Wenn wir von der Verwaltung sprechen,
möchte ich Ihnen einige Ziffern nennen, die entnommen sind
dem Ústřední svaz nemocenských pojioven
aus dem Jahre 1926. Da haben Sie z. B. die Krankenkasse Neustadt
in Mähren - ich glaube, sie ist unterdessen vereinigt worden
mit einer anderen - und die Krankenkasse in
Leitomischl. Beide haben je über 2600 Mitglieder. Die eine
Kasse in Neustadt hatte 27.8%
Verwaltungskosten und die ungefähr gleich große Kasse
in Leitomischl 15.4%,
also zwei gleich große Kassen, die ungefähr dasselbe
Verhältnis der industriellen und landwirtschaftlichen Arbeiter
haben, von denen die eine mit 15% auskommt, während die andere
das doppelte braucht. Ein anderes Beispiel: Pardubic und Iglau.
Das sind Kassen mit etwas über 13.000 Mitgliedern. Die eine
braucht 7 1/2%
Verwaltungsauslagen und die andere 14.3%.
Da müssen Sie mir doch zugeben, ob Freund, ob Feind, daß,
wenn die eine Kasse mit 7 1/2%
das Auslangen findet und die andere das vierfache braucht, hier
etwas nicht richtig ist. Ich glaube, die Arbeiter dieser Kassen
müssen froh sein, wenn hier jemand einschreitet und Ordnung
schafft. Gespart könnte sicherlich auch werden bei der Zahl
der Beamten. Wir verlangen wenige, aber fachmännisch vorgebildete
und fleißige Beamten. Die Statistik vom Jahre 1924 sagt
uns, daß auf etwas über 700 Versicherte ein Angestellter
kommt. Beim jetzigen Stand kommt auf ungefähr 500 Versicherte
ein Angestellter. Wir haben also mehr Angestellte wie vorher.
Bis zu einem gewissen Grade ist das begründet, denn die Arbeit
ist heute durch die Agenda der Zentralsozialversicherungsanstalt
größer wie früher. Das gebe ich ohne weiters zu,
aber Sie müssen auch zugeben, wenn wir eine ganz berechtigte
Kritik üben. Der Herr Koll. Taub hat gestern gemeint,
die Krankenkassen seien vor Jahrzehnten die einzige Stelle gewesen,
wo verfolgte Arbeiter untergekommen sind, und er sagt weiter,
die Krankenkassen seien die einzige Stelle gewesen, wo sozialistische
Aufklärung in die Massen der Arbeiter hinausgetragen werden
konnte. (Posl. Schäfer: Vor vierzig Jahren!) Warten
Sie, ich komme darauf. (Posl. Schäfer: Er hat auch anderes
gesagt!) Lassen Sie mich aussprechen! Er sagte, die Zeiten
sind längst vorbei. Wenn ich ihn rückwärts recht
gehört habe, so hat er gemeint, vor 20 bis 30 Jahren. Halten
Sie uns doch nicht für so naiv daß wir glauben, daß
die Krankenkassen auf einmal ganz entpolitisiert sind. Ich habe
nur darauf gewartet, daß jemand sagt, die Krankenkassen
sind eine Domäne der Christlichsozialen! Das hätte noch
gefehlt. Die Tatsache steht einmal fest, daß es auch in
den letzten Jahren wiederholt vorgekommen ist daß Gewerkschaftssekretäre,
daß Parteisekretäre und Parteiagitatoren eines schönen
Tages Krankenkassenbeamten waren. Nehmen Sie das, was ich Ihnen
jetzt sagen werde, nicht als Beleidigung - es liegt mir ganz fern
- aber als Feststellung: Ein großer Teil der sozialistischen
Abgeordneten sind doch Krankenkassenbeamten. Nicht wahr? Das ist
der größte Widerspruch zu dem, was Sie sagen, daß
die Krankenkassen entpolitisiert sind. (Posl. Schäfer:
Wieviel sind wir hier?) Ich habe gesagt, daß eine große
Zahl der sozialistischen Abgeordneten Krankenkassenbeamten sind.
