Úterý 28. èervna 1927

Donnerstag voriger Woche erst protestierte die Advokatenkammer für Böhmen gegen diese Art Verwaltungsreform, indem sie erklärte, die Vorlage werde einen Wirrwarr hervorrufen, sie bedeute eine schwere Belastung der Bevölkerung und werfe uns in die Zeit der fürchterlichsten Unterdrückung des Polizeistaates zurück. In nahezu allen Gemeinden wurde mit den Stimmen der christlichsozialen, bündlerischen und gewerbeparteilichen Mitglieder gegen den geplanten Raub der Selbstverwaltung, gegen die Entrechtung der nationalen Minderheiten und gegen die Verschärfung des absolutistischen Prügelpatents protestiert. "Sollten" - so heißt es z. B. in der Karlsbader Resolution, für die auch die Regierungsparteien stimmten - "sich aber politische Parteien finden, die im Sinne des Regierungsantrages diese Neuregelung Gesetz werden lassen, so hätten diese die Folgen, die durch die Bedrohung der Selbstverwaltung und die Verschärfung der nationalen Bedrückung naturnotwendig entstehen würden, allein zu verantworten." Und in der Bezirksverwaltungskommission Karlsbad erhoben Landbündler und Gewerbeparteiler am 24. Februar d. J. ihre Hand für eine Kundgebung, in der es heißt: "Auf das nachdrücklichste verwahren wir uns gegen den Entwurf des Gesetzes, der unsere Selbstverwaltung betrifft, weil der Entwurf zur Beschränkung der Selbstverwaltung führt.

Die bestehenden Selbstverwaltungsbezirke bilden in wirtschaftlicher und auch kultureller Beziehung erprobte Einheiten, deren Grenzen ohne wirtschaftliche Erschütterungen sich nicht ändern lassen. Das Gesetz über die Gauverfassung vom 29. Feber 1920 trägt diesen Verhältnissen Rechnung und geht von dem Standpunkt aus, daß die derzeitige Landesverwaltung einen Riesenkörper darstellt, dessen Agenda von Tag zu Tag wächst, so daß eine gedeihliche Arbeit ausgeschlossen erscheint. Infolgedessen nimmt sie die Gaueinteilung in Aussicht, durch welche eine Fühlung der zweiten Instanz mit der Bevölkerung ermöglicht wird. Der neue Regierungsentwurf bricht auch mit diesem Prinzipe. Dieser Riesenkörper soll durch Zusammenlegung der politischen Landesverwaltung (40 Departements mit Zweigdepartements) und des Landesverwaltungsausschusses (10 Sektionen mit Unterabteilungen) zu einem Ungeheuer anwachsen. Bei aller Anerkennung des Prinzipes der Spezialisierung der Referenten bei den Zentralverwaltungen kann man sich über die allgemein bekannte Tatsache nicht hinwegsetzen, daß die eintönige schablonenhafte Arbeit einen weltfremden Bürokratentyp schafft, der der Wirklichkeit entrückt ist.

Durch Schaffung der größeren Zentralen werden sich auch keine Ersparungen im Staatshaushalt erzielen lassen und alle diesbezüglichen Behauptungen sind bisher ohne Beleg geblieben. Die Verwaltungsreform entspricht weder den Prinzipien der Demokratie noch dem der Freiheit und den Rechten der Minderheiten, wie sie in der Unabhängigkeitserklärung und durch die Grundgesetze der Republik aller Welt verkündet wurden. Von dem Geiste Komenius und den Prinzipien Lincolns ist in diesem Gesetzentwurfe nichts zu finden. Die kaiserliche Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.-Bl. Nr. 96, das Prügelpatent, feiert seine Auferstehung. Das bisher erträgliche Verhältnis bei den Selbstverwaltungskörpern in sprachlicher Hinsicht wird gestört, so daß es wie im Parlamente den Volksvertretern unmöglich gemacht wird, ihre Funktionen auszuüben."

