Die Frage der Volksgesundheit spielt infolge der hohen Anforderungen und höchstgesteigerten Leistungen, die heute auf allen Gebieten der menschlichen Tätigkeit verlangt werden, eine immer größere Rolle. Noch niemals hat sich für das arbeitende Volk der Lebenskampf in jedem Alter so aufregend vollzogen wie heute. Aus der Tatsache, daß gerade bei der heranwachsenden Jugend die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit bis über die Grenzen hinaus in Anspruch genommen wird, folgt logischer Weise, daß nicht nur die Muskeln, sondern namentlich auch die Nerven und das Gehirn im höchsten Grade angespannt werden und es mehren sich, wie es ja beobachtet werden kann, die Zeichen des physischen Rückganges der Menschen.
Die wichtigste Erziehungsfrage muß also das Bestreben nach gesundheitlicher Erhaltung und Verbesserung des Körpers, das zugleich sittlich veredelnd auf den Menschen wirkt, sein. Turnen, Schwimmen, Gymnastik und Bewegungsspiele sind die besten Mittel für den Zweck, eine systematische Ausbildung des Körpers zu erzielen und die Gesundung des Volkes zu fördern. Unter diesen Übungen nimmt das Schwimmen einen nicht zu verachtenden Platz ein. Trotzdem bisher manche Möglichkeiten zu Schwimmund Badegelegenheiten geboten wurden, muß doch festgestellt werden, daß noch viel zu wenig im Interesse der Gesundheit geschieht. Oft wird von den an Flüssen und Teichen wohnhaften Anrainern der Errichtung von Licht-, Luft- und Wasserbädern Widerstand entgegengesetzt.
Seitens des Ministeriums für öffentliches Gesundheitswesen und des Ministeriums für Schulwesen und Volkskultur wird die Einführung des täglichen Schwimmunterrichtes viel zu wenig betrieben und werden die Möglichkeiten zur Errichtung von Badeplätzen viel zu wenig gefördert. Gerade das Schwimmen, das Turnen ohne Balken, ist vorzüglich geeignet, den Körper geschmeidig zu erhalten, die Muskeln zu kräftigen und den Blutkreislauf und den Stoffwechsel anzuregen. Die harmonische Ausbildung aller Muskeln und die Stärkung der Lungen und Nerven sowie die damit verbundene Hautpflege erhöhen den Wert des Schwimmens für die Gesundheitspflege. Gerade für den Körper, der im Wachsen befindlichen Jugend ist deshalb das Schwimmen außerordentlich förderlich für die Gesundheit und das Wachstum.
Im Deutschen Reiche wurde in jüngster Zeit eine mit Hilfe aller Regierungsstellen geförderte Gesundheitswoche abgehalten. In der Èechoslovakei fand bisher noch keine solche Gesundheitswoche statt. Der Entstehung von Krankheiten vorzubeugen, ist besser, als schon ausgebrochene zu heilen. Gerade die Pflege des Schwimmers ist aber für die Jugend ein vorzügliches Vorbeugemittel. Die in der Haut liegenden Blutgefäße werden abwechselnd zusammengezogen und ausgedehnt und so eine Erfrischung des Körpers herbeigeführt, worauf nach dem Bad eine Erwärmung des Körpers durch einen gesteigerten Blutdruck eintritt. Durch das Abreiben des Körpers wird die Haut gekräftigt und abgehärtet und die Erkältungs- und Ansteckungsgefahr gemindert. Durch die Organisierung eines regelrechten Schwimmunterrichtes und einer natürlichen Hautpflege würde zweifellos die beste Grundlage der Körperkultur gebildet.
Die Gefertigten stellen daher folgende Anfragen:
1. Sind die Herren Minister bereit, alle Vorsorgen zu treffen. damit die Errichtung von Schwimmbädern an. Flüssen und Teichen die größte Verbreitung findet?
2. Sind sie bereit, die Einführung des Schwimmunterrichtes an den Volks-, Bürger- und Mittelschulen zu fördern?
3. Sind sie bereit alle Schritte zu unternehmen,
um jene passiven Widerstände zu beseitigen, die sich der
Schaffung von Badeplätzen entgegenstellen?