Ich habe sie nicht zusammengezählt, aber ich werde Ihnen
die Zahl bringen. Sie brauchen nur das Büchlein herzunehmen,
in dem die Abgeordneten verzeichnet sind. (Posl. Schäfer:
Dann schauen Sie es einmal durch!) Ich staune sehr darüber,
daß Sie sich über die Feststellung gar so sehr aufregen.
Es steht fest, daß die Krankenkassen nicht nur früher
einmal sozialistische Hochburgen waren, sondern es in vielen Fällen
auch in der letzten Zeit geblieben sind. Wir sagen, die Krankenkasse
soll ein Institut der Arbeiter sein, nicht aber ein Institut der
sozialistischen Arbeiter. Wären die Krankenversicherungsanstalten
wirklich neutral geblieben, es wäre keinem Menschen eingefallen
zu sagen, es muß die Parität eingeführt werden.
(Výkřiky posl. Roschera.)
In den Krankenkassen waren bisher im Vorstande
8 Arbeiter und 2 Vertreter der Unternehmer; nach dem jetzigen
Gesetz wurden die Zahlen geändert in 9 zu 3. Herr Koll. Taub
hat gestern gemeint, der Vorstand der Krankenversicherungsanstalten
werde in Zukunft nur eine Schattenfigur sein, er sagte weiter,
daß der Vorstand in Zukunft kein Jota mehr zu reden haben
werde. Neben der eigentlichen Heilfürsorge hatte der Vorstand
auf Grund des Gesetzes vom Jahre 1924 drei Aufgaben, die ihm genommen
wurden und der gemeinsamen Sitzung des Vorstandes und des Überwachungsvorstandes
übertragen worden sind. Es sind dies die Verträge mit
den Ärzten, Geburtsassistentinnen, Apothekern und Heilanstalten.
Ich stelle fest, daß diese Verträge im Rahmen für
die ganze Republik von der Zentralsozialversicherungsanstalt gemacht
worden sind. Dann weiter und das ist der springende Punkt - wurde
dem Vorstande das Recht genommen, Angestellte aufzunehmen, Angestellte
zu entlassen und die Dienstordnung mit den Angestellten festzusetzen.
Nach dem, was ich über die Verwaltungsauslagen gesprochen
habe, werden Sie einsehen, daß dieses Beschneiden der Gewalt
des Vorstandes unbedingt notwendig war, damit eine gewisse Ersparnis
in den Krankenkassen eintritt. Der Überwachungsausschuß,
in dem bisher 2 Arbeiter und 8 Arbeitgeber waren - nach dem neuen
Gesetze ist das Verhältnis 3:9 - hatte bisher die Aufgabe,
die gesamte Tätigkeit zu überwachen. Wir wissen aus
der Praxis, daß der Überwachungsausschuß in Wirklichkeit
blutwenig zu reden gehabt hat; er wird auch in Zukunft nicht viel
Bedeutung haben. Die Generalversammlung der Delegierten, die heute
Delegiertenausschuß heißt, hatte wenigstens auf dem
Papier eine Menge von Aufgaben, von denen die meisten der gemeinsamen
Sitzung übertragen worden sind. Es blieb ihm nur das Recht
der Wahl der 9 bezw. 3 Mitglieder. Dann hat dieser Delegiertenausschuß
das Recht, den Rechenschaftsbericht seiner Mitglieder, die er
entsendet hat, entgegenzunehmen und darüber abzustimmen.
Das Geltendmachen von Ansprüchen gegen Mitglieder des Vorstandes
und des Überwachungsausschusses, weiters Satzungsänderungen,
größere finanzielle Transaktionen, die Festsetzung
der Entschädigung für Funktionäre - diese bisherigen
Rechte sind der gemeinsamen Sitzung des Vorstandes und Überwachungsausschusses
übertragen worden. Was erwarten wir von dieser gemeinsamen
Sitzung des Vorstandes und des Überwachungsausschusses? Vor
allem das eine: daß die Arbeiter in der Heilfürsorge
nicht verkürzt werden und daß vollkommen unparteiisch
vorgegangen wird. Wir erwarten, daß diese gemeinsame Sitzung
fähige und fleißige Beamte und Angestellte aufnimmt,
nicht aber Parteiagitatoren. Und wir erwarten endlich, daß
der Abs. 3 des § 69 des bisherigen Gesetzes, in welchem es
heißt, daß die Nationalität der Angestellten
dem Nationalitätenschlüssel im Bezirke entspricht, mehr
berücksichtigt wird, als es da und dort der Fall war. (Předsednictví
převzal místopředseda Slavíček.)