Die Herren Christlichsozialen und Landbündler und Gewerbeparteiler sind ja nicht hier, um das anzuhören, sie sind ja draußen, aber ich glaube, wir können es ihnen morgen schriftlich vorlegen, wenn sie sich heute davor drücken, das anzuhören. Hier sprechen die Landbündler und Gewerbetreibenden weiter Folgendes aus: "Jedem Begriffe der Demokratie hohnsprechend ist der Umstand, daß ein Teil der Vertreter in den neugeschaffenen Vertretungskörpern durch die Regierung ernannt werden soll. Die Selbstverwaltungsbezirke sind heute die einzigen Ämter, welche sich des Vertrauens des Volkes erfreuen, wo die Bürgerschaft ohne Unterschied der Vermögensverhältnisse und der politischen Überzeugung das Herz ausschüttet und Schutz und Rat in jeder Angelegenheit sucht. Die Bezirksverwaltungskommission in Karlsbad sieht in dem Gesetzentwurf eine Maßnahme, welche nicht nur der Bevölkerung, sondern auch dem Staate zum Schaden gereicht. Durch das Eingreifen der Staatsgewalt in die autonome Selbstverwaltung wird das Vertrauen der Bevölkerung zum Staate gänzlich sehwinden. Die Bezirksverwaltungskommission Karlsbad ist überzeugt, daß diese Ansicht die ganze Bevölkerung teilt und erwartet daher, daß die Regierung im Sinne des eingangs bezogenen Grundsatzes den Willen der Staatsbürger respektiere."

Ich habe das deshalb so ausführlich zitiert, weil diese von Landbündlern und Gewerbeparteilern ausdrücklich unterstützte Entschließung eine Generalabrechnung mit den Argumenten ist, die zur Verteidigung der Regierungsabsicht hier vorgebracht werden und auch darum, weil auch der Kreisvertrauensmann des Bundes der Landwirte und der Sekretär des Bundes der Landwirte, sowie der Hauptvertrauensmann der Gewerbepartei ein derart verdammendes Urteil über die hier vom Bunde der Landwirte und von der Gewerbepartei gestützte Vorlage abgeben.

Aber ich möchte wenigstens mit ganz kurzen Worten auf das Verhalten der Blätter und der einzelnen Vertreter der deutschen Regierungsparteien der Bevölkerung gegenüber in Fragen der Verwaltungsreform zu sprechen kommen. Der "Deutsche Landbote", das Blatt des Kreisverbandes Karlsbad des Bundes der Landwirte, hat in seiner Nummer vom 15. Feber 1927 schon im Titel seines Leitartikels die Verwaltungsreform als eine "folgenschwere Gesetzesvorlage" bezeichnet und schreibt dann wörtlich: "Vom deutschen Standpunkt aus betrachtet, hat die Regierungsvorlage also die schwersten Mängel aufzuweisen. Sie wird aber auch von èechischer Seite bekämpft. In ihrer gegenwärtigen Fassung wird sie auch kaum eine Mehrheit finden. Am allerwenigsten" - hören Sie, bitte - "können die Vertreter des Bundes der Landwirte dafür stimmen. Es wird die Aufgabe und Pflicht unserer Führer sein, die deutschen Bedenken zur Geltung zu bringen. So notwendig eine Reform der politischen Verwaltung ist, so sehr müssen wir uns gegen eine solche verwahren, die nur eine Übervorteilung und Verschlechterung bedeutet. Auf Versprechungen können wir uns auf keinen Fall einlassen." Augenblicklich beraten die Herren Landbündler, wie wir hören, darüber, wie sie aus der Sackgasse herauskommen können, und es ist wohl anzunehmen, daß sie doch einige Versprechungen bekommen werden. Deshalb möchte ich noch einmal wiederholen, was hier niedergelegt ist: "Auf Versprechungen können wir uns auf keinen Fall einlassen, denn in dieser Beziehung haben wir bereits reichliche Erfahrungen gesammelt. Entweder eine gute und vernünftige Reform oder es soll so bleiben wie es ist."

