Čtvrtek 20. září 1928

2. Řeč posl. Blatné (viz str. 20 těsnopisecké zprávy):

Hohes Haus! Es gibt nichts Traurigeres im Leben des Arbeiters und der Arbeiterin, als die schwere Sorge vor den Wechselfällen des Lebens, als die Unsicherheit der Existenz. Das wissen heute nicht nur die Sozialisten, das ist bereits auch in die bürgerliche Wissenschaft, in die Wissenschaft bürgerlicher Sozialreformer eingedrungen. Werner Sombart sagt in seiner psychologischen Studie über das Proletariat an der Stelle, wo er sich mit dem ringenden und leidenden Arbeiter beschäftigt, daß die Unsicherheit der Existenz das Zentralploblem sei, mit dem sich die Gesetzgebung zu beschäftigen habe und beschäftigen müsse. Es ringt und leidet der Arbeiter, aber dreifach ist das Leiden der Arbeiterin. Sie ist heute förmlich erdrückt von der dreifachen Belastung: der Hausarbeit, der Berufsarbeit und der Mutterschaft. Riesenkräfte müßte solch ein Weib aufbringen, wenn sie alle diese Pflichten reibungslos und vollständig erfüllen sollte. Schon als wir die letzte Sozialversicherungsvorlage kritisierten, haben wir darauf hinweisen müssen, daß die Fürsorge für Mutter und Kind eine mangelhafte sei. Heute aber, wo wir dieser Vorlage gegenüberstehen, müssen wir mit Entsetzen sagen, daß einigen Verbesserungen ganz wesentliche Verschlechterungen gegenüberstehen. Unser Parteigenosse Taub hat sich bereits gestern sehr ausführlich damit beschäftigt, welch ein Verbrechen an den Jugendlichen, an den Hausgehilfinnen durch dieses Gesetz begangen wird, die außerordentlich geschädigt werden. Ich will mich also mit diesem Problem, trotzdem es ein sehr ernstes ist, nicht so eingehend beschäftigen. Aber ich möchte doch sagen, daß wenn die Jugendlichen unter 16 Jahren aus der Versicherungsberechtigung ausgeschaltet werden sollen, die künftige Generation in ihrer Anwartschaft geschädigt wird und daß es im Leben des Arbeiters doch etwas ganz anderes zu bedeuten hat, wenn er um einige Jahre geschädigt wird, als im langlebigen Leben des Bourgeois. Wenn ich Ihnen sage, und das ist statistisch nachgewiesen, daß ein Porzellanarbeiter durchschnittlich nur 36 Jahre alt wird, brauche ich nicht weiter mehr zu schildern, was für eine ungeheuere Schädigung an den Jugendlichen, an der künftigen Generation dadurch begangen wird, daß die 16-Jährigen aus der Versicherungsberechtigung ausgeschaltet werden. Die Regierung plante ursprünglich, 600.000 Menschen aus der Versicherungsberechtigung hinauszuwerfen, und zwar die Hilflosesten der Menschen, die Jugendlichen, die vorübergehend Beschäftigten, also die Saisonarbeiter, und die Massen der Heimarbeiter, also die Arbeiterschaft, die zu 70 bis 75% aus erwerbstätigen Frauen besteht. Diese Heimarbeiterinnen, die zu dieser Arbeit zu einem Teil auch aus dem Grunde greifen, weil sie ihnen ermöglicht, die Mutterschaft mit der Erwerbsarbeit zu verbinden - weil sie glauben, wenn sie ihre Arbeit in die Stube verlegen, wo gewohnt und geschlafen und gewaschen und gekocht wird, wenn sie dorthin auch ihre berufliche Arbeit verlegen, dadurch den brennenden Konflikt zwischen Mutterschaft und Berufsarbeit zu mildern - diese Frauen sollten dafür bestraft werden dadurch, daß sie aus der Versicherungsberechtigung hinausfliegen sollten. Als im Lande draußen von Hunderttausenden hilflosen Menschen der Schrei erscholl, was aus dem letzten Rest ihrer Versicherungberechtigung werden solle und im sozialpolitischen Ausschuß des Parlamentes ein Kampf, ein schweres Ringen der sozialistischen Parteien gegen die Verschlechterung der Sozialversicherung entbrannte, da ist die Regierung ein wenig zurückgewichen. Da hat sie nun geplant, daß aus dieser Arbeitskategorie nur jene ausgeschaltet werden sollen, die ein geringeres Einkommen als 60 Kč im Monate haben, in der Annahme, daß ein geringeres Einkommen als 60 Kč zum Leben nicht genügt, daß es nur als Nebenverdienst und Nebenerwerb gewertet werden kann.

Die Herrschaften, die hier am grünen Tische zu dieser Weisheit gekommen sind, sollten ein wenig ins Leben hinausgehen. Ich bin überzeugt, wenn sie in unsere Erzgebirgsdörfer hinausgingen, sie würden des Rätsels Lösung finden, sie würden sehen, wie ganze Züge von Kindern, von Schulkindern auf die Landstraße in die reicheren Dörfer hinausziehen, um durch Bettel zu ersetzen, was zuhause die Arbeit zu wenig einbringt. Die Herrschaften, die hier am grünen Tisch zu dieser Weisheit kamen, sollten hinausgehen nach Schlesien und Mähren, in die Dörfer der Hausweber, der Barchentweber, wo der Mann webt und die Frau spult und die Kinder beim Spulen helfen und alle zusammen miteinander einen Verdienst von 45 bis 50 Kč haben, wovon eine ganze Familie leben muß, oder was man so leben heißt.

Dann sind sie vor unserem Kampf zurückgewichen und wollen dieses Zurückweichen vielleicht ein wenig damit maskieren, daß nun eine Verordnung darüber entscheiden soll, welche Kategorie von diesen Arbeitern in der Versicherungsberechtigung bleiben soll oder nicht, und es ist geradezu grotesk, daß wir als Erfolg buchen müssen, daß das Schicksal von Hunderttausenden von Frauen nun der Willkür der Bürokratie überantwortet ist. Wir haben nicht nur außerhalb des Hauses die Massen zum Kampfe mobilisiert, wir haben nicht nur innerhalb des Parlaments in einem unerhörten Ringen versucht, die schwersten Schädigungen aufzuhalten, wir haben auch positiv gearbeitet. Wir haben einen Initiativantrag eingebracht, worin unser Klub positive Forderungen stellt, Forderungen in Bezug auf Mutter und Kind, über die ich hier ein wenig sprechen möchte.

Bei uns ist das Washingtoner Übereinkommen in seinen wesentlichen Bestandteilen ratifiziert, auch die Forderung, daß die Wöchnerin die Geburtshilfe unentgeltlich erhalten soll und, wenn notwendig, auch ärztliche Hilfe, aber unsere Gesetzgebung geht ganz achtlos daran vorbei, daß die Geburtsassistentinnen selbst in die Versicherung nicht aufgenommen sind. Die Geburtsassistentinnen, die Tausenden und Tausenden Frauen in ihrer schweren Stunde helfen, sind in ihren alten Tagen, wenn sie selbst erwerbsunfähig geworden sind, ganz auf sich allein gestellt. Die Bestimmung aber, daß jede Wöchnerin unentgeltliche Geburtshilfe erhalten solle, wird bei uns hie und da illusorisch, besonders in der Slovakei, hie und da aber auch in den Sudetenlände, da der Hebammendienst bei uns nicht rationiert ist, weil für einen geregelten Hebammendienst gar nicht vorgesorgt ist, so daß mitten im Herzen von Europa noch weite Strecken existieren, wo es keinen geregelten Hebammendienst gibt, wo Tausende und Tausende schwangerer Frauen förmlich in der Angstpsychose leben müssen, ob sie in ihrer schweren Stunde auch eine fachgemäße Hilfe haben werden. Wir sind in unseren Forderungen über die Forderungen der Washingtoner Konvention hinausgegangen. Wir fordern in unserem Antrag, daß die geldlichen Beihilfen für Wöchnerinnen hinausgehen sollen über die heute bestehende gesetzliche Praxis von 6 Wochen vor und 6 Wochen nach der Geburt, wir verlangen darüber hinaus die geldliche Beihilfe in der Höhe des Krankengeldes 8 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt und wir haben dazu unsere Gründe. Nicht nur darum, weil die Washingtoner Konvention das Mindeste dessen darstellt, was zu fordern war, sondern auch darum, weil die Jahre, die seither verstrichen sind, wirtschaftlich, besonders aber in der Entwickung der Maschinentechnik eine ganze Revolution hervorgebracht haben. Die Entwicklung, die wir heute unter dem Schlagwort "Rationalisierung der Arbeit" kennen, die hat auf verschiedenen Gebieten eine Revolution hervorgebracht, sie hat die Arbeit verändert. Die Arbeit ist zerlegt worden in viele ganz kleine Teile, in mechanische Teile, aus der Arbeit sind förmlich Hebebewegungen geworden, die Arbeit ist entseelt worden, die Arbeit ist entgeistigt worden, und doch erfordert diese entgeistigte Arbeit die vollständigste, intensivste Aufmerksamkeit des Arbeitenden, der an der Maschine steht. Wir waren vor nicht langer Zeit bei dem internationalen Sozialistenkongreß in Brüssel und da ist der amerikanische Delegierte aufgestanden, der die Wirkungen der Rationalisierung der Arbeit seit Jahren beobachten konnte, und der hat uns berichtet, wie diese Arbeit auf die Arbeitenden einwirkt, wie in kurzer Zeit die Menschen nervös werden, wie sie anämisch werden, wie sie bleichsüchtig werden, er hat uns berichtet, daß durch die Arbeit am Bande in kurzer Zeit, in wenigen Jahren der Mensch nahezu aufgebraucht wird. Aber die Rationalisierung der Arbeit hat nicht nur die Arbeit an sich verändert, sondern hat auch die Arbeitenden revolutionär verändert. Der qualifizierte Arbeiter ist verdrängt worden vom unqualifizierten, der Mann ist verdrängt worden vom Weibe und in unseren Fabriken, z. B. in den Porzellanfabriken meines Gebietes, sagen die Leute, daß die Fabriken nahezu Kindergärten geworden sind - junge Mädchen im entwicklungsfähigen Alter und junge Frauen in gebärfähigem Alter - so ist es, überall hat dieser Prozeß eingesetzt und der Gesetzgeber, der sich für das Leben und die Gesundheit des einzelnen Individuums zu interessieren hat, vor allem aber für die Gesundheit und das Leben der zukünftigen Rasse, der müßte sich mit diesem schweren Problem befassen.

In unserer Gesetzgebung ist die Washingtoner Konvention zwar in wesentlichen Teilen durchgeführt, ist aber an nicht unwesentlichen Punkten achtlos vorübergegangen. Bei uns sind von gesetzeswegen in den Fabriken Stillpausen nicht eingeführt und Stillkrippen müssen nicht eingerichtet werden. Das ist durchaus nicht überall so, hohes Haus; in Ländern, auf die man hierzulande ansonsten ein wenig herabzublicken gewöhnt ist, sind Stillpausen und sind Stillkrippen gesetzlich festgelegt. In Kanada ist es so geschehen, in Chile, in Japan, Portugal, Argentinien, in Jugoslavien und ich brauche hier nicht davon zu erzählen, daß dies in Polen, Rußland und Frankreich gesetzlich geregelt ist. Wenn auch das Sozialversicherungsgesetz hier nicht Wandel schaffen kann, da es hierfür nicht kompetent ist, so möchte ich doch von dieser Stelle auf diesen schweren Mangel hingewiesen haben.

Hohes Haus, wir haben in unserem Initiativantrag gefordert, daß jede Wöchnerin bei der Geburt des Kindes drei Garnituren Säuglingswäsche erhalten soll; fürwahr, das ist kein revolutionärer Antrag! Trotzdem aber ist er außerordentlich wichtig, denn wer das Leben draußen kennt, weiß, daß heute die sog. Ausrüstung für das zu erwartende Kind in vielen und vielen Fällen nur aus ein paar Fetzen besteht. Ich will gar nicht davon sprechen, wie diese Säuglings- und Mutterschaftsfürsorge anderswo gehandhabt wird, ich will gar nicht davon sprechen, in welch vorbildlicher Weise das rote Wien vorgeht, ich will gar nicht davon sprechen, was in Rußland auf diesem Gebiete geschehen ist, aber ich möchte Euch sagen, meine Herren und Frauen, daß auch in Deutschland im Jahre 1925 für Mütter und Säuglinge von gesetzeswegen 56.5 Mill. Mark ausgegeben wurden, dazu kommen noch die Ausgaben für ärztliche Hilfe, für ärztliche Behandlung und Zuschüsse für die Familienangehörigen. Bei uns aber sind derartige Leistungen der Krankenkassen durch unsere soziale Gesetzgebung ganz und gar unterbunden worden. Wir haben in unserem Initiativantrag gefordert, daß die Stillprämien 26 Wochen dauern sollen und ich glaube nicht, meine Herren und Frauen, daß ich diesen unseren Antrag mit rein gesundheitlichen und bevölkerungspolitische Gründen begründen muß. Wir haben in unserem Antrag gefordert, daß auch die Lebensgefährtin der Segnungen des Gesetzes teilhaftig werden soll. Als wir bei der internationalen Sozialistenkonferenz in Brüssel von dieser unserer Forderung sprachen, hatten die Frauen aus den westlichen Ländern absolut kein Verständnis dafür, denn für sie gibt es in der Fürsorgegesetzgebung diesen Unterschied überhaupt nicht zwischen der Ehefrau und der Lebensgefährtin, für sie existiert dieser Begriff gar nicht, und wenn man sich hierzulande so gerne westlich orientiert, dann sollte man sich auf diesem Gebiete such einmal ein wenig westlich orientieren. Wir haben in unseren Anträgen gefordert, daß auch jene Frauen der Segnungen des Gesetzes teilhaftig werden sollen - und ich glaube, daß es eine Selbstverständlichkeit wäre, die man nicht zu begründen braucht - jene Mütter, denen der Mann 9 Monate vor der Geburt des Kindes gestorben ist. Wir haben darüber hinaus gefordert, daß alle Frauen, ob sie nun versicherungsberechtigt sind oder nicht, ob sie Familienangehörige sind oder nicht, daß alle Frauen, die ein Einkommen haben, das weniger als 15.000 Kč jährlich ausmacht, in die Versicherungsberechtigung einbezogen werden sollen und daß diese von den Sozialversicherungsanstalten ausbezahlten Beträge von der Regierung wieder zurückerstattet werden sollen. Auch das ist nicht revolutionär, auch das ist nur eine Selbstverständlichkeit, auch das geschieht anderswo. So ist z. B. in Spanien eine Pflichtversicherung durchgeführt, derzufolge jede Frau, die ein Einkommen unter 4000 Pesetas hat, der Pfichtversicherung unterliegt. Wir glauben auch, daß die Frage der Erziehungsbeiträge von einem ganz anderen Gesichtspunkte aus behandelt werden muß. Unserer Meinung nach müßte ohne Rücksicht auf die Höhe der Rente jedem Kinde der Erziehungsbeitrag gewährt werden, und zwar in gleicher Höhe, nämlich in einer solchen, daß die Erziehung tatsächlich gewährleistet ist. Ich weiß, meine Herren und Frauen, daß trotzdem das keine revolutionären Anträge sind, sie nicht heute und nicht morgen durchgeführt werden, und doch sind sie durchaus nicht alles, was wir auf diesem Gebiete zu fordern haben. Wir haben zu fordern, daß für kein Kind die Fürsorge in dem Moment aufhören darf, wo eine Mutter ihr Kind abstillt, sondern daß die Fürsorge weit darüber hinabgehen muß in Form von Erziehungsbeiträgen für jedes Kind bis zur vollständigen beruflichen Ausbildung. Ich weiß, daß das eine Forderung ist, die ihre Erfüllung nicht findet, heute nicht und morgen nicht finden kann und finden wird; wenn ich von dieser Stelle aus darüber spreche, so ist das ein Wort der Ankündigung.

Ein böses Kapitel ist das Kapitel über die Witwenrente. Die Witwenrente ist bei uns an die Bedingung geknüpft, daß eine Witwe, wenn ihr der Mann stirbt, nur ein Drittel des Verdienstes, das eine Frau in ähnlicher Lage ungefähr zu verdienen pflegt, verdient; also die Fürsorge für die Mutter hört dann auf, wenn sie am allernotwendigsten wäre, dann nämlich, wenn der Mann stirbt. Freilich hat das vorliegende Gesetz - und das will ich ohne weiters anerkennen - eine Ausnahme für jene Frauen gemacht, die 65 Jahre und darüber alt sind. Es ist unserem unerhörten Ringen im sozialpolitischen Ausschuß gelungen, diese Ausnahmsbestimmung erweitert zu sehen auch auf jene Witwen, die zwei Kinder in der Versorgung haben. Aber im allgemeinen sind die Witwenrenten an diese schwere Bedingung geknüpft. Es wurde von dieser Stelle aus schon argumentiert, daß es ja bei der Witwe des Arbeiters anders ist, als bei der Witwe des Staatsbeamten und bei der des Privatbeamten, daß die Frau des Arbeiters an das Mitverdienen gewöhnt sei, daß sie schon zu der Zeit, wo ihr Mann lebt, mitverdient und daß es für sie wirtschaftlich nicht viel anders wird, wenn der Mann stirbt, das heißt also, das Arbeitermädchen, das schon mit 14 Jahren hinaus in den Kampf um das Leben tritt, das auch während ihrer ganzen Ehe schuftet, die soll weiter rackern, die hat ja einen breiten Buckel, die kann ziehen; das heißt, daß die Witwe des Arbeiters in dem Momente, wo der Mann stirbt, wenn sie sich bisher mit der Erziehung des Kindes beschäftigt hatte und mit der Betreuung des Heims, das Kind der Straße überlassen muß, damit sie sich selbst einen Erwerb sucht. Diese Bestimmung ist deshalb so aufreizend, so erbitternd und wirkt deshalb auf unsere Menschen draußen so ein, weil da ein riesiger Widerspruch besteht zwischen der Witwenversorgung des Arbeiters und der Witwenversorgung der Staats- und Privatbeamten. Und dagegen erheben wir den schärfsten Protest, dagegen wehren sich die Leute draußen und dagegen wollen auch wir hier protestiert haben.

Wir protestieren mit aller Leidenschaft gegen jeglichen Mangel der Fürsorge auch für Mutter und Kind, nicht nur aus rein menschlichen und sozialen Gründen, sondern auch aus bevölkerungspolitischen Gründen. Von Seite unserer Regierung ist das der Weisheit letzter Schluß in bevölkerungspolitischen Dingen, daß sie die Unterbrechung der Schwangerschaft mit schwerer Strafe bedroht. Der § 144, das ist der Weisheit letzter Ausfluß auch in den Fällen, wo in einer Familie so viel Not ist, daß durch die Geburt eines Kindes, die Aufzucht der anderen Kinder nicht mehr möglich ist, auch in jenen Fällen, wo in der Familie erbliche Krankheiten, wie Trunksucht, Tuberkulose und Syphilis vorhanden sind, wo also die Kinder in erheblichem Maße erblich gefährdet sein können; auch dann ist die Unterbrechung der Schwangerschaft bei schwerer Strafe bedroht. Das ist der Weisheit letzter Schluß in bevölkerungspolitischen Dingen in einer Zeit, wo die Rationalisierung der Arbeit so und so viel arbeitende Menschen aus der Arbeit herauswirft und wo diese aus dem Produktionsprozeß Hinausgeworfenen nun das Ventil verschlossen finden, das früher offen war, nämlich die Auswanderung nach Amerika. In unserem Ministerium liegen tausende von Pässen unerledigt, weil Amerika nicht mehr die Einwanderung von Arbeitern, von hilflosen Menschen gestattet. Die Mütter- und Kinderfüsorge versagt ganz und gar in einer Zeit, wo eine solche Wohnungspolitik bei uns gemacht wird, daß unser Mieterschutzgesetz demoliert wurde, wo neue künftige Möglichkeiten für Preissteigerungen geschaffen wurden. Diese Fürsorge versagt ganz und gar in einer Zeit, wo die Zoll- und Handelspolitik unserer Regierung eine Teuerungswelle hervorgerufen hat, deren Höhe der Arbeiterschaft das Leben nahezu zur Unmöglichkeit macht. Diese Fürsorge versagt ganz und gar in einer Zeit, wo das famose Gemeindefinanzgesetz die sozialpolitische Tätigkeit unserer Selbstverwaltungskörper, unserer Gemeinden und Bezirke, nahezu ganz unterbindet und auch die sozialpolitische Betätigung jener Körperschaften, die von den Selbstverwaltungskörpern abhängig sind, der Kommissionen für Kinderschutz und Jugendfürsorge. Was soll z. B. eine uneheliche Mutter machen, wenn sie nun die Tore der Wöchnerinnenanstalten geschlossen findet? Sie hat nur noch die Wahl, ins Wasser zu gehen oder sich dem Verbrechen in die Arme zu werfen. Aus unserer Gesetzgebung spricht ein unerhörter Haß gegen die Massen des Volkes draußen, Haß spricht daraus, aber auch noch ein anderes. Unser Genosse Viktor Adler, dessen zehnter Todestag sich in kurzer Zeit jähren wird, hat gesagt: Der Bourgeois ist niemals gefährlicher. als wenn er sich fürchtet. Aus den Bestimmungen unserer Gesetze spricht Haß, es spricht aber auch Furcht daraus. Kommende Generationen werden aus dem Umstande, daß so wenig Fürsorge für Mutter und Kind geleistet wird, schon erkennen, wie enggeistig, wie kleinstirnig und egoistisch diese unsere Zeit ist.

Wir werden selbstverständlich gegen dieses Gesetz votieren und ich möchte Ihnen sagen: Die Menschen draußen, die Männer und Frauen sehnen den Tag herbei, sie können die Stunde nicht erwarten, wo sie durch eine unmittelbare Abstimmung Ihnen den Dank abstatten für all das, was Sie ihnen in diesen Jahren angetan haben. (Potlesk něm. soc. demokratických poslanců.)

3. Řeč posl. Gregorovitse (viz str. 36 těsnopisecké zprávy):

Tisztelt Ház! Egy javaslatot tárgyal most a tisztelt Ház, amelynek előkészítése csaknem egy esztendeig tartott s amikor végre érdemleges tárgyalásra ker ül, a hosszú hónapok alatt nem dolt arra idő, hogy a javaslat végleges szövegét a törvényhozás tagjainak kellő időben szétosszák, hogy azt szakszerűen át is lehessen tanulmányozni. A csehszlovák parlamenti rendszernek jellemzője az, hogy nagy garral s nagy dobbal előre behirdetett törvényjavaslatokat vagy törvénymódosításokat az érdemleges törvényhozási tárgya:lás napjának reggelén nyomtatják és osztják szét tekintet nélkül azok terjedelinére, még hozzá a kisebbségi törvényhozónak idegen nyelven s ezzel lehetetlenné teszik az érdemleges törvényhozói munkát. Az ilyen eljárás megcsúfolása a parlamentarizmusnak, ami ellen a legerélyesebben tiltakoznom kell. Elvégre ujságcikkek alapján még sem lehet törvényhozási munkát végezni. A cseh-német-szlovák polgári koalició minden tekintetben ugyanaznkat a káros módszereket folytatja. uralomrajutása óta, mint amilyenekkel a cseh nemzeti koalició operálgatott ebben a parlamentben. Ne csodálkozzanak tehát azon, hogyha a közvélemény a legnagyobb közönnyel szemléli azt, ami ebben a képviselőházban történik s ez a közöny semmiesetre sem válik előnyére ennek az államnak, amely éppen most készül megünnepelni tizedik születésenapját.

A szociális biztosítási novellla, amely most előttünk fekszik, egy rosszul sikerült kompromisszum eredménye. Egy olyan kompromiszszum eredménye, amelyben az érdekeltek s a kevésbbé érdekeltek engedményeket tettek s végül is .senki sem lehet megelégedve vele. Hosszú hónapokig tartottak a kompromisszumos tárgyalások a kormánykoalició és a szocialista pártok között és a tárgyaló felek kellőleg gondoskodtak arról, hogy ezekről a tárgyalásokról harsonás hirek kerüljenek a nyilvánosságra, amik mind arról szóltak, hogy milyen nagy munkával, milyen nagy ajándékkal készül megajándékozni a jubileum alkalmából a törvényhozás a dolgozóknak nagy tömegét. Szóval: parturiunt montes et nascetur ridiculus mus, vajudtak a hegyek és megszületett ez a javaslat. A kormány az utolsó pillanatban megszegte a szocialista ellenzékkel kötött megállapodásait, aminek következtében a szocialisták is duzzogva vonulnak félre. Ehhez pedig hozzászokhattak volna, de természetesen kétszeresen fáj, ha valakit saját fegyverével vernek vissza. A mai szocialista ellenzék is így tett, amikor kormányori volt: a kormányígéret mindig csengő szó csupán, ami soh.a.sem váltható be pengő érccé.

A szociális biztosítás óriási összegeket emészt fel s nagy terheket jslent az egész közgazdaság szempontjából. Ezek a terhek azonban az előttünk fekvő javaslat szerint semmiféle arányban nincsenek azokkal az esetleges előnyökkel, amelyeket a munkástársadaloin belőlük élvez. A bürokrácia útvesztőjében ugyanis elvész az a humánus szellem, amely az ilyen törvényt kell, hogy áthassa. Mi igenis mellette vagyunk a szociális biztosításnak, tudjuk és kívánjuk is azt, hogy a munkásság hosszú évtizedekig tartó megfeszített munkája után élete alkonyán élvezze szorgalmának gyümölcseit. Ellene vagyunk azonban annak a rendszernek, amely nálunk a szociális biztosításban meghonosodott. Ellene vagyunk annak, hogy a szociális biztosítás adminisztrációja elnyelje azoknak az összegeknek igen tekintélyes részét, amelyet az adófizető polgárolc ezen a címen befizetnek. Ellene vagyunk annak, hogy a szociáüs biztosítás örve alatt olyan óriási tisztviselői kar számára teremtvsenek szinekur ákat, ellene vagyunk annak, hogy ezt az intézményt a különböző cseh pártok a maguk kizár ólagos uralmának eszközévé alzarják kiépíteni, hogy rendelkezzenek azok fölött a horribilis összegek fölött, amelyelc ott a termelők és a rnunkásság hozzájárulásával összehalmazódnak. Szólítsuk ugyanis nevén a gyermeket: a nagy orkeszterrel rendezett bizottsági tár gyalások és egyezkedési tanácskozások a polgári kórmánykoalició és a szocialista ellenzék között nem akörül forogtak, hogy hogyan lehetne a dolgozók tömegén segíteni. A novellának azon pontjai, amelyek talán morzsányi javulást mutatnak, nem képezték a vita tárgyát, a szocialista ellenzék itt nem harcolt még több előnyért. A legforróbb diszkusszió tárgyát a novellának azon pontjai képezték, amelyek a szociális biztosítás révén befolyó hatalmas összegek fölött való felügyeletre és rendelkezési jogra vonatkoznak. Az eddig érvényben lévő törvény életrehívásával a jelenleg ellenzékben lévő szocialisták hivalkodtak, mi sem természetesebb, hogy a szociális biztosítás intézményeinél a vezető poziciókba a saját embereiket helyezték el. Változtak az idők, a szocialista szinezetű cseh nemzeti koaliciós kormányt polgári szinezetű cseh-német-szlovák koaliciós kor mány váltotta föl, mi sem természetesebb tehát, mint, hogy most a jelenlegi kormánypártok saját tagjaik számára akarják ezeket a vezető poziciókat biztosítani. Ez volt tehát a legszenvedélyesebben kör ülharcolt pont, ki fölözze le a horribilis jövedelmeket, a polgári kormánykoalició tagjai, vagy pedig a szocialisták? A törvény lényege, a humánus szellem a dolgozó munkásság java, a termelők igényeinek kielégítése, a koncért való ádáz küzdelemben teljesen elsikkadt.

A beszédem elején jelzett okokból lehetetlenség az előttünk fekvő javaslatról minden részletre kiterjedő kimerítő kritikát gyakorolni, amiért is csak néhány pontját akarom kiemelni. A legfontosabbnak tartom a javaslatnak negyedik szakaszát, amely részben kiegészíti, részben pedig módosítja az eddig érvényben lévő törvénynek azon rendelkezéseit, alnelyek a biztosítási kötelezettség alól kivett személyekre vonatkoznak. Az eredeti kormányjavaslat értelmében, ki lettek volna véve a biztosítási kötelezettség alól a házi munkások és a szezonmunkások, az előttünk fekvő módosított javaslat értelmében azonban ezek a személyek is biztosításra. kötelezettek. A közvélemény már régóta igazságtalannak érzi azt, hogy a háztartási alkalmazottak után is kell szociális biztosítási illetékeket fizetni. Igazságtalamiak érzi ezt nem azért, mintha nem ismer né el, hogy a háztartási alkalmazottaknak is ugyanolyan igényeik vannak, mint például az ipari munkásságnak vagy a mezőgazdasági munkásoknak, de igazságtalannak érzi azért, mert a mi viszonyaink között a háztartási alkalmázottak, akik legnagyobb rész.ben nők, hamar osan más élethivatást találnak: férjhez mennek, s az az összeg, amelyet értük gázdájuk és önmaguk fizettek, az eddigi törvény értelmében teljesen elveszett számukra. A most tárgyalás alatt lévő novella számol a közvéleménynek ezzel az általános hangulatával, amikor azoknak a háztartási alkalmazottaknak, akik annak folytán léptek ki a szociális biztosításból, mert férjhezmentek, kiházasítási segélyt, quasi néminemű hozományt biztosít. A törvény-nyujtotta segély azonban csak igen kevés esetben áll arányban azokkal az összegekkel, amelyeket a háztartási alkalmazott és munkaadója fizettek. Másrészt viszont ar ánytalanul alacsony ez a segélyösszeg azokban az esetekben, amikor a háztar tási alkalmazott hosszabb ideig: háromnégy esztendeig, esetleg még tovább állott szolgálatban. A novélla életbeléptetése után azonban még mindig fenn fog állani az az igazságtalanság is, hogy mindazok a háztartási alkalmazottak, akik férjhezmenetelük előtt még nem voltak 150, illetőleg 100 hétig szolgálatban, azok semmiféle segélyt nem kapnak s elvesztik teljesen azokat az összegeket, amelyeket ők maguk és munkaadóik szociális biztosítási illetékek fejében fizettek. Lehetetlenségnek tartom azt, hogy egy szegény cselédleány béréből hosszú hónapokig, csaknem két esztendeig fizessen szociális biztosítási illetékeket és hogy ugyanannyi öszszeggel járuljon hozzá munkaa.dója is, de, ha ez a leány a húsz-huszonegy hónap elteltével kilép a szolgálatból és férjhez megy, semmiféle hasznát ne lássa a befizetett összegeknek.

A novella ugyancsak törölte az eredeti kormányjavaslatnak azt az intézkedését, amely szerint a 90 napnál nem hosszabb ideig foglalkoztatott szezonmunkások nem fognak biztosítási kötelezettség alá esni. Igen nagy hibának tartom, hogy a bizottság az eredeti kormányjavaslatnak idevonatkozó rendelkezéseit törölte, mert ennek következménye, hogy a munkaadó a szezonmunkások után is köteles lesz a szociális biztosítási illetékeket megfizetni, anélkül azonban, hogy ez - a munkás hosszabb ideig hozzá volna kapcsolva gazdaságához. De a munkás sem látja hasznát annak, hogy munkaadója érte fizetségeket teljesítsen, mert híszen jól tudjuk, hogy ő csak átmenetileg, minden évben alig két-három hétig áll be aratónak vagy pedig kisegítő munkásnak a cséplőgéphez és hosszú esztendőknek kell eltelniök, amíg ő azt a váxakozási időt, , amely után a szociális biztosítással összefüggő igények ránézve előállanak, betölti - ha egyáltalában be tudja tölteni - mert hiszen igazolni sem tudja a mai rendszer mellett azt, hogy egyáltalában mennyi ideig fizette a szociális biztosítási illetékeket.


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