Und nun, meine Herren, gestatten Sie
mir einige Worte zur Taktik der Opposition. Als der Entwurf im
Jahre 1927 veröffentlicht wurde, haben die sozialistischen
Blätter, sowohl die deutschen wie die čechischen,
aus dem Entwurf nur das herausgegriffen, was ihnen
paßte. Ich stelle fest, daß in keinem einzigen ihrer
Blätter auch davon geredet wurde, daß die Arbeiter
auf Grund der Novelle weniger zu zahlen brauchen als bisher. Der
"Sozialdemokrat" vom 10. November 1927 hat geschrieben,
daß der Gesetzentwurf nichts anderes als Verschlechterungen
beinhaltet. Dann haben sie angefangen davon zu reden, daß
eine Million aus der Versicherung ausgeschlossen werden soll usw.
Bis vor ganz kurzer Zeit haben sie in den Zeitungen geschrieben:
"Von den Christlichsozialen hängt es ab, ob das oder
jenes durchgeht!" Und wenn dann z. B. die Heimarbeiter nicht
ausgeschlossen worden sind, haben sie gesagt, das sei kein Verdienst
der Christlichsozialen. Die Koll. Zeminová hat gestern
folgenden Zwischenruf gemacht: "Alles Gute in dem neuen Gesetz
gehört uns und alles Schlechte gehört euch!" Meine
Herren, Sie entschuldigen schon, aber das sind Argumente, die
vielleicht dem Václav Zelenka oder dem Herrn vejk
imponieren würden, aber uns sicherlich nicht. Lassen Sie
mich noch auf etwas aufmerksam machen: Im Jahre 1924 war Abg.
Dr. Winter Referent über das Sozialversicherungsgesetz.
Es sind damals eine Menge von Anträgen eingebracht worden,
die jetzt angenommen worden sind und immer hat damals Dr. Winter
als Berichterstatter erklärt, es sei nicht möglich,
daß wir diesen oder jenen Antrag annehmen. Jetzt sind die
Rollen gewechselt. Heute ist Dr. Winter in Opposition und
wenn die Opposition heute einen Antrag stellt und unser Berichterstatter
sagt, es tue ihm leid, aber den Antrag können wir aus diesen
oder jenen Gründen nicht annehmen, fangen die Herren an,
ganz wütend zu werden und uns vorzuwerfen: "Ihr seid
arbeiterfeindlich!" Dasselbe sehen wir auch bei anderen Kapiteln.
Man hat gesagt, die Versicherung werde durch neue Kassen, durch
die acht neuen Gremialkassen, durch die landwirtschaftlichen Kassen
ganz zersplittert und die Heilfürsorge leide darunter. Das
haben Sie doch auch im Jahre 1924 gewußt und ich stelle
nur fest daß Berichterstatter Dr. Winter die landwirtschaftlichen
Kassen ohne weiters zugelassen hat. Und wenn Sie die Statistik
hernehmen, werden Sie sehen, daß noch eine Menge von kleinen
Kassen zugelassen worden ist, was gerade ein Skandal ist, z. B.
einige Betriebskrankenkassen mit wenigen Hunderten Mitgliedern.
Es ist mir gestern aufgefallen, und ein Kollege hat heute schon
zweimal darüber gesprochen, daß die Herren gesagt haben:
"Ja, wenn es sich um Militärvorlagen handelt da seid
ihr ganz anders. Bei diesen Vorlagen werft ihr das Geld mit freigebigen
Händen hinaus!" Wir stellen folgendes fest: Wir haben
sicherlich für das Militär große Geldmittel bewilligt,
aber es gab Zeiten, wo hier sieben sozialistische Minister gesessen
sind und damals wurde für Militärzwecke mehr ausgegeben
als in den letzten zwei Jahren. (Potlesk poslanců
něm. křest. soc. strany lidové a výkřiky
poslanců něm. strany soc. demokratické.)