Aber auch die Christlichsozialen haben Zeitungen, die zu gleicher Zeit sich energisch gegen die Verwaltungsreform ausgesprochen haben. So z. B. schreibt das christlichsoziale "Volk": "So ganz hinter der Vorlage stehen eigentlich nur die Anhänger des Zentralismus, nämlich die Leute um Švehla und Kramáø. Von ihrem Standpunkte aus, ist der Entwurf ein Meisterwerk der Regierungskunst und ein Maximalprogramm ihrer zentralistischen Wünsche und Methoden. Sie haben es zuwege gebracht, eine Vierteilung des Staates in Landesverwaltungen vorzutäuschen und haben dadurch den èechischen Autonomisten eine Lockspeise vorgesetzt. Zu gleicher Zeit aber verstanden sie es, die Zügel der Verwaltung so fest nach Prag zu konzentrieren, daß die Länderautonomie sich nur als eine Scheinautonomie entpuppt und einen vollen Sieg des Zentralismus bedeutet. Für die Leute hinter Šrámek und Hlinka mag die Vierteilung des Staates trotzdem parteipolitische Vorteile haben, weil Mähren-Schlesien und die Slovakei angesichts der Stärke der Parteien den genannten Verwaltungsgebieten ihre Einflußgebiete darstellen. Für die deutschen Regierungsparteien liegen jedoch die Dinge anders. Wenn auch für den Bund der Landwirte die Lage noch unangenehmer zu sein scheint, als für die deutschen Christlichsozialen."

Hier verdächtigt also eine Regierungspartei die andere, daß sie für die unannehmbare Vorlage vielleicht doch eintreten werde. Recht behalten sie leider freilich beide mit der gegenseitigen Prophezeihung der Verräterei. Zu der Zeit hat auch in Karlsbad eine Kreisparteileitungssitzung des Bundes der Landwirte stattgefunden. Darüber liegt ein Bericht des "Deutschen Landboten" vor, in dem es wörtlich folgendermaßen heißt: "Kreisvertretungssitzung. Montag, den 21. Feber fand in Karlsbad eine außerordentliche Sitzung der Kreisvertretung Karlsbad statt, an der auch Vertreter der Kreisverbände Eger, Saaz, Brüx und Böhmerwald-Nord teilnehmen. Kreisvertrauensmann Reinl konnte u. a. auch den Reichsparteivorsitzenden Peterle, die Abgeordneten Mayer und Dr Hanreich, sowie Senator Spiess begrüßen. Nach einem Referate des Abg. Mayer und einer Ergänzung durch Abg. Hanreich kamen in der lebhaften und anregenden Debatte die schweren Bedenken der Vertreter fast aller westböhmischen Bezirke gegen die von der Regierung vorgelegten Gesetzentwürfe über die Verwaltungsreform und die Militärdienstzeit, sowie gegen einzelne Bestimmungen der Gesetzesvorlage über die Steuerreform zum Ausdrucke. An der Aussprache beteiligten sich Senator Spiess Versen, Kumpert, Fietz, Türmer, Viereckel, Frank, Werner, Reinl, Vorsitzender Peterle, Kraus, Rölz. Als Ergebnis der Aussprache wurde nachstehender Beschluß einstimmig angenommen: Die Gesetzevorlagen über die militärische Dienstzeit und die Verwaltungsreform sind in ihrer gegenwärtigen Fassung für unsere Partei unannehmbar... ". Wohlverstanden: Einstimmig, also auch mit der Stimme des Reichsparteivorsitzenden des Bundes der Landwirte, wurden der Gesetzesvorlagen als "unannehmbar" bezeichnet!

In derselben Nummer des "Deutschen Landboten" ist auch ein Bericht über eine am Sonntag den 20. Feber stattgefundene Tagung des Bezirksverbandes Buchau des Bundes der Landwirte enthalten. An dieser Tagung nahm auch der landbündlerische Abgeordnete Dr Hanreich teil. Nach Mitteilung der Geschäftsberichte heißt es wörtlich weiter, wie folgt:.