Im Jahre 1921 wurde das Unterhaltsbeitrags-Gesetz für die Angehörigen der zur militärischen Dienstleistung Einberufenen auf die Dauer eines Jahres geschlossen Trotz der bestimmten Erklärung der Vertreter der in Betracht kommenden Ministerien im Jahre 1922, daß die Regierung auf Grund der Erfahrungen der Nationalversammlung ehestens ein neues Gesetz unterbreiten werde, ist dies bis zum heutigen Tage nicht geschehen. Im Gegenteil, die einzelnen politischen Bezirksbehörden sind daran gegangen, durch eine willkürliche Auslegung des § 4 des Gesetzes dieses bedeutend zu verschlechtern Bei der Beratung des Gesetzes und in dem Motivenberichte zu diesem Gesetze wurde festgestellt, daß nicht nur Vermögenslose. sondern auch solche Personen, die mit ihrem Unterhalt auf den Erwerb des Eingerückten angewiesen sind, den Anspruch auf den Unterhaltsbeitrag besitzen. Trotz dieser klaren Feststellung, daß die Angehörigen eines Lohn- und Gehaltsempfängers den Anspruch auf den Unterhaltsbeitrag haben, wird den Angehörigen der Eingerückten der Unterhaltsbeitrag verweigert, wenn sie Besitzer eines Häuschens sind oder wenn die Frauen der Eingerückten selbst Arbeiterinnen sind oder waren. Diesen Personen wird der Unterhaltsbeitrag mit der famosen Begründung entzogen, sie seien in ihrer Existenz nicht abhängig vom Verdienst des Eingerückten und besitzen daher keinen Anspruch auf den Unterhaltsbeitrag. Noch weiter geht die politische Bezirksbehörde Teplitz-Schönau. Ohne daß im Gesetz eine Bestimmung vorhanden ist, läßt diese Frauen der Eingerückten ärztlich durch Militär oder Amtsärzte untersuchen und entzieht ihnen, falls sie als gesund erklärt werden, den Unterhaltsbeitrag, ganz gleichgültig ob sie früher einen Erwerb hatten oder nicht. Ein solcher Vorgang ist geradezu unerhört, widerspricht den gesetzlichen Bestimmungen und stellt eine rücksichtslose empörende Maßnahme dar. Aus allen diesen Gründen stellen die Gefertigten die Anfrage:
Ist der Herr Minister bereit, den Verantwortlichen der politischen Bezirksbehörde Teplitz-Schönau wegen seiner ungesetzlichen Vorgangsweise zur Verantwortung zuziehen und ist er weiter geneigt, zu veranlassen, daß in Zukunft derart gesetzwidrige Handlungen unterbleiben?
Ist er geneigt, den politischen Bezirksbehörden
im allgemeinen Weisungen zu erteilen, daß entsprechend dem
Geiste des Gesetzes und dem Willen der Gesetzgeber die Angehörigen
aller in Dienst eines Lohnverhältnis stehenden Personen Anspruch
auf Unterhaltsbeitrag haben.
In selbstverständlicher Bekundung ihrer Klassensolidarität veranstalten die Bergarbeiter in der Èechoslovakischen Re publik Geldsammlungen zur Unterstützung der streikenden englischen Bergarbeiter. Die politische Bezirksverwaltungen im westböhmischen Kohlenrevier haben nun angeordnet, daß die Gendarmerie über diese Sammlungen Erhebungen pflege. Tatsächlich begeben sich die Gendarmen auf die Schächte und stellen die Identität der sammelnden Arbeiter fest. Diese Maßnahme, kann, selbst wenn ihr kein weiteres Einschreiten gegen die Sammlungen nachfolgt, keine andere Wirkung und keinen anderen Zweck haben, als die Arbeiter einzuschüchtern und die Unterstützung der notleidenden englischen Bergarbeiter zu verhindern. Die èechischen Behörden nehmen damit ganz offen für die englischen Grubenbesitzer Partei und fallen den streikenden Bergarbeitern in den Rücken, was unseres Erachtens keineswegs die Aufgabe der èechoslovakischen Administrative ist.
Wir fragen daher den Herrn Minister:
1. Auf Grund welcher gesetzlicher Bestimmungen erfolgen die Erhebungen über die Sammlungen zur Unterstützung der englischen Bergarbeiter und wer hat den Auftrag zu diesen Erhebungen erteilt?
2. Ist der Herr Minister bereit anzuordnen,
daß diese Maßnahmen sofort eingestellt werden?
