit der Wehrerziehung muß
eine verantwortungsbewußte Staatsführung darauf Bedacht
nehmen, daß ihre Staatsbürger im Volke wie im Staate
ihre Verwurzelung finden. Denn wer seinem Volke nicht die Treue
hält, der hält sie noch weniger seinem Staate. (Sehr
richtig!)
Zum zweiten: Soviel mir bekannt, muß jeder Staatsbürger
deutscher Nationalität eine gute Qualifikation über
seine politische Verläßlichkeit nachweisen, wenn er
in den Staatsdienst aufgenommen und in ihm behalten werden will.
Ich erhebe hier die Frage: Fordert man auch von den Staatsbürgern
èechischer Nationalität eine dieser Qualifikationsnote
entsprechende Bewertung? Ich möchte dies fast bezweifeln.
Es scheint manchmal so, als wenn man von gewissen Stellen durch
geheime Interventionen in das deutsche Siedlungsgebiet Ignoranten
auf dem Gebiete der staatspolitischen Bildung entsenden würde.
Ich verweise da auf den Fall des Leiters der èechischen
Minderheitsschule in Freudenthal, des Fachlehrers Doležal.
Dieser Herr, der in der Schule sonst nicht ein sehr beflissener
Schulmeister ist - das kann objektiv festgestellt werden, wenn
man erheben würde, wieviel Schulstunden nicht abgehalten
wurden (Posl. dr Luschka: Der Schuldirektor schwänzt wohl
die Schule?), die Erhebungen seitens des Schulministeriums
in dieser Richtung würden interessante Ergebnisse zeitigen
- findet es aber für notwendig, beispielsweise eine Beschwerde
an das Konsistorium in Olmütz darüber zu richten, daß
beim Begräbnisse eines Staatsbürgers èechischer
Nationalität der amtierende Priester ein Vater-Unser vergessen
hat. Ulkig wird die Sache erst, wenn man feststellt, daß
dieser Interessent bei dem Begräbnis konfesionslos ist und
plötzlich sehr viel Interesse für religiöse Zeremonien
an den Tag legt. Dieser Herr Schulmeister fühlt es auch in
seiner Aufgabenkompetenz gelegen, der Stadtgemeinde und dem deutschen
Bürge rmeister Dr. Bayer, an dem gewiß niemand etwas
auszusetzen hat, wer guten Willens ist, auf deutscher und- èechischer
Seite, daß er Vorschriften machen will über die Art
des Empfangs und des Einzugs der Garnison in Freudenthal. Ich
empfehle der SdP. diesem Herrn die goldene Ehrennadel zu verleihen.
An die zuständigen Stellen aber richte ich das dringende
Ersuchen, dafür Sorge zu tragen, daß derartige Elemente,
die den Frieden stören, anderweitig Verwendung finden. In
diesem Zusammenhang erhebe ich die Forderung im Interesse des
Staates, in das deutsche Gebiet nur Beamte zu entsenden, die ein
gewisses Niveau staatsbürgerlicher Bildung aufweisen und
positiv zur deutschen Bevölkerung eingestellt sind.
Nur noch kurz zu einer Frage. die sich wie ein roter Faden durch
die Budgetdebatte zieht, und da möchte ich nicht aus Haß
gegen eine andere Partei, nein, aus Liebe zu meinem deutschen
Volke - eines sagen: Erheben wir Deutschen aller Parteienrichtungen
uns aus den Niederungen des theoretischen Streites über die
Lösung der nationalen Frage! Dieser Streit war, ist und wird
ein Unglück für unser Volk und den Staat bleiben.
Einst tobten im deutschen Lager leidenschaftliche Kämpfe
über die Frage "Selbstbestimmung oder Selbstverwaltung".
Das war ein Streit um das nationalpolitische Ziel. Wohin dieser
Streit geführt hat, wissen wir alle. Wegsteine dieses Streites
waren verlorene Arbeitsplätze nach Zehntausenden, verlorener
deutscher Grund und Boden und verlorene Wirtschaftsbetriebe und
Wirtschaftskraft, verlorenes Volksvermögen. Dann folgte der
Streit "Hie Arbeitsgemeinschaft - hie Kampfgemeinschaft".
Dann wurde dieser Streit abgelöst durch das Stichwort "Hie
Aktivismus - hie Negativismus" und dann durch die Stichworte
"Jungaktivismus" und "Neuaktivismus". Und
heute soll dieser Streit mit anderen Worten geführt werden.
Heute heißen diese Stichworte "Regelung der nationalen
Frage auf dem Boden der Administrative" oder "Regelung
der nationalen Frage im Wege gesetzlicher Verankerung". Die
Stichworte haben sich geändert, der Gedanke, der hinter ihnen
steht, ist der gleiche geblieben. Kann nun diese Methode uns Deutsche
zum Ziele führen? Nein! Mein Vorschlag sei: Begraben wir
die Streitaxt im deutschen Lager und einigen wir uns auf die Formel:
Regelung der nationalen Frage im Wege der Administrative und im
Wege der gesetzlichen Verankerung unserer nationalpolitischen
Rechtsansprüche, wie sie uns in der Verfassung grundsätzlich
verbürgt sind. Regelung der nationalen Frage im Wege der
Administrative jetzt, soweit sich die nationalen Fragen im Wege
der Administrative regeln lassen, und Regelung der nationalen
Frage im Wege der Gesetzgebung dann, wann der geeignete Zeitpunkt
gegeben ist. (Posl. dr Luschka: Bravo!)