"......... berichtete Bezirksvertrauensman Braun über die kürzlich stattgefundene Kreisparteivertretungssitzung und nahm zu verschiedenen aktuellen Tagesfragen Stellung, wobei er besonders gegen die neuen Gesetzesvorlagen schwere Bedenken erhob. Hierauf erstattete Abg. Dr Hanreich ein Referat über die politischen Tagesfragen, in dem er ausführte: Die letzten Wahlen standen im Zeichen der Opposition und nicht im Zeichen des Aktivismus, wie von mancher Seite behauptet wird. Wir haben zwar in den 7 Jahren der Opposition nichts erreicht, aber unser Ehrenschild reingehalten. Inzwischen hat sich dann auch in der Èechoslovakei der Zug nach rechts durchgesetzt, der sich in ganz Europa bemerkbar macht. Es kam zu der Annäherung der bürgerlichen Parteien, und die Zollfrage brachte besonders die beiden Agrarparteien näher, bis endlich der Bund der Landwirte vor der Entscheidung stand, ob er in die Regierung eintreten, oder nur bei der Mehrheit bleiben soll. Die Reichsparteivertretung hat sich damals einmütig für den Eintritt in die Regierung ausgesprochen u. zw. auf der Basis der Gleichberechtigung beider Völker, ohne daß hiebei feste Abmachungen mit den èechischen Mehrheitsparteien, bzw. mit Švehla getroffen worden wären. Die Erfahrungen haben gelehrt, daß solche bindende Abmachungen vorteilhaft gewesen wären. Es zeigt sich, daß der Ministerpräsident mit Hilfe der deutschen Regierungsparteien alle jene unbequemen Vorlagen, die er bei den èechischen Parteien allein nicht durchbringen kann, unter Dach und Fach bringen will (Hört, hört!), während die angekündigten und versprochenen Reformen im deutschen Interesse auf sich warten lassen. Die vorgelegten Gesetzentwürfe über die Verwaltungsreform und die militärische Dienstzeit in ihrer gegenwärtigen Fassung hält Redner für unannehmbar. Durch die Verwaltungsreform werde letzten Endes" - das sagt der Landbündler Hanreich - "der Gendarm, als williges Werkzeug der Bezirkspaschas der wirkliche Herr in der Gemeinde". Das sagt Herr Hanreich unter dem einmütigen Beifall aller Anwesenden und wie der Bericht ausdrücklich hervorhebt, unter Billigung der ganzen Versammlung. Durch die Verwaltungsreform werde letzten Endes der Gendarm als williges Werkzeug der Bezirkspaschas der wirkliche Herr in der Gemeinde. Es müsse den Èechen klar gemacht werden, daß der Bund der Landwirte nicht in die Regierung gegangen ist, um für alle Gesetze zu stimmen, die von Švehla dem Hause vorgelegt werden. Der Bericht stellt ausdrücklich die Einmütigkeit fest und stellt außerdem noch sehr wertvoll, und vorgetragen von einem der deutsch-aktivistischen Abgeordneten, die Geschichte des deutschen Profitaktivismus und des deutschen Nationalverratsaktivismus fest.

Der Herr Abgeordnete Mayer von Bund der Landwirte hat am 1. März d. J. in dem landbündlerischen Blatt Folgendes zur Verwaltungsreform geschrieben:

"Der Èechoslovakischen Regierung hat es gefallen, einen Gesetzentwurf über die Verwaltungsreform im Parlamente einzubringen, der entschieden das Grab für jede Selbstverwaltung im deutschen Gebiete bedeutet. Der vorliegende Entwurf ist unter allen Umständen abzulehnen, weil er auch durch Abänderungsanträge nicht mehr brauchbar gemacht werden kann. Deshalb muß die unbedingte Zurückziehung durch die Regierung verlangt werden." (Posl. Jos. Mayer: Habe ich nicht Recht behalten?) Gewiß, aber ich bin neugierig, was Ihre Partei machen wird. Darauf kommt es an. - Trotz alledem und alledem braucht die Regierung nichts zurückzuziehen, die Herren vom Bund der Landwirte werden bestimmt für die Vorlage stimmen, die von ihren ersten Vertrauensmännern, von führenden Abgeordneten des Bundes der Landwirte als das Grab der Selbstverwaltung, als unannehmbar, als Auslieferung der Gemeinden an den Gendarm des Bezirkspaschas erklärt worden ist. Sie stimmen für den Despotismus, für die Erwürdigung der Freiheit.