Das Pulver- und Munitionsmagazin der Infanterie- und Artilleriekaserne in Mähr.-Schönberg liegt durch die jahrelange Bautätigkeit und die sich dadurch ausbreitende Stadt bereits heute im Weichbilde der Stadt und bedeutet durch ihren Standort eine sehr große Gefahr für die ganze Bevölkerung und entspricht auch nicht mehr den bestehenden Sicherheitsvorschriften.
Da in dem erwähnten Magazin nicht nur allein Infanterie- und Artillerie-Munition, sondern äußerst gefährliche und leicht entzündbare Explosivkörper aufgestappelt werden, bedeutet das Pulver- und Munitionsmagazin für das Leben der Bevölkerung eine dauernd bestehende große Gefahr, die die ganze Bevölkerung in Aufregung versetzt. Verweisen wollen wir auf die Explosionskatastrophe in der Tischlergasse in Prag, die durch Militärmunition verursacht, als warnendes Zeichen für Mährisch-Schönberg gelten muß.
Intervention und Verhandlungen der Stadtgemeinde mit den maßgebenden Behörden zwecks Verlegung des Pulver- und Munitionsmagazines aus dem Weichbilde der Stadt haben bis heute zu keinem Erfolge geführt.
Wir stellen an den Herrn Minister für
Nationalverteidigung die Anfrage, ob er beschleunigst veranlassen
will, daß das Pulver- und Munitionsmagazin der Garnison
in Mährisch-Schönberg, das im Weichbilde der Stadt gelegen,
eine ständig drohende Gefahr für die Bevölkerung
bedeutet und den bestehenden Sicherheitsvorschriften widerspricht,
sofort aufgelassen wird?
In der Nacht von Dienstag den 25. auf Mittwoch
den 26. Mai d. J. wurde der österreichische Milchzoll im
Betrage von 3 Goldkronen, da sind Kè 21,- für
100 kg Brutto, eingeführt. Da bei einem Milchtransport in
25 Liter-Transportkannen 27 Prozent auf die Kannen entfallen,
sind diese Kè 21,- für 73 Liter
Milch zu bezahlen, sodaß ein Liter Milch um 28,76 Heller
mehr belastet ist, was rund 4 Goldkronen für 100 Liter Milch
entspricht. Weiters ist der Milchtransport nach Wien pro 100 Liter
ohne Zoll durch folgende Spesen belastet:
Milchfracht von Südmähren-Wien (z. B. Pohrlitz) | ||
Kannenfracht Wien-Pohrlitz | ||
Warenumsatzsteuer | ||
Zollmanipulation | ||
Frachtdokumente | ||
Ausfuhrgebühren | ||
Regie der Molkerei (Pasteurisieren, Kühlen usw.) | ||
Es ist daher bis jetzt jeder Liter Milch, der nach Wien ausgeführt wird mit 47 Heller belastet.
Da der Milchpreis franko Wien 0,37 Schilling, d. s. Kè 1,75 beträgt, würden, wen alle diese Spesen aufrecht bleiben, bei Anrechnung des neu eingeführten Zolles von 29 Heller für einen Liter Milch, die Landwirte nur höchstens 90 Heller bis 1 Krone für 1 Liter Milch erhalten.
Vom Verband der Molkerei- und Milchgenossenschaften Mährens in Brünn wurde der Gestehungskostenpreis unter Ansetzung der niedrigsten Sätze mit K 1,45 berechnet. Es zahlen demnach die südmährischen Milchproduzenten bei der Ausfuhr nach Wien unbedingt zu Andererseits ist die südmährische Milchproduktion auf die Ausfuhr nach Wien angewiesen.
Aufgabe der Regierung muß es nun sein, dafür einzutreten, daß im Verhandlungswege der österreichische Milchzoll herabgesetzt oder den südmährischen Milchproduzenten durch Streichung der Ausfuhrgebühren, bzw. Ermäßigung der Frachten Vorteile geboten werden, damit die südmährische Milchproduktion vor dem Ruin bewahrt wird.
Die Gefertigten richten daher an den Minister Präsidenten die Anfrage:
Was gedenkt die Regierung zu veranlassen, um
diesen, geradezu katastrophalen Preissturz der Milch und die heute,
noch nicht zu übersehenden Folgen desselben, im Interesse
der südmährischen Milchproduktion hintanzuhalten.
Herr Minister!