Es ist meine Überzeugung, daß die Versteifung auf die
gesetzliche Verankerung der nationalen Frage und die gleichzeitige
Ablehnung der Regelung dieser Frage auf administrativem Wege alimine
ein schwerer politischer Fehler seitens der deutschen Vertretung
wäre. (Pøedsednictví pøevzal místopøedseda
dr Markoviè.) Soll ich dafür einen Beweis erbringen?
Ich verweise auf die Bestimmungen der Verfassung, 6. Hauptstück.
Dort ist klar unser Minderheitenrecht festgelegt. Wie ist es in
der Praxis? Wer bürgt uns dafür, den zweiten Fall angenommen,
daß die praktische Entwicklung nicht ähnliche Wege
gehen würde? Und dann: Nicht darauf kommt es an, welche Anträge
an das Parlament gestellt werden, sondern wesentlich ist, was
von diesen Anträgen auch praktisch verwirklicht wird. Die
schönsten Gesetzesanträge gleichen den berühmten
Kochrezepten, in denen so schön geschrieben steht: "Man
nimmt, man nehme", und nirgends steht, woher man es nimmt.
(Posl. Kundt: Das gilt auch für Resolutionen!) Auch
für die gilt es! Aus diesen Erwägungen wende ich mich
persönlich leidenschaftlich - bitte, jetzt hören Sie
zu, Herr Kollege - gegen die Entwertung des 18. Feber aus Gründen
parteipolitischer Mißgunst. In gleichem Maße wende
ich mich gegen die Entwertung der Forderung auf gesetzliche Verankerung
der nationalpolitischen Rechte und deren Bagatellisierung. Die
Beschlüsse der Regierung vom 18. Feber werden umso wirksamer
sein, je einheitlicher und geschlossener sich das deutsche Volk
und seine politische Vertretung hinter diese Beschlüsse stellt
und deren Überwachung mit reinem Herzen verfolgt und konsequent
erzwingt.
Es scheint mir weiters ein großer politischer Fehler zu
sein, wenn jemand die breite Masse unseres Volkes in dem naiven
Glauben bestärkt, die nationale Frage, von der vorgestern
Herr Koll. Sandner mit Recht sagte, daß sie älter
ist als der Staat, könnte mit einem Schlage oder, wie Herr
Koll. Abg. Dr. Rosche voriges Jahr bei der Budgetdebatte
im Gegensatz zu Sandner gesagt hatte, könnte durch
einen einzigen administrativen Federstrich aus der Welt geschafft
werden. (Posl. Kundt: Es kommt auf den Inhalt des Federstriches
an!) Wir warnen vor einer solchen Agitation. Politik ist konzentriertes
Leben und Leben läßt sich nicht auf einmal für
alle Zeiten in tote Paragraphen zwängen. Das wäre Stillstand,
das wäre nicht Leben, das wäre Tod.
Es werden meiner Meinung nach immer nationale Fragen der Lösung
bedürfen. Auch dann, wenn die Regelung der Frage im Wege
der Administrative klaglos ablaufen sollte und auch dann, wenn
die gesetzliche Verankerung unserer Rechtsansprüche gewährleistet
sein sollte. Daher ist und bleibt entscheidend für die Lösung
der schwebenden nationalen Streitfragen der unbeirrte und unbeugsame
Wille, diese Streitfragen in Freundschaft, Ehrlichkeit und mit
gegenseitigem Vertrauen zu lösen. Diesen Willen hat die deutsche
christlichsoziale Volkspartei. Es liegt nun an der anderen Seite,
im èechischen Lager, diesen Willen als Mehrheitsvolk im
Staate zu besitzen und unter steten Beweis zu stellen.
Wir warnen in dieser Stunde vor einer falschen Auffassung über
den deutschen Aktivismus. Der deutsche Aktivismus ist keine Kulisse
für das Ausland. Der deutsche Aktivismus kann keine Kulisse
für das Ausland sein. Der deutsche Aktivismus muß aktiv
sein, im gleichen Maße aktiv für das Volk und für
den Staat, in dem das sudetendeutsche Volk lebt. Wer nur einen
Staatsaktivismus, der nur für den Staat aktiv, für das
Volk aber passiv wäre, erwartet oder erstrebt, verkennt uns
und sündigt nicht nur gegen die Lebensrechte unseres Volkes,
er versündigt sich auch an seinem Staat.
Diese gesunde und reale Auffassung über den deutschen Aktivismus
muß Anerkennung und Würdigung finden. Wir freuen uns
daher, daß auf èechischer Seite z. B. Monsignore
Stašek im Laufe der Budgetdebatte für diese unsere
Haltung Verständnis gefunden hat. Deutsche und Èechen
können sich finden und werden sich finden. Aber sie werden
sich nicht finden im Zeichen des Sowjetsterns, sie werden sich
auch nicht finden im Zeichen des Herrn Ježek, sie
werden sich aber auch nicht finden im Zeichen des Faszistenbündels,
von welcher Nation immer es getragen wird, sondern sie finden
sich nur im Zeichen jener Gerechtigkeit und Liebe, deren Vollendung
uns in der Bergpredigt gegeben erscheint. (Potlesk.)