Ich will Sie nicht weiter ermüden, ich will nur das letzte Zitat anführen, das aber zur Charakterisierung der ganzen Sachlage notwendig ist. Dabei hat sich derselbe Bund der Landwirte sozusagen offiziell den Achtundvierziger Hans Kudlich als seinen Parteischutzheiligen erkoren, denselben Hans Kudlich, dem der Bund der Landwirte vor vier Jahren erst zum Gedenken seines 100. Geburtstages das Buch "Die Bauernbefreiung 1848" gewidmet hat, an dessen Beginn Kudlichs Wort steht: "Ihr sollt den Becher der Freiheit bis auf die Neige trinken", und in dessen Vorwort Franz Køepek die Worte Kudlichs im Reichsrat zitiert: "Sprechen Sie ein Wort, das als Taube mit dem Ölzweig des Friedens hinfliegen wird in die Hütte des Armen und Bedrückten, da den Völkern verkünden wird: Die Sintflut des Despotismus hat sich verlaufen. Sprechen Sie ein Wort, das imstande ist, die Freiheit zu begründen in den Eichenherzen unserer Bauern, die trotz vielhundertjährigen Druckes noch immer ein ehrenfester vertrauenswürdiger Stamm geblieben sind." Nun ziehen die um Køepek die Schleußen mit auf, daß die Sintflut des Despotismus bis in die letzte Dorfgemeinde dringt, und statt der Freiheit begründen Sie die Sklaverei. Wahrlich Hans Kudlich müßte sich im Grabe umdrehen darob, wie seine Epigonen sich hier benehmen.

Kein Wort möchte ich sagen von der deutschen Gewerbepartei. Sie sei von mir wenigstens freigesprochen, sie hat so viele Milderungsgründe, und dann endlich wird das Stimmen für die Entrechtung des deutschen Volkes ja ohnedies der Schwanengesang der deutschen Gewerbepartei sein.

Ein ernsteres Wort aber ist über die deutschen Christlichsozialen zu sprechen. Sie benehmen sich hier nicht wie Christus, sondern wie ein Widerpart, wie Judas, der nach der Legende um 30 Silberlinge seinen Herrn verraten hat. Der ganze Unterschied ist der, daß Judas selbst deen Strick genommen hat, um sich aufzuhängen, während hier dem Volke die Aufgabe zuteil wird, der deutschen christlichsozialen Partei diesen Strick zu besorgen. Erinnern wir uns daran, wie deutsch die Christlichsozialen immer getan haben. (Výkøiky posl. Krumpe.) Bei jedem Josefsdenkmalsturz waren sie die ärgsten Schreier, nun, da mehr gestürzt werden soll, Herr Krumpe, als eine Fabriksbronze, da unser ganzes Volk vernichtet werden soll, jetzt helfen Sie mit in Gottes Namen. (Výkøiky na levici.) Aber der Tag der Abrechnung wird auch Ihnen nicht erspart bleiben, so sehr Sie auch auf die Dummheit Ihrer Kerzenweiber sich verlassen zu dürfen glauben. (Výkøiky na levici.)