In dem am 30. Oktober 1925 erschienenen Wahlflugblatt des Norden wurden folgende Zeilen beschlagnahmt: Sudetendeutsches Volk, wähle! willst du den Kampf und nicht die würdelose Anbiederung an den unversöhnlichen Gegner, willst du die Einigkeit und nicht die Zersplitterung, willst du deutsch bleiben und nicht innerhalb der Grenzen des èechoslovakischen Nationalstaates nach und nach aufgesaugt werden, willst du die Vereinigung mit dem deutschen Volke und nicht die Verknüpfung deines Schicksals mit dem des èechischen Staates, dann wähle die Liste der Deutschen Nationalpartei! und in der Nummer vom 23. November 1925 folgendes Gedicht:
Herr, mach uns frei!
Eh ihr euch nicht Tag für Tag
fragt in Strenge: Was tu ich nun,
was tat ich heute für mein Volk,
was werd ich dann und morgen tun
für meine Heimat in Dornenhag?
Und eh ihr nicht schreit die Notlitanei
Herr, mach uns frei!
Herr, mach uns frei!
eher ersteht euch kein Tausturm und Tag,
kein Morgen und Mai.
Und eh ihr euch - sagt ihr nur Volk -
nicht dreimal heisser atmen spürt,
und eh ihr nicht Hammer und Feder und Pflug
und Griffel und Kelle als Schwerter führt,
zu Volkes Wehr, zu Volkes Ehr,
und eh ihr nicht Türmet zur Tat den Schrei
Herr, mach uns frei!
Herr, mach uns frei!
alsolang ist euer Hoffen leer
auf Morgen und Mai.
Lauernde Luft aufsteht zum Sturm,
Tropfen wird Welle und drängender Strom,
aus Staub und Steinen schaffet Volk.
Ziegel und Quader zu Turm und Dom,
- Herzen! läutet Schlag für Schlag,
läutet die heilige Notlitanei
Herr, mach uns frei!
Herr, mach uns frei!
Fäuste! mit Gott erschafft euer Tag -
Morgen und Mai!
Da sich in der letzten Zeit die Staatsanwaltschaft in Reichenberg bei der Zensur eine ganz willkürliche Auslegung ihrer Machtbefugnisse zugelegt hat, fragen wir den Herrn Minister an:
1. Hat das Ministerium Weisungen gegeben, die Zensur in liberaler Weise zu handhaben?
2. Glaubt der Herr Minister, daß durch diese beschlagnahmten Sätze irgendwie die Existenz des Staates oder die öffentliche Sittlichkeit oder das friedliche Zusammenleben der Bevölkerung gestört worden wäre?
3. Gedenkt der Herr Minister den Staatsanwaltschaften
und insbesondere der Staatsanwaltschaft in Reichenberg in Erinnerung
zu bringen, daß ihr Vorgehen eines demokratischen Staates
unwürdig ist, und der Reichenberger Staatsanwaltschaft den
Auftrag zu geben, in Hinkunft solche willkürliche Beschlagnahme
zu unterlassen?
A kereskedelemügyi miniszterium felügyelete alatt álló különféle intézmények rendszeresen tartanak szlovák nyelvü ipari továbbképzö és szaktanfolyamokat, teljesen figyelmen kivül hagyják azonban, hogy az 1921.-i, bebizonyithatólag nagyon sok esetben a magyarság számarányának rovására összeállotott népszámlálás adatai szerint is a köztársaság területén 745,431 magyar él s igy a magyar iparosok is joggal igényt tartanak hasonló magyar nyelvü továbbképzö és szaktanfolyamokra.
Túrócszentmártonban ugyancsak müködik egy ugynevezett Iparfejlesztö Intézet, mely eredményesen szolgálja a szlovák iparosság érdekeit, de teljesen figyelmen kivül hagyja a magyar kisiparosságot, holott a köztársaság alaptörvényeiben lefektetett egyenjoguság elvénél fogva ugyanazon bánásmód illetné meg a magyar iparosságot is.
Kérdezzük a Miniszter Urat:
1. Hajlandó-e a magyar iparosság ezen mellözését és elhanyagolását megszüntetni és számára földrajzi elhelyezkedésének és számarányának megfelelöleg vidékenként magyar nyelvü továbbképzö és szaktanfolyamokat tartatni?
2. Heilandó-e a túrócszentmártoni iparfejlesztö intézet mintájára hasonló célu magyar intézetet életrehivni, vagy legalább sürgösen ezen intézet magyar osztályát, magyar vidéken létesiteni?