Meine Herren, wir werden noch von etwas
anderem reden. Wir alle stehen noch unter dem Eindruck der Parlamentswahlen
im Deutschen Reiche. Warum hat denn Ihre Partei draußen
im Deutschen Reich den Wahlkampf gewonnen? Unter anderm auch deswegen,
weil sie Panzerkreuzer aufgeführt hat. Da haben die Sozialdemokraten
gesagt: "Schaut einmal die Bürgerlichen an, die bewilligen
sogar Panzerkreuzer!" Die Sozialisten gewannen den Wahlkampf.
Und was geschah dann? (Výkřiky na levici.)
Das Interessante kommt ja erst! Da kommen
die reichsdeutschen Minister vom Urlaub zurück, setzen sich
nieder, rauchen ein paar gute Havanna und zwischen dem ersten
und dem zweiten Teil des Urlaubs bewilligen sie gleich den Bau
von ein paar Panzerkreuzern. So schaut die Theorie und die Praxis
aus. (Potlesk a výkřiky poslanců
něm. křest. soc. strany lidové.) Da haben
Sie recht, ein Panzerkreuzer ist ärger als ein paar kleine
čechische Schiffe. (Posl. Katz: 35
Millionen!) Während des reichsdeutschen
Wahlkampfes haben die Sozialdemokraten immer gesagt: "Wenn
wir siegen, dann werden wir gleich eine bessere Atmosphäre
zwischen Deutschland und Frankreich schaffen". Die Sozialdemokraten
haben gesiegt, der sozialdemokratische Reichskanzler geht nach
Genf und ich glaube, eine größere Niederlage hat noch
kein deutscher Staatsmann erlitten wie gerade Hermann Müller.
Was haben die Herren nach Hause gebracht? Ein Papier, auf dem
steht, daß die Franzosen bereit sind, mit den Deutschen
bezüglich einer vorzeitigen Räumung des Rheinlandes
zu verhandeln. (Posl. Heeger: Sie freuen sich wohl darüber?)
Nein, ich freue mich nicht, aber ich wollte das nur feststellen
zum Kapitel "Theorie und Praxis der Sozialdemokraten".
Wenn ich einen überzeugten sozialistischen Führer fragen
würde, der streng objektiv ist, aber auf dem unbedingten
Klassenstandpunkt steht, wo er sich sagt, es geht nur mich, meine
Klasse etwas an, aber nicht auch einen anderen Beruf wenn ich
also einen solchen Mann fragen würde: Sagen Sie, was ist
nach Ihrer Ansicht in dieser Vorlage, die jetzt im Hause verhandelt
wird, das, was dem Arbeiter am meisten schadet? Er würde,
glaube ich, von seinem Standpunkte aus folgendes sagen: Erstens
einmal die 4 1/2%,
zweitens die Zersplitterung in mehrere Klassen und drittens die
Schaffung dieser neuen Klasse Aa, wo die landwirtschaftlichen
Arbeiter wohl weniger zahlen, aber schließlich und endlich
auch weniger bekommen werden. Nun war es interessant, im Ausschuß
und auch hier folgendes zu beobachten: Dort, wo es sich wirklich
um die Arbeiter handelt, haben wir bei gewissen Herren beobachtet,
daß sie eigentlich gar nicht sehr protestiert haben, daß
sie es nur zu Gesten gebracht haben. Dort aber, wo es sich nicht
um die Arbeiter selbst handelt, dort, wo es z. B. um die Krankenkassenverbände,
wo es um die sozialdemokratische Vorherrschaft geht, dort, wo
es sich um Pfründen von sozialistischen Agitatoren handelt,
dort werden die Herren auf einmal fuchsteufelswild. Meine Herren!
Hören Sie mich einmal ruhig an, Sie können mir ja dann
im Plenum wieder antworten. Ich frage Sie: Was haben Sie in Ihren
Versammlungen oft und oft gefordert, als es sich im die Novellierung
der Sozialversicherung und um die Zuckerverteuerung handelte?
Sie haben gesagt: Das Parlament muß aufgelöst werden.
Heute frage ich Sie einmal, meine Herren: Hat die sozialistische
Opposition die Macht, das Parlament aufzulösen? Ich erkläre
Ihnen: Ja! Die Sozialisten hätten nichts anderes tun brauchen,
als ihre Mandate niederzulegen, was sie ja wiederholt angedroht
haben und wir wissen ganz gut: Der Präsident der Republik
hätte in diesem Falle die Nationalversammlung glatt aufgelöst.
Jetzt müssen wir uns aber einmal die Frage stellen, warum
die Sozialisten das nicht getan haben, warum sie draußen
nur so geredet haben, ohne den Mut zu finden, das, was sie den
Arbeitern draußen versprochen haben, auch wirklich durchzuführen.
(Výkřiky na levici.) Meine
Herren, warum sind denn gewisse Teile der Opposition gar nicht
für einen wirklichen Kampf? (Posl. Wünsch: Was ist
denn mit den Wahlen in die Krankenkassen,) Die Wahlen in die
Krankenkassen hätte Dr. Winter längst durchführen
können, als er Minister war. (Výkřiky
posl. Krumpeho a posl. Wünsche. -
Hluk.) Meine Herren, die Kämpfe der letzten Zeit haben
klar bewiesen, daß ein Teil der Opposition mit dem Gedanken
einer Diktatur der Arbeiterschaft nur kokettiert. Gewisse Herren
der sozialistischen Seite haben es so gemacht wie die Führer
der rumänischen und kroatischen Bauern, indem sie die Leute
zu allen möglichen Taten aufgerufen haben und wie es dann
ernst gemeint worden ist, haben sie kommandiert: "Kehrt Euch,
marsch!"
Noch einen zweiten Grund muß ich hier
anführen. Die Opposition weiß ganz gut, daß die
Arbeiter vielfach anders denken als die Führer hier reden.
Sie müssen doch zugeben, daß es so manche auf den Bänken
der Linken gibt, die sichs mit der verhaßten Bourgeoisie
nicht verderben wollen: Ich will nicht sagen, daß ein Teil
der Opposition einer Partei der Koalition einen Heiratsantrag
gemacht hat, aber eines ist sicher: Heiratsanbahnungen werden
von gewisser oppositioneller Seite gewünscht. (Posl. Schweichhart:
Von welcher Seite? Reden Sie deutlich!) Herr Kollege, Liebschaften
zieht man nicht gerne ans Tageslicht. Sie sehen auch heute klar,
daß der Kampf, den Sie entfacht haben, nur Wasser auf die
Mühlen der Kommunisten ist. Es geht Ihnen heute so wie dem
Goethe'schen Hexenmeister: "Die ich rief, die Geister, werd'
ich nun nicht los".
Am 27. Juli 1907 hatte Dr Lueger im Wiener
Parlament den Antrag auf Schaffung eines Gesetzes über die
Sozialversicherung gestellt. Der Staat sollte damals den Grundstein
hierzu mit einem Kapital von 100 Mill. Friedenskronen legen. Meine
Herren, ich stelle fest, daß die sozialdemokratische Partei
damals im österreichischen Reichsrat durch den Abg. Reumann
erklären ließ, sie werde für diesen Antrag nicht
stimmen, sondern verlangen, daß diese 100 Mill. zum Bau
von Tuberkulosenheimen verwendet werden. Der Herr Kollege nickt
mit dem Kopfe, gibt also zu, daß das wahr ist. Ich könnte
auch davon sprechen, wie sich die Sozialdemokratie in Deutschland
seinerzeit benommen hat, als unter Bismarck das Sozialversicherungsgesetz
geschaffen worden ist. Ich könnte dieses Verhalten damit
vergleichen, wie sich die Sozialdemokraten heute benehmen.
Meine Herren, als soziale Partei werden wir
alles tun, um den sozialen Fortschritt nicht nur der Arbeiterklasse,
sondern auch des kleinen Landwirtes und Gewerbetreibenden zu fördern.
Wir wissen aber - und da beziehe ich mich auf Dr Renner - daß
der soziale Fortschritt mit der Entwicklung der Volkswirtschaft
Schritt halten muß. Im Namen meiner Partei erkläre
ich, daß wir für diese Vorlage stimmen werden. (Souhlas
a potlesk poslanců něm. křes. soc.
strany lidové.)
Tisztelt Képviselőház! A szociális
biztosítá.s tárgyalás alatt lévő
reformja sem a munka alaposságát, sem pedig az elviselhetetlen
terhek csökkentését illetőleg nem felel
meg a hozzá fűzött várakozásoknak.
Amint a javaslat előadója is beismeri, a törvény
egyes intézkedései tarthatatlanok, terhei pedig
elviselhetetlenek voltak. Ezen beismer és dacára
azonban nem vonják le annak konzekvenciáit, a ter
heket alig csökkentik valamivel, az eddigi hibákra
újakat halmoznak. Nem kívánok a javaslattal
teljes részletességgel foglalkozni; mer t tudom,
hogy parlamenti rendszerünk mellett a legéletr evalóbb
eszme is hiábavaló és megelégszem
azzal, hogy annak csak egyes kiáltó igazságtalanságaira
mutassak rá.
Nemcsak a mezőgazdaság és kisipar, hanem
társadalmunk minden r étege nagy várakozással
nézett eme javaslat elé, de mind, kivétel
nélkül, csalódtak. A kisiparra, gazdasági
életünk e mostoha gyermekére határozottan
katasztrófális az eddigi rendelkezéseknek
tekintetbe nem jövő változtatásokkal
való fenntartása.
Az elhanyagolt, sőt bátran kimondhatom, rosszakarattal
kezelt kisipart a szociális biztosítás terhei
a végromlásba döntötték, melynek
megcáfolhatatlan bizonyítéka az a kör
ülmény, hogy kisiparosságunk adóival
évekre visszamenően tartozik, alkalmazottait kénytelen
volt elbocsátani, úgy hogy kisiparosaink 80%-a.
ma segéd és tanonc nélkül dolgozik.
A kisiparnak azon általános kívánsá.ga
mellett, hogy a díjak mérsékeltessenek, csak
az a szerény óhaja volt, hogy a tanoncokat mentesítsék
a biztosítási kötelezettség alól.
Ez a kívánság sem vétetett figyelembe,
s a többséghez tartozó iparospártok
vigaszára és hogy legyen mivel takaródzanak,
csak a 16. életév betöltéséig
mentesíttettek a tanoncok, ami a semmivel egyenlő.
Ma tanoncokat rendszerint csak négy középiskolai
végzettség után vesznek fel, amikor a fiúk
többnyire legalább 15 évesek. A nagy engedmény
tehát legfeljebb csak annyit jelent, hogy egy évig
nem kell utánuk biztosítást fizetni. Pedig
teljesen jogos volt ez a kívánság, mert ugyanezen
érveléssel a négy középosztály
után alsó szakiskolába menő, sőt
a középiskola felsőbb osztályaiba járó
tanulók után is szedhetnének díjakat.
A tanoncok mentesítésével kieső összeg
az óriási bevételeknél nem jött
volna komolyan szá.mításba, hiányt
vagy nehézséget nem okozott volna, de ennek dacára
nagy könnyebbülést jelentett volna a kisiparnak.
Nálunk csak dobálóznak a szociális
jelszavakkal, a gondóskodásra rászoruló
kisiparral azonban egyáltalában nem törődnek,
de ugyanakkar a ma is 25-40%-os nyereséggel dolgozó
cukorgyáraknak sok százmilliós ajándékokat
adnak és ennek is egy jórészét a nyomorult
kisipar zsebéből veszik ki. Csodálom, hogy
ilyen körülmények között nem szégyelik
magukat azok, akik oly hangosan szeretnek demokráciáról
és szociális érzésről beszélni.
A javaslat egy új intézkedése a hozomány.
Hozományt ad azoknak a női alkalmazottaknak, akik
legalább 150 hete biztosítva voltak. De hiszen ebben
sincs köszönet. Ez épp olyan dolog, amikor valakinek
500 koronát ígérnek, de ezret elvesznek tőle
és nagy kegyesen visszaadnak ötszázat. Az ilyen
boldog nő az A/a osztályban 150 hét alatt
390 Kc-t fizet be és kap 400 Kc-t, az A/b osztályban
befizet 540-et és kap 450-et, a B-ben befizet 765-öt
és visszakap 500 Kc-t, a C-ben befizet 990-et és
kap 550-et, a D-ben 1260 Kc lefizetése ellenében
kap 600-at. Minél többet fizet be, annál kevesebbet
kap tehát, a kamatokat nem is számítva, és
a Iegmagasabb osztályban már a befizetett tőke
felét sem kapja vissza, sőt 3 évnél
hosszabb szolgálat után sem kaphat G00 Kc-nál
többet. Igazán bámulatraméltó
kormányunknak ez a "szociális gondoskodása",
a szegény munkásnépnek ezen bölcs támogatása
és gyámolítása.
Ugyancsak súlyos kifogás alá esik az a bánásmód,
ahogy Szlovenszkón a díjbeszedést kezelik.
Ha valaki csak egy hónap díját is. eltnulasztotta
befizetni, az intézet minden felhívása nélkül
ügyvédi felszólítást küld
és így az amúgy is elviselhetetlen összeget
még ügyvédi költség is tetézi.
Nem tudom, mi szükség van erre, amikor közigazgatási
úton egyszerűbben és a fizető fél
nem ilymérvű megterhelésével is el
lehetne ezt intézni. Talán csak az a cél,
hogy minél többet fizessen az áldozat, vagy
hogy az intézmény népszerűsíttessék,
vágy semmi más, mint hogy egy-egy protekciós
ügyvéd többet keressen? A betegsegélyző
szükségleteinek beszerzésénél
is lehetőleg mellőzik Szlovenszkót, amit
csak lehet központosítva, a történelmi
országokból szereznek be. Például
még egy szemüveget sem vesznek a helybeli optikusnál,
bár állandó rendelésnél ez
is tudná legalább azonos áron adni, de ennek
is Prágában van a forrása, pedig nem gondolnám,
hogy egy-két szemüveg szállítása
olcsóbbá tenné a dolgot.
Az óriási, elviselhetetlen megterheltetés,
az igazságtalansá.goknak ezen példái,
azonban elenyésző csekélységek ahhoz
képest, ami a befolyt összegek kezelésénél
történik. Ha a díjakkal az utolsó fillérünket
is elviszik, a kezeléssel még a levegőt is
elszívják előlünk. Igazán érthetetlen,
hogy a képviselőház szlovák tagjai
semmi kifogásolni valót nem találnak a befolyó
milliárdok kezelésén - csak a múlt
évben 700 millió folyt be - pedig a Szlovenszkóról
és Ruszinszkóról befolyt összegeknek
ottani elhelyezésével, a gazdasági életbe
való visszavezetésével, ezen tengődő
országrészekbe új erőt lehetne vinni,
sőt állíthatom, hogy a gazdasági bajok
nagy részét meg lehetne szüntetni.
Ennek azonban mindenütt az ellenkezője történik.
A helyzet az, hogy a befolyó 100 milliókat csekély
kivétellel a tönénelmi országokban helyezik
el és Szlovenszkónak és Ruszinszkónak
csak morzsák jutnak.
A Központi Szociális Biztosítónak 1927.
évi zárszámadása szerint 770,199.604
Kc-ja volt kihelyezve, melyből csak 65,045.703 Kc jutott
Szlovenszkóra és Ruszinszkóra, holott a lakosság
számaránya szer int - a köztársaság
lakosságának 26 1/2%-át teszi ki ezeknek
a ter ületeknek a lakossága - Szlovenszkóban
és Ruszinszkóban 204,112.895 Kc-t kellett volna
elhelyezni, így tehát ezek 139,067.192 Kc-val rövidíttettek
meg.
Ezen számadatok ellen fel lehet hozni azt az ellenvetést,
hogy a lakosság számaránya alapján
való megosztás nem helytálló, mert
a történelmi országok többet fizetnek
és így nagyobb összegek elhelyezésére
tarthatnak igényt. Bizonyos mértékig ez elismerhető,
a Szlovenszkót és Ruszinszkót ér intő
óriási hiány azonban el nem vitatható
és végtére az aránytól eltekintve
is kötelesség volna a "felszabadított
testvér" segítségére menni, elhár
ítandó azt a vádat, hogy vele szemben. gyarmatpolitikát
folytatnak, mert ezen eljárás annak jellegét
viseli magán és kisegíteni kétségbeesett
gazdasági helyzetéből, melyre mindeu nemzetgazdasággal
foglalkozó ember előtt kétségtelen
bizonyítélc az a körülmény és
annalc következményei, hogy a két országrész
betétkamatlába között két százalék
a különbség Szlovenszkó rovására.
A kihelyezett összegek részletesebb vizsgálása
még jobban megvilágítja ezt a képet.
Ebből azt látjuk, hogy a pénzintézeteknél
betétként kihelyezett 368,308.804 Kc-ból
Szlovenszkón és Ruszinszkón csak 44,453.010
Kc van, még pedig kizárólag csak a Zemská-
és Hypotecná Banka pozsonyi fiókjainál
elhelyezve. Jelzálogkölcsönt Szlovenszkó
és Ruszinszkó egyáltalán nem kapott.
Községi kölcsön sem jutott Szlovenszkónak,
holott e címen 58,548.558 Kc van kiadva és Ruszinszkóban
csak Ungvárnak engedélyeztek közel 4 millió
Kc-t. Az értékpapirokban való kihelyezésnél
a történelmi országok 59,197.897 Kc-val szer
epelnek, Szlovenszkó 16,628.730 Kc-val, de ebben is 14,412.480
Kc-t a Zemskáés Hypotecná Banka papirjai
tesznek ki és csak 2,216.250 Kc jutott Pozsony város
6%-os kölcsönére. Amint látjuk tehát,
a két nagy bankon kívül még a szlovák
bankoknál sem történt kihelyezés, nem
is beszélve a még el nem nyelt egy-két magyar
vagy német intézetről.
Ez olyan megrövidítés, melyet Szlovenszkó
és Ruszinszkó gazdasági élete soha
többé nem lesz képes behozni. A kormánynak
kötelessége lett volna a Központi Szociális
Biztosítóra olyképpen hatni, hogy Szlovenszkóba
és Ruszinszkóba történő kihelyezéseivel
szüntesse meg azt a képtelen állapotot, hogy
egyes órszágrészek betétkamatlába
között ily nagy különbség állhasson
fenn s ezzel emez országrészek ipara, kereskedelme
és mezőgazdasága drágán termelővé,
versenyképtelenné váljék és
ennek folytán tönkremenjen. Ily irányban azonban
semmi sem történt, sőt még a "testvér"
szlovákok sem kaptak segítséget. Hógy
mir.ajtunk, magyarokon, nem segítenek, bár a törvények
szerint valahogy egyenjogú állampolgárok
volnánk, azon már nem is csodállcozunk, hiszen
hozzászoktunk ahhoz, hogy a magyar kérdést
államférfiaink úgy a bel-, mint a külföldön
olyformán gondolnák elintézni, hogy itt a
magyaroknak nagyon jó dolguk van és nem is tudnának
maguknak ennél jobbat kívánni. Igaz, hogy
mi ennek a jó dolognak és megelégedettségnek
csak ellenkezőjét érezzük, igaz, hogy
az ilyen beszédeket már a külföldön
sem hiszik el, ez azonban a nyilatkozókat sem rendszerük,
sem kijelentéseik Inegváltoztatására
rá nem bírja. Nos hát, az idő majd
meg fogja óket változtatni.
Még tőkeerősebb területekre is, mint
Szlovenszkó és Ruszinszkó, katasztrófális
volna, oly tőkéknek, mint amilyent a szociális
biztosítás által felszívott összegek
alkotnak, a gazdasági életből való
kivonása, ezekre pedig halálos csapást jelent
és az eddig elkövetett hibák helyrehozására
évtizedek sem lesznek eleJendők. Felhívjuk
tehát a kormányzatot, és a leghatározottabhan
követeljük, hogy az összeroppanás felé
haladó gazdasági életünkhen mentse meg
azt, ami ménthető, haladéktalanul változtassa
meg a tőkék elhelyezését illető
politikáját, adja meg Szlovenszkónak és
Ruszinszkónak azt, ami megilleti, sőt ha szükséges,
ezenfelül is segítsen rajta és adja meg nekünk,
magyaroknak is, a minket illetőket, mer t eddig mindenkor
csak a kormányhatalom sujtó, megsemmisítésünket
célzó akaratát, de soha jogaink elismerését
és tiszteletbentartását nem láttuk.