Noch ein Wort der Erinnerung an die deutschen Regierungsparteien. Eben jährt sich zum dreißigstenmale der Tag von Eger, der Tag, an dem Badenis èechische Reiter durch die Straßen der Staufenstadt gallopierten und wo fast alle die, die heute als Knechte des Herrn Kramáø aufmarschieren, auch mit den Schwur von Eger leisteten: "Das höchste Gut des Mannes ist sein Volk!" Damals sagen sie: "Wir wollen den Schwur nicht brechen, nicht Buben werden gleich." Aber damals gab es eben noch keinen Švehla und noch keinen goldbeladenen Esel. "Sie wollten einst verleiten uns zur schimpflichsten der Taten, das Deutschtum, unseres Wesens Kern, das sollten wir verraten." So klang es in den Egerer Straßen und überdröhnte es die Hufschläge der Badenireiterei. Aber 30 Jahre sind eine lange Zeit. Am alten Egerer Stadthaus ist noch die Marmortafel angenagelt, die den Schwur festhält. Es ist dasselbe Haus, in dem im 30jährigen Krieg der Verrat schon eine Orgie gefeiert hat, als Buttler mit seiner Reiterei dem Wallenstein dort das Lebenslicht ausgeblasen hat. Gott sei's geklagt, es gibt noch immer Buttlers, Judase, Gaukler, die in Versammlungen und in der Presse deutsch bis ins Mark sind, aber nur dann, wenn's was trägt. Das treue deutsche Herz in der rechten Rocktasche! Es ist das keine neue Erkenntnis für uns, wir haben das immer gewußt. Aber die Massen haben es entweder nicht immer oder zumindest nicht rechtzeitig geglaubt. Wir sind es schon gewohnt, durch bürgerliche Sümpfe zu waten. (Posl. Krumpe: Das stimmt, gerade Ihre Partei!) Wir waren dazu gezwungen, wir scheuen uns nicht, durch Ihren Sumpf zu waten. Sie waren nicht da, wie ich aus der "Deutschen Presse" eine ganze Reihe von Artikeln vorgelesen habe. Das war ein Waten durch den Sumpf. Uns ist es nichts Neues, daß Sie Lakai keinen Begriff davon haben, was es heißt, gegen die Tyranei aufzustehen. Sie sind ein geborener Lakai und haben kein Gefühl für Würde und Freiheit. Wir haben keine Furcht kennen gelernt, wir werden auch dieses Ärgste aushalten. (Posl. Krumpe: Die Partei der Sumpfwater!) Wir müssen weiter durch euren Sumpf waten. (Místopøedseda Stivín zvoní.) Wir müssen durch und wir werden durch. Aber ich will Ihnen sagen. Herr Krumpe: Jesuiterei überlassen Sie dem Herrn Petersilka oder anderen, Sie verstehen das nicht. Sie sind der Aufgabe, die Sie sich gestellt haben, nicht genug gewachsen.

Unsere Brüder in Italien machen kaum leichtere Prüfungen durch, aber der Unterschied ist der: In Bozen und Meran macht's Mussolini, hier machen es die deutschen Christlichsozialen, die deutschen Landbündler und Gewerbeparteiler. Das Ziel ist das Gleiche: Rechtlose Arbeiter, rechtlose Deutsche! Aber auf jede Nacht folgt ein Tag, Tag wird es werden in Italien, Tag wird es werden auch hier! (Rùzné výkøiky. - Místopøedseda Stivín zvoní.)

So viel möchte ich sagen: Wir tragen uns nicht mit der Hoffnung, daß sich der Bund der Landwirte, die Christlichsozialen, die Gewerbeparteiler auf ihre Pflicht als Demokraten und als Deutsche besinnen werden. (Hluk a výkøiky na levici.) Aber, Herr Krumpe, vielleicht überbringen Sie den deutschen Regierungsparteien, die heute durch ihre Abwesenheit glänzen, Folgendes: Ihr könnt Eure Maschine laufen lassen, Ihr könnt abstimmen, Ihr könnt des Kramáø deutsche Henkersknechte mimen, aber der Tag, da es Euch reuen wird, Euer Volk, unser Volk verraten zu haben, wird schneller kommen, als Ihr ahnt! (Souhlas a potlesk nìm. soc. demokratických poslancù